DB Energie GmbH. Liberalisierung Bahnstrommarkt Österreich. DB Energie bringt voran. DB Energie GmbH

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1 Liberalisierung Bahnstrommarkt Österreich DB Energie bringt voran. Thomas Brümmer Vertrieb Traktionsenergie Wien,

2 Für den Zugang zum österreichischen Bahnstrommarkt bestehen nach derzeitigen Stand Hemmnisse, die eine Durchleitung unwirtschaftlich machen Markteintrittshemmnisse (1/4) "Echter" Marktzugang via Lieferung von nicht umgeformten 50 Hz-Strom ist erst ab 2016 möglich In 2014 und 2015 ist Netznutzung nur durch die Lieferung von bereits umgeformten 16,7 Hz-Bahnstrom realisierbar. Wirtschaftlich für potenzielle Drittlieferanten nicht darstellbar. Preismodell der Bahnstromnetznutzung ab 2016 sieht "Zwei-Briefmarken-Modell" vor ÖBB Infra sieht zwei "Briefmarken" der Netznutzung vor - für Frequenzumformung und Stromtransport. Die Entgelte der Frequenzumformung betreffen dabei den Energielieferanten ÖBB Infra nur anteilig (zu 36%) und Drittlieferanten voll (zu 100%). So speist ÖBB Infra aufgrund bereits vorhandener technischer Voraussetzungen zu fast zwei Drittel 16,7 Hz-Bahnstrom direkt in das Bahnstromnetz ein (d.h. ohne Nutzung der Frequenzumformung). Drittlieferanten müssen zu 100% über die Frequenzumformer der ÖBB Infra einspeisen - oder umfangreiche Investitionen für eine 16,7 Hz-Einspeisung in Kauf nehmen. Damit entsteht dauerhafter, systemimmanenter Wettbewerbsvorteil für den Bahnstromlieferanten ÖBB Infra. 2

3 Mit Zwei-Briefmarken-Modell hat Bahnstromanbieter ÖBB Infra ggü. Fremdlieferanten einen signifikanten und nicht einzuholenden Wettbewerbsvorteil Markteintrittshemmnisse (2/4) Briefmarke für Frequenzumformung Briefmarke für Stromtransport 3

4 Mit Zwei-Briefmarken-Modell hat Bahnstromanbieter ÖBB Infra ggü. Fremdlieferanten einen signifikanten und nicht einzuholenden Wettbewerbsvorteil Markteintrittshemmnisse (3/4) 12,00 ct/kwh Wirtschaftliche Auswirkungen im Wettbewerbsvergleich - Beispiel Schienengüterverkehr mit Benutzungsdauer < h/a 10,00 8,00 2,72 1,74 0,98 Struktureller Wettbewerbsvorteil des Bahnstromlieferanten ÖBB Infra beträgt auf Basis der aktuell bekannten Netznutzungsentgelte für 2016 rd. 1,74 ct/kwh 1). 6,00 4,00 2,00 3,94 3,94 3,64 3,64 Dies entspricht fast der Hälfte der voraussichtlichen Energiebeschaffungskosten eines Drittlieferanten. Annahme: EEX-Strombeschaffungskosten für Terminkontrakte 2016 (Stand ) betragen 3,64 ct/kwh 2). 0,00 Fremdbelieferung Belieferung ÖBB Infra Unter diesen Voraussetzungen ist eine Durchleitung wirtschaftlich nicht darstellbar. Energie NNE Transport NNE Umformung Delta = Vorteil ÖBB Infra 1) Anteil Bahnstromaufbringung über ÖBB Frequenzumformer in 2013 beträgt 36% (Quelle: eigene Angaben ÖBB Infrastruktur). 2) Annahme Verbrauchsstruktur für Schienengüterverkehrsunternehmen: 70% Base und 30% Peak. 4

5 Für den Zugang zum österreichischen Bahnstrommarkt bestehen nach derzeitigen Stand Hemmnisse, die eine Durchleitung unwirtschaftlich machen Markteintrittshemmnisse (4/4) Verpflichtung zur Ausrüstung von Triebfahrzeugen mit Energiezählern nur für Eisenbahnverkehrsunternehmen in der Durchleitung Notwendig: Gleichermaßen obligatorische Zählerausrüstung für alle Eisenbahnverkehrsunternehmen, d.h. auch die sich in einer Belieferung durch die ÖBB Infra befinden. Ansonsten entstehen Wettbewerbsnachteile für die Eisenbahnverkehrsunternehmen in der Durchleitung aufgrund zusätzlicher Kosten (Investitionen in Zähler, Zählerauslesung, Ein-/Ausbau und Wartung Zähler). Keine Vergütung der vermiedenen Netznutzungskosten durch Rückspeisung der Triebfahrzeuge vorgesehen Benachteiligung von Eisenbahnverkehrsunternehmen, die ein hohes Volumen an Rückspeisung aufweisen. Von dem Vorteil einer Zählerausrüstung von Triebfahrzeugen (messtechnische Erfassung und Vergütung von durch Rückspeisung vermiedenen Netznutzungskosten) kann nicht profitiert werden. 5

6 Für den Zugang zum österreichischen Bahnstrommarkt sind noch eine Reihe von grundlegenden Fragen zu klären Voraussetzungen Bahnstromdurchleitung (1/2) Weitere grundlegende Klärung der Marktrollengestaltung Ausgestaltung der (informatorischen) Entflechtung zwischen den verschiedenen Marktrollen der ÖBB Infra (Netzbetreiber vs. Lieferant) Ausgestaltung der Marktrolle "Messdienstleister" Wer übernimmt Rolle des Bilanzkreiskoordinators? Wie erfolgt die (europarechtlich vorgeschriebene) Regulierung des Netzzugangs bzw. der Netznutzungsentgelte? Festlegung sämtlicher Prozesse rund um die Netznutzung Datenlieferungsformate, -übertragungswege und -fristen (bspw. An- und Abmeldung von Verbrauchern) Regelung zur Abgabe von Energiefahrplänen Bereitstellung historischer Daten zur Verbrauchstruktur der Eisenbahnverkehrsunternehmen durch ÖBB Infra (möglichst auch für Triebfahrzeuge ohne Zähler) Bereitstellung der vertraglichen Basis für die Bahnstrom-Netznutzung Lieferantenrahmenvertrag, Netzanschlussvertrag, Bilanzkreisvertrag Vertrag für den Messstellenbetrieb 6

7 Mit Start der Netznutzung ab sind für potenzielle Drittlieferanten im Vorfeld folgende Aktivitäten durchzuführen Voraussetzungen Bahnstromdurchleitung (2/2) bis bis ab Interne Vorbereitung Systeme und Prozesse (Marktkommunikation, Prognosemodelle Bahnsstrom etc.) bei Durchleitungskunden und Lieferanten, angepasst auf durch ÖBB Infra vorgebene Fristen und Datenformate Teilnahme an Ausschreibungen bzw. Angebotsphase für Bahnstromlieferung 2016 Abfrage Verbrauchs- (Lastgang-)Daten bei ÖBB Infra Abschluss Netznutzungsbzw. Lieferantenrahmenund Bilanzkreisvertrag mit ÖBB Netzbetreiber Abschluss Energielieferverträge mit Eisenbahnverkehrsunternehmen Ggf. Abschluss Verträge mit Messdienstleistern und Dienstleistern für die Marktkommunikation "Echter" Marktstart mit Durchleitung 7

8 Back up: Technische Struktur der Bahnstromversorgung in Österreich