Förderung von Denkmalen Bilanz und Ausblick
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- Adam Lichtenberg
- vor 6 Jahren
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1 Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Sitzung des Kulturausschusses am Förderung von Denkmalen Bilanz und Ausblick Jörg Vogelsänger 0
2 MIL = Ministerium für Stadt + Land Das MIL ist das Ministerium für Stadt + Land Stadt + Land sind kein Gegensatz im Gegenteil: Sie ergänzen sich gegenseitig In vielen Bereichen besteht Arbeitsteilung s. Daseinsvorsorge, Lebensgrundlagen etc. Ein wichtiges verbindendes Element: gemeinsames (bau-)kulturelles Erbe Rettung, Erhaltung und Wiedergewinnung historischer Substanz in Stadt + Land ist eine Erfolgsgeschichte 1
3 Enge Zusammenarbeit mit MWFK u. a. Fachlicher und rechtlicher Rahmen zu Denkmalschutz und Denkmalpflege durch MWFK Enge Zusammenarbeit MIL mit MWFK und für Denkmalschutz zuständigen Institutionen in Arbeitsgemeinschaften Städte mit historischen Stadtkernen und Historische Dorfkerne Landesdenkmalbeirat Gesprächen des Sts mit BLDAM, DSD etc. Abstimmungen zu Förderobjekten und prioritäten Förderung des MWFK, wo MIL nicht fördern kann (insbesondere außerhalb von MIL-Förderkulissen) Gemeinsames Förderengagement MWFK und MIL (i. d. R. MIL außen, MWKF innen, z. B. bei Kirchen, Museen, Bibliotheken) 2
4 Mittelbündelung mit MWFK Kulturquartier Mönchenkirche in Jüterbog Umbau der Mönchenkirche für Stadtinformation, Stadtbibliothek und Bühne mit vielfältigen Veranstaltungsangeboten Museum im ehemaligen Klostergebäude, im Schulbau des 19. Jahrhundert jetzt kulturhistorisches Archiv Mittel des Kommunalen Kulturinvestitionsprogramms und des Städtebaulichen Denkmalschutzes 3
5 Mittelbündelung mit MWFK und DSD Herbstsches Haus am Markt in Wusterhausen Sanierung und Umbau zu Kulturzentrum mit Museum, Stadtbibliothek, Sitz des Kulturvereins, Veranstaltungsraum und entsprechender Hofnutzung Foto: DSD Beteiligung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz im Rahmen ihres seit 2001 laufenden Bürgerhausprogramms sowie durch Spenden vor Ort Mittel des Städtebaulichen Denkmalschutzes und des Kommunalen Kulturinvestitionsprogramms 4
6 MIL-Förderung von Denkmalen Förderung von Sicherung, Sanierung, zukunftsfähiger (Um-)Nutzung von Denkmalen und Ortsbild prägenden Gebäuden im Rahmen der Bund-Länder-Programme der Städtebauförderung (insbesondere Städtebaulicher Denkmalschutz, Städtebauliche Sanierung, Stadtumbau) EFRE-finanzierten Nachhaltigen Stadtentwicklung Wohnraumförderung (Miete + Eigentum) ELER-finanzierten Ländlichen Entwicklung (ILE/LEADER) In den Förderkulissen der Städtebau- und Wohnraumförderung (Schwerpunkt Innenstadt) Kommunen mit < Einwohnern und Ortsteilen (ländlicher Raum) 5
7 Städtebaulicher Denkmalschutz Bund-Länder-Programm Städtebaulicher Denkmalschutz besonders hoher Stellenwert von Erhaltung und Sanierung von Denkmalen Sichtbare und erlebbare Erfolgsgeschichte in 30 der bedeutsamsten historischen Stadtkerne Brandenburgs Große Teile historischer Bausubstanz weitestgehend erhalten Kulturelles Erbe bewahrt Geeignete Nutzungen ermöglicht Stadtkerne nachhaltig gesichert Seit 1991 mit fast 640 Mio. (Bund/Land bis 2015) gefördert 6
8 Städtebaulicher Denkmalschutz - Beispiele - Brandenburg an der Havel neue Paulibrücke als Verbindungselement zwischen Bahnhof und Paulikloster / Innenstadt Doberlug Sanierung des Refektoriums auf den Schloss- und Klosterareal Kyritz Sanierung von Marktplatz und div. umgebenden Gebäuden Peitz Unterbringung der Amtsbibliothek in der ehem. Tuchfabrik Rehn Treuenbrietzen Wiederbelebung der Kammerspiele als soziokulturelles Zentrum 7
9 EFRE-Nachhaltige Stadtentwicklung Altes Oder Gymnasium Alte Schule in Beeskow Neuruppin (STUB-AUF)?? Historisch bedeutender, weitgehend leerstehender Gebäudekomplex am Schulplatz, dem mittleren der drei Stadtplätze im historischen Stadtkern Derzeit Sanierung und barrierefreier Umbau Künftige Nutzer: Stadtbibliothek, Kreismusikschule, Jugendkunstschule, private Fachhochschule Campus Neuruppin, Stadtmarketingbüro, Bürgerbüro, Fontanegesellschaft Mittel des EFRE-finanzierten Programms Nachhaltige Stadtentwicklung und des Städtebaulichen Denkmalschutzes 8
10 Wohnraumförderung Burgmühle und Mehlspeicher in Brandenburg an der Havel Mehlspeicher mit 15 Eigentumswohnungen bereits realisiert, derzeit Errichtung von 49 Eigentumswohnungen im Zuge des Wiederaufbaus der Burgmühle nach Brand im Jahr 2002 Kombination Wohneigentumsförderung Programmteil Anschubfinanzierung - und Städtebaulicher Denkmalschutz Spitzenfinanzierung 9
11 Rettung von Denkmalen in Wittstock/Dosse Verlagerungen von Einrichtungen in Dicke Brocken im historischen Stadtkern: Neue Stadtverwaltung in ehem. Fabrik (Stadtumbau + Städtebaulicher Denkmalschutz) Energetische Sanierung und Umbau von zwei ehem. Schulgebäuden zur Integrationskita (Investitionspakt) Sanierung und Umbau eines ehem. Kontor- und Wohngebäudes zur Bibliothek (Stadtumbau) Wohnraumförderung (z. B. Jugendstil-Einzeldenkmal - St. Marienstraße 16,18 / Markt 2 - komplette Modernisierung und Instandsetzung + Aufzug zum barrierefreien Wohnen) Fotos: Kannenberg Architekten Schloss und Wüstung / Archäologischer Park Ortsteil Freyenstein (Städtebauliche Sanierung + ILE/LEADER + SED-Parteivermögen) 10
12 Das historische Dorf war eine in sich abgeschlossene, selbständige Lebens- und Siedlungsform, die viele Funktionen des Lebens erfüllte. Historischer Charakter des Dorfes: landwirtschaftliche Produktionsweise und ILE / LEADER enge Beziehung von Siedlungskörper und Natur als prägende Elemente Heutzutage vier dörfliche Elemente zur Charakterisierung, die unterschiedlich ausgeprägt sein können: landwirtschaftliche Prägung (produzierende Betriebe und/oder landwirtschaftliche Bausubstanz) Überschaubarkeit der Einwohnerzahl, der sozialen Beziehungen und des Siedlungskörpers enge Verbindung der Siedlung zu Natur und Landschaft Land- und Hausbesitz als dominierende Wohnform? Dorf nur noch eine kleine Siedlungseinheit im ländlichen Raum? Dorf als Chance und Alternative zum Tempo in städtischen Gebieten? 11
13 ILE / LEADER Unterstützung gem. der Richtlinie zur Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung (ILE) und LEADER vom , in der Fassung vom In der o. g. Richtlinie gibt es mehrere Fördergegenstände, welche Projekte auch unter dem Gesichtspunkt des Denkmalschutzes unterstützen: Vorwiegend als Maßnahme von überregionaler Bedeutung zur Erhaltung/Wiederherstellung des Kulturerbes Projekte im Bereich der Dorfentwicklung Projekte im Bereich LEADER mit Bezug zum Denkmalschutz Vorhaben der Unterstützung von wirtschaftlichen Maßnahmen So werden denkmalgeschützte Gebäude erhalten und einer Nutzung zugeführt. Laut o. g. Richtlinie ist eine kumulative Förderung einzelner Maßnahmen mit Mitteln der Denkmalpflege zulässig. 12
14 ILE / LEADER Unterstützung gem. der Richtlinie zur Förderung der integrierten ländlichen Entwicklung (ILE) und LEADER vom , in der Fassung vom Unterstützung von vielen Privatinitiativen zur Verbesserung des äußeren Erscheinungsbildes alter Häuser Kommunale Einrichtungen für die Dorfgemeinschaft erhalten Seit 2008 konnten bisher Bewilligungen in Höhe von ca. 35 Mio. zum Erhalt von denkmalgeschützten Gebäuden ausgesprochen werden 13
15 ILE-Beispiele Umbau und Sanierung der alten Gutsscheune zur Kulturscheune in Paretz Erhalt einer denkmalgeschützten Scheune im Scheunenviertel Kremmen Wiederherstellung des Kutschstallgebäudes und Gestaltung der Außenanlagen des Stifts Neuzelle 14
16 LEADER-Beispiele Errichtung/Sanierung des Burger Doppelstubenhauses Sanierung einer Bockwindmühle Gölsdorf Barrierefreier Umbau der mittelalterlichen Klosterkirche zur Kulturherberge in Dahme 15
17 Integrierte Ländliche Entwicklung und Städtebaulicher Denkmalschutz Festungsturm Peitz Sanierung des Festungsturms als einzig erhaltenem Bauwerk der geschliffenen Zitadelle und Wahrzeichen der Stadt Nutzung für Ausstellungen, kulturelle sowie repräsentative Veranstaltungen, Trauungen, Empfänge, Konzerte, Lesungen, Musik- und Lesewettbewerbe sowie Einwohnerversammlungen Beginn einer umfassenden Neuordnung der Oberfestung einschließlich Gestaltung des öffentlichen Raums Mittel der ILE/LEADER und des Städtebaulichen Denkmalschutzes 16
18 Mittelbündelung mit verschiedenen Programmen Burg Ziesar Ungewöhnlich gut erhaltene Burganlage Heute moderner Kultur- und Verwaltungsstandort mit Museum für brandenburgische Kirchen- und Kulturgeschichte des Mittelalters, Burgkapelle, Bergfried, Heimatmuseum, Bibliothek und Amt Ziesar Beispiel für sehr geschickten Einsatz zahlreicher Finanzierungsbausteine Kommunales Kulturinvestitionsprogramm Deutsche Stiftung Denkmalschutz ILE/LEADER Städtebaulicher Denkmalschutz 17
19 Künftige Herausforderungen I Erfolge, aber auch noch erhebliche Herausforderungen bei Rettung, Erhaltung und Wiedergewinnung historischer Bausubstanz in Stadt + Land: zeitgemäßer Umbau weiterer Baudenkmale - Dicke Brocken Behebung von Funktionsschwächen Anpassung der Infrastruktur an demografische Entwicklung Sicherungsmaßnahmen Förderprogramme des MIL haben sich bewährt Aber: knapper werdende Ressourcen Kürzungen in der Städtebauförderung derzeit keine Sicherheit zur Fortführung von EU-Programmen und Wohnraumförderung! 18
20 Künftige Herausforderungen II Daher erforderlich: strengste Prioritätensetzung innovative, intelligente Finanzierungen, Mobilisierung von Eigentümern und lokaler Wirtschaft enge Zusammenarbeit der verantwortlichen lokalen und regionalen Ebenen Möglichst einfache Verknüpfungen bzw. ergänzende Einsetzbarkeit der Finanzierungsmöglichkeiten angestrebt MIL weiterhin verlässlicher Partner für Stadt + Land sowie für MWFK bei der Sicherung und Sanierung von Denkmalen! 19
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