Kleine und mittelständische Unternehmungen (KMU) in Normungsvorhaben von DIN

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1 Dirk Kostmann Leiter der Gruppe Redaktion DIN Bereich Normung Kleine und mittelständische Unternehmungen (KMU) in Normungsvorhaben von DIN Inhalt Grundsätze der Normungsarbeit Mittelstand und Normung Zukunft der Normung Deutsche Normungsstrategie. 2 1

2 DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DIN ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein und wird privatwirtschaftlich getragen. DIN ist laut eines im Jahr 1975 mit der Bundesrepublik Deutschland geschlossenen Vertrages die zuständige deutsche Normenorganisation für die europäischen und internationalen Normungsaktivitäten.. 3 DIN ist Dienstleister für Normung und Standardisierung behandelt in 69 Ausschüssen Themen von Akustik über Wasserwesen bis Raumfahrt hat über 400 Mitarbeiter, Mitglieder und Experten vertritt deutsche Interessen in europäischer und internationaler Normung. 2

3 Nutzen der Normung Weltweiter Handel Marktzugang Rationalisierung Qualitätssicherung Effizienz Innovationsförderung Sicherheit Nachhaltigkeit Verständigung Chungking / fotolia.com Grundsätze der Normungsarbeit Freiwillig Öffentlich Breite Beteiligung Konsens Stand der Wissenschaft und Technik Kohärenz Aerogondo / fotolia.com 3

4 Alle Stakeholder bringen ihr Wissen in die Norm ein Verbraucherschutz Anwender Wirtschaft Gewerkschaften Öffentliche Hand Arbeitsschutz Wissenschaft und Forschung Prüfinstitute Umweltschutz Organisationsplan des DIN e. V. Stand: Juli

5 Abteilungen und Kommissionen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften Stand: Januar 2017 DIN e. V. Das Zahlenwerk DIN-Normen (Gesamtbestand) Experten der interessierten Kreise Mitglieder Angestellte DIN-Normen neu erschienen DIN-Norm-Entwürfe Normenausschüsse/Kommissionen 69/3 70/3 Arbeitsausschüsse Stand

6 Ertragsstruktur des DIN e. V. Projektmittel der öffentlichen Hand Mitgliedsbeiträge 12% 9% Projektmittel der Wirtschaft 20% 59% DIN-Eigene Erträge Neu erschienene DIN-Normen nach ihrer Herkunft (in %) DIN (national) DIN EN (ISO) (europäisch) DIN ISO und DIN IEC (international) 6

7 Wie funktioniert Normung? Entwicklungsprozess DIN SPEC Die schnelle Spezifikation Für den Erfolg einer Idee ist häufig entscheidend, wie schnell sie im Markt verbreitet wird. Die DIN SPEC ist der kürzeste Weg von der Forschung zum Produkt. Die fehlende Konsenspflicht und kleinere agile Arbeitsgruppen ermöglichen es, eine DIN SPEC innerhalb weniger Monate zu erarbeiten. 7

8 DIN SPEC Entwicklungsprozess Geringere Beteiligungsbreite Keine Konsenspflicht Erarbeitung innerhalb mehrerer Monate Förderung von Innovationen Basis für spätere Normungsarbeiten Normen in der Rechtsordnung Die Anwendung von Normen ist freiwillig Bindend werden Normen nur dann, wenn sie Gegenstand von Verträgen zwischen Parteien sind oder wenn der Gesetzgeber ihre Einhaltung vorschreibt Normen sind eindeutige (anerkannte) Regeln, daher bietet der Bezug auf Normen in Verträgen Rechtssicherheit Im Rechtsstreit billigt ein Richter der DIN-Norm den "Beweis des ersten Anscheins" zu. Eine widerlegbare Rechtsvermutung (Beweislastumkehr) Harmonisierte Europäische Normen füllen die grundlegenden Anforderungen der Richtlinien aus und geben technische Lösungen an; die Anwendung von Europäischen Normen lässt die Konformität mit der Richtlinie vermuten. 8

9 Europäische Normen leisten einen grundlegenden Beitrag zur Gewährleistung des freien Waren- und Dienstleistungsverkehrs und zum Funktionieren des Europäischen Binnenmarktes haben nachhaltig zur Integration der deutschen Wirtschaft in den europäischen Binnenmarkt beigetragen unterstützen die europäische Gesetzgebung sind in das nationale Normenwerk zu übernehmen Erarbeitet werden sie bei CEN: Europäisches Komitee für Normung bzw. CENELEC: Europäisches Komitee für Elektrotechnische Normung. Für Unternehmen ist die harmonisierte Norm ein verlässlicher Wegweiser zur Konformität mit der einschlägige EU-Gesetzgebung verbessert sich die Rechtssicherheit durch die technische Interpretation unbestimmter Rechtsbegriffe. 9

10 Entstehung von europäischen Normen Bulgarien Österreich Schweden Schweiz Dänemark Finnland Irland Kroatien Litauen Norwegen Slowakei 10 Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien Estland Island Lettland Malta Luxemburg Slowenien Zypern Deutschland Frankreich Italien Ver. Königreich Türkei Schlussabstimmung Belgien Griechenland Portugal Tschech. Rep. Ungarn Niederlande Rumänien 27 Polen Spanien Stimmengewichte der Länder. Internationale Normen für den globalen Markt sind ein Bezugsrahmen für eine gemeinsame technische Sprache zwischen Lieferant und Kunde erleichtern Handel und Technologietransfer sorgen für technische Kompatibilität sorgen für die erfolgreiche Umsetzung von Handelsabkommen sind Quelle für technisches Know-how erleichtern den Zugang zu globalen Märkten Erarbeitet werden sie bei ISO: Internationalen Organisation für Normung bzw. IEC: der Internationalen Elektrotechnischen Kommission. 10

11 DIN ist Teil der Internationalen Normungsstruktur World Standards Cooperation WSC USA ISO International Organization for Standardization IEC International Electrotechnical Commission ITU International Telecommunication Union 270 SDOs von ANSI akkreditiert ASTM CEN Europäisches Komitee für Normung CENELEC Europäisches Komitee für Elektrotechnische Normung ETSI Europäisches Institut für Telekommunikationsnormen API SAE NEMA ASME DIN, AFNOR, BSI, ANSI, JISC... NSBs (DE) (FR) (GB) (US) (JP) IEEE. Die Normenpyramide Ziel: Eine Norm eine Prüfung weltweite Anerkennung DIN- Normen werk Internationale Normen DIN ISO DIN IEC Europäische Normen DIN EN Nationale Normen DIN Werknormen Innerbetriebliche Normen. 11

12 Nationale Interessenvertretung. Mitarbeit in europäischen und internationalen Normungsgremien Delegierter Experte Spiegelausschuss Arbeitsgruppe Technisches Komitee. 12

13 Mittelstand und Normung Kommission Mittelstand (KOMMIT) Mitglieder: Handwerk und freie Berufe Verbände und Kammern Mittelständische Industrie Vertreter aus Politik und Wirtschaft Themen der KOMMIT z. B.: Bedingungen zur Beteiligung an der Normungsarbeit Finanzierung der Normung Zugang zu den Ergebnissen der Normung Einflussnahme auf europäische und internationale Entwicklungen mit Auswirkungen auf den deutschen Mittelstand (z. B. Aktion/Reaktion auf Initiativen der europäischen Kommission oder anderer politischer Instanzen) KOMMIT dient der Verzahnung der Tätigkeiten des DIN mit der Tätigkeit anderer Institutionen und Interessenvertretungen des Mittelstandes und kann Empfehlungen an diese aussprechen. 13

14 Aufgabenpakete der KOMMIT Betrachtung des Finanzierungsmodells der Normung Erstellung von Handlungsempfehlungen Zusammenstellung von Maßnahmen und Angeboten für Verbände, wie sie die KMU in der Normung besser unterstützen können Identifizierung von Best-Practice-Beispielen Ganzheitliche Betrachtung des Umgangs mit Normung und Normen Erstellung von Handlungsempfehlungen Begleitung europäischer und internationaler Aktivitäten Stellungnahme zur Überprüfung des Europäischen Normungssystems Teilnahme an der Normung Direkte Teilnahme: Arbeit mit elektronischen Komitees (Livelink) Plattform für interaktive Gremienarbeit elektronische Dokumentenverwaltung Indirekte Teilnahme: Normen-Entwurfs-Portal RSS Feeds Neue Version: Broschüre zur Normung Kleines 1x1 der Normung Kooperation von DIHK, DIN und ZDH 14

15 Norm-Entwurfs-Portal Tool für das Kommentieren von Normenentwürfen: kostenfreier Online-Zugang zu Norm-Entwürfen abschnittsweise aufbereitet und einsehbar schnelle Abgabe von Online-Stellungnahmen zu Norm-Entwürfen ständige Korrektur- und Ergänzungsmöglichkeit bis Ende der Einspruchsfrist Normungsportal Klima- und Lüftungstechnik Übersicht der Normungsaktivitäten im Bereich Klima- und Lüftungstechnik auf nationaler (DIN), europäischer (CEN) und internationaler (ISO) Ebene. 15

16 Veranstaltungen zum Thema Normung Praxisnahe Vermittlung normungsrelevanter Themen durch Seminare: zu speziellen Normungsthemen zur Normung, z. B. DIN Normungsexperte spezifisches Seminar Normungsexperte im Handwerk (Kooperation von ZDH, HPI und Beuth) Konferenzen und Tagungen E-Learning-Seminare, z. B. Einführung Grundkurs Normung Zugang zu Normen Umfangreiches Angebot des Beuth Verlags und DIN:

17 Online Recherche Kostenfreie Recherche im WebShop unter einfache Suchfunktionen erweiterte Suche für registrierte Kunden mybeuth Online Recherche (verfügbare Informationen) Gültigkeitsprüfungen Recherche über Suchbegriffe, Fachgebiete, Ausgabedatum, Regelwerk, Publikationsart u.v.m. Inhaltsverzeichnisse sind kostenfrei einsehbar Normative Referenzen 17

18 DIN ZDH Normenportal für das Handwerk Recherchetool für handwerksrelevante Normen Normen-Ticker: Aktualisierungsservice für Normen und technische Regeln Normen-Ticker: Regelmäßige Info- mit aktuellen Gültigkeitsdaten der Normen/ technischen Dokumente sowie Hinweise auf Folgeausgaben ist zugeschnitten auf den jeweiligen Dokumentenbestand Optional: Automatische Lieferung von Folgeausgaben des eigenen Bestandes Preisvorteil: 5% sparen beim Erwerb neuer VDI-Richtlinien sowie DIN-Normen 18

19 Normen-Flatrates: DIN-Normen zum günstigen Festpreis Mit der Normen-Flatrate 25 kann man z. B. zum Gesamtpreis von 1.200,00 Euro innerhalb von 12 Monaten 25 DIN-Normen zum PDF- Download auswählen. Normen-Flatrates gibt es auch für 50 DIN-Normen, aber auch für 10/25/50 VDI-Richtlinien. Vorteile: Für die Normen-Flatrates gilt unabhängig von den Einzelpreisen der Dokumente jeweils ein Festpreis, der einmalig zu entrichten ist. Man erhält nur eine Rechnung. Dadurch reduziert sich zusätzlich zu den Erwerbskosten auch der Verwaltungsaufwand. KMU Helpdesk Der Helpdesk als Dienstleister für KMU bietet einen zentralen Anlaufpunkt zu Fragestellungen rund um das Thema Normung und Standardisierung: Identifizierung und Anwendung von Normen und Spezifikationen Benennung von Experten bzw. des fachlich zuständigen Mitarbeiters in DIN Beratung bei der Recherche von Normen und Standards Beratung zu Weiterbildungsmöglichkeiten Beratung zu den Möglichkeiten der Mitarbeit in der Normung 19

20 Produkte und Dienstleistungen Kostenfreie Informationen: WebShop erweiterte Suche für Mitglieder unter Monatlicher Newsletter publication.info, reseller.info (English), fach.info für 11 Fachbereiche (Deutsch) Micro-Online-Seiten mit verschiedenen Themen Eurocodes, QM, Umweltmanagement, etc. Flyer, Broschüren, Kataloge erhältlich als Druck oder auch Online abrufbar DIN-App, Beuth-App, DIN-TERM-App Zukunft der Normung Deutsche Normungsstrategie 20

21 Vision: Mit Normung Zukunft gestalten! Mission: Normung und Standardisierung in Deutschland dienen Wirtschaft und Gesellschaft zur Stärkung, Gestaltung und Erschließung regionaler und globaler Märkte.. Ziel 1: Der internationale und europäische Handel ist durch Normung und Standardisierung erleichtert Ziel 2: Normung und Standardisierung entlasten und unterstützen die staatliche Regelsetzung Ziel 3: Deutschland treibt weltweit Normung und Standardisierung in Zukunftsthemen durch Vernetzung von Interessensgruppen, den Aufbau neuer Prozesse und offener Plattformen zur Koordination voran Ziel 4: Wirtschaft und Gesellschaft sind die treibenden Kräfte in Normung und Standardisierung Ziel 5: Normung und Standardisierung werden insbesondere von Unternehmen als strategisches und attraktives Instrument genutzt Ziel 6: In der öffentlichen Wahrnehmung besitzt Normung einen hohen Stellenwert. 21

22 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dirk Kostmann Leiter der Gruppe Redaktion DIN - Bereich Normung Telefon: Fax: dirk.kostmann@din.de DIN e. V. Am DIN-Platz Burggrafenstraße Berlin 22