Kerepakupai Vena (979 m) Das musst Du erleben

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1 Kerepakupai Vena (979 m) Das musst Du erleben

2 Andenkolibri Die kontrastreiche Geografie Venezuelas und sein reiches Kulturerbe machen das Land zu einer sehr attraktiven Tourismusdestination, die sowohl den Einheimischen als auch den ausländischen Besuchern viele Erholungsmöglichkeiten bietet. Erfahren Sie hier mehr über die geografischen, landschaftlichen, historischen und kulturellen Aspekte Venezuelas. Kavac; Nationalpark Canaima VENEZUELA Das musst Du erleben Venezuela beherbergt auf seiner km 2 großen Kontinentalfläche und seinen 311 vorgelagerten Inseln eine große natur-, und kulturräumliche Vielfalt. Die verschiedenen physischen Faktoren des Landes, wie u. a. Lage, Niederschläge, Luftfeuchtigkeit, Nebel- und Wolkenkonzentration in den Bergen, Passatwinde, Höhe, Alter und Entstehung des Gesteins, haben unterschiedliche natürliche Bedingungen geschaffen, die wiederum die Entstehung einer artenreichen Vegetation und Fauna ermöglicht haben. Venezuela zählt zu den zehn Ländern mit der höchsten Biodiversität der Erde und gilt als eines der sechs reichsten Länder hinsichtlich der Biodiversität in Lateinamerika! In Südamerika ist Venezuela nach Brasilien und Kolumbien das Land mit der größten Vielfalt an Pflanzen. Diese Biodiversität spiegelt sich in ca Pflanzenarten, 323 Säugetierarten, 283 Reptilienarten, 202 Amphibienarten und Vogelarten wider. Diese Daten zeigen das große Potential des Landes für naturorientierte Tourismusformen. Dank der frühzeitig vorangetriebenen Umweltschutzpolitik in Venezuela steht ein großer Teil der Landschaftsräume in Form von Nationalparks, Naturdenkmälern oder Wildschutzräumen (Refugio de Fauna Silvestre) unter direktem Naturschutz. Es gibt 43 Nationalparks (NP), 35 geschützte Naturdenkmäler und 7 Wildschutzräume, die etwa 22% des venezolanischen Territoriums ausmachen. In jedem Bundesstaat (Estado) gibt es mindestens einen Nationalpark oder ein Naturdenkmal.

3 Das Tourismuspotential Venezuelas lässt sich nicht nur an der naturräumlichen Vielfalt des Landes festmachen. Venezuela ist bezüglich der Kulturlandschaft, Religion, Feste, Gastronomie, Musik, Architektur, Volkskunst und des Kunsthanwerkes auch ein sehr interessantes und vielseitiges Land. Ciudad Bolívar Dieser soziokulturelle Reichtum ist das Produkt vieler Regionalkulturen, die sich von Bundesstaat zu Bundesstaat deutlich unterscheiden. Es ist das Ergebnis vieler Prozesse (u. a. Kolonisation, ethnische Zusammensetzung, religiöser Synkretismus, Ökonomie etc.) und natürlicher Faktoren (u. a. Lage, Klima, Vegetation etc.). Venezuela ist heutzutage auch ein modernes Land mit interessanten und lebendigen Städten, die ein lateinamerikanisches Flair aufweisen. Der Dualismus von majestätischer, ungebändigter Landschaft und modernen Metropolen (z.b. Caracas) stellt eine spannende Attraktivität dar, die den Einstieg in das Verständnis des südamerikanischen Kontinents für Touristen aus den westlichen Industrieländern wesentlich erleichtert. Maracaibo See Die A nden K o l u m b i e n K a r i b i s c h e s M e e r Trinidad & Tobago Die Küstenstreifen u. -kordillere Die Tiefebenen Llanos Orinoco Fluss Das Bergland von Guayana Das Orinoco- Delta B r a s i l i e n Guya Die touristischen Sehenswürdigkeiten des Landes lassen sich in seinen fünf Hauptlandschaftszonen lokalisieren: Die Küstenstreifen und Küstenkordillere, das Orinoco-Delta, die Tafelberge (Bergland von Guayana), die endlosen Weiten der Llanos mit der Orinoco- Tiefebene und die venezolanischen Anden. Jede dieser Natur- und Landschaftszonen mit ihrer typischen Kultur und touristischen Infrastruktur bietet dem Besucher ein breit gefächertes Spektrum an Erholungsmöglichkeiten für seinen Urlaub.

4 DIE KÜSTEN Sonne, Sand und Meer DIE KÜSTEN Für Touristinnen und Touristen besonders interessant sind natürlich auch die zahlreichen tropischen Strände, die sich an den 311 vorgelagerten Inseln und entlang des über 3000 Kilometer langen Küstenstreifens befinden. Sonnenhungrigen aus aller Welt ist die größte Insel Venezuelas, die Isla Margarita, besonders gut bekannt. Ihre größte Stadt, Porlamar, ist das Tor zu den Inseln und für viele auch zu Venezuela. Wenn Sie auf der Insel Margarita sind, sollten Sie die vielen traumhaften Strände besuchen. Die Strandroute bietet dabei viele Entdeckungen an den verschiedenen Strände (playas) wie Cuacuco, Cardón, El Tirano, Parguito, Puerto Cruz, Caribe und El Agua, dem längsten und meistbesuchten Strand der Insel. Aber auch für Naturliebhaber hat die Insel einiges zu bieten. So befinden sich hier immerhin zwei Nationalparks und drei Naturmonumente, die insgesamt 26 % der Inselfläche ausmachen. Im Süden lockt der Strand Playa El Yaque Liebhaber des Windsurfings und Kiteboardings für beide Sportarten ist El Yaque ein echter Traum. Der konstante Wind und die geringe Tiefe des Wassers haben diesen Strand weltberühmt gemacht; die Weltmeisterschaft im Windsurfing findet hier jedes Jahr statt. Weitere mögliche Aktivitäten auf Margarita sind Golfen, Reiten, Jeep-Ausflüge, Mountainbike fahren, Wandern, Kajakfahren, Tauchen und zollfreies Einkaufen. Die malerische Küstenkordillere (Cordillera de la Costa) ist eine der eindrucksvollsten Landschaften Venezuelas und wird deshalb zu einem großen Teil durch Nationalparks geschützt. Cayo Sombrero; Nationalpark Morrocoy Playa el Agua; Insel Margarita

5 DIE KÜSTEN DIE BECKENZONEN DES LANDES Neben den Stränden zeichnen sich die Küstenregion und Beckenzonen Venezuelas auch durch Mangrovensümpfe und viele intakte Korallenriffe aus, die ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Tierarten sind. Auch in den Beckenzonen im Nordwesten Venezuelas gibt es sehr interessante Gebiete, die auf ihre Erkundung durch Reisende warten. So lassen sich im Süden des Maracaibo-Sees im Nationalpark Ciénagas de Juan Manuel Sumpfgebiete, Galeriewälder und schiffbare Flüsse mit einer erstaunlichen Vielfalt an Flora und Fauna entdecken. Nationalpark Los Roques DER ARCHIPIÉLAGO LOS ROQUES Rund 180 Kilometer nördlich von Caracas krönt die Inselgruppe Los Roques das fantastische Angebot Venezuelas an karibischen Traumstränden. In himmlischer Abgeschiedenheit erwarten Sie hier feiner weißer Sand, Wasser in den verschiedensten Blautönen von smaragd- bis türkisfarben und am Himmel eine schier unermüdliche Sonne (über Sonnenstunden jährlich). Und wer sich gerne unter Wasser aufhält, kann sich auf ein farbenprächtiges Unterwasserparadies freuen. Kein Wunder, dass Los Roques sich sowohl bei den Venezolanern als auch bei den Besuchern des Landes so großer Beliebtheit erfreut. Als einzige Insel der Gruppe hat Gran Roque eine kleine Siedlung. Sie ist die Hauptinsel des Archipels und verfügt neben einem Flughafen (mit täglichen Flugverbindungen nach Caracas und zur Isla Margarita) über zahlreiche Posadas (kleine Pensionen) zum Übernachten. Die Inselgruppe wurde 1972 zum Nationalpark erklärt. Mit einer Fläche von Hektar ist der Archipel eines der größten Naturschutzgebiete der Karibik! In bestimmten Teilen des Parks ist der Zutritt für Besucher nicht möglich. So wird sichergestellt, dass auch zukünftige Generationen dieses wunderbare Erlebnis genießen können. Los Roques besteht aus 42 kleinen Inseln, Cayos genannt. Dazu kommen etwa 300 Felsenriffe sowie Korallen- und Sandbänke, die ähnlich einem Atoll eine zentrale Lagune umschließen. Teilweise erheben sie sich nur bei Ebbe aus dem wunderbar warmen Meer. Río Concha; Maracaibo-See

6 DAS ORINOCO-DELTA DAS ORINOCO-DELTA Das exotische Land der Warao Warao Frau Río Orinoco Der drittgrößte Fluss Südamerikas schlängelt sich Kilometer lang durch Venezuela, wobei er große Teile des Landes durchfließt und auch prägt. Der Orinoco entspringt am Berg Delgado Chalbaud an der Grenze zu Brasilien. Von dort aus fließt der Orinoco hunderte von Kilometern erst in Richtung Norden und dann in Richtung Nordosten, bis er in das Orinoco-Delta mündet. Mit einer Fläche von Quadratkilometern ist das Orinoco-Delta das zweitgrößte Flussdelta der Welt. Vor seiner Mündung in den Atlantik verzweigt sich der Orinoco in etwa 40 Haupt- und mehr als 400 Seitenarme, wodurch tausende Inseln entstehen. Das Orinoco-Delta ist ein empfindliches Ökosystem, in dem über Pflanzenarten und eine Vielzahl von Land- und Wassertierarten leben. Neben dieser Biodiversität gibt es das reiche Kulturerbe des indigenen Volkes der Warao (Wasserbewohner). In Venezuela leben über 20 ethnische Gruppen, die ca. 1 % der Bevölkerung des Landes ausmachen. Zu einer dieser Indianerstämme zählen die Warao-Indianer, die in einem harmonischen Gleichgewicht mir ihrer Umgebung leben. Die Warao bewegen sich meisterlich auf dem Wasser und lernen schon im Kindesalter, geschickt mit dem Kanu umzugehen. Aus der Luft ist der Anblick des Deltas einer der schönsten der Welt; das durch Sedimentansammlungen gebildete Gebiet ist eine der am wenigsten durch den Menschen beeinflussten Regionen. Es lohnt sich aber, die Besichtigung dieses Gebietes nicht auf die Vogelperspektive zu beschränken. Denn hier lebt eine immense Vielfalt an Tieren wie Vögel, Fische und manche vom Aussterben bedrohte Säugetiere wie Waldhunde, Fischotter, Ozelots, Jaguare und Seekühe.Dieses wichtige Natur- und Kulturerbe wurde im Jahr 2009 von der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) zum Biosphärenreservat erklärt, wobei sie seine Bedeutung für die Umwelt als eines der sieben wichtigsten Deltas der Erde hervorhob.. Rio Concha Maracaibo

7 DIE TAFELBERGE VENEZUELAS Der Nationalpark Canaima befindet sich in der Gran Sabana, im Bundesstaat Bolívar im Südosten von Venezuela. Im Süden grenzt er an Brasilien und Guyana. DIE TAFELBERGE VENEZUELAS Eine der eigentümlichsten Landschaften Südamerikas ist die Gran Sabana im Süden Venezuelas. Aus dieser Hochebene, die so groß wie Baden-Württemberg ist, erheben sich riesige, bizarre Tafelberge, die sogenannten Tepuys (oder Tepuis). Das Wort Tepuy stammt aus der Sprache der hier lebenden Pemón-Indianer und bedeutet Haus der Götter. Noch heute sind viele der unzugänglichen Tepuis weiße Flecken auf der Landkarte oder wurden erst vor kurzem genauer erforscht. Man nimmt an, dass etwa 70 % der Pflanzenarten auf den Tepuis endemisch sind, d.h., nur dort vorkommen. Zur landschaftlichen Schönheit der Gran Sabana tragen neben den Tepuis vor allem die vielen Wasserfälle bei. Zu den Superlativen und Hauptanziehungspunkten Venezuelas zählt auf jeden Fall der Kerepakupai Vena, der höchste Wasserfall der Erde (früher bekannt als Salto Ángel). Etwa m tief stürzen die Wassermassen vom Auyán-Tepui, dem flächenmäßig größten der insgesamt 97 Tafelberge Venezuelas. Die gesamte Gran Sabana, die in einem großen Teil vom Nationalpark Canaima geschützt wird, liegt in einem Gebiet, das von Geologen als Guyanaschild bezeichnet wird. Mit einem Alter von mindestens 1,7 Mrd. Jahren gehören die Gesteine dieser Gegend mit zu den ältesten Sedimentgesteinen, die auf der Erde bisher gefunden wurden Roraima Tepuy; Nationalpark Canaima DER NATIONALPARK CANAIMA Der Park hat eine Gesamtfläche von km² und ist damit der größte Nationalpark Venezuelas und einer der größten Nationalparks der Welt. Von der UNESCO wurde er 1994 zum Weltnaturerbe ausgerufen. Der Auyán-Tepuy und weitere Tafelberge wie der Ronaima, der Kukenán oder das große Massiv von Chimantá befinden sich im Parque Nacional Canaima. Im westlichen Teil des Parks liegt die Lagune von Canaima mit ihren Badestränden, die von kleinen Wäldern umgeben sind. Ganz in der Nähe sind die traumhaften Wasserfälle Ucaima, Hacha, El Sapo, El Sapito und Golondrina, die mit dem Boot zu besuchen sind. Lagune von Canaima (auch nur Canaima genannt) ist der Ort des Nationalparks, der am besten touristisch erschlossen ist. Viele Übernachtungsmöglichkeiten in Camps sind dort für die aktuelle Nachfrage ausreichend zu finden. Canaima lässt sich nur mit kleinen Flugzeugen erreichen (z.b. von Isla Margarita, Ciudad Bolívar, Puerto Ordaz oder Caracas), was die Entwicklung des Massentourismus zum Glück verhindert. Der östliche Teil des Parks lässt sich auch (von Ciudad Bolívar und Puerto Ordaz aus) mit dem Auto erreichen. Von dort aus kann man die spektakuläre Tepuy-Bergkette des Ostens erobern, zu der Wasserfälle wie der Kamá, Aponwao und Karuai-Merú gehören. Der Roraima ist der höchste Berg in der überwältigenden Welt der Tepuyes und kann in zwei bis drei Tagen erklommen werden.

8 Pico Simón Bolívar (5007 m); Nationalpark Sierra Nevada DIE LLANOS Tiersafari im Land der venezolanischen Cowboys DIE ANDEN Venezuelas Dach bietet eine kontrastreiche Natur Zwischen den Ostausläufern der Anden im Norden und dem Orinoco im Süden erstrecken sich die venezolanischen Llanos. Das spanische Wort Llano bedeutet Flachland oder Ebene. Die Llanos bestehen aus riesigen Weideflächen, einer Savannenlandschaft, die von unzähligen Flüssen durchzogen wird. Diese gigantische Tiefebene erstreckt sich über etwa ein Drittel Venezuelas. In der Regenzeit (zwischen Mai und November) stehen große Teile der Llanos bajos oft wochenlang unter Wasser; in der Trockenzeit verwandelt die Sonne die gleichen Gegenden in trockene Wüsten mit tiefen Rissen. Naturliebhaber finden in den Llanos einen unendlichen Reichtum an wildlebenden Tieren, gleichzeitig aber auch Abenteuer und Ent- spannung, frische Luft, lange Ausritte, deftiges Essen, geschichtsträchtige Orte und den Alma Llanera, den Geist der Llanos. Geprägt werden die Llanos von den Llaneros, die auf den Farmen (Hatos) - wie bei den Cowboys in Nordamerika - die Rinder zusammentreiben und pflegen. Auf jeden Fall darf bei Ihrer Venezuela-Reise der Besuch in einem Hato, so nennt man die Viehfarmen, nicht fehlen. Es ist für Besucher unvergesslich, nachts bei einer Parrilla (Grillfest), neben einem Lagerfeuer, gemeinsam mit den Einheimischen ein saftiges Steak und den Anblick des Sternenhimmels zu genießen. Ein Erlebnis, das vom Tanz und der Musik der Llaneros abgerundet wird. Der relativ kleine Abschnitt der Anden auf venezolanischem Gebiet zählt zu den Ostausläufern der riesigen Gebirgskette, die sich im Westen in einer Länge von Km über den gesamten südamerikanischen Kontinent zieht. Den größten Teil der venezolanischen Anden macht die Cordillera de Mérida im Süden des Maracaibo-Sees aus. Die Cordillera de Mérida hat die höchsten Erhebungen Venezuelas, allen voran der Pico Bolívar mit 5007 m ü. NN. Dieser Teil der Anden erstreckt sich nach Norden bis zum Bergland von Falcón und geht dann in die Küstenkordillere über. Hier findet man zahlreiche Gletscherseen, unterschiedliche Relief- und Gesteinsformationen, Tropen- und Nebelwälder und eine Pflanzenvielfalt, die die enorme Biodiversität dieser Region widerspiegeln. Diese attraktiven Sehenswürdigkeiten lassen sich leicht mit der Seilbahn von Mérida erkunden. Die Seilbahn von Mérida ist mit einer Länge von 12,5 km und der Gipfelstation auf m ü. NN sowohl die längste als auch die höchste Seilbahn der Erde. Rund eine Stunde dauert die Fahrt, die in vier Etappen vom subtropischen Talgrund in die Hochgebirgswelt des Pico Espejo führt. Mérida, die Andenmetropole Venezuelas und Universitätsstadt, ist Ausgangpunkt für Ausflüge in die Anden und damit der Dreh- und Angelpunkt des Bergtourismus in Venezuela.

9 Sonderversammlung vom 19. April 1810 DIE GESCHICHTE Auf dem südamerikanischen Kontinent und damit auch auf dem Gebiet des heutigen Venezuela tauchen die ersten menschlichen Spuren zwischen und v. Chr. auf. Caura Mädchen DIE UNABHÄNGIGKEIT VENEZUELAS Das Ereignis, das die Konspiration für die Unabhängigkeit Venezuelas einleitete, war die Revolution vom 19. April Es war eine Volksbewegung, die am diesem Gründonnerstag in Caracas stattfand. An diesem Tag, der als Tag der Proklamation der Unabhängigkeit Venezuelas gefeiert wird, verfasste und unterzeichnete man die Urkunde vom 19. April Damit wurde eine vom Regentschaftsrat von Spanien unabhängige Regierungsjunta geschaffen, welche folgende Initiativen ergriff: Schaffung ähnlicher Juntas in den Provinzen von Cumaná, Margarita, Barinas, Barcelona, Trujillo und Mérida, Verbot des Sklavenhandels und Entsendung diplomatischer Delegationen in die Länder, die die Erhebung unterstützen könnten, zu denen England, die Vereinigten Staaten und Neugranada (heute Kolumbien) gehörten. Mit dieser Maßnahme reiste Simón Bolívar ( ), der sich aktiv an der Revolution vom 19. April beteiligte, in diplomatischer Mission und mit dem Rang eines Obersts nach London, wo es ihm gelang, die Sympathien der britischen Regierung für die venezolanische Revolution zu gewinnen. In der englischen Hauptstadt traf er sich mit Francisco de Miranda, einem venezolanischen Held, der den ersten Befreiungskriegszug Venezuelas 1806 durchgeführt hat. Dort bat Simón Bolívar Francisco de Miranda, nach Venezuela zurückzukehren. 15 Monate nach diesem 19. April 1810, erhält die venezolanische Revolution, am 5. Juli 1811, eine politisch klarere Form mit der Erklärung der Unabhängigkeit. Trotzdem sollte dies der Beginn eines komplexen Prozesses von Kämpfen zu Land und zur See unter der Führung von Simón Bolívar - werden, der 10 Jahre später mit dem Sieg der Patrioten in der Schlacht von Carabobo am 24. Juni 1821 enden sollte. GESCHICHTE Ab dem 2. Jahrtausend v. Chr. entwickelten sich einzelne lokale Kulturen in ganz Südamerika, von denen die heutigen noch existiereden indianischen Gemeinschaften abstammen. Einen geschichtlichen Meilenstein bildet Ende des 15. Jahrhunderts die Erkundung von Amerika durch Christoph Kolumbus, mit der der Kolonisationsprozess Lateinamerikas begann. Es folgten Jahrhunderte der Eroberung und Kolonisation unter spanischer Herrschaft. Über den Ursprung des Namens Venezuela (amtlich Bolivarische Republik Venezuela, spanisch República Bolivariana de Venezuela ) gibt es zwei Theorien: Manche schreiben ihn Amerigo Vespucci zu, der zusammen mit Alonso de Ojeda 1499 eine Expedition entlang der nordwestlichen Küste führte (heute bekannt als der Golf von Venezuela). Als sie die Guajira-Halbinsel erreichten, beobachtete die Mannschaft die Pfahlbauten (palafitos), die die Añu über dem Wasser errichtet hatten. Diese erinnerten Vespucci an die Stadt Venezia (Venedig) und infolgedessen wurde die Region Venezuela genannt, was so viel wie Klein-Venedig bedeutet. Andererseits sagt der spanische Konquistador und Geograph Martín Fernández de Enciso, Mitglied der gleichen Mannschaft, in seiner Schrift Summa de Geografía, dass die Bevölkerung dieser Region einen flachen Felsen bewohnte und Veneciuela genannt wurde. ZWEIHUNDERT JAHRE SPÄTER In unseren Tagen leben die Bolivarische Republik Venezuela, unter dem Schutz der Bolivarischen Revolution, und andere Nationen Lateinamerikas in einer politischen Konjunktur des Wandels; in einem grenzüberschreitenden Unabhängigkeitsprozess, der zu einer kontinentalen Freiheitsbewegung der Völker unseres Amerika wird. Einige Länder haben beschlossen, eine Allianz (Bolivarianische Allianz für die Völker unseres Amerikas- ALBA) gegen die neuen Formen der Beherrschung zu gründen und einen Kampf für die Achtung und den Anspruch auf sozio-kulturelle Diversität, die uns verbindet und charakterisiert, zu führen; einen Kampf für die Durchsetzung des Rechts der Völker auf Garantie ihres Wohlergehens und Teilnahme an der Suche ihrer eigenen Bestimmung, für die Konsolidierung der Grundlagen für ihre Selbstbestimmung und Souveränität und letztendlich die Förderung einer Gemeinschaft, die den Prozess der auf den Prinzipien der Solidarität, Komplementarität und Kooperation beruhenden lateinamerikanischen Vereinigung voranbringen soll. links: Simón Bolívar rechts: Francisco de Miranda

10 MUSIK, KUNST UND LITERATUR DIE URSPRÜNGE DER KULTURELLEN VIELFALT IN VENEZUELA Venezuela ist ein Land, das offen für das Andere ist, einen gastfreundlichen Geist besitzt und mit seiner Fröhlichkeit und Heiterkeit keinem anderen Volk der Welt gleicht, weil sein inneres Wesen die Einheit vieler Kulturen und Glaubensrichtungen ist, aus dem das venezolanische Sein hervorgegangen ist. Venezuela ist ein junges Land, in dem über 80% der Bevölkerung jünger als 35 Jahre ist. Seine Geografie ist das geeignete Szenarium für die kulturelle und wissenschaftliche Avantgarde, die ihr Interesse an den großen kulturellen Veranstaltungen erklärt hat, ohne den Inhalt der lebendigen Traditionen zu vergessen. Coro Die Musik ist eine der - durch die sozialorientierte Politik des Staates- unterstützten künstlerischen Ausdrucksformen, die die venezolanische Nation international repräsentiert. Man kann durchaus sagen, dass die Musik und die Rhythmen in Venezuela so vielfältig, lebendig und kontrastreich sind wie seine Landschaften. Sinfonieorchester Simón Bolívar Im 16. Jahrhundert erlebte Venezuela seine erste große kulturelle Hybridisierung, die sich zwischen den ursprünglichen ethnischen Gruppen vollzog. Dabei handelte es sich um diejenigen, die zum Zeitpunkt der Ankunft der Spanier im heutigen Territorium Venezuelas lebten, und den afrikanischen Sklaven, die von den Spaniern für den Kakaoanbau ins Land gebracht wurden. Die Vielfalt an Musik und fröhlichen Rhythmen in Venezuela ist das Ergebnis verschiedener Regionalkulturen, die wiederum durch ihre Geographie, Geschichte und Traditionen unterschiedlich geprägt wurden. Die musikalische Begabung der Venezolaner wird massiv von der aktuellen Regierung unterstützt und gefördert. So wurde im Jahr 2007 die Misión Música ins Leben gerufen, ein soziales Projekt, das den Kindern in Venezuela den Zugang zum Chören, Orchestern und musikalischen Instrumenten ermöglicht. Heutzutage nehmen über Kinder an diesem Projekt teil, dessen Ziel es ist, eine Million Kinder in den nächsten Jahren zu erreichen. EINE SEHR ABWECHSLUNGSREICHE ARCHITEKTUR Die venezolanische Architektur ist in jeder Region des Landes verschieden. Diese sind inspiriert von den traditionellen Bauten, die mit der Modernen durch Elemente der Tropen beeinflussten Architektur kombiniert wurden, woraus die zeitgenössische venezolanische Architektur entstand. Anfang des 20. Jahrhunderts verliehen mehrere Immigrationswellen aus Europa und anderen Kontinenten dem venezolanischen Volk diesen multiethnischen Charakter. Der Austausch, der das Ergebnis des Kontakts zu anderen Kulturen war, beeinflusste Bräuche, Traditionen, Denken, künstlerische Ausdrucksformen und Rhythmen. Zahlreiche literarische Genres im hispanischen intellektuellen Bereich sind dank der großartigen Werke von Romanautoren und Denkern wie Rómulo Gallegos, Arturo Uslar Pietri, Guillermo Meneses, Salvador Garmendia und der neuen Generationen der Denker und Schriftsteller herausragend. So wurden beispielsweise zwei große städtische Projekte von der UNESCO in die Liste der Weltkulturerbe aufgenommen. Hierzu zählen die Stadt Coro, die als einziges städtisches Zentrum in Amerika aus Lehm erbaut wurde, sowie der Campus der Zentraluniversität von Caracas.

11 FREUEN SIE SICH AUF VENEZUELA VENEZUELA FREUT SICH AUF SIE! República Bolivariana de Venezuela Bolivarische Republik Venezuela Amtssprache Spanisch, die indigenen Sprachen sind als Amtsspra- Einwohnerzahl (davon 50,15 % Männer; 49,85 % Frauen) che für die indigenen Völker ebenfalls zugelassen. Staatsform Präsidialrepublik Bevölkerungsdichte 30 Einwohner pro km² Staatsoberhaupt und Präsident Hugo Rafael Chávez Frías Bevölkerungswachstum 1,61 % jährlich Regierungschef Temperatur gesamte Land und das gesamte Jahr beträgt 23 C, die Unabhängigkeit von am 19. April 1810 proklamiert, am 5. Juli 1811 erklärt. durchschnittliche Temperatur des kältesten Monats Spanien unterschreitet 18 C nicht. Nationalfeiertag 5. Juli Naturschutzgebiete 43 Nationalparks, 35 geschützte Naturdenkmäler und Fläche km² 7 Wildschutzräume machen etwa 22 Prozent des venezolanischen Staatsgebiets aus. Bundesstaaten 23 Währung Bolívar Fuerte (Bs. F.) Hauptstadt Caracas (mit Einzugsgebiet rund 6 Mio. Einwohner) Wechselkurs 4,30 Bs. F/US$ Geographische Lage Südamerika im Tropengürtel des amerikanischen Kontinents: 0 38 N N / W W Berlin, Februar 2011 Herausgegeben von: Botschaft der Bolivarischen Republik Venezuela in der Bundesrepublik Deutschland mit Unterstützung der Venezolanischen Außerhandelsbank Bancoex Bilder: Bildarchiv der Botschaft von Venezuela; INATUR; MINCI; Cacao Travel Group; Natura Raid c.a.; Frank-Michael Arndt Für mehr Informationen: Abteilung für Wirtschaft, Handel und Tourismus Tel Fax seccom.berlin@botschaft-venezuela.de