Institut für Verkehr Luftverkehr B. Klausur Herbst Notenschlüssel. Nachname. Vorname
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- Anneliese Adler
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1 Institut für Verkehr Luftverkehr B Klausur Herbst 2012 Nachname Vorname Matrikelnummer Seitenanzahl (abgegebene Seiten ohne Aufgabenstellung) Erreichte Punkte Zwischensumme Gesamtpunktzahl VV BS SW Bonuspunkte Notenschlüssel ab (%) Note 81 1,0 77 1,3 73 1,7 69 2,0 65 2,3 61 2,7 57 3,0 53 3,3 49 3,7 45 4,0 0 5,0 Hinweise Die Klausur besteht aus acht Aufgaben auf 14 Seiten (inkl. Deckblatt). Als Hilfsmittel sind nur ein doppelseitiges, handschriftlich beschriebenes Formelblatt sowie ein nicht programmierbarer Taschenrechner zugelassen. Bitte beginnen Sie jeden Klausurteil auf einem eigenen Blatt. Bitte geben Sie zum eigenen Nutzen sämtliche von Ihnen beschriebenen Blätter ab. Alle Blätter müssen mit Seitenzahl, Namen und Matrikelnummer versehen sein. Tragen Sie im Feld oben die Anzahl der von Ihnen abgegebenen Seiten (ohne Aufgabenstellung) ein. Die Bearbeitungsdauer für die ganze Klausur ist 90 Minuten. Zum Bestehen der Klausur benötigen Sie 45 von 100 Punkten. Der Rechenweg muss klar erkennbar sein. Zahlenwerte können nur gewertet werden, wenn nachvollziehbar ist, wie Sie diese erlangt haben. Gestalten Sie daher Ihre Berechnungen verständlich und geben Sie ggf. die Quelle an. Annahmen und Ausgangswerte sind zu begründen. Sollten Sie Ergebnisse anderer, nicht bearbeiteter Teilaufgaben benötigen, so treffen Sie bitte sinnvolle Annahmen für die fehlenden Werte. Ein solcher Annahmewert bringt Ihnen keine Nachteile, wenn er als solcher bezeichnet ist. Viel Erfolg! Luftverkehr B Klausur Herbst 2012 Seite 1/21
2 Aufgabe 1: Hindernisbegrenzungsflächen (28 Punkte / 25 Minuten) Die Start- und Landebahn eines Flughafens ist 1600 m lang (ARFL ebenfalls 1600 m) und hat eine Längsneigung von 0 %. Sie soll für Präzisionsanflüge mit Hilfe des ILS in beiden Richtungen genutzt werden. Es herrscht ein Nachtflugverbot. Bild 1: Start- und Landebahn Tabelle 1: Code-Zahl in Abhängigkeit von der ARFL Code-Zahl ARFL 1 < 800m 2 800m bis < 1.200m m bis < 1.800m 4 > 1.800m Luftverkehr B Klausur Herbst 2012 Seite 2/21
3 [1a] Berechnen Sie Länge und Breite der Übergangsfläche unter den gegebenen Bedingungen. (5,5 Punkte) 5,5 P?? Start- und Landebahn Anflugfläche Abflugfläche Übergangsfläche Bild 2: Skizze Übergangsfläche [1a] Maßgebend sind die Werte für Präzisionsanflug (vgl. Aufgabenstellung) und Code-Zahl 3 (wg. ARFL = 1600 m). 0,5 P Die Übergangsfläche beginnt dort, wo die Anflugfläche durch die Innere Horizontalfläche hindurchschneidet. Der Abstand vom Innenrand der Anflugfläche bis zu diesem Punkt beträgt: L 1 = 45m / 2% = 2250 m 1 P Die gesamte Länge der Übergangsfläche L ges setzt sich zusammen aus der Länge L 1, dem Abstand der Anflugfläche zur Schwelle (hier bezeichnet mit L 2, 60 m 0,5 P) der Länge der Start- und Landebahn L runway und dem Abstand der Abflugfläche zum Startbahnende (hier bezeichnet mit L 3, 60 m 0,5 P). Für L ges gilt: L ges = L 1 + L 2 + L runway + L 3 = 2250 m + 60 m m + 60 m = 3970 m 2 P Die gesuchte Breite B ergibt sich, indem die Höhe der Inneren Horizontalfläche durch die Neigung der Übergangsfläche geteilt wird: B = 45 m / 14,3% = 314 m 1 P [1b] Geben Sie die Länge der Inneren Übergangsfläche an (vgl. Skizze). (5 Punkte) 5 P Luftverkehr B Klausur Herbst 2012 Seite 3/21
4 ? Innere Anflugfläche Durchstartfläche Start- und Landebahn Innere Übergangsfläche Bild 3: Skizze innere Übergangsfläche [1b] Die Länge der Inneren Übergangsfläche setzt sich zusammen aus der Länge der Inneren Anflugfläche (hier: L 1 ), dem Abstand der Inneren Anflugfläche zur Schwelle (hier: L 2 ), dem Abstand der Schwelle zum Beginn der Durchstartfläche (hier: L 3 ) und der Länge der Durchstartfläche bis zum Erreichen der Inneren Horizontalfläche (hier: L 4 ). Für L 1 bis L 4 gilt: (Code-Zahl 3) 0,5 P ,5 P (vgl. Fußnote Tabelle in Vorrechenübung: 1800 m oder Start- und Landebahnende, falls dieser Abstand kürzer ist. Da die Bahn nur 1600 m lang ist, ist der Abstand kürzer.) 1 P 4 45 / 3,33% P P Luftverkehr B Klausur Herbst 2012 Seite 4/21
5 [1c] Im Umfeld des Flughafens befindet sich ein quadratischer Hochbunker. Der Hochbunker soll aufgestockt werden und als Wohnraum neu genutzt werden. Die Spitze des Gebäudes liegt 48 m höher als der Flughafenbezugspunkt. Die Seitenlänge des Gebäudes beträgt 40 m. 17,5 P Weisen Sie die Hindernisfreiheit für die folgenden Hindernisbegrenzungsflächen nach ICAO Annex 14 rechnerisch nach und geben Sie jeweils an um wie viele Meter der Hochbunker aufgestockt werden könnte: (17,5 Punkte) Innere Horizontalfläche Abflugfläche Anflugfläche [1c] Innere Horizontalfläche Abstand Nordwestecke des Gebäudes zum FBP ,64 2 P Gebäude liegt nicht in der inneren Horizontalfläche, deren Radius 4000 m beträgt. 1 P Einer Aufstockung steht somit nichts im Wege 1 P Abflugfläche Länge der Abflugfläche bis zu Westseite des Gebäudes: Abstand von FBP bis Nordwestecke des Gebäudes entlang der Bahnachse - halbe Bahnlänge - Abstand der Schwelle / ,5 P Nachweis ob die Abflugfläche an dieser Stelle noch divergiert: (Endbreite/2 - Länge des Innenrandes)/Divergenz, 4080 Luftverkehr B Klausur Herbst 2012 Seite 5/21 2 P 4080 m > 3140 m Im divergierenden Abschnitt 0,5 P Breite der Abflugfläche an dieser Stelle: Halbe Länge des Innenrandes + (Divergenz*3140 m), ,5 1,5 P 482,5 m < 550 m Gebäude liegt nicht in der Abflugfläche 0,5 P
6 Einer Aufstockung steht somit nichts im Wege. Anflugfläche Abstand von 3140 m ist identisch mit Abflugfläche. Breite der Abflugfläche an dieser Stelle: Halbe Länge des Innenrandes + (Divergenz*3140 m) P 621 m > 550 m Gebäude liegt potentiell in der Anflugfläche Nachweis der Höhe der Anflugfläche an dieser Stelle notwendig 1 P % ,5% 63,5 2 P 63,5 m > 48 m Gebäude liegt unterhalb der Anflugfläche 0,5 P und kann um 63,5 m 48 m = 15,5 m aufgestockt werden 1 P Luftverkehr B Klausur Herbst 2012 Seite 6/21
7 Aufgabe 2: Verständnisfragen Flugsicherung (5 Punkte / 5 Minuten) [2a] Durch die Variation welcher Eigenschaften kann bei einem Anflugverfahren, im Vergleich zum Standardanflugverfahren, eine Lärmminderung erreicht werden? Nennen Sie drei Eigenschaften! (1,5 Punkte) [2a] Abweichungen zur Lärmminderung durch Variation von: [1,5P insgesamt, 0,5 je korrekter Nennung] Schub Zeitpunkt der Reduzierung der Triebwerkleistung Landeklappenkonfiguration des Flugzeuges Zeitpunkt des Ausfahren des Fahrwerks Sinkrate im Anflug Länge des horizontalen Flugs [2b] Nennen Sie neben den Anwohnern weitere Beteiligte, die von einer Änderung des Anflugverfahrens betroffen sind! (2 Punkte) [2b] Piloten, Fluglotsen. Erhöhte Arbeitsbelastung [2P insgesamt, 1 P je korrekter Nennung] [2c] Der Pilot eines Flugzeuges sieht die unten gezeigten Anzeigen des Systems PAPI. Ordnen Sie den gezeigten Anzeigen die Position zum Gleitpfad zu. (1,5 Punkte) [2c] 0,5 Punkte je korrekter Zuordnung A A: Zu niedrig B B: Auf Kurs C: C: Zu hoch Luftverkehr B Klausur Herbst 2012 Seite 7/21
8 Aufgabe 3: Flughafenplanung (21 Punkte / 19 Minuten) Ein Regionalflughafen bekommt eine Anfrage von einer neu gegründeten Airline für 5 neue verschiedene Fluglinien, die tagsüber am Flughafen landen und abfliegen sollen. Die Flugzeugtypen bzw. die Flugzeugdaten der neuen Fluglinien wurden von der Airline in Tabelle 2 angegeben. Der Lageplan des Flughafens ist im Bild 4 zu entnehmen. Flugzeugtyp Startstrecke Landestrecke MTOW Zuladung Pax Treibstoff (m) (m) (kg) (kg) (l) A B B TU F Tabelle 2: Flugzeugdaten für die neuen Fluglinien 2400m N 50 m 90 m 45 m Start- und Landebahn (Runway) 90 m 50 m Abrollweg (Taxiway) 100 m Vorfeld 500m Winterdienst -lager Bild 4: Lageplan des Flughafens (nicht maßstäblich) Luftverkehr B Klausur Herbst 2012 Seite 8/21
9 [3a] Für die neuen Fluglinien sollen Sie als Flughafenbetreiber überprüfen, ob die Kapazität des Flughafens mit dem vorhandenen Start- und Landebahnsystem für die neuen Fluglinien ausreicht. Die Flugbewegungen des Flughafens betragen jährlich derzeit (2 Punkte) [3a] Derzeitige Flugbewegungen am Tag : D= / Flugbewegungen Mit den dazu kommenden Flugbewegungen im Jahr : (72+ 5*2) *365 = Flugbewegungen im Jahr < Flugbewegungen (ICAO, Airport Planning Manual Part 1, 1987) 1 Ausreichende Kapazität auch für die neuen Fluglinien. 1 [3b] Die S/L Bahn des Flughafens verfügt über folgende Parameter Zwischen dem nördlichen und südlichen Punkt der S/L Bahn besteht eine Höhendifferenz von 18 m Höhe auf NN: 300m Bezugstemperatur des Flughafens : 22 C Überprüfen Sie, ob die derzeitige Länge der S/L Bahn nach ICAO für die neuen Flugzeugtypen zum Starten bzw. Landen ausreichend ist. Wenn nicht, berechnen Sie die neue erforderliche Länge für die neuen Flugzeugtypen. (5 Punkte) [3b] Längsneigung : (18/2400 )* 100=0,75 % 1 Abweichende Temperatur von ICAO-Standardtemperatur 22 C 15 C = 7 C 1 Vorhandene ARFL = 2400/(1,07*1,07*1,075)= 1950 m < 2100 (TU 154) 1 Vorhandene Länge ist für Starten nicht ausreichend. 1 neue erforderliche Bahnlänge = 2100*(1,07*1,07*1,075) =2585 m 2600 m 1 die S/L Bahn soll um ( ) = 200 m verlängert werden. [3c] Entscheiden Sie, ob eine Änderung der Genehmigung für die Verlängerung der Startund Landebahn erforderlich ist. Begründen Sie. (2 Punkte) [3c] Ja, Gemäß Luftverkehrsgesetzt 6, Abs. 4 ist eine Änderung der Genehmigung erforderlich, wenn die Anlage oder der Betrieb des Flugplatzes wesentlich erweitert oder geändert werden soll. 2P Luftverkehr B Klausur Herbst 2012 Seite 9/21
10 [3d] Flugplätze dürfen nur mit Genehmigung angelegt oder betrieben werden. Im Genehmigungsverfahren für Flugplätze, die einer Planfeststellung bedürfen, ist die Umweltverträglichkeit zu prüfen. Nennen Sie den Zweck einer solchen Umweltverträglichkeitsprüfung! (2 Punkte) [3d] Auswirkungen auf die Umwelt werden frühzeitig ermittelt, beschrieben und bewertet und bei allen behördlichen Entscheidungen oder bei der Aufstellung und Änderung von Plänen berücksichtigt. 2P [3e] Was muss besonders vor der Genehmigungserteilung überprüft werden? (3 Punkte) [3e] Gemäß LuftVG 6, Abschnitt 2: Maßnahmen aus den Erfordernissen der Raumordnung 1P Berücksichtigung der Erfordernisse für den Naturschutz, Landschaftpflege sowie Städtebau 1P Schutz vor Fluglärm 1P [3f] Aus wirtschaftlichen Gründen soll die Anzahl der Geräte und das Personal für den Winterdienst reduziert werden. Es ist vorgesehen, auf die folgenden Ausstattungen zu reduzieren. 5 Schneepflüge jeweils mit 5 m Räumbreite 1 Schneeschleuder 1 Streugerät Berechnen Sie die Sperrzeit der Start- und Landebahn infolge der Schneeaufräumung mit folgenden Annahmen. Das Winterdienstlager ist in Bild 4 dargestellt. (7 Punkte) Ausrückzeit : 10 min Anfahrtsgeschwindigkeit: 40 km/h Räumgeschwindigkeit: 30 km/h Zeit für Griffigkeitsmessung: 4 Minuten [3f] Räumbreite :5*5 = 25 m 1P Räumbreite/S/L Bahnbreite = 25/45 = 0,55 nur zur Hälfte geräumt 1P Anfahrtszeit: tanfahrt=sanfahrt/vanfahrt =600/(40/3,6) = 0,9 min 1P SRäumung= ( )*2 =5070 m 1P Räumzeit: träumung=sräumung/vräumung = 5070/(30/3,6)= 10,14 min 1P Luftverkehr B Klausur Herbst 2012 Seite 10/21
11 Ausrückzeit: 10 min 0,5 P Zeit für Griffigkeitsmessung: 4 min 0,5 P t = 10min + 0,9 min+ 10,14 min+ 4 min = 25,04 min 1P Luftverkehr B Klausur Herbst 2012 Seite 11/21
12 Aufgabe 4: Konstruktive Bemessung (13 Punkte / 11 Minuten) [4a] Warum können bei gleich schweren Flugzeugen und gleichen Bodenverhältnissen unterschiedliche ACN-Werte vorliegen? (3 Punkte) [4a] Der ACN Wert gibt einen Wert für die Belastung des Flugzeuges. Durch die Anzahl und Anordnung der Fahrwerksräder wird das Flugzeuggewicht in ein fiktives Ein-Rad- Fahrwerk umgerechnet. 2P Somit erhält man eine Vergleichbarkeit der verschiedenen Flugzeugtypen. 1P [4b] Erläutern Sie den Begriff California Bearing Ratio (CBR)-Wert! (2 Punkte) [4b] Verhältnis zwischen dem im CBR-Versuch ermittelten Druck und dem Druck, der sich bei gleichen Versuchsbedingungen in einem Standardboden ergibt. 2 P [4c] Dimensionieren Sie den Oberbau der Start und Landebahn des Regionalflughafens in Cottbus mit nachfolgenden Angaben und weisen Sie die Frostsicherheit nach RStO 2001 nach. (5 Punkte) Baustoff: Beton Tragfähigkeit des Bodens: Hoch (150 MN/m 2 ) Entsprechende ACN für Boeing : 44 Frostempfindlichkeit des Bodens F3 [4c] Die Dicke der Betonplatte (ACN+Hoch) 28 cm 1P Frostsicherheitsnachweis: Mindestdicke: 65 cm 0,5P Cottbus : zusätzliche Dicke 15 cm 0,5P Gesamte erforderliche Dicke zur Frostsicherheit : 65+15= 80 cm 1P Aufbau: Nach RStO 01 : Beton :28 cm HGT :20 cm 1P Luftverkehr B Klausur Herbst 2012 Seite 12/21
13 FSS= = 32 cm 1P Beton 28 cm HGT 20 cm FSS 32 cm [4d] Warum werden Anker und Dübel bei der Betonbauweise verwendet? Wie werden die Dübel und Anker in der Betonplatte angeordnet? (3 Punkte) [4d] Infolge der Plattenbauweise von Beton muss die Schubkraftübertragung zwischen den beim Einbau eingeteilten Betonplatten gewährleistet werden. Platten soll möglich qzadartische geschnitten werden. Dübeln werden in Längsrichtung der S/L Bahn zur Ermöglichung der Längsdehnung wegen der Temperaturänderung verlegt, während die Anker in Querrichtung der S/L Bahn zur Verhinderung der relativen Querbewegung zw ischen den Betonplatten eingebaut werden. 3P Luftverkehr B Klausur Herbst 2012 Seite 13/21
14 Aufgabe 5: Dimensionierung (10 Punkte / 9 Minuten) [5a] Erläutern Sie kurz das Konzept des Hub-and-Spoke-Systems im Luftverkehr an Hand einer einfachen Skizze. Gehen Sie inbs. auf die unterschiedlichen Typen von Flughäfen in diesem System und deren besondere Charakteristika ein. (6 Punkte) Hub and Spoke (Nabe und Speiche): Verbindung zwischen zwei Flughäfen nicht direkt, sondern über zentrale Knoten (Hubs; als Spoke wird die Verbindung zum zentralen Knoten bezeichnet). Hierdurch kann die Zahl der Flüge, die erforderlich ist, um alle Flughäfen im System miteinander zu verbinden, signifikant reduziert werden. Start/Ende-Station: Hoher Pax-Anteil, der seine Reise beginnt oder beendet. Größter Pax-Fluss zwischen Flugzeug und Landseite Umsteigestation: Hoher Anteil an Umsteigern Start /Ende Station Start /Ende Station Start /Ende Station Umsteigestation Umsteigestation Start /Ende Station Start /Ende Station [5a] Start /Ende Station Start /Ende Station [5b] Nennen Sie für jeden Flughafentyp jeweils zwei Elemente, für die auf Grund der Funktion des Flughafens im Gesamtsystem besondere Anforderungen bei der Dimensionierung bestehen. Begründen Sie kurz Ihre Auswahl. (4 Punkte) Start/Ende-Station: hohe Anforderung an Vorfahrt und Parkflächen sowie große Kapazität Check-In und Gepäckrückgabe (hohe Originär-Pax-Anteil) Geringerer Bedarf an Warteräumen und Bewegungsflächen (inkl. Retail und Gastronomie auf der Luftseite) (geringer Umsteigeranteil). Umsteigestation: hoher Bedarf an Warteraum und Bewegungsflächen, leistungsfähiges Gepäckbeförderungssystem, Luftverkehr B Klausur Herbst 2012 Seite 14/21
15 Garantie von Minimum Connecting Time durch optimierte Planung der Umsteigewehe für Passagiere (hoher Umsteigeranteil) Luftverkehr B Klausur Herbst 2012 Seite 15/21
16 Aufgabe 6: Kapazität von Start- und Landebahn (4 Punkte / 4 Minuten) Der Flughafen BBJ in Merlin soll um eine Start-/ Landebahn erweitert werden. Es stehen zwei Konzepte zur Debatte (siehe Bild 5) m Variante A: Kreuzendes Bahnsystem Variante B: Parallelbahnsystem Bild 5: Konzepte für das Start- und Landebahnsystem Vergleichen Sie die beiden Varianten und nennen Sie jeweils einen Vorteil und einen Nachteil der beiden Varianten? Begründen Sie kurz. (4 Punkte) Variante A: Vorteil: Ausrichtung der Bahn an Windrichtung Nachteil: kein unabhängiger Parallelbetrieb der beiden Bahnen möglich Variante B: Vorteil: unabhängiger Betrieb der Bahnen möglich, höhere theoretische Kapazität Nachteil: erhöhter Flächenbedarf Luftverkehr B Klausur Herbst 2012 Seite 16/21
17 Aufgabe 7: Ermittlung des Verkehrsaufkommens durch Pax (15 Punkte / 13 Minuten) [7a] Zur Dimensionierung der landseitigen Anbindung ist für den Flughafen Merlin (BBJ) das Verkehrsaufkommen und das gesamte Verkehrsaufkommen in [Pkw-E/d] für folgende Passagiergruppen zu ermitteln. (12 Punkte) (1) abfliegende Passagiere Pkw-Selbstfahrer (2) abfliegende Passagiere Mitfahrer (verteilen sich auf Bringfahrzeuge (fahren hin und zurück), und Selbstfahrer) (3) abfliegende Passagiere ÖV-Nutzer (Bahn, Busse, Taxen bei Bussen und Taxen Pkw-E ermitteln) (4) ankommende Passagiere Pkw-Selbstfahrer (5) ankommende Passagiere Mitfahrer (verteilen sich auf Abholfahrzeuge (fahren hin und zurück), und Selbstfahrer) (6) ankommende Passagiere ÖV-Nutzer (siehe Punkt 4) Die Anzahl der täglichen Originärpassagiere beträgt Pax. 50% der Passagiere fliegen ab und 50% der Passagiere kommen an. Das Verkehrsverhalten ist in Tabelle 3 dargestellt. ÖV (auch hier sind die Pkw-Einheiten zu berechnen): Bekannt ist außerdem, dass 2 Stadtbuslinien jeweils im 20-Min-Takt über 20 Stunden vom Flughafen aus verkehren. Pro Bus [ein Bus entspricht 2 Pkw-E] werden jeweils 20 abfliegende bzw. ankommende Passagiere abgefertigt. Am angeschlossenen Regionalbahnhof verkehrt eine S-Bahn Linie 16 Stunden am Tag im 30- Min-Takt. Pro Fahrt werden jeweils 150 abfliegende und ankommende Passagiere abgefertigt. Die restlichen ÖV-Nutzer werden mit dem Taxi befördert, wobei ein Taxi im Durchschnitt 2 Passagiere hat. Luftverkehr B Klausur Herbst 2012 Seite 17/21
18 Verkehrsmittel der Passagiere Modal-Split [%] Anzahl Passagiere / Pkw [P/Pkw] Pkw-Selbstfahrer 19 1,6 Pkw-Mitfahrer (gesamt) 43 Hol- / Bringfahrzeuge 1,8 + 1 (Fahrer) (hier fahren die Mitfahrer mit, die nicht bei Mietwagenfahrern oder Selbstfahrern mitfahren) Tabelle 3: Verkehrsverhalten der Passagiere [7a] abfliegende / ankommende Pax Pkw- Selbstfahrer 0,5 * Pax = Pax (1 Pkw-E / Pax) 0,19 * = Pax Pkw-Mitfahrer gesamt 0,43 * = Pax... bei Pkw- Selbstfahrer * 0,6 = Pax... Mitfahrer (bei Bringer) Hin- und Rückfahrt (1 Pkw-E / 1,8 Pax) = Pax / 1,8 = Pkw-E ÖV-Nutzer ( ) % = 38 % 0,38 * = Pax Busse (2 Pkw-E/Bus) Regionalbahnho f Taxi (1 Pkw-E / 2 Pax) 2 * 3 * 20 = 120 Busse 120 * 20 = Pax 16 * 2 * 150 = Pax = Pax [Pkw-E/d] gesamt * 2 = Luftverkehr B Klausur Herbst 2012 Seite 18/21
19 [7b] Wegen Korruption und Pfusch am Bau des Flughafens Merlin wurde die Vorfahrt kleiner als geplant erstellt. Die Planer wollen daher die durch PKW-Selbstfahrer verursachte Belastung um durchschnittlich Pkw-E/d senken. Dies soll durch ein erweitertes S- Bahn-Angebot in den Tagesrandstunden erreicht werden. Auf wie viele volle Stunden täglich muss der S-Bahn Betrieb ausgeweitet werden, um die Passagiere, die durch den Wegfall der PKW-Selbstfahrten auf die S-Bahn umsteigen, aufnehmen zu können? (3 Punkte) Hinweis: Es ist davon auszugehen, dass alle Passagiere der PKW-Selbstfahrten auf die S- Bahn umsteigen. Möglich Umstiege auf die S-Bahn von anderen Passagiergruppen sind zu vernachlässigen Pkw-E/d * 1,6 Pax/Pkw-E = Pax/d zur S-Bahn X h * 2 Fahrten * 2 (Ankommer + Abflieger) * 150 Pax/ Fahrt = Pax 3,7 h 4 h Der Betrieb muss auf 20 h täglich ausgeweitet werden. Luftverkehr B Klausur Herbst 2012 Seite 19/21
20 Aufgabe 8: Abstellkonfigurationen (4 Punkte / 4 Minuten) Nach welchem Kriterium können Abstellkonfigurationen grundsätzlich unterschieden werden? Benennen Sie für beide Typen jeweils einen Vor- und Nachteil. (4 Punkte) Luftfahrzeuge fahren selbstständig (self-manoeuvring; own power; taxiin/out) o Angled Nose-In / Angled Nose-Out (taxi-in/taxi-out) Vorteil: kein Schlepper bzw. entsprechendes Personal notwendig Nachteile: höhererplatzbedarf, bei Angled-Nose-Out ist Schubstrahl zu beachten o Parallele Aufstellung (taxi-in/taxi-out): Vorteile:, kein Schlepper bzw. entsprechendes Personal notwendig, einfaches Ein-/Ausparken Nachteile: größter Platzbedarf, Wirkungen des Schubstrahls (Lärm) auf Einrichtungen und Personal muss beachtet werden. Luftfahrzeuge bewegen sich mit Hilfe eines Schleppers (tractor-assisted; towed in/out; push-in/out) o Nose-In (taxi-in/push-out): Vorteile: erlaubt eine engere Anordnung der Abstellpositionen (reduziert Platzbedarf), effizientere Nutzung des Vorfelds, keine Probleme durch den Schubstrahl) Nachteile: Schlepper und Personal notwendig, Pushvorgang nötig o Angled Nose-In (taxi-in/push-out): Vorteile: erlaubt eine engere Anordnung der Abstellpositionen (reduziert Platzbedarf) o Nachteile: Schlepper und Personal notwendig, Pushvorgang nötig Luftverkehr B Klausur Herbst 2012 Seite 20/21
21 Anhang RStO 01 ICAO Diagramm zur Dimensionierung des Oberbaus Luftverkehrsgesetze Auszug aus ICAO Annex 14 Luftverkehr B Klausur Herbst 2012 Seite 21/21
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