Workshop VFP/PES Bern
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- Lars Weiss
- vor 8 Jahren
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1 Workshop Pflege von Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen VFP/PES Tagung Waldau Bern Inhalt Was braucht es für Forschungsanwendung Kardiovaskuläre Krankheiten ein grosses Gesundheitsproblem Chronische Leiden Gesamtes Kontinuum der verknüpft mit Lebensstil Von der Prävention bis Disease Management Zentrale Fragen für die Pflegeforschung Evidence-based Praxis (EBP) Evidenzbasierte Praxis (Medizin, Pflege, etc.) ist der gewissenhafte, ausdrückliche und vernünftige Gebrauch der gegenwärtig besten externen, wissenschaftlichen Evidenz für Entscheidungen in der (pflegerischen, medizinischen) Versorgung von individuellen Patienten (oder Patientengruppen) (Sackett, 1997) Evidence based nursing (Becker, 2002, Behrens&Langer,2004) Expertise der Pflegenden Ergebnisse der Pflegeforschung Pflegerische Entscheidung Erfahrungen/ Präferenzen der Patienten Umgebungsbedingungen, Anreize Epidemiologie Total Tote: 56,554,000 (Quelle: WHO, 2002) Epidemiologie Tote nach Grund und Alter, (2000, weltweit) 58.5% Nicht übertragbare Krankheiten (33.1 Millionen) Nicht übertragbare Krankheiten Infektionen, Schwangerschaft, Geburt, Ernährung (18.4 Millionen) 32.5% 9.0% Verletzungen (5.1 Millionen) Verletzungen Infektionen, Schwangerschaft, Geburt, Ernährung Source: WHR 2002 Database 1
2 Epidemiologie Sozioökonomischer Status / Armut Lebensgewohnheiten Chronische Erkrankungen Bsp: Rauchen, Alkohol, Ernährung, mangelnde Bewegung, psychosozialer Stress Schlussfolgerungen der WHO, 2002 Verlagerung zu chronischen Bedingungen = wichtigstes Gesundheitsproblem, weltweit. Wirksame Therapien existieren = PatientInnen erhalten sie nicht. Selbstmanagement notwendig = Prävention und Nachbetreuung fehlen. Kardiovaskuläre Erkrankungen Wenig Risiko Mit Risiko Krankheits --Kontinuum Erste Zeichen Zielgruppe: Bevölkerung Symptome Krankheit Zielgruppe: Individuen Nach der Diagnose Todesgrund Nummer 1 in Europa 40 % der Mortalität in Europa ist auf Herz- Kreislauferkankungen zurückzuführen Ischämische Herzerkrankung 20% in Männer, 15% in Frauen Cerebrovasculär 9% in Männern, 13% in Frauen Nicht gleich verteilt über die Länder Patienten mit Herzkreislauf Erkrankungen Patienten mit einer etablierten Kreislauferkrankung: Koronarer Herzkrankheit periphere arterielle Erkrankung cerebro-arteriosklerotischer Erkrankung Patienten mit Myopathien z.b. Herzinsuffizienz Sans et al,1997 2
3 Herzerkrankungen in der Schweiz Myokardinfarkt (MI): pro Jahr Todesfälle vor Eintritt ins Spital Herzinsuffizienz (HI): pro Jahr ~45% koronare Herzkrankheit ~20% Hypertension ~20% idiopatisch ~10% Herzklappenfehler ~5% Vorhofflimmern Lerch et al 2003, Hess 2003, Muntwyler & Follath, 2000 Todesrate bei HI Re-Hospitalisationen 30 Tage: 19,9% 6 Monate: 30% 18 Monate: 43% 10 Jahren: 87.9% Hohe Wiedereintrittsrate von HF Patienten 1 Monat 23% 3 Monate 33-36% 12 Monate 50% Durchschnittliche Überlebenszeit: 2,47 Jahre bei Männer 2,36 Jahre bei Frauen MacIntyre et al 2000, Levy et al 2002 Bellotti et al 2001; McDonald et al 2001; Krumholz et al 2002; Roccaforte,2005 3
4 Kosten bei Herzinsuffizienz Pflegetage Altersgruppe 70+ Wichtigste Erkrankungen nach ICD-10 Weltweit: 80 Milliarden $ jährlich Europe: 8-50 Millionen/pro Million Bewohner jährlich USA: $38 Milliarden jährlich Cleland, 1998 Die kostenintensivste kardiovaskuläre Erkrankung Kosten sind höher als in MI und Krebs Reis et al 1997; Constantini et al 2001; King et al 2001 Kreislaufsystem Psych. Verhaltensstörungen Vergiftungen / Verletzungen Muskel Skelett, Bindegewebe Tumore Atmungsorgane Nervensystem Verdauungssystem Urogenitaltrakt Thousands Quelle : Bundesamt für Statistik, Gesundheitsstatistik 2000 Prävention bis Disease Management Wenig Risiko Mit Risiko Krankheits --Kontinuum Erste Zeichen Symptome Krankheit Nach der Diagnose Zielgruppe: Bevölkerung Zielgruppe: Individuen Besonderheiten chronischer Krankheiten Chronische Krankheiten stellen in Frage: Todes- und Krankheitsrate als Massstab für Gesundheit Funktion und Wohlbefinden korrelieren mit der Schwere der Krankheit Heilung als Primat Ausschluss der Perspektive der Patientin Quantitative Evidenzstärke Level 1: Meta- Analyse vieler kontrollierter Studien Level 2: Einzelne randomisierte Studie Level 3: Quasi-Experimentelle Studie Level 4: Nicht-Experimentelle Studie Level 5: Programmevaluationen, Fallberichte Level 6: Meinungen, Fachautoritäten, Expertinnen-Komitees, Lehrbücher (Sullivan, 2003) 4
5 Qualitative Evidenzstärke Level 1 Dichte erklärende Beschreibungen Level 2 Darstellung von Erfahrens-Variationen Level 3 Geteilte Prozesse und Erfahrungen Level 4 Beschreibende Kategorien Evidence Based Praxis: braucht Richtlinien Richtlinien sind systematisch entwickelte Statements um die PraktikerInnen und die Patienten zu unterstützen Entscheidungen für die adäquate Versorgung für ein spezielles klinisches Leiden zu fällen. Level 5 Resultate anhand von vorher festgelegten Theorien (IOM, 1999) Kearney, M.H.(2001): levels and applications of qualitative research evidence, Res Nurs Health, 24(2), Diseasemanagement Evidence-based Praxis in MI: Medikamente Die Strategie im interdisziplinären Team, mittels kontinuierlicher Analyse von Daten, mit kosteneffektiven Methoden zur Ergebnisverbesserung bei Patienten mit speziellen Erkrankungen. DM bietet individualisierte Versorgungpläne basierend auf klinischen Richtlinien um Individuen mit behandelbaren chronischen Leiden zu managen/begleiten. (frei übersetzt) Therapie Risikoreduktion Statin 30% Antiplatlet 25% Beta-Blocker 25% ACEI/ARB 25 % Evidence-based Praxis in MI: Lebensstiländerung Diseasemanagement Therapie Risikoreduktion Rauchen 50% Ernährung 50% Körperliche Training 25-50% Schulung Wissen Selbstmanagement Selbstwirksamkeit Zugang zum Gesundheitssystem Qualität Disease Management Programm Verbesserte Gesundheits- Ergebnisse 5
6 Menschen mit wenig Risiko für CVD Wenig Risiko Mit Risiko Krankheits --Kontinuum Erste Zeichen Zielgruppe: Bevölkerung Symptome Krankheit Zielgruppe: Individuen Nach der Diagnose SCORE System anwenden um den Level des Risikos einzuschätzen Unterstütze Lebenstiländerungen Rauchstop Gesunde Ernährung Körperliches Training Notwendigkeit von Blutdrucksenkung, Cholesterinsenkung und Blutzuckerkontrolle abklären CVD prevention guidelines, 2003 Patienten mit hohem Risiko Veränderungen (Risiko für MI Stroke) Patienten nach akutem koronarem Syndrom - kardiale Rehabilitation Unterstütze Lebensstiländerungen: Rauchstop Gesunde Ernährung Körperliches Training Aspirin und Statine verordnen Notwendigkeit von Anti-Hypertensiver Medikation, beta-blocker, ACE-inhibitors abklären Vorhofflimmern? Rauchstop BD Kontrolle Blutlipidkontrolle: mit Diät und Medikamenten Körperliches Training Gewichtsmanagement Diabetesmanagement Antiplatlet Mittel oder Antikoagulation ACE inhibitors Beta-Blockers Psychosoziale Faktoren (Depression, Unterstützung)? CVD prevention guidelines, DeBacker et al, 2003 AHA/ACC guidelines for patients with arteriosclerotic disease, Smith et al, 2001) Patienten haben viel zu tun! Patienten mit HI Medikamenteneinnahme (oft incl. Diuretika) Salz- und Flüssigkeitseinschränkungen Körperliches Training/Bewegung Symptome verstehen, Verschlechterungen erkennen Szenario für Hilfsanspruch Monitoring der Symptome: Tägliches Gewicht Nebenwirkungen von Medikamente Prioritätensetzung 1. Patienten mit einer etablierten Herz- Kreislauferkrankung: Koronarer Herzkrankheit, peripherer Arterieller Erkrankung, cerebroarteriosklerotischer Erkrankung 2. Asymptomatische Individuen: 1. mit hohem Risikofaktor: SCORE >5 % 2. Einem markant erhöhten Risikofaktor: Lipidlevel oder BP 3. Diabetes Typ 2 oder Typ 1 mit Microalbuminuria 3. Nahe Verwandte: 1. Von Patienten 2. mit eigenem hohen Risiko 4. Andere Individuen European Guidelines on CVD prevention in practice, DeBacker, 2003) 6
7 Wann ist DM notwendig? Kandidaten für DM Programme Bei hoher Inzidenz und Prävalenz einer Krankheit Hohe Morbidität mit Rehospitalisation und Notfallaufnahmen Hohe Mortalität Verlauf des Umgangs mit der Krankheit nicht vollkommen klar und die Behandlung heilt nicht Therapietreue auf allen Ebenen ein Problem Schlechte Lebensqualität Hohe Gesundheitskosten Hypertension Herzinsuffizienz Diabetes Depression HIV/AIDS Asthma Arthritis Mortalitätsrate nimmt ab Bereiche mit Forschungsbedarf 1. Assessment 2. Interventionen 3. Einbezug von Angehörigen 4. Gesundheit / Krankheit 5. Patientenschulung / -Beratung 6. Lebenssituation - Pflegeinterventionen 7. Gesundheitswesen 8. Spezielle Patientengruppen 9. Arbeitsbedingungen / Nachwuchs 10. Soziale Situation / Politik 11. Ethische und rechtliche Fragen (Struktur: Burnette, Morrow-Howell, & Chen (2003) 7
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