Zusammenfassung. Summary 1: The influence of different lengths of suckling periods on feed intake, milk yield and fertility of Fleckvieh suckler cows

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1 Züchtungskunde, 87, (5) S , 2015, ISSN Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart Original Article Auswirkungen unterschiedlicher Absetztermine auf extensiv gefütterte Fleckviehmutterkühe und deren Kälber 1. Mitteilung: Futteraufnahme, Milchleistung und Fruchtbarkeit der Mutterkühe J. Häusler 1, Sandra Hörmann 2, Birgit Fürst-Waltl 2 und A. Steinwidder 3 Zusammenfassung Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurden an der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein die Auswirkungen unterschiedlicher Absetztermine (Gruppe 1: 180, Gruppe 2: 270 Tage) auf Mutterkühe der Rasse Fleckvieh und deren Kälber untersucht. Die Fütterung der Kühe erfolgte ausschließlich mit spät geerntetem Grobfutter. Der Versuch erstreckte sich über 3 vollständige Säuge- und 2 Trockenstehperioden. Die Milchleistung der Kühe wurde einmal pro Woche erhoben und betrug bei einer Säugedauer von 180 Tagen kg (2.053 kg ECM = energiekorrigierte Milch) und bei einer Säugedauer von 270 Tagen kg (2.858 kg ECM). Dieser Unterschied war bedingt durch die unterschiedliche Laktationsdauer signifikant. Die durchschnittlichen Tagesmilchmengen lagen bei 12,4 kg bzw. 11,9 kg Milch und die Fett- bzw. Eiweißgehalte bei 3,45% bzw. 3,16% und 3,10% bzw. 3,03%. In der Säugezeit nahmen die Kühe täglich durchschnittlich 13,7 kg bzw. 14,4 kg und in der Trockenstehphase 13,3 kg bzw. 12,9 kg Trockenmasse (TM) auf. Mit steigender Laktationszahl erhöhte sich die tägliche Futteraufnahme von 13,5 kg über 13,8 kg auf 14,9 kg TM signifikant. Auch die in der Zwischenkalbezeit aufgenommenen Futtermengen unterschieden sich signifikant zwischen den beiden Gruppen. Die Mutterkühe der Gruppe 2 wiesen in der 2. Laktation niedrigere Lebendmassen und Körperkonditionsbeurteilungen auf. Dies führte zu signifikant verschlechterten Fruchtbarkeitsdaten und einer verlängerten Zwischenkalbezeit, wodurch sich der Futterbedarf erhöhte. Schlüsselwörter: Mutterkuh, Milchleistung, Futteraufnahme, Lebendmasse, Fruchtbarkeit Summary 1: The influence of different lengths of suckling periods on feed intake, milk yield and fertility of Fleckvieh suckler cows The influence of different lengths of suckling periods (group days and group days) on Fleckvieh (dual-purpose Simmental) suckler cows and their calves was subject 1 HBLFA Raumberg-Gumpenstein, Institut für Nutztierforschung, Raumberg 38, 8952 Irdning 2 Universität für Bodenkultur Wien, Department für Nachhaltige Agrarsysteme, Institut für Nutztierwissenschaften, Gregor Mendel-Str.33, 1180 Wien. johann.haeusler@raumberg-gumpenstein.at 3 HBLFA Raumberg-Gumpenstein, Institut für Biologische Landwirtschaft und Biodiversität der Nutztiere, Raumberg 38, 8952 Irdning

2 300 J. Häusler, Sandra Hörmann, Birgit Fürst-Waltl und A. Steinwidder of an research project at the Agricultural Research and Education Centre Raumberg- Gumpenstein. The ration of the cows consisted of low quality roughage. The experiment included three suckling and two dry periods. Once a week the cows in lactation were milked by milking machine. Due to different length of lactation, significant differences were recorded for milk yields with 2,250 kg (2,053 kg ECM = energy-corrected milk) and 3,270 kg (2,858 kg ECM) in group 1 and 2, respectively. The average daily milk yields were 12.4 kg and 11.9 kg and the contents of fat and protein were at 3.45% and 3.16% and 3.10% and 3.03%, respectively. During the suckling period the daily dry matter (DM) intake was 13.7 kg in group 1 and 14.4 kg in group 2 and in the dry period 13.3 kg and 12.9 kg, respectively. With rising number of lactations the daily feed intake increased significantly from 13.5 kg and 13.8 kg to 14.9 kg DM. Feed intake between two calvings also differed significantly in the two groups. The cows of group 2 showed lower live weights and body condition scores during their 2 nd lactations. These caused a significant negative effect on fertility, lengthened the calving interval and increased the feed requirements. Keywords: Suckler cow, milk yield, live weight, fertility 1 Einleitung und Fragestellung In Österreich hat die Mutterkuhhaltung in den letzten Jahrzehnten, vor allem im Berggebiet und dort überwiegend auf den Nebenerwerbsbetrieben (Bauer und Grabner, 2012), als extensive Form der Rinderhaltung an Bedeutung gewonnen. Sie trägt in diesen Gebieten nicht unwesentlich zur Offenhaltung der Kulturlandschaft bei (Steinwender und Gold, 1989). Die Fleischproduktion in der Mutterkuhhaltung entspricht in großem Ausmaß den steigenden Erwartungen der Konsumenten an eine nachhaltige Lebensmittelerzeugung. Tiergerechte Haltungs- und Fütterungsbedingungen gewinnen ebenso an Bedeutung wie die Herkunft der Tiere (Steinwidder, 2012). In der Mutterkuhhaltung stellen die aufgezogenen Kälber die Haupteinnahmequelle dar und sind daher entscheidend für die Wirtschaftlichkeit des Systems (Bauer und Grabner, 2012). Ziel muss es daher sein, jedes Jahr ein vitales, gut entwickeltes Kalb, das gute Zunahmen und ausgezeichnete Masteigenschaften aufweist, von der Mutterkuh absetzen zu können (Steinwidder, 2012; Bauer und Grabner, 2012). Um dieses Ziel zu erreichen, muss das Management optimiert werden (Steinwidder, 2012). Fruchtbarkeit, Leichtkalbigkeit, eine stabile Tiergesundheit sowie ein guter Mutterinstinkt sind die wichtigsten Anforderungen an eine Mutterkuh. Daneben spielt die Milchleistung der Kuh eine zentrale Rolle. Je mehr Milch dem Kalb zur Verfügung steht, desto schneller kann es wachsen (Bauer und Grabner, 2012). All diese Faktoren werden nicht nur von der Genetik, sondern ganz wesentlich auch von der Fütterung beeinflusst. Mutterkühe werden oft auf besonders extensiv bewirtschafteten Flächen (Extensivgrünland im Berggebiet auf Almen und Hochalmen oder Naturschutzflächen) gehalten. Die Futterqualität beeinflusst allerdings ganz entscheidend die Futter- und Nährstoffaufnahme und damit die Körperkondition. Unter- aber auch Überversorgungen wirken sich nicht nur auf die Milchleistung und damit auf die Kälberentwicklung, sondern vor allem auch auf die Tiergesundheit und Fruchtbarkeit und somit schlussendlich die Wirtschaftlichkeit von Mutterkuhbetrieben aus. Eine mäßige Grobfutterqualität führt bei Mutterkühen in der Säugeperiode zu einer deutlichen und lange andauernden Nährstoffunterversorgung und entsprechender Abnahme der Körperkondition. Laut Richards et al. (1986) beeinflusst die Körperkondition bei der Abkalbung einen erneuten Zyklus bzw. eine erneute Trächtigkeit am stärksten. Nur bei einem an die Futterqualität angepassten Absetztermin (je geringer die Qualität desto früher) können die Körperreserven bis zur

3 Auswirkungen unterschiedlicher Absetztermine auf extensiv gefütterte Fleckviehmutterkühe 301 neuerlichen Abkalbung wieder aufgefüllt werden (Hudson et al., 2010), damit keine negative Beeinflussung der Tiergesundheit und Fruchtbarkeit hervorgerufen wird. Neben einer Anpassung der Genetik muss also auch das Fütterungs- und Haltungsmanagement angepasst und optimiert werden. Im Rahmen eines Forschungsprojektes an der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein sollten daher die Auswirkungen von unterschiedlichen Absetzterminen (180 bzw. 270 Tage) auf extensiv gefütterte Mutterkühe der Rasse Fleckvieh bearbeitet werden. Dabei standen die Effekte des Absetztermins auf Milchleistung, Futteraufnahme und Nährstoffversorgung, Lebendmasseentwicklung sowie Tiergesundheit und Fruchtbarkeit im Mittelpunkt. Darüber hinaus wurden auch die Auswirkungen dieser Absetztermine auf die Mastleistungen der säugenden Kälber und die Mastund Schlachtleistungen der abgesetzten und intensiv ausgemästeten Kalbinnen und Ochsen untersucht. In der vorliegenden 1. Mitteilung werden die Ergebnisse aus dem Bereich Mutterkuh dargestellt. Die 2. Mitteilung beschäftigt sich mit den Mast- und Schlachtleistungen der Kälber sowie dem Flächenbedarf pro Mutterkuheinheit (Kuh und Kalb) bzw. pro kg Schlachtkörper bzw. Fleischzuwachs. 2 Tiere, Material und Methoden Der vorliegende Versuch wurde an der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein durchgeführt und erstreckte sich über 3 vollständige Säugeund 2 Trockenstehperioden. 2.1 Versuchsplan Zu Versuchsbeginn wurden acht trächtige Kalbinnen der Rasse Fleckvieh, die aus der Milchviehherde des Institutes für Nutztierforschung stammten, eingestellt. Diese Tiere wurden für die 1. Abkalbung mit der Vaterrasse Limousin und für die weiteren Abkalbungen mit Charolais-Stieren belegt. Vor der ersten Abkalbung erfolgte eine Teilung in zwei Gruppen zu je vier Tieren, wobei hier neben dem Erstkalbealter und dem Abkalbetermin auch die Lebendmasse und die Zuchtwerte berücksichtigt wurden. Das Absetzen der Jungtiere erfolgte in Gruppe 1 nach 180 und in Gruppe 2 nach 270 Säugetagen. Die Versuchsgruppen wurden ganzjährig in getrennten Buchten im Laufstall auf Tretmist gehalten. Die Entmistung des Fressganges erfolgte mit Hilfe eines Hoftracs. Sowohl die Mutterkühe als auch die nicht abgetrennten Kälber hatten freien Zugang zu einem befestigten Auslauf. 2.2 Datenerhebung Rationsgestaltung und Futteraufnahme Die Mutterkühe erhielten ausschließlich spät geerntetes Grünlandfutter (Mitte bis Ende der Blüte) einer dreimal geschnittenen Dauergrünlandfläche (1. Aufwuchs: Grassilage, 2. Aufwuchs: Heu, 3. Aufwuchs: Kälberheu) zur freien Aufnahme. Eine zusätzliche Kraftfutterergänzung erfolgte nicht. Die Ration der Mutterkühe setzte sich aus etwa 60% Grassilage und ca. 40% Heu (bezogen auf die Gesamt-Trockenmasse-(TM)-Aufnahme) zusammen, wobei die Rationszusammensetzung jährlich an die Erntemenge der einzelnen Komponenten angepasst wurde. Pro Fütterungszeit wurden zusätzlich 30 g einer phosphorbetonten Mineralstoffmischung (Rimin-Phos (Garant-Tiernahrung Ges.m.b.H., Pöchlarn, Österreich)) und 20 g Viehsalz verabreicht. Die Futtervorlage erfolgte nach Belieben, es sollten zumindest 5% Futterreste (Anteil an der Gesamt-TM) im Trog zurückbleiben.

4 302 J. Häusler, Sandra Hörmann, Birgit Fürst-Waltl und A. Steinwidder Erhebung der Futteraufnahme: Die Futteraufnahme aller Tiere wurde täglich tierindividuell mittels Calan Broadbent Feeding System (System A Circuit Board; American Calan, New Hampshire, USA) erhoben Milchleistung und Milchinhaltsstoffe Im vorliegenden Versuch wurden in der Säugeperiode einmal wöchentlich die Milchleistungen der Mutterkühe durch zweimal tägliche Melkung erfasst (maschineller Milchentzug) und anschließend die Milchinhaltsstoffe analysiert. Zu diesem Zweck wurden die zu melkenden Kühe 24 Stunden von den Kälbern getrennt und in Anbindehaltung gehalten. Diese Trennung erfolgte um Uhr des Vortages. Die Morgenmelkung wurde um Uhr und die Abendmelkung um Uhr durchgeführt. Gleich danach wurden die Tiere wieder in ihre Gruppe zurück gebracht. Die Kälber erhielten in dieser Zeit die ermolkene Milch über Eimertränkung. In jenen Fällen, in denen auch nach dem Anrüsten und Ansetzen des Melkzeuges kein ungestörter Milchfluss auftrat, erfolgte eine Oxytocin- Gabe. Bei jeder Melkung wurde eine Probe gewonnen und die Milchinhaltsstoffe (Fett, Eiweiß, Laktose, Harnstoff, Zellzahl) bestimmt. Die ermittelte Tagesmilchleistung der Mutterkühe wurde den jeweiligen Jungtieren zugerechnet, wobei cross-suckling, das insbesondere an den Melktagen auftrat, keine Berücksichtigung fand. Um mögliche Unterschiede zwischen den Gruppen und den Laktationen hinsichtlich der Kurvenverläufe feststellen zu können, wurde nach der 1. Laktation eine Trennung des Datenmaterials durchgeführt, weil die Tiere in den Versuchsgruppen unterschiedlich lange Säuge- und daher auch unterschiedlich lange Trockenstehzeiten hatten. Um deren Auswirkungen auf Milchleistung und Milchinhaltsstoffe deutlich zu machen, wurden die Daten der 2. und folgenden Laktationen getrennt nach der Säugedauer statistisch ausgewertet. Der Vergleich erfolgte für die ersten 26 Laktationswochen Lebendmasse und Körperkondition Die Erfassung der Lebendmasse der Tiere erfolgte einmal wöchentlich durch Wiegung. In 14-tägigen Intervallen wurde von 1 bis 3 Personen die Körperkondition der Kühe, wie bei Edmonson et al. (1989) beschrieben, beurteilt. Vor allem die Werte bei der Abkalbung sowie jene am Nadir (Fußpunkt = tiefster Wert) und jene beim Absetzen sind besonders aussagekräftig. Sie wurden deshalb in der Auswertung ebenso ausgewiesen wie die Dauer von der Abkalbung bis zum Nadir, also jene Phase, in der eine negative Energiebilanz zu einem Abbau von Körperreserven geführt hatte Nährstoffanalyse der Futtermittel Die Nährstoffgehalte der Grassilage und des Heus wurden jeweils aus einer 4-wöchigen Sammelprobe bestimmt. Die TM-Gehalte der Ein- als auch der Rückwaagen der Silage sowie der Rückwaagen des Heus wurde einmal täglich und der TM-Gehalt der Einwaagen des Heus aus einer 7-tägigen Sammelprobe ermittelt. Die Weender Rohnährstoffe und Van Soest-Gerüstsubstanzen wurden mit Tecator-Geräten analysiert. Die Berechnung des Gehaltes an Umsetzbarer Energie (ME) bzw. an Nettoenergie-Laktation (NEL) des Grobfutters erfolgte auf der Grundlage des Gehaltes an Rohnährstoffen sowie der Enzymlöslichkeit (ELOS) nach der Cellulase-Methode (Vdlufa, 2007 bzw. De Boever et al., 1986) unter der Anwendung der Formeln der GfE (1998): Heu: MJ ME/kg TM = (-1,04 + (0,3724 * XL) + (0,01548 * XF) (0, * XL * XF) (0, * ELOS * XL) + (0, * ELOS ^2))

5 Auswirkungen unterschiedlicher Absetztermine auf extensiv gefütterte Fleckviehmutterkühe 303 Grassilage: MJ ME/kg TM = (0,54 + (0,01987 * XP) + (0,01537 * ELOS) + (0, * XL^2) (0, * ELOS * XA) (0, * ELOS * XP)) In Tabelle 1 sind die Analysenergebnisse der im Versuch eingesetzten Grobfuttermittel zusammengefasst Fruchtbarkeits- und Gesundheitsmerkmale Im Versuchszeitraum wurden alle Behandlungen der Kühe und Kälber sowie die Anzahl und die Zeitpunkte der Besamungen und Zeitpunkt und Verlauf der Abkalbungen (1 = ohne Zughilfe, 2 = Zughilfe mit 1 Person, 3 = Zughilfe mit mehreren Personen, 4 = tierärztliche Hilfe, 5 = Totgeburt) dokumentiert. Von den Kühen wurden am Tag der Abkalbung und danach in etwa 3-wöchigen Abständen Blutproben an der Schwanzvene entnommen, zentrifugiert und das Serum tiefgefroren. Nach dem Auftauen erfolgte die Bestimmung folgender Parameter: Harnstoff, Crea- Tab. 1. Chemische Zusammensetzung und Energiegehalt der eingesetzten Futtermittel (pro kg Trockenmasse) Chemical composition and energy content of feedstuffs (per kg dry matter) Parameter Einheit Grassilage 1. Schnitt Heu 2. Schnitt Trockenmasse (TM) g/kg Frischmasse Rohprotein (XP) g Rohfett (XL) g Rohfaser (XF) g Stickstofffreie Extraktstoffe (XX) g Rohasche (XA) g Neutrale Detergentienfaser (NDF) g Saure Detergentienfaser (ADF) g Lignin (ADL) g Nutzbares Protein am Duodenum (nxp) g Ruminale Stickstoffbilanz (RNB) g 1 2 Umsetzbare Energie (ME) MJ 8,86 8,95 Netto-Energie-Laktation (NEL) MJ 5,13 5,20 Calzium (Ca) g 7,2 6,7 Phosphor (P) g 3,0 3,1 Magnesium (Mg) g 2,9 3,5 Kalium (K) g 18,2 14,3 Natrium (Na) g 0,4 0,3 Mangan (Mn) mg Zink (Zn) mg Kupfer (Cu) mg 10 10

6 304 J. Häusler, Sandra Hörmann, Birgit Fürst-Waltl und A. Steinwidder tinin, Total-Bilirubin, Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (GOT), Gamma-Glutamyl-Transferase (GGT), Calcium (Ca), Phosphor (P) und Magnesium (Mg) wurden fotometrisch mittels cobas c 111 Analyzer (Roche Diagnostics GmbH, 1210Wien) ermittelt. Die Bestimmung der Beta-Hydroxybuttersäure (BHB) erfolgte mittels RX monza (Randox Laboratories Limited, Crumlin, County Antrim, United Kingdom) und einer enzymatischen UV- Testmethode, bei der der Absorbationsanstieg des Coenzyms 1 NADH (Nicotinamid Adenin Dinucleotid), das direkt mit der BHB korreliert, gemessen wird. Die freien Fettsäuren (FFS) wurden mittels enzymatischen Farbtests (Wako NEFA C ACS-ACOD; Wako Chemicals GmbH, Neuss, Deutschland) ermittelt. Ausgewertet wurden die Blutparameter der ersten 10 Wochen der einzelnen Laktationen. Um mögliche Unterschiede zwischen den Gruppen innerhalb einer Laktation feststellen zu können, wurden die Ergebnisse der 2. und 3. Laktationen getrennt berechnet. 2.3 Statistische Datenauswertung Die statistische Datenauswertung erfolgte mit dem Statistikprogramm SAS 9.2 (2008). Als Signifikanzgrenze wurde für alle Merkmale ein P-Wert von 0,05 gewählt. In den Ergebnistabellen werden die LS-Means der Haupteffekte und Untergruppen, die Residualstandardabweichung (s e ) sowie die P-Werte angegeben. Die Milchleistungs- und ECM-Kurven sowie die Kurven für die Fett-, Eiweiß- und Laktosegehalte der Milch wurden mit Hilfe der Wood-Exponentialfunktion Wood (1967) in SAS mittels der Prozedur NLIN (nicht lineare Regressionsanalyse) errechnet und mit dem Tabellenkalkulationsprogramm EXCEL graphisch dargestellt. Des Weiteren erfolgte ebenfalls mit der Prozedur NLIN eine statistische Auswertung, inwieweit sich die Gruppen in ihren Kurvenverläufen unterschieden. Das Modell 1 für die Berechnung der Milchleistungskurven nach Wood (1967) sowie zur Berechnung der Kurven für ECM, Fett, Eiweiß und Laktose lautete: Modell 1: y t =a *t b *e c* t, y t = Beobachtungswert der abhängigen Variablen (kg Milch, kg ECM, % Fett, % Eiweiß, % Laktose) a = Anfangswert für die durchschnittliche tägliche Leistung in der Anfangsphase der Laktation b = Faktor für den Leistungsanstieg c = Abnahmefaktor t = Laktationswoche Das Modell 2 wurde zum Vergleich der Milch- und ECM-Leistungen, der Milchinhaltsstoffe, der Futter- und Nährstoffaufnahmen, des Energiebedarfes und der Energiebilanz, der Lebendmassen und Besamungsindizes und Zwischenkalbezeiten (Prozedur MIXED) sowie der Kalbeverläufe und Körperkonditionsbeurteilungen (Prozedur GLM MIX) verwendet: Modell 2: Y ijkl = μ + G i + LAK j + G i *LAK j + K k (G i ) + ε ijkl, Y ijkl = Beobachtungswert der abhängigen Variable μ = gemeinsame Konstante für alle Y ijkl G i = fixer Effekt der Gruppe i mit i = 1 und 2 LAK j = fixer Effekt der Laktationszahl j mit j = 1, 2, 3+ G i *LAK j = Wechselwirkung zwischen Gruppe i und Laktationszahl j

7 Auswirkungen unterschiedlicher Absetztermine auf extensiv gefütterte Fleckviehmutterkühe 305 K k (G i ) = zufälliger Effekt der Kuh k innerhalb der Gruppe i ε ijkl = Restkomponente von Y ijkl Zum Vergleich der gemessenen Blutwerte der Mutterkühe wurde zur statistischen Auswertung das Modell 3 mittels Prozedur MIXED zur Anwendung gebracht: Modell 3: Y ijklm = μ + G i + LAK j + G i *LAK j + T l + K k (G i ) + ε ijklm, Y ijklm = Beobachtungswert der abhängigen Variable μ = gemeinsame Konstante für alle Y ijklm G i = fixer Effekt der Gruppe i mit i = 1 und 2 LAK j = fixer Effekt der Laktationszahl j mit j = 1, 2, 3+ G i *LAK j = Wechselwirkung zwischen Gruppe und Laktation T l = Termin der Blutabnahme mit l = 1 bis 10 K k (G i ) = zufälliger Effekt der Kuh k innerhalb der Gruppe i ε ijklm = Restkomponente von Y ijklm 3 Ergebnisse 3.1 Futter- und Nährstoffaufnahme In der Säugezeit zeigten die durchschnittlichen täglichen Futteraufnahmen keinen signifikanten Gruppenunterschied (Tab. 2). Sie unterschieden sich jedoch, bedingt durch die unterschiedliche Dauer der Säugezeit, in der Gesamtfutteraufnahme. Einen deutlichen Einfluss auf die Futteraufnahme hatte die Laktationszahl. So nahmen die Tiere in der 3. bzw. 4. Laktation mit kg TM signifikant mehr Futter auf als jene in der 1. (2.975 kg TM) und 2. Laktation (3.036 kg TM). Dieser signifikante Laktationseinfluss wurde auch bei der Trockenmasseaufnahme pro Tag, die sich von 13,5 (1. Laktation) über 13,8 (2. Laktation) auf 14,9 kg (3. u. 4. Laktation) erhöhte, sichtbar. In der Trockenstehzeit wiesen die Tiere beider Gruppen eine ähnliche Futteraufnahme pro Tag auf, die Gesamtfutteraufnahmen in der Trockenstehzeit der einzelnen Laktationen unterschieden sich jedoch signifikant. In Gruppe 2 nahmen die Tiere nach der 2. Laktation kg TM und damit fast dreimal so viel Futtertrockenmasse auf als nach der 1. Laktation (1.268 kg TM). In der gesamten Zwischenkalbezeit konnten weder bei den Tages- noch bei den Jahresfutteraufnahmen signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen bzw. Laktationen festgestellt werden. Auch die Gesamtfutteraufnahme für die gesamte Zwischenkalbezeit zeigte keinen signifikanten Gruppenunterschied aber einen signifikanten Laktationseinfluss. Zwischen 1. und 2. Abkalbung wurden durchschnittlich kg TM aufgenommen und zwischen der 2. und 3. Abkalbung kg TM. Dieser Unterschied resultierte aus dem mit kg TM signifikant höheren Futterbedarf der Gruppe 2 zwischen der 2. und 3. Abkalbung (verlängerte Zwischenkalbezeit). 3.2 Milchleistung und Milchinhaltsstoffe Die Tiere der Gruppe 1 erreichten in einer Laktationszeit von 180 Tagen eine durchschnittliche Milchmenge von rund kg (2.053 kg ECM). In Gruppe 2 lag die Milchleistung bei einer Säugezeit von 270 Tagen bei kg (2.858 kg ECM). Da die Tiere der Gruppe 2 um durchschnittlich 90 Tage länger säugten als jene der Gruppe 1, ergaben sich in den Merkmalen Milch-kg pro Laktation, ECM-kg pro Laktation sowie Fett-, Eiweiß-

8 306 J. Häusler, Sandra Hörmann, Birgit Fürst-Waltl und A. Steinwidder Tab. 2. Durchschnittliche Futteraufnahmen und Energiebilanzen (MJ NEL/Tag) in der Zwischenkalbezeit der Mutterkühe Average dry matter intake and energy balance (MJ NEL/day) of the suckler cows in calving intervals Laktation (L) G L se P-Werte Gruppe 1 (180 Tage) Gruppe 2 (270 Tage) L 1 L 2 L L 1 L 2 L G L G L Gruppe (G) (Säugedauer) 1 2 (180) (270) Säugezeit kg TM/ a 3036 ab 3260 b <0,001 0,038 0,279 Laktation kg TM/ 13,7 14,4 13,5 a 13,8 a 14,9 b 13,2 13,6 14,2 13,8 13,9 15,5 0,7 0,136 0,006 0,326 Tag Gesamtbedarf 72,4 69,2 68,5 a 69,5 a 74,4 b 66,8 A 72,0 BC 78,5 C 70,3 AB 67,0 A 70,3 ABC 7,6 0,448 <0,001 <0,001 2 Energiebilanz 1,7 3,8 1,7 0,1 1,5 2,7 C 3,9 AB 4,0 A 0,7 ABC 3,6 C 7,0 C 10,7 0,061 0,292 <0,001 3 Trockenstehzeit kg TM/ Periode AB 2699 AB 1268 A 3553 B 595 0,525 0,010 0,007 kg TM/ 13,3 12,9 13,1 13,0 13,5 13,0 12,7 13,1 0,7 0,314 0,825 0,215 Tag Gesamtbedarf 42,0 42,8 42,5 42,2 41,6 42,4 43,5 42,0 8,2 0,572 0,727 0,217 2 Energiebilanz 25,5 24,0 23,5 26,0 26,3 AB 24,7 AB 20,6 A 27,3 B 12,4 0,345 0,067 0,003 Zwischenkalbezeit kg TM/ AB 5109 AB 4905 A 7216 B 599 0,129 0,008 0,009 ZKZ kg TM/Jahr ,644 0,849 0,924 kg TM/ 13,3 13,5 13,4 13,4 13,4 13,3 13,5 13,5 0,5 0,644 0,849 0,924 Tag Gesamtbedarf 52,5 57,2 56,7 53,0 51,4 A 53,5 AB 62,1 C 52,4 AB 15,0 0,031 0,001 < 0,001 2 Energiebilanz 15,6 12,1 12,0 15,7 17,1 B 14,0 B 6,9 A 17,4 B 16,4 0,033 0,003 < 0,001 1 In der 3. Trockenstehzeit wurden keine Futteraufnahmen erhoben 2 Energiebedarf = Erhaltungsbedarf + Leistungsbedarf für Milch, Tageszunahmen und Trächtigkeit (GfE, 2001) 3 Energiebilanz = Energieaufnahme Energiebedarf Unterschiedliche Hochbuchstaben kennzeichnen signifikante Unterschiede, Kleinbuchstaben bei den Haupteffekten und Großbuchstaben bei den Wechselwirkungen und Laktose-kg pro Laktation signifikant höhere Werte. Die Eiweißmenge war in der 1. Laktation signifikant niedriger und der Laktosegehalt signifikant höher als in den folgenden Laktationen (Tab. 3). Der Vergleich der Milchleistungsdaten für die ersten 26 Laktationswochen (ab der 2. Laktation) ergab keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen. Das zeigte sich auch am Laktationsverlauf (Abb. 1). Die Tiere der Gruppe 1 wiesen zu Laktationsbeginn etwas höhere Milchinhaltsstoffe auf als jene der Gruppe 2. Im weiteren Verlauf lagen die Werte in beiden Gruppen aber auf einem ähnlichen Niveau.

9 Auswirkungen unterschiedlicher Absetztermine auf extensiv gefütterte Fleckviehmutterkühe 307 Tab. 3. Milchleistung und Milchinhaltsstoffe der Mutterkühe Milk yield and milk contents of the suckler cows Gruppe (G) (Säugedauer) Laktation (L) P-Werte 1 (180) 2 (270) 1 2+ G L Milch kg/tag 12,4 11,9 11,6 12,7 0,625 0,083 kg/laktation ,001 0,092 ECM kg/tag 11,3 10,4 10,2 11,5 0,355 0,068 kg/laktation ,005 0,081 Fett % 3,45 3,16 3,27 3,34 0,111 0,656 kg/laktation ,018 0,228 Eiweiß % 3,10 3,03 2,97 3,15 0,674 0,202 kg/laktation ,004 0,017 Laktose % 4,85 4,84 4,90 4,80 0,849 0,002 kg/laktation <0,001 0, Energiebedarfsdeckung In der Säugezeit zeigte sich zwischen den beiden Gruppen kein Unterschied beim Energiebedarf und in der Energiebilanz (Tab. 2). Beim Gesamtbedarf konnte jedoch ein signifikanter Laktationseinfluss und sowohl beim Gesamtbedarf als auch bei der Energiebilanz auch eine signifikante Wechselwirkung von Gruppe und Laktationszahl festgestellt werden. Dieses Ergebnis resultiert aus der unterschiedlich langen Säugedauer, den unterschiedlichen durchschnittlichen Tiergewichten der beiden Gruppen in den einzelnen Laktationen und der unterschiedlich starken Körperfettmobilisation. In der Trockenstehzeit wurde kein Gruppen- bzw. Laktationseinfluss auf den Gesamtbedarf bzw. die Energiebilanz beobachtet. Bei der Energiebilanz zeigte sich allerdings wiederum die signifikante Wechselwirkung zwischen Gruppe und Laktationszahl. Für die gesamte Zwischenkalbezeit ergaben sich sowohl im Gesamtbedarf als auch in der Energiebilanz signifikante Einflüsse von Gruppe bzw. Laktationszahl und auch die Wechselwirkungen waren signifikant. 3.4 Lebendmasse und Körperkondition Die Kühe der beiden Gruppen starteten mit einer durchschnittlichen Lebendmasse von etwa 655 kg und einer Körperkonditon (BCS) von 3,2 in die Laktation (Ta. 4). In der 3. Laktation waren die Kühe signifikant schwerer als in der 1. und 2. Laktation. Es zeigte sich, dass die Tiere der Gruppe 1 von der 1. auf die 2. Laktation am stärksten zunahmen, während die Tiere der Gruppe 2 erst von der 2. auf die 3. Laktation einen stärkeren Lebendmasse- bzw. Körperkonditionszuwachs aufwiesen. Zum Zeitpunkt der Abkalbung zeigte sich sowohl bei den Lebendmassen als auch bei den BCS-Werten eine Wechselwirkung zwischen Gruppe und Laktation. Die Tiere der Gruppe 2 waren in der 3. Laktation signifikant schwerer als in ihrer 1. und 2. Laktation. Auch bei der Körperkondition konnte mit einem P-Wert von 0,021 eine Wechselwirkung zwischen Gruppe und Laktation festgestellt werden. Allerdings waren im paarweisen

10 308 J. Häusler, Sandra Hörmann, Birgit Fürst-Waltl und A. Steinwidder LAKTATION > 1. LAKTATION Milch 15 Gruppe 1 14 Gruppe 2 13 Milch kg Milch kg Wochen Wochen 3,7 Fett 5,0 4,5 Gruppe 1 Gruppe 2 Fett in % 3,5 3,3 Fett in % 4,0 3,5 3,1 3,0 2, Wochen 2, Wochen Eiweiß in % 3,7 3,5 3,3 3,1 2,9 Eiweiß Eiweiß in % 3,7 3,5 3,3 3,1 2,9 Gruppe 1 Gruppe 2 2,7 2,7 2, Wochen 2, Wochen Abb. 1. Verlauf der Milchleistung und der Milchinhaltsstoffe während der Laktationen Milk yield and milk contents during the lactations Gruppenvergleich aufgrund der geringen Tieranzahl keine Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen und Laktationen zu erkennen. Mit zunehmender Laktationszahl erhöhte sich die Lebendmasse am Nadir. In der 3. Laktation waren die Tiere an diesem Punkt signifikant schwerer als in den vorangegan-

11 Auswirkungen unterschiedlicher Absetztermine auf extensiv gefütterte Fleckviehmutterkühe 309 genen Laktationen. Es bestand eine Wechselwirkung zwischen Gruppe und Laktation. Die Gruppe 2 zeigte nämlich in der 2. Laktation mit einer Lebendmasse von 522 kg den niedrigsten Wert, während in Gruppe 1 der niedrigste Wert in der 1. Laktation gefunden werden konnte. In der 3. Laktation wurde die Körperkondition der Tiere mit einem Score von 2,66 signifikant höher bewertet als in der 1. und 2. Laktation und es zeigte sich eine signifikante Wechselwirkung zwischen Gruppe und Laktationszahl. Betrachtet man beim Lebendmassetiefpunkt die Wechselwirkung zwischen Gruppe und Laktation, so fällt auf, dass in der Gruppe 2 der Tiefpunkt in der 2. Laktation mit 12 Wochen signifikant früher erreicht wurde als in der 3. Laktation (Abb. 2 und 3). Einen signifikanten Einfluss auf die Lebendmasse beim Absetzen hatte die Anzahl der Laktationen. Beim Absetzen nach der 3. Laktation konnte eine signifikant höhere Lebendmasse als bei den vorangegangenen Absetzterminen festgestellt werden. a) b) Abb. 2. Lebendmasseentwicklung der Kühe von der 1. bis zur 2. bzw. von der 2. bis zur 3. Abkalbung Trends of live weights of the suckler cows between 1 st and 2 nd and 2 nd and 3 rd calving respectively Abb. 3. Entwicklung der Körperkondition von der 1. bis zur 2. bzw. von der 2. bis zur 3. Abkalbung Trends of body condition between 1 st and 2 nd and 2 nd and 3 rd calving respectively

12 310 J. Häusler, Sandra Hörmann, Birgit Fürst-Waltl und A. Steinwidder Die Lebendmasseabnahmen zwischen Abkalbung und Absetzen des Kalbes zeigten zwischen Gruppe und Laktation eine signifikante Wechselwirkung. Aufgrund der geringen Datenmenge und Klassenbesetzung waren jedoch auch hier beim paarweisen Gruppenvergleich keine Unterschiede erkennbar. 3.5 Fruchtbarkeit, Abkalbeverlauf und Tiergesundheit Zwischenkalbezeit Im vorliegenden Versuch betrug die Zwischenkalbezeit durchschnittlich 417 Tage (Tab. 4). Einen signifikanten Einfluss hatte die Laktationszahl. Aufgrund der Wechselwirkung zwischen Laktationszahl und Gruppe war eine getrennte Betrachtung der Untergruppen erforderlich. Hier zeigte sich, dass die Gruppe 2 nach der 2. Abkalbung eine signifikant längere Zwischenkalbezeit aufwies als nach der 1. Abkalbung, während sich die Zwischenkalbezeit in Gruppe 1 nur leicht verlängerte Besamungsindex Über den gesamten Versuchszeitraum hinweg wurde ein Besamungsindex von 2,4 (arithmetischer Mittelwert) erreicht (Tab. 4). Aufgrund der begrenzten Tieranzahl und der relativ großen Schwankungen konnten keine Unterschiede zwischen den Gruppen, jedoch zwischen den einzelnen Laktationen festgestellt werden. Während in der 1. und 3. Laktation durchschnittlich 1,75 bzw. 1,90 Besamungen notwendig waren, erhöhte sich dieser Wert in der 2. Laktation auf 3,63. Der Grund dafür zeigte sich in der Wechselwirkung zwischen Gruppe und Laktationszahl. In Gruppe 2 waren in der 2. Laktation 5,25 Besamungen pro Trächtigkeit notwendig Abkalbeverlauf Bei der 1. Abkalbung (Kreuzungspartner Limousin) brachten 6 Kühe ihre Kälber ohne Hilfe zur Welt und für die restlichen beiden war 1 Person als Zughilfe notwendig. Ab der 2. Abkalbung (Kreuzungspartner Charolais) waren bei etwa 50% der Abkalbungen zumindest 1 Person und bei 44% sogar mehrere Personen als Geburtshelfer notwendig. Nur 6% der Kälber benötigten keine Geburtshilfe. Es zeigte sich ein signifikanter Laktationseinfluss, die schwersten Abkalbungen wurden in der 2. Laktation beobachtet (Tab. 4). Die Versuchsgruppe hatte keinen signifikanten Einfluss auf den Abkalbeverlauf Blutparameter Zwischen den beiden Gruppen konnten keine signifikanten Unterschiede bei den Blutparametern festgestellt werden. (Tab. 5). In den einzelnen Laktationen konnten jedoch signifikante Unterschiede beobachtet werden (Tab. 6). In der 2. Laktation zeigten die Tiere der Gruppe 2 mit 25 IU/l einen signifikant höheren GGT-Wert als jene der Gruppe 1 und mit 0,40 mmol/l einen signifikant niedrigeren BHB-Wert als in Gruppe 1. In der 3. Laktation war nur der GGT-Gehalt im Blut der Gruppe 2 signifikant höher (22 IU/l). In allen anderen Blutparametern unterschieden sich die beiden Gruppen nicht voneinander. 4 Diskussion In der Säugezeit lag die Futteraufnahme bei 13,7 kg TM (Gruppe 1) bzw. 14,4 kg TM (Gruppe 2). Die DLG (2009) gibt für säugende Mutterkühe (bis zum 150. Laktationstag) im Gewichtsbereich von 600 bis 750 kg in den ersten 150 Laktationstagen eine tägliche Trockenmasseaufnahme von 14,0 bis 15,0 kg an. Für die restliche Säugephase werden

13 Auswirkungen unterschiedlicher Absetztermine auf extensiv gefütterte Fleckviehmutterkühe 311 Tab. 4. Lebendmasse, Körperkondition und Fruchtbarkeit der Mutterkühe Live weight, body conditon and fertility of the suckler cows 1 (180) 2 (270) Laktation (L) G L P-Werte Gruppe 1 (180 Tage) Gruppe 2 (270 Tage) L 1 L 2 L L 1 L 2 L G L G L Gruppe (G) (Säugedauer) Lebendmasse Abkalbung a 638 a 707 b 598 A 677 BCD 685 BCD 639 ABC 600 AB 729 D 0,949 < 0,001 0,003 (kg) Nadir (kg) a 562 a 606 b 537 ABC 601 D 619 D 530 AB 522 A 593 CD 0,295 < 0,001 0,016 Abkalbung ,215 0,590 0,296 bis Nadir (kg) Abkalbung ,149 0,802 0,423 bis Nadir (%) Dauer bis AB 16 AB 14 AB 20 AB 12 A 29 B 0,167 0,058 0,013 Nadir (Wo) Abnahme/Tag ,250 0,558 0,630 bis Nadir (g) Absetzen a 589 a 632 b ,355 <0,001 0,054 (kg) Abkalbung ,347 0,420 0,049 bis Absetzen (kg) BCS Abkalbung 3,22 3,14 3,04 3,09 3,41 2,92 3,47 3,26 3,16 2,72 3,55 0,665 0,059 0,021 Nadir 2,72 2,40 2,57 ab 2,45 a 2,66 b 2,63 B 2,76 B 2,76 B 2,52 B 2,13 A 2,57 B 0,085 0,016 0,002 Abkalbung 0,49 0,69 0,46 0,67 0,64 0,27 0,71 0,50 0,65 0,63 0,79 0,258 0,334 0,348 bis Nadir Abkalbung ,102 0,342 0,721 bis Nadir (%) Dauer bis ,128 0,975 0,259 Nadir (Wo) Absetzen 2,91 2,59 2,79 2,64 2,83 2,92 2,85 2,98 2,66 2,44 2,68 0,113 0,143 0,698 Abkalbung 0,29 0,49 0,26 0,43 0,48 0,03 0,61 0,29 0,55 0,25 0,67 0,393 0,513 0,140 bis Absetzen Fruchtbarkeit Besamungs- 1,93 2,92 1,75 a 3,63 b 1,90 ab 2,00 A 2,00 A 1,80 A 1,50 A 5,25 B 2,00 A 0,127 0,030 0,037 index Zwischenkalbezeit A 386 A 363 A 534 B 0,111 0,013 0,016 Abkalbeverlauf 1,93 2,08 1,25 a 2,88 c 1,90 b 1,25 2,75 1,80 1,25 3,00 2,00 0,409 <0,001 0,801 Werte von 13,5 bis 14,0 kg TM angegeben. Laut Hampel (1995) nimmt eine Mutterkuh mit 650 kg Lebendmasse laktierend kg TM täglich auf. In einem Versuch mit Simmental-Kühen mit einer durchschnittlichen Lebendmasse von 570 kg stellten Estermann et al. (2002) in der Säugezeit eine Futteraufnahme von 14,0 kg TM/Tag fest. Der Energiegehalt des vorgelegten Futters lag mit 5,0 MJ NEL auf einem ähnlichen Niveau wie im vorliegenden Versuch. Beide Gruppen zeigten also eine eher unterdurchschnitt-

14 312 J. Häusler, Sandra Hörmann, Birgit Fürst-Waltl und A. Steinwidder Tab. 5. Blutparameter der Mutterkühe der beiden Gruppen im Verlauf der ersten 10 Laktationswochen aller Laktationen Blood parameters of suckler cows of both groups during the first 10 weeks of all lactations Parameter Einheit Gruppe (Säugedauer) P-Wert Referenzbereich 1 (180) 2 (270) Harnstoff mmol/l 4,50 4,33 0,806 3,3 5,0 1 Creatinin μmol/l , Bilirubin μmol/l 2,48 2,70 0,680 < 5,0 3 Phosphor mmol/l 1,87 1,73 0,134 1,6 2,3 4 Calcium mmol/l 2,43 2,48 0,293 2,3 2,8 5 Magnesium mmol/l 1,10 1,13 0,092 0,8 1,3 1 GGT* IU/I , GOT* IU/I , BHB* mmol/l 0,53 0,51 0,829 < 0,85 7 FFS* mmol/l 0,34 0,40 0,348 < 0,62 8 * GGT: Gamma-Glutamyl-Transferase, GOT: Glutamat-Oxalacetat-Transaminase, BHB: Beta-Hydroxy-Buttersäure, FFS: freie Fettsäuren 1 Kraft u. Dürr, Kraft u. Dürr, 2005: Kälber bei der Geburt: 256 μmol/l +/-106; ältere Kälber: 108 μmol/l +/-28 (Klee, 1985) 3 Kraft u. Dürr, 2005: 1 7 Tage post partum bis 8,5 μmol/l 4 Kraft u. Dürr, 2005: 1 Tag ante bis 2 Tage post partum Absenkung bis 1,25 mmol/l; es besteht eine Altersabhängigkeit 5 Kraft u. Dürr, 2005: 1 Tag ante bis 2 Tage post partum Absenkung bis gegen 2 mmol/l 6 Kraft u. Dürr, Fürll, 2005a: < 0,60 < 1 Woche ante partum, < 0,85 (2) 3 Tage post partum 8 Fürll, 2005a: < 0,10 < 1 Woche ante partum, < 0,62 (2) 3 Tage post partum liche bis durchschnittliche Futteraufnahme. Davon auszunehmen sind die Futteraufnahmen in den Säugeperioden der 3. und 4. Laktationen, die vor allem in Gruppe 2 deutlich höher waren als in den vorangegangenen Laktationen. Das deckt sich mit Ergebnissen von Petit und Agabriel (1989), die bei erstlaktierenden Kühen ein um 20% geringeres Futteraufnahmevermögen während der Trächtigkeit und frühen Laktation feststellten. In der Trockenstehzeit wurden durchschnittlich etwa 13 kg TM aufgenommen. Das liegt deutlich über den von Hampel (1995) angegebenen kg TM und auch deutlich über den Angaben der DLG (2009), die für 600 bis 750 kg schwere Kühe 10,5 bis 11,5 kg TM anführen. Auch die Energiedichte war höher als jene, die als Richtwert für die Trockenstehzeit (4,4 bis 4,8 MJ NEL/kg TM) angegeben wird (DLG, 2009). Zusammenfassend zeigte sich kein statistisch signifikanter Einfluss des Absetztermines auf die durchschnittliche Trockenmasseaufnahme pro Tag. Die Tiere der Gruppe 2 benötigten allerdings, bedingt durch die verspätete Trächtigkeit und die damit verbundene längere Trockenstehzeit, im Zeitraum zwischen der 2. und 3. Abkalbung deutlich mehr Futter als zwischen der 1. und 2. Abkalbung.

15 Auswirkungen unterschiedlicher Absetztermine auf extensiv gefütterte Fleckviehmutterkühe 313 Tab. 6. Blutparameter der Mutterkühe der beiden Gruppen im Verlauf der ersten 10 Laktationswochen der 2. und 3. Laktation Blood parameters of suckler cows of both groups during the first 10 weeks of the 2 nd and 3 rd lactation Merkmal Einheit Laktation 2 P-Wert Laktation P-Wert G 1 (180) G 2 (270) G 1 (180) G 2 (270) Harnstoff mmol/l 4,33 4,50 0,628 4,83 4,66 0,873 Creatinin μmol/l , ,610 Bilirubin μmol/l 1,59 1,49 0,789 2,40 2,59 0,817 Phosphor mmol/l 1,63 1,48 0,329 1,85 1,74 0,515 Calcium mmol/l 2,42 2,42 0,986 2,32 2,37 0,698 Magnesium mmol/l 1,02 1,03 0,784 1,18 1,20 0,800 GGT IU/I , ,012 GOT IU/I , ,577 BHB mmol/l 0,51 0,40 0,028 0,53 0,71 0,238 FFS mmol/l 0,30 0,24 0,437 0,49 0,68 0,418 In der vorliegenden Untersuchung mit Fleckvieh-Mutterkühen lagen die durchschnittlichen täglichen Milchleistungen zwischen 11,3 kg (10,4 kg ECM) und 13,1 kg Milch (11,9 kg ECM). Jenkins und Ferrell (1992) ermittelten mit Simmental-Kühen in einer 210-Tage-Laktation eine Milchleistung von kg, das entspricht einer durchschnittlichen täglichen Milchleistung von 7,6 kg. Clutter und Nielsen (1987) konnten bei einem hohen Milchleistungspotenzial in einer 205-Tage-Laktation eine Milchmenge von kg, das sind 8,4 kg pro Tag erreichen. In beiden Versuchen lag das Milchleistungsniveau somit deutlich unter jenem des vorliegenden Versuches. Chenette und Frahm (1981) erzielten mit Kreuzungskühen (Simmental, Jersey und Brown Swiss jeweils mit Angus bzw. Hereford gekreuzt) durchschnittliche tägliche Milchleistungen von 6,4 bis 8,2 kg und erreichten ebenfalls nicht dieses Niveau. Sie konnten im 2. und 3. Säugemonat Tagesmilchleistungen von knapp 11 kg, die danach sehr rasch abfielen, beobachten. Scholz et al. (2001) beobachteten bei Fleckviehkühen und Kreuzungstieren (Milchrind Fleischrind) eine durchschnittliche Tagesmilchmenge von ca. 13,4 kg und erzielten damit eine 280-Tage-Leistung von kg (Fleckvieh) bzw kg Milch (Kreuzungstiere). Diese Leistungen lagen knapp über dem Ergebnis der extensiv gefütterten Fleckviehtiere des vorliegenden Versuches. Totusek et al. (1973) stellten in einem Versuch mit 3,2% einen ähnlichen Fettgehalt in der Milch wie im vorliegenden Versuch fest. Im Versuch von Beal et al. (1990) wurde bei Angus- und Angus Holstein-Kühen ein Fettgehalt von 4,1% festgestellt. Diese hohen Fettgehalte wurden nicht erreicht. Darüber hinaus waren in der vorliegenden Untersuchung starke Schwankungen zwischen den einzelnen Messungen zu beobachten. Eine mögliche Ursache dafür könnte die hormonelle Stimulation mit Oxytocin vor der Melkung sein. Auch ein nicht vollständiges Ausmelken dürfte eine Rolle gespielt haben, da der Fettgehalt mit jedem ermolkenen kg Milch ansteigt und daher am Ende der Melkung am höchsten ist (Huth, 1995). Am Ende einer 305-Tage-Laktation einer Milchkuh zeigt sich in der Regel ein Anstieg des Milchfettgehaltes, da gleichzeitig die Milchmenge zurückgeht (Huth, 1995). Dieser Anstieg konnte in der 270-Tage-Laktation des ausge-

16 314 J. Häusler, Sandra Hörmann, Birgit Fürst-Waltl und A. Steinwidder werteten Versuches nur in der Tendenz und in der 180-Tage-Laktation gar nicht erkannt werden. Ab der 2. Laktation konnte allerdings in Gruppe 1 ein etwas höherer Milchfettgehalt am Beginn der Säugeperiode beobachtet werden. Dies könnte auf eine durch die längere Trockenstehzeit verursachte stärkere Fetteinlagerung und damit auch etwas stärkere Körperfetteinschmelzung am Beginn der Säugeperiode zurückzuführen sein. Die Auswertungen von Lebendmasse bzw. Körperkondition bestätigen diese Annahme. Die Tiere der Gruppe 1 waren, bedingt durch die längere Trockenstehzeit, am Beginn der 2. Laktation schwerer und deutlich besser konditioniert als jene der Gruppe 2. Bei annähernd gleicher Futteraufnahme und etwas höherer Milchleistung war das Energiedefizit somit höher als in Gruppe 2. In Folge zeigte sich bei den Tieren der Gruppe 1 ein stärkerer Rückgang des BCS-Wertes bis zum Nadir. Zudem wurde der Lebendmasse-Nadir in Gruppe 1 erst um 4 Wochen später erreicht als in Gruppe 2. Da die Säugeperiode in dieser Gruppe deutlich kürzer war, konnte auch kein Anstieg des Milchfettgehaltes am Ende der Säugeperiode festgestellt werden. Ein weiterer Grund für die eher niedrigen Milchfettgehalte in beiden Gruppen könnte im mäßigen Energie- und Nährstoffgehalt der verfütterten Futtermittel liegen, die möglicherweise die tägliche Menge an produzierten Fettsäuren im Pansen (Essigsäurebildung) trotz des hohen Rohfasergehaltes etwas einschränkten. Bei Gruber (1993) waren die Fett- und Eiweißgehalte bei der Verfütterung von mäßigem Grobfutter ohne Kraftfutterergänzung ebenfalls niedriger als mit Kraftfutterergänzung und auch niedriger als bei der Verfütterung von gutem Grobfutter ohne Kraftfutterergänzung. Das lässt den Schluss zu, dass eine bessere Grobfutterqualität vor allem die Milchinhaltsstoffe und somit auch die ECM-Leistung möglicherweise erhöht hätte. Neben dem Milchfettgehalt war nämlich auch der Milcheiweißgehalt auf niedrigem Niveau. In einem Versuch von Beal et al. (1990) wurde ein Eiweißgehalt von 3,32% ermittelt. Coulon und Remond (2015) stellten, unabhängig von Laktationsstand und Versuchsdauer, eine lineare Reaktion des Eiweiβgehaltes auf die Energiezufuhr fest. Nach Dirksen (1994) wird bei einer zu geringen Energieaufnahme zugleich die mikrobielle Proteinsynthese im Pansen verringert, die Proteinversorgung der Milchkuh begrenzt und somit der Eiweißgehalt in der Milch reduziert. Die niedrigen Werte liefern also eine weitere Bestätigung einer energetischen Unterversorgung der Mutterkühe insbesondere in den ersten Säugemonaten. Etwa ab der 13. Säugewoche konnte ein kontinuierlicher Anstieg des Milcheiweißgehaltes festgestellt werden. Ab diesem Zeitpunkt verloren die Tiere auch nur mehr geringfügig an Lebendmasse und Körperkondition. Die Gruppe 1 verzeichnete ab der 2. Abkalbung am Beginn der Säugeperiode neben dem höheren Fett- auch einen etwas höheren Eiweißgehalt, der aber ebenfalls rasch abfiel. Dieser rasche Abfall bestätigt die etwas höhere Unterversorgung dieser Gruppe zu Laktationsbeginn. Bei der errechneten Energiebilanz konnten statistisch signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen festgestellt werden. So lag die durchschnittliche Energiebedarfsdeckung in Gruppe 1 bei + 15,6 und in Gruppe 2 bei + 12,1 MJ NEL pro Tag. Betrachtet man allerdings die Säugeperioden, so zeigte sich, dass die Energiebilanz der Gruppe 1 mit 1,7 MJ NEL/Tag unter jener der Gruppe 2 mit + 3,8 MJ NEL/Tag lag und das, obwohl die Tiere der Gruppe 2 mit 0,69 BCS-Punkten bzw. 105 kg Lebendmasse mehr und länger (22 bzw. 16 Wochen bis zum Nadir) abnahmen als die Tiere der Gruppe 1. Noch deutlicher ist der Unterschied zwischen den einzelnen Laktationen. Die Gruppe 1 wies in der 2. und 3. Laktation eine negative Energiebilanz auf (-3,9 bzw. 4,0 MJ NEL/Tag), während die Gruppe 2 eine positive Bilanz (zwischen + 0,7 und + 7,0 MJ NEL/Tag) zeigte. Gleichzeitig wurden aber in Gruppe 2 mit Ausnahme der 2. Laktation, in der die Tiere dieser Gruppe in zu schlechter Körperkondition zur Abkalbung gelangten längere und stärkere Abnahmen an Lebendmasse und Körperkondition beobachtet. Dieser scheinbare Widerspruch kann auf die deutlich kürzere Säugezeit der Gruppe 1,

17 Auswirkungen unterschiedlicher Absetztermine auf extensiv gefütterte Fleckviehmutterkühe 315 die nur die intensivere Zeit des Säugens erfasste, in der die Tiere oftmals ein Energiedefizit aufwiesen, zurückgeführt werden. In Gruppe 2 war mit der längeren Säugephase auch jene Zeit miterfasst, in der wieder ein Energieüberschuss auftrat. In der Trockenstehzeit kam es mit Energiebilanz-Werten zwischen + 20,6 und + 27,3 MJ NEL/Tag in beiden Gruppen zu einer deutlichen Energieüberversorgung. Um solche Überversorgungen zu vermeiden, hätte hier bei freier Aufnahme Futter mit noch niedrigerer Energiedichte (4,0 bis 4,7 MJ NEL/kg TM; Steinwidder, 2012) eingesetzt werden müssen. Die Energiebedarfsdeckung spiegelt sich bei der Körperkondition bzw. den Lebendmassen der Kühe wider. Die Tiere der Gruppe 1 konnten die Lebendmasse nach der Geburt des Kalbes von der 1. bis zur 3. Abkalbung kontinuierlich steigern. In Gruppe 2 wiesen die Tiere nach der 2. Abkalbung eine geringere Lebendmasse auf als nach der 1. Abkalbung. Da sie allerdings kaum Körperreserven hatten, nahmen die Tiere weniger ab und erreichten den Nadir früher. Aufgrund der verlängerten Zwischenkalbezeit zwischen 2. und 3. Abkalbung konnte dieses Defizit jedoch wieder kompensiert werden. Hudson et al. (2010) beschreiben einen Versuch, in dem Angus-Mutterkühe in 2 Gruppen mit unterschiedlichen Absetzterminen (210 bzw. 300 Tage) eingeteilt wurden. Beim Absetztermin der ersten Gruppe (nach 210 Tagen) wiesen beide Gruppen eine ähnliche Lebendmasse bzw. Körperkondition auf. Danach konnten die früher abgesetzten Tiere statistisch signifikant mehr zunehmen als jene, die länger säugten. Vor Beginn der nächsten Abkalbeperiode wiesen die Tiere mit der kurzen Säugezeit statistisch signifikant höhere Lebendmassen und BCS-Werte auf. Die Mutterkühe des hier vorliegenden Versuches gingen mit durchschnittlichen BCS-Werten von 3,22 (Gruppe 1) bzw. 3,14 (Gruppe 2) in die Laktation. Der Nadir lag bei 2,72 (Gruppe 1) bzw. 2,40 Punkten (Gruppe 2). Statistisch signifikant stachen wiederum die Tiere der Gruppe 2 nach der 2. Abkalbung mit einem Nadir von 2,13 hervor. Sie starteten allerdings auch mit einem BCS-Wert von 2,72 und damit deutlich unterkonditioniert in die Laktation. Steinwidder und Häusler (2004) gehen davon aus, dass bei Tieren mit einem BCS-Wert unter 2,75 bei der Abkalbung die 1. Brunst später auftritt und dass unterkonditionierte Tiere generell eine schlechtere Fruchtbarkeit aufweisen. Diese Theorie wird durch die Fruchtbarkeitsmerkmale der Kühe der Gruppe 2 in der 2. Laktation bestätigt. Richards et al. (1986) kamen bei einem Versuch mit Angus-Mutterkühen und Kreuzungstieren verschiedener Rassen ebenfalls zu der Erkenntnis, dass die Körperkondition bei der Abkalbung einen erneuten Zyklus bzw. eine erneute Trächtigkeit am stärksten beeinflussen. Ein zu geringer BCS-Wert bei der Abkalbung kann daher zu einer späteren erneuten Trächtigkeit führen. Auch Hudson et al. (2010) leiteten aus ihren Versuchsergebnissen ab, dass nur durch einen an die Futterqualität angepassten Absetztermin keine negative Beeinflussung von Tiergesundheit und Fruchtbarkeit hervorgerufen wird, weil durch das rechtzeitige Absetzen die Körperreserven bis zur nächsten Abkalbung wieder aufgefüllt werden können. Bauer und Grabner (2012) geben bei Fleckvieh Limousin Gebrauchskreuzungen einen Anteil der Geburten ohne bzw. mit nur einer Person Geburtshilfe von 82% an. Bei Fleckvieh Charolais Gebrauchskreuzungen sank dieser Wert auf 55%. Im vorliegenden Versuch konnten mit 75% (Fleckvieh Limousin) bzw. 56% (Fleckvieh Charolais) ähnliche Ergebnisse erzielt werden. Comerford et al. (1987) bewerteten den Abkalbeverlauf bei Simmental Limousin Kreuzungen auf einer Skala von 1 bis 5 mit einem Wert von 1,19. Dies deckt sich ebenfalls mit den Ergebnissen des vorliegenden Versuches. Laut Golze et al. (1997) kommen Schwergeburten vor allem bei der 1. Abkalbung vor. Im vorliegenden Versuch konnten allerdings durch den Einsatz eines Limousin-Stieres die leichtesten Geburten bei der 1. Abkalbung verzeichnet werden. Die meisten Probleme verursachte die 2. Abkalbung, bei der bereits der Kreuzungspartner Charolais zum Einsatz kam. Danach ging die Anzahl der Schwergeburten wieder zurück. Dies dürfte auf die körperliche Entwicklung der Mutterkühe zurückzuführen sein.

18 316 J. Häusler, Sandra Hörmann, Birgit Fürst-Waltl und A. Steinwidder Bei der Blutuntersuchung konnten zwischen den beiden Gruppen keine Unterschiede festgestellt werden, es zeigten sich jedoch Auswirkungen der verschiedenen Laktationen. In der 3. Laktation der Gruppe 2 wurden BHB- und FFS-Gehalte festgestellt, die über den von Fürll (2005a) genannten Grenzwerten lagen. McArt et al. (2012) und van der Drift et al. (2012) definierten allerdings einen Grenzwert von 1,2 mmol/l BHB, ab dem verstärkt subklinische Ketosen auftreten. Laut Roberts et al. (2012) erhöht sich das Risiko, dass Kühe gemerzt werden müssen ab FFS-Werten von 0,8 mmol/l und BHB-Werten von 1,2 mmol/l (Woche 1 post partum) bzw. 1,6 mmol/l (Woche 2). Pavlik (2015), der die Stoffwechselparameter Glucose und FFS im Verlauf der Zwischenkalbezeit von Angus-Mutterkühen untersuchte, fand die höchsten FFS-Konzentrationen im Blut am 10. Tag post partum. Danach gingen die Werte signifikant zurück. Walsh et al. (2007) diagnostizierten Fruchtbarkeitsstörungen bei BHB-Werten über 1,0 mmol/l (Woche 1 post partum) bzw. 1,4 mmol/l (Woche 2). Die vorliegenden Ergebnisse liegen deutlich unter diesen Werten und weisen lediglich auf eine etwas stärkere Körperfetteinschmelzung der Kühe der Gruppe 2 in der 3. Laktation hin. Die stark verlängerte Zwischenkalbezeit brachte eine deutlich längere Trockenstehzeit mit sich und die Kühe konnten daher mehr Körperreserven aufbauen. Am Beginn der Folgelaktation konnte daraufhin in der Phase der energetischen Unterversorgung mehr Körperfett eingeschmolzen werden. Wie der Besamungsindex bestätigt, zeigten sich aber keine negativen Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit. Der signifikant niedrigere BHB-Wert in der 2. Laktation der Gruppe 2 ist auf die Unterkonditionierung der Kühe bei der 2. Abkalbung zurückzuführen. Die Kühe hatten kaum Fettreserven und konnten daher auch nur wenig Körperfett einschmelzen und das spiegelt sich in den BHB- und FFS-Werten wider. Allerdings führte diese Unterkonditionierung auch zu deutlich schlechteren Fruchtbarkeitsergebnissen. 5 Schlussfolgerungen und Empfehlungen Die Milchleistung von Fleckviehmutterkühen liegt im Vergleich zu anderen Mutterkuhrassen auf einem hohen Niveau. Das bringt für die Entwicklung des Kalbes Vorteile, erhöht aber andererseits, vor allem in der Säugezeit, die Anforderungen an die Ration. Die Milchleistung ist auch bei Fütterung mit mäßiger Grobfutterqualität zufriedenstellend, allerdings können geringere Milchinhaltsstoffgehalte auftreten und es kann zu negativen Auswirkungen auf die Fruchtbarkeitsergebnisse kommen. Besonders in den ersten Monaten der Säugezeit sollten daher die Kühe Grobfutter guter Qualität erhalten, damit sie hohe Milchleistungen mit guten Milchinhaltsstoffen bringen, nicht zu sehr an Körpersubstanz verlieren und rasch wieder trächtig werden. Um den unterschiedlichen Anforderungen bezüglich Nährstoffaufnahme und Energiedichte gerecht zu werden, hat zumindest eine Trennung zwischen säugenden und trockenstehenden Kühen zu erfolgen. Um die Fütterungs- bzw. Haltungsbedingungen kontrollieren zu können, muss regelmäßig eine Beurteilung der Körperkondition (BCS) oder eine Wiegung der Tiere durchgeführt werden. Eine Verfettung der Mutterkühe kann Komplikationen bei der Geburt hervorrufen und führt zu höheren Milchleistungen am Beginn der Säugezeit, was wiederum zu verstärkter Körperfettmobilisation und damit zu einer stärkeren Stoffwechselbelastung führt. Beides wirkt sich negativ auf die Fruchtbarkeit aus. Eine zu niedrige Körperkondition zum Zeitpunkt der Abkalbung führt zu einer niedrigeren ECM-Leistung (niedrigere Milchinhaltsstoffe) und wirkt sich ebenso wie eine Verfettung negativ auf die Fruchtbarkeit und damit die Zwischenkalbezeit aus. Der Absetztermin muss der Qualität des Grobfutters angepasst werden. Je schlechter die Grobfutterqualität desto früher müssen die Kälber von den Kühen abgesetzt werden.

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