Entwicklungstendenzen der personellen Einkommensverteilung in Deutschland. Irene Becker
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- Viktor Pohl
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1 Entwicklungstendenzen der personellen Einkommensverteilung in Deutschland Irene Becker Beitrag zum 8. Workshop Löhne, Verteilung und Wachstum des Forschungsnetzwerkes Alternative Konzeptionen der makroökonomischen Politik im Spannungsfeld von Arbeitslosigkeit, Globalisierung und hoher Staatsverschuldung, in Berlin Gliederung 1 Stufen des Verteilungsprozesses 2 Zur Verteilungsentwicklung in Deutschland seit Datenbasis 2.2 Westdeutschland seit 1973 (Abbildung 1) 2.3 Ostdeutschland 1993 bis 2003 (Tabelle 1) 2.4 Zwischenfazit 3 Zum Unterschied zwischen individuellen Arbeitseinkommen und verfügbaren Äquivalenzeinkommen der Arbeitnehmer (Abbildung 2, Tabelle 2) 4 Gesamtwirtschaftliche Entwicklung und personelle Einkommensverteilung (Abbildung 3, Abbildung 3a) 5 Fazit
2 Übersicht 1: Vom Individualeinkommen zum verfügbaren Äquivalenzeinkommen Bruttoeinkommen aller Haushaltsmitglieder aus unselbständiger Tätigkeit (YUST) selbständiger Arbeit Vermögen einschl. Mietwert selbstgenutzten Wohneigentums = Markteinkommen des Haushalts (YM) zuzüglich personen- und haushaltsbezogener Übertragungseinkommen private Transfers staatliche Transfers = Haushaltsbruttoeinkommen abzüglich Pflichtabgaben aller Haushaltsmitglieder Pflichtbeiträge zur Sozialversicherung Lohn- bzw. Einkommensteuer (einschl. Solidaritätszuschlag) = Haushaltsnettoeinkommen abzüglich freiwilliger Aufwendungen für eine Krankenversicherung: Altersvorsorgeaufwendungen von Selbständigenhaushalten in begrenztem Ausmaß = laufend verfügbares Haushaltseinkommen dividiert durch Summe der Äquivalenzgewichte der Haushaltsmitglieder (normativ beeinflusste Setzung von Bedarfsrelationen) = verfügbares Äquivalenzeinkommen (YN)
3 Abbildung 1: Verteilungsentwicklung auf verschiedenen Einkommensebenen, Westdeutschland % Jahr Gini-Koeffizient (%), Bruttoeinkommen aus unselb. Arbeit mod. Gini-Koeffizient, Bruttoeinkommen aus unselb. Arbeit Gini-Koeffizient (%), Marktäquivalenzeinkommen mod. Gini-Koeffizient, Marktäquivalenzeinkommen Gini-Koeffizient (%), Nettoäquivalenzeinkommen mod. Gini-Koeffizient, Nettoäquivalenzeinkommen Armutsquote (%) mod. Armutsquote Zu den Einkommensbegriffen und zur Armutsgrenze vgl. Fussnote 1 in Tabelle 1
4 Tabelle 1: Verteilungsentwicklung auf verschiedenen Einkommensebenen 1 neue Bundesländer und Gesamtdeutschland 1993 bis 2003 Neue Bundesländer Gesamtdeutschland YUST YM YN YUST YM YN Armutsquote YUST YM YN Relation zum westdeutschen Mean 2 Gini-Koeffizienten Gini-Koeffizienten (%) Armutsquote 2 (%) , , , mod. 3 0, , mod. 3 0,762 0,587 0,678 0,271 0,468 0,199 18,4 0,323 0,457 0,271 10,1 0,673 0,763 0,287 0,482 0,218 14,9 0,323 0,456 0,269 10,4 0,662 0,779 0,287 0,485 0,213 13,1 0,327 0,456 0,262 9,6 0,698 0,814 0,305 0,509 0,223 12,9 0,343 0,479 0,261 10,4 1 YUST = Bruttoeinkommen aus unselbständiger Arbeit: ohne Arbeitgeberanteile an den Pflichtbeiträgen zur Sozialversicherung; alle Personen, die im Befragungszeitraum überwiegend als Arbeitnehmer beschäftigt waren. YM = Marktäquivalenzeinkommen: Summe aller Markteinkommen im Haushalt (Bruttoeinkommen aus unselbständiger Arbeit, aus selbständiger Tätigkeit und aus Vermögen einschließlich des Mietwerts selbstgenutzten Wohneigentums) dividiert durch die Summe der Äquivalenzgewichte (alte OECD-Skala) der Haushaltsmitglieder; dieser Wert wird jedem Mitglied des jeweiligen Haushalts zugeordnet.
5 YN = Nettoäquivalenzeinkommen: Haushaltsnettoeinkommen dividiert durch die Summe der Äquivalenzgewichte (alte OECD-Skala) der Haushaltsmitglieder; dieser Wert wird jedem Mitglied des jeweiligen Haushalts als Wohlstandsäquivalent zugeordnet. Bei dem ab 1998 realisierbaren Konzept des verfügbaren Äquivalenzeinkommen wird das zugrunde liegende Haushaltsnettoeinkommen durch den Abzug auch von freiwilligen Vorsorgeaufwendungen in begrenzter Höhe bei Personen, die nicht sozialversicherungspflichtig sind, modifiziert. 2 Armutsgrenze: 50% des gesamtdeutschen arithmetischen Mittels der Netto- bzw. verfügbaren Äquivalenzeinkommen. 3 Verändertes Einkommenserhebungskonzept, nur die Befragungsquartale 1 und 2 berücksichtigt; Bezug der Spalten 3 und 4: verfügbares Äquivalenzeinkommen; vgl. Fußnote 1. Quelle: Becker/Hauser 2003, S. 84f., 93, 95, 97, 100, 117 (aktualisiert); Datenbasis: Einkommens- und Verbrauchsstichproben des Statistischen Bundesamtes.
6 Abbildung 2: Verteilung der Arbeitnehmer nach dem Bruttolohn/-gehalt und nach dem verfügbarenäquivalenzeinkommen, Gesamtdeutschland
7 % bis 0,5 0,5-0,75 0,75-1,0 1,0-1,25 1,25-1,5 1,5-2,0 2,0 u.m. Einkommen in Relation zum jeweiligen Mean Bruttolohn/-gehalt Arbeitnehmer Verfügbares Äquivalenzeinkommen Arbeitnehmer Verfügbares Äquivalenzeinkommen Gesamtbevölkerung
8 Tabelle 2: Zum Zusammenhang zwischen Bruttolohn bzw. -gehalt und verfügbarem Äquivalenzeinkommen Verteilung der Arbeitnehmer 2 relativer Lohn-/Gehalts(YUST) Klassen nach relativen Sekundäreinkommensklassen YUST von... bis unter... d. Mean Verfügbares Äquivalenzeinkommen von... bis unter... des Mean (Ergebnisse als Zeilenprozente) Alle Arbeit- 0,5 0,5 0,75 0,75 1,0 1,0 1,25 1,25 1,5 1,5 2,0 2,0 u. m. nehmer 0,5 14,1 30,1 25,4 15,9 7,9 4,4 2,1 22,0 0,5 0,75 6,1 31,4 29,8 17,5 7,9 5,2 2,1 15,7 0,75 1,0 3,5 18,7 35,4 21,8 11,9 6,3 2,4 19,2 1,0 1,25 16,4 26,5 27,5 16,3 9,9 3,4 17,7 1,25 1,5 8,4 22,7 26,5 20,9 15,7 5,9 9,5 1,5 2,0 3,3 17,1 20,6 21,7 24,5 12,8 9,0 2,0 u. m. 6,5 14,5 16,0 26,9 36,1 6,9 Alle 5,0 1 Zu den Einkommensbegriffen vgl. Fußnote 1 in Tabelle 1. 2 Alle Personen, die im Befragungszeitraum überwiegend als Arbeitnehmer beschäftigt waren. Quelle: Eigene Berechnungen auf Basis des Grundfile 3 der EVS 2003 (1. Halbjahr). 19,0 25,8 20,7 13,2 10,3 6,0 100,0
9 Abbildung 3: Gesamtwirtschaftliche und Verteilungs- indikatoren % Jahr Änderung reales Volkseinkommen (pro Kopf) * Gini (%), ABL, Nettoäquivalenzeinkommen Gini mod. (%), ABL**, verfügbares Äquivalenzeinkommen Armutsquote, ABL *** Armutsquote mod., ABL **** Arbeitlosenquote * * bis 1993: Westdeutschland; ab 1998: Gesamtdeutschland ** modifiziertes Erhebungs- und Einkommenskonzept *** Armutsgrenze: 50% des westdeutschen Mean der Nettoäquivalenzeinkommen **** Armutsgrenze: 50% des gesamtdeutschen Mean der verfügbaren Äquivalenzeinkommen (modifiziertes Erhebungs- und Einkommenskonzept)
10 Abbildung 3a: Gesamtwirtschaftliche und Verteilungsindikatoren , Detailansicht % Jahr Gini (%), ABL, Nettoäquivalenzeinkommen Armutsquote, ABL*** Arbeitslosenquote* Gini mod. (%), ABL, verfügbares Äquivalenzeinkommen** Armutsquote mod., ABL**** Änderung reales Volkseinkommen (pro Kopf)*
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