Der Richter, ein Protestant, wollte um die HÄlfte des SchÄtz- preises hinaufgehen. Seine Haltung hatte Folgen er wurde seines Amtes enthoben.

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1 Das Kapuzinerkloster in Wien, Neuer Markt, ist nicht nur jedem Wiener bekannt, auch die meisten Touristen kennen das GebÄude wegen der Kapuzinergruft. Aber fast niemand weiå, dass es schon frçher ein Kloster dieses Ordens im heutigen 7.Bezirk, in der ehemaligen Vorstadt St.Ulrich, bis zum Jahr 1811 gegeben hat. Das erste Kapuzinerkloster stand nach heutigen Begriffen auf dem GrundstÇck 7, Neustiftgasse 4. Dieser Orden wurde 1528 gegrçndet, war damals bis 1574 nur auf Italien beschränkt, erst danach gab es auf die Bitte des Erzbischofs von Prag eine Ausdehnung auf Mitteleuropa. Der Grund war die Rekatholisierung (vom Protestantismus). So durften 12 MitbrÇder von Venedig nach Wien reisen, wo sie am eintrafen. Da in Prag eine Epidemie herrschte, konnten sie nicht weiterreisen und fanden bei den Minoriten Unterkunft und später auf ein Monat in der Vorstadt St.Ulrich. Danach fand man ein Quartier in St.Anna in der Stadt. Zu dieser Zeit muss man bereits an die GrÇndung eines Klosters in Wien gedacht haben, denn als Pater Laurentius am nach Prag reiste, lieå er die HÄlfte seiner MitbrÇder in Wien zurçck. Der Hauptgrund der späteren Ansiedlung in St.Ulrich dçrfte nicht nur die gçnstige WohnmÉglichkeit in einem kleinen Haus des Ernst Mollard gewesen sein, sondern die Tatsache, dass es hier eine Hochburg der Evangelischen gab. So hat man auf diesem Areal das Kloster gegrçndet und somit konnten sich danach die Kapuziner der Missionierung widmen. Da das GrundstÇck eigentlich dem LandesfÇrsten gehérte und mit Dekret vom bestätigt wurde, eine UnterstÇtzung von 1000 Taler zu gewähren, ging die GrÇndung des Klosters trotzdem nicht so rasch wie gewçnscht vonstatten. Man wollte ja nicht nur das Kloster, sondern auch eine Kirche bauen. Diese GrundstÇcke hatten sechs kaiserliche Untertanen, die sich nicht freiwillig von ihren HÄusern mit GÄrten und WeingÄrten trennen wollten und noch dazu ÇberhÉhte Preise verlangten. Nach verschiedenen PreisnachlÄssen vom Kaiser auferlegt und befohlen wurden nur die GÄrten und WeingÄrten von fçnf Untertanen gekauft, das sechste Haus wurde zur GÄnze Çbernommen wurde noch ein weiteres Haus, und zwar das des Richters Hans Huber, erworben. Der Richter, ein Protestant, wollte um die HÄlfte des SchÄtz- preises hinaufgehen. Seine Haltung hatte Folgen er wurde seines Amtes enthoben. Der Orden der Kapuziner ist der Armut verpflichtet und darf auåer dem Kloster keinen Grundbesitz haben. Die MitbrÇder mussten ihre EinkÇnfte aus Arbeit und Almosen bestreiten. Da Dadurch natçrlich nicht genug Geld vorhanden war, um den Bau des Klosters und der Kirche zu finanzieren, nahm man gréåere Geldspenden an. Erzherzog Mathias gab 2600 Gulden, der Hoch-adel und der PrÄlatenstand leistete ebenso sein SchÄrflein bei. Es wurden auch Sachspenden, wie ein Pferd, das man verkauft hat, angenommen. Insgesamt kamen Gulden zusammen. Wahrscheinlich wurde die Kirche und auch die Marienkapelle am eingeweiht. Danach, wie bei den Kapuzinern Çblich, wurde auch eine Umfassungsmauer errichtet sowie die Anlage des Klostergartens und eines kleinen KÇchengartens erstellt wird bereits vom Kreuzgang, der in den Garten fçhrte, berichtet. Hier gab es neun héhlenartige Zellen. Ebenso gab es eine Eremitorium (Einsiedelei) und ein PesthÄusl (Lazarett).

2 Im Jahr 1683 wurde durch die Türkenbelagerung Kloster und Kirche zerstört, dass keine Predigten mehr möglich waren. Die Schotten boten ihre Hilfe an, indem die Predigten in der daneben befindlichen Kirche der Schotten abgehalten werden konnten. Durch die großmütige Hilfe von Carl Graf Sereni mit Gulden und anderer konnte der Wiederaufbau nach 1683 begonnen werden. Dabei wurden 34 Zellen und Wohnungen erbaut, die bis 1751 nicht verändert wurden. Kaiserin Maria Theresia war dem Orden wohl gesonnen und ließ 1765 ein Oratorium an die Kirche anbauen. Danach fielen nur mehr Reparaturkosten an, die auch sehr schwer aufzutreiben waren. Da um 1770 die Bevölkerung angewachsen ist und keine Bauplätze vorhanden waren, wurden Teile des Kapuzinergartens parzelliert. Gleichzeitig wurde auch eine neue Gasse errichtet, die eine Verbindung zur Josefstadt bilden sollte. Hier entstanden auch neun neue Häuser. Durch den Verkauf dieser Häuser siedelten sich auch ein Bandfabrikant, eine Schafwollerzeugungsmanufaktur, eine Spinnerei und Färberei, die 280 Personen Arbeit verschaffte, an. Somit entstand 1788 die Mechitaristengasse. Die Kapuziner waren weiterhin auf Unterstützung angewiesen, da sie jedes Jahr defizitär abschlossen kam das Ende, das Kloster wurde aufgehoben, die Gebäude den Mechitaristen verkauft. Die Inneneinrichtung der Kirche wurde ebenso übernommen. Manches davon wird noch heute verwendet. FOLGENDE ORIGINALPAPIERE SIEHE UNTEN: Stadtplan mit Vermerk der Kirche St.Verich (St.Ulrich) GemÄlde der Klosterkirche St. Ulrich Bittgesuch an den Stadtrat um Stroh får die Betten (1) Bittgesuch um Almosen får KÅchengeschirr (2) Konsens zur Provinzteilung (3) Klostergeschichte (4) Verhaltensregeln bei Visitationen (5) Verlegung der Kirchweihe (6) FeuerlÉschordnung (7) 1760 Personalstand im Kloster (8) Heiligsprechung SERAPHINS (9) BegrÄbnis in der Gruft (10) Zusammengestellt aus verschiedenen Unterlagen und Originaldokumenten der Kapuziner. Helmut Radunsky

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