Dan Bar-On wurde 1938 in Haifa geboren, wohin seine deutsch-jüdischen Eltern immigriert waren. Nur knapp waren sie dem Holocaust entkommen.

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1 Dan Bar-On wurde 1938 in Haifa geboren, wohin seine deutsch-jüdischen Eltern immigriert waren. Nur knapp waren sie dem Holocaust entkommen. Mehr als zwei Jahrzehnte arbeitete Dan Bar-On in einem Kibbuz. Er studierte Psychologie und spezialisierte sich auf die Therapie von Holocaust-Überlebenden. Als erster israelischer Wissenschaftler erforschte er die moralischen und psychologischen Nachwirkungen des Holocaust auf Kinder von NS-Tätern. Dan Bar-On ist Professor für Psychologie an der Ben-Gurion- Universität in Beer-Sheva und zusammen mit Sami Adwan, Professor für Erziehungswissenschaften an der Universität Bethlehem, Co-Direktor von»prime«, dem»peace Research Institute in the Middle East«. Für sein Engagement für Frieden und Verständigung wurden ihm u. a. das Bundesverdienstkreuz (2001), der Alexander-Langer-Preis (2001) sowie der Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis (2003) verliehen. Veröffentlichungen u. a.: Leid der Nachgeborenen (1992), Beiträge in Opfer und Täter nach dem»dritten Reich«. Biografische Verläufe über drei Generationen (1992), Spuren der Verfolgung. Seelische Auswirkungen des Holocaust auf die Opfer und die Kinder (1992), Furcht und Hoffnung: Von den Überlebenden zu den Enkeln. Drei Generationen des Holocaust (1997), Den Abgrund überbrücken. Mit persönlicher Geschichte politischen Feindschaften begegnen (2000/2002), Die Last des Schweigens. Gespräche mit Kindern von NS-Tätern (1993/ 1996/ 2003), Erzähl dein Leben! Meine Wege zur Dialogarbeit und politischen Verständigung (2004) sowie zahlreiche Artikel in Fachzeitschriften und Zeitungen. 2

2 Dan Bar-On Die»Anderen«in uns Dialog als Modell der interkulturellen Konfliktbewältigung Aus dem Englischen übersetzt von Irmgard Hölscher, Aktualisierungen übersetzt von Kristina Scholz 3

3 Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. Die Originalausgabe in hebräischer Sprache wurde herausgegeben von Mosad Bialik und Ben-Gurion University Press, Beer-Sheva Aktualisierte Neuauflage 2006 edition Körber-Stiftung, Hamburg 2001 Redaktion der ersten Ausgabe: Ulrike Fritzsching, Susanne Kutz Redaktion der Aktualisierung: Bernd Martin Umschlag: Groothuis, Lohfert, Consorten glcons.de Umschlagfoto: Frieder Blickle Bilderberg Herstellung: Das Herstellungsbüro, Hamburg Druck und Bindung: Clausen & Bosse, Leck Printed in Germany ISBN 13: ISBN 10: Alle Rechte vorbehalten 4

4 Inhalt Trotz alledem: Ohne Gespräch keinen Frieden 7 Der innere und der äußere»andere«sozialpsychologische Grundlagen zur Analyse der kollektiven israelischen Identität 13 I. Die monolithische Struktur des»anderen«und des»selbst«26 Persönliche Sicht I 33»Wir sind gut, gerade und gesund aufgewachsen«interview mit Ze ev, einem Holocaust-Überlebenden 34»Natürlich war der Holocaust kein Thema«Interview mit Yoav, Ze evs Enkel 49 II. Die Auflösung der monolithischen Konstruktion 64 Persönliche Sicht II 73»Eine sehr israelische Erfahrung«Ein»Sabre«im Schatten der Shoah 75 Persönliche Sicht III 79»Helden«und»Feiglinge«Kriegstraumen im Unabhängigkeitskrieg »Ich habe den Alptraum nicht überwunden«interview mit C. R., einem Kämpfer von Ambivalente Identitäten Die Dekonstruktion des monolithischen Mythos in der Ersten Intifada 100»Der Tod der Seele ist schlimmer als der Tod des Körpers«Interview mit Shimon, Offizier während der Ersten Intifada 103 5

5 Persönliche Sicht IV 107 Exkurs: Die Nazis ein immerwährendes Thema 108 III. Die Entstehung der neomonolithischen Konstruktion 118»Wir verlieren unsere Identität als ein Volk«Interview mit Adi, Offizier während der Ersten Intifada 127 Persönliche Sicht V 142 Kein Ende der Gewalt Osloer Abkommen und Zweite Intifada 144 IV. Der Dialog zwischen den unversöhnlichen Aspekten der Identität 153»Vater, woran erinnerst du dich?«der Versuch eines Dialogs zwischen Tochter und Vater 158 Dialog zwischen dem»selbst«und dem fremden»anderen«jüdische und palästinensische Studenten in Israel 183»Du weißt nicht, wie wir dich verstehen«studenten im Gespräch: der Palästinenser Nasser und der Jude Avner 187 V. Die Phasen der israelischen Identität 208 VI. Chancen für eine interkulturelle Konfliktbewältigung 218 Konzepte und Methoden der Versöhnung 221 Der Umgang mit historischen Erbschaften Shoah und Al Nakbah 225 Konfliktparteien erzählen sich ihre Geschichte(n) Ermutigende Beispiele der Verständigung 236 Persönliche Sicht VI ein Epilog 246 Literatur 255 6