Exkursion: - Boden erkunden im Hildesheimer Wald - zum Jahr des Bodens 2015

Transkript

1 Exkursion: - Boden erkunden im Hildesheimer Wald - zum Jahr des Bodens 2015 Wann? Samstag 18. Juli 2015, 10:00 bis 13:00 Uhr (ggf. bis 15:00 Uhr) Treffpunkt: Parkplatz Sportanlage Neuhof (Hildesheim) Kontakt: Prof. Dr. Martin Sauerwein (martin.sauerwein@uni-hildesheim.de) Nico Herrmann (nico.herrmann@uni-hildesheim.de) Zum Jahr des Bodens 2015, das von den Vereinten Nationen ausgerufen wurde, lädt das Institut für Geographie der Universität Hildesheim am Samstag, 18. Juli 2015, in Zusammenarbeit mit den Niedersächsischen Landesforsten - Forstamt Liebenburg und den Unteren Naturschutzbehörden der Stadt und des Landkreises Hildesheim Interessierte zu einer bodengeographischen Exkursion ein. Im Raum des Naturschutzgebietes Finkenberg/ Lerchenberg werden typische Böden im Bereich des Hildesheimer Waldes sowie dessen Umgebung allgemeinverständlich vorgestellt. Mit der Exkursion soll der Blick auf den allgegenwärtigen und doch wenig beachteten Untergrund gerichtet werden. Die Entstehungsgeschichte der Landschaft und die daraus resultierenden Standortunterschiede, aus denen sich auch die Verteilung von Feld und Forst ergeben, werden anhand von Bodenprofilen präsentiert, die die Hildesheimer Forscher und Studierende sowie die offene AG BoKuHiLa (Bodenkunde Hildesheimer Land) in den vergangenen Wochen aufgegraben haben. Eine Anmeldung zu der etwa drei- bis vierstündigen Exkursion, die kostenfrei ist und bei jedem Wetter stattfindet, ist nicht notwendig. Festes Schuhwerk wird empfohlen. Beginn ist um 10:00 Uhr auf dem Parkplatz der Sportanlage Neuhof an der Robert-Bosch-Straße.

2 Quellen: AD-HOC-AG BODEN (2005): Bodenkundliche Kartieranleitung. 5. Aufl., Hannover, 438 S. BIEBELRIETHER & SPERBER (1958): Diluviale Bodenbildungen im Spessart. Allgemeine Forstzeitschrift, 30: EITEL, B. & FAUST, D. (2013): Bodengeographie. Das geographische Seminar, Westermann Verlag, Braunschweig, 296 S. JAHN, R. (2006): Bodenkunde I. unveröffentlichtes Vorlesungsskript der Martin-Luther- Universität Halle-Wittenberg, Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften Bodenkunde. Leitgeb, E., Reiter, R., Englisch, M., Lüscher, P., Schad, P. & Feger, K. H. (2013): Waldböden. Ein Bildatlas der wichtigsten Bodentypen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. 1. Aufl., WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim. 387 S. Müller, S. (2011): Neue Erkenntnisse zu periglaziären Lagen und Pedogenese im Hessischen Spessart. Dissertation, Fachbereich 11 Geowissenschaften/Geographie der Johann-wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main. 216 S. NIBIS KARTENSERVER (2015): Geologische Karten 1: Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), Hannover. NIBIS KARTENSERVER (2015): Topographie von Deutschland. Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), Hannover. SEMMEL, A. & TERHORST, B. (2010): The concept of the Pleistocene periglacial cover beds in central Europe: A review. Quaternary International, 222: STAHR, K., KANDELER, E., HERRMANN, L. & STRECK, T. (2012): Bodenkunde und Standort- lehre. 2. korr. Auflage, Verlag Eugen Ulmer (UTB), Stuttgart, 318 S. Die Materialien sind nicht zur Publikation oder Weitergabe vorgesehen oder zugelassen und dienen ausschließlich der Vermittlung von Lehrinhalten.

3 NIBIS Kartenserver Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie 09 52'44,4" Karteninhalt: Topografie von Deutschland ( OpenStreetMap) 561E 53' 62 54' 55' 563E 52 09'13" 52 09'13" 09' 09' 5778N 5778N ' 08' N Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten des Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen (LGLN), Vervielfältigung, Verbreitung oder Veröffentlichung der topografischen Karten nur in Verknüpfung mit den Fachdaten des LBEG. Eine alleinige Nutzung der topografischen Karten ist nur mit vorheriger Erlaubnis der LGLN zulässig '44,4" 52 07'01,5" 5775N 561E 53' ' 0 Maßstab 1 : ' 1000 m 52 07'01,5" 563E

4 NIBIS Kartenserver Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie 53' 561E 54' 62 55' 563E 52 09'20,6" 09 55'29,5" 09 52'51,5" Karteninhalt: Übersichtskartierung, Detailkartierung 52 09'20,6" 09' 09' 5778N 5778N ' 08' N 53' 561E ' 0 Maßstab 1 : ' 1000 m 563E 09 55'29,5"5 Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten des Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen (LGLN), Vervielfältigung, Verbreitung oder Veröffentlichung der topografischen Karten nur in Verknüpfung mit den Fachdaten des LBEG. Eine alleinige Nutzung der topografischen Karten ist nur mit vorheriger Erlaubnis der LGLN zulässig '51,5" 52 07'09,1" 5775N 2 07'09,1"

5 Dipl.-Geogr. Nico Herrmann Bodenbildende Faktoren Bodenmerkmale, Bodeneigenschaften Jahn (2006, verändert, vgl. Stahr et al. (2012: 12ff.) 14

6 Dipl.-Geogr. Nico Herrmann Jahn (2006, verändert), vgl. Stahr et al. (2012) 15

7 Abfolge bodenbildender Prozesse in Abhängigkeit vom ph-wert ph- Wert ph-wert-abhängige pedogene Prozesse Bsp. für resultierende Bodentypen Dipl.-Geogr. Nico Herrmann WS 14 andere pedogene Prozesse Entkalkung Rendzina/ Pararendzina Humusakkumulation Entbasung 6,5 Verbraunung/ Verlehmung Lessivierung Braunerde Parabraunerde Gefügebildung Bioturbation Peloturbation Pseudovergleyung 4,5-4 Vergleyung Podsolierung Podsol 21

8 Jahn (2006), vgl. Stahr et al. (2012:118)

9 Jahn (2006), vgl. Stahr et al. (2012:139)

10 Bodenentwicklung auf carbonathaltigem Lockergestein Holozäne Klimaentwicklung führt zu: Jahn (2006); vgl. Stahr et al. (2012:151) pedogene Prozesse: Fotos (von links): Jahn (2006), Leitgeb et al. (2013:183), Leitgeb et al. (2013:187), Herrmann (2012) 55

11 Jahn (2006), vgl. Stahr et al. (2012: 179)

12 Das Konzept der periglazialen Lagen im Mittelgebirge Hauptlage (LH) Mittellage (LM) Basislage (LB) Tabelle unten: Quelle: Ad-hoc-AG Boden 2005:178ff, Müller 2011: 3ff., verändert. Abb. links: BIBELRIETHER & SPERBER (1958) zit. in Müller (2011: 21), verändert. periglaziale Lage Substrat Geländeposition besonderes Merkmal LH LM LB Abb. rechts: Semmel & Terhorst (2010:121), verändert. Oberlage (LO) (grober) Schutt ohne äolische Komponente nur unterhalb von Gesteinsausbissen/ Felswänden (grober) Schutt ohne äolische Komponente Hauptlage (LH) Löss und solifluidal umgelagertes Untergrundmaterial (aus LH/LM/LB) nahezu ubiquitär hoher Schluffgehalt (Löss bzw. äolisches Material), meist cm mächtig Mittellage (LM) Lössderivat (aufgearbeiteter überprägter Löss) und solifluidal umgelagertes Untergrundmaterial (aus LB) nur in morphologisch geschützten Positionen hoher Gehalt an Lössderivat (verlehmt/verbraunt + umgelagert) oft honigsandartig, i.d.r. primär kalkfrei Basislage (LB) physikalisch verwittertes und solifluidal verlagertes Ausgangsgestein (lössfrei) ubiquitär sehr dicht, lössfrei, solifluidal umgelagerter Schutt (hangparallele Einregelung der Schuttkomponenten)