Ihr(e)... Liebe Auszubildende,
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- Joachim Otto
- vor 6 Jahren
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1 Liebe Auszubildende, bitte stellen Sie sich vor, Sie wären demnächst in der Personalabteilung eingesetzt und sollten Bewerbern um einen Ausbildungsplatz Auskünfte über den abzuschließenden Berufsausbildungsvertrag geben. Die folgenden Leitfragen zusammen mit den unten angegebenen Materialien ermöglichen es Ihnen, sich hierzu fundierte Kenntnisse selbständig anzueignen (Förderung Ihrer 'Fach-' und 'Methodenkompetenz'). Es könnte für Sie hilfreich sein, wenn Sie sich zusätzlich Informationen von Fachleuten Ihrer Wahl einholten ('Sozial-Kompetenz'). Mit dieser Aufgabenstellung üben Sie sich auch im 'verständigen Lesen' gesetzlicher Bestimmungen sowie in der konsequenten, zuverlässigen Erledigung eines Arbeitsauftrages ('Methoden-Kompetenz'). Bitte bearbeiten Sie die Leitfragen bis zum.... Danach werden wir Ihre Antworten gemeinsam auf Vollständigkeit und Richtigkeit prüfen. In meiner Eigenschaft als 'LernberaterIn' werde ich Ihnen helfen, ggf. erforderlichen Korrekturbedarf selbst zu bestimmen. Abschließend werden Sie Ihre neu erworbenen Kenntnisse in einem Rollenspiel zwischen 'Personal-Referent' und 'Bewerber' einsetzen. Mit der Bearbeitung dieser Unterlagen durch Sie, unserer anschließenden Besprechung und dem Rollenspiel sind die entsprechenden Lerninhalte abschließend vermittelt. (Sie werden nun auch Ihren eigenen Ausbildungsvertrag noch besser verstehen.) Noch ein Tipp: Sie können die Leitfragen und Ihre Antworten ganz einfach in Lernkarten umwandeln (Vorderseite: die Frage; Rückseite: die Antwort). Die sich damit ergebende Lernkartei ermöglicht es Ihnen, die Inhalte selbständig und in besonders rationeller Weise zu wiederholen (ein Aspekt der 'Lern-Kompetenz'). Zur Bearbeitung der Leitfragen benötigen Sie das 'Berufsbildungsgesetz' (), ein Ausbildungsvertragsmuster (noch besser: Ihren eigenen Ausbildungsvertrag), die Ausbildungsordnung Ich wünsche Ihnen ein gutes Gelingen! Ihr(e) (0010)
2 1 Auf welche Weise kommt ein Ausbildungsvertrag zustande? 10, 11 2 Wer muss den Ausbildungsvertrag unterzeichnen, wenn der Auszubildende bei Vertragsschluss noch nicht volljährig ist? 11 (2) 3 Wer muss eine Ausfertigung der Niederschrift zum Ausbildungsvertrag erhalten? 11 (3), 36 4 Welche Angaben muss die Niederschrift des Ausbildungsvertrages enthalten? 11 (1)
3 5 Über welche Zeit darf / muss sich die Probezeit innerhalb eines Ausbildungsverhältnisses erstrecken? 20 6 Darf im Falle akuter betrieblicher Engpässe einmal etwas weniger an Kenntnissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten vermittelt werden, als im Ausbildungsrahmenplan (Teil der Ausbildungsordnung) festgelegt ist? 4 (2), 5 i.v. m. 27 (2) 7 Inwieweit darf der Ausbildende verlangen, dass der Auszubildende im Betrieb produktiv mitarbeitet? 1 (3), 13 Nr. 1 8 Welche Arten von Aufgaben darf der Ausbildende dem Auszubildenden nicht übertragen? 14 (2)
4 9 Für welche Anlässe hat der Ausbildende den Auszubildenden von der Ausbildung freizustellen (und für diese Zeit die Ausbildungsvergütung weiter zu bezahlen)? 15 (weitere Freistellungen z. B. nach JArbschG) 10 Gilt es als Pflichtverletzung, wenn der Ausbildende dem Auszubildenden keinen Urlaub zu der von ihm gewünschten Zeit gewährt? 11, Welche Verpflichtungen übernimmt der Auszubildende (nach ) hinsichtlich seines Ausbildungsverhältnisses? 13 Der Leittext kann durch zusätzliche Fragen erweitert werden: Die AEVO-Lernkartei enthält etwa 120 Fragen / Antworten zum Berufsbildungsrecht. 12 Die Karten der AEVO-Lernkartei werden auf perforierten DIN A4- Bögen geliefert; sie lassen sich leicht auseinanderbrechen. Die Rückseiten enthalten die passenden - spiegelbildlich angeordneten - Antworten. Diese PDF wurde -mit memocard - als 'Prüfungs-Ausdruck' erstellt.
5 1 Zwei mündliche sich entsprechende Willenserklärungen reichen, 10 (2). Auf welche Weise kommt ein Ausbildungsvertrag zustande? 10, 11 Der Ausbildende ist jedoch verpflichtet, nach Abschluss des Vertrages eine Vertragsniederschrift zu erstellen, 11 (1). Der Vertrag ist selbstverständlich auch dann gültig, wenn der Ausbildende die Vertragsniederschrift nicht erstellt (ggf. Beweisproblem). Wer muss den Ausbildungsvertrag unterzeichnen, wenn der Auszubildende bei Vertragsschluss noch nicht volljährig ist? 11 (2) 2 der Ausbildende bzw. dessen Beauftragter, zum Beispiel der Personalchef der Auszubildende sowie dessen gesetzlicher Vertreter (Vater und Mutter oder Vormund) Will der Minderjährige den Vertrag kündigen, benötigt er die Zustimmung des gesetzlichen Vertreters, s. 111 BGB. Wer muss eine Ausfertigung der Niederschrift zum Ausbildungsvertrag erhalten? 11 (3), der Auszubildende ggf. auch dessen gesetzlicher Vertreter - der Ausbildende - die zuständige Stelle ( 36) Die zuständige Stelle trägt den Ausbildungsvertrag in das "Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse" ein ( 35). Welche Angaben muss die Niederschrift des Ausbildungsvertrages enthalten? 11 (1) 4 Die Niederschrift muss den wesentlichen Inhalt des Ausbildungsvertrages enthalten, mind. jedoch: 1. Art der Ausbildung mit sachlicher und zeitlicher Gliederung, Berufsziel 2. Beginn und Dauer der Ausbildung 3. Dauer der Probezeit 4. ggf. externe Ausbildungsmaßnahmen 5. Dauer der täglichen Ausbildungszeit 6. Zahlungszeitpunkt / Höhe der Ausbildungsvergütung 7. Dauer des Urlaubs 8. Kündigungsmöglichkeiten 9. ggf. Hinweis auf Tarifvertrag / Betriebsvereinbarungen
6 Über welche Zeit darf / muss sich die Probezeit innerhalb eines Ausbildungsverhältnisses erstrecken? 20 5 Für jedes Ausbildungsverhältnis muss eine Probezeit vereinbart sein. - Sie muss mindestens einen Monat, - sie darf höchstens vier Monate betragen. Ausbildungsvertragsmuster: "Wird die Ausbildung während der Probezeit um mehr als ein Drittel unterbrochen, so verlängert sich die Probezeit um den Zeitraum der Unterbrechung." (Das ist eine zusätzliche Regelung insbesondere für den Krankheitsfall.) Darf im Falle akuter betrieblicher Engpässe einmal etwas weniger an Kenntnissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten vermittelt werden, als im Ausbildungsrahmenplan (Teil der Ausbildungsordnung) festgelegt ist? 4 (2), 5 i.v. m. 27 (2) 6 Nein, dort sind die Mindest-Kenntnisse und Mindest-Fertigkeiten und Mindest-Fähigkeiten aufgezählt. Der Ausbildende darf jedoch mehr vermitteln, auch wenn es sich um unternehmensspezifische Lerninhalte handelt. Bei betriebsinternen Engpässen muss der Ausbildende dafür sorgen, dass die betreffenden Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten anderweitig, z. B. durch einen Partnerbetrieb, vermittelt werden. Inwieweit darf der Ausbildende verlangen, dass der Auszubildende im Betrieb produktiv mitarbeitet? 1 (3), 13 Nr. 1 7 Ausbildung und produktives Mitarbeiten schließen sich nicht aus. Der Auszubildende soll praktisch mitarbeiten! So kann er die beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten am besten erwerben und Berufserfahrungen erlangen. Die theoretische / schulische Ausbildung ergänzt die praktische Ausbildung. Die Ausbildungszeit teilt sich im Normalfall wie folgt auf: 2/3 betriebliche Ausbildung 1/3 Berufsschulunterricht 8 solche Aufgaben, die Welche Arten von Aufgaben darf der Ausbildende dem Auszubildenden nicht übertragen? 14 (2) nicht dem Ausbildungszweck dienen (z. B. für den Ausbilder private Besorgungen erledigen), den körperlichen Kräften des Auszubildenden nicht angemessen sind (z. B. zu schwere Lasten tragen)
7 Für welche Anlässe hat der Ausbildende den Auszubildenden von der Ausbildung freizustellen (und für diese Zeit die Ausbildungsvergütung weiter zu bezahlen)? 15 (weitere Freistellungen z. B. nach JArbschG) 9 zur Teilnahme an / am 1. Berufsschulunterricht 2. (Zwischen-/Abschluss-)Prüfungen 3. Ausbildungsmaßnahmen, die nach dem Ausbildungsvertrag außerhalb der Ausbildungsstätte durchgeführt werden, z. B. überbetriebliche Unterrichte nach JArbSchG zusätzlich (für Jugendliche) an dem Arbeitstag, der der schriftlichen Abschlussprüfung unmittelbar vorangeht für ärztliche Untersuchungen nach JArbSchG Gilt es als Pflichtverletzung, wenn der Ausbildende dem Auszubildenden keinen Urlaub zu der von ihm gewünschten Zeit gewährt? 11, Nein, der Ausbildende bestimmt den Urlaubszeit- punkt! Die Wünsche des Auszubildenden dürfen jedoch nur dann unberücksichtigt bleiben, wenn betriebliche Belange dies erfordern, wenn andere Arbeitsnehmer aus sozialen Gründen den Vortritt haben, wenn der Urlaubswunsch mit den Berufsschulzeiten kollidiert. Welche Verpflichtungen übernimmt der Auszubildende (nach ) hinsichtlich seines Ausbildungsverhältnisses? an Ausbildungsmaßnahmen teilnehmen sich um Aneignung der beruflichen Handlungsfähigkeit bemühen aufgetragene Aufgaben sorgfältig ausführen fachliche Weisungen - ohne Widerspruch - befolgen Betriebs- / Arbeitsordnung beachten Werkzeuge, Maschinen, Materialien sorgfältig behandeln über Betriebs- / Geschäftsgeheimnisse Stillschweigen bewahren (weitere Pflichten u. U. nach Vertrag) 13 Die Karten der AEVO-Lernkartei werden auf perforierten DIN A4- Bögen geliefert; sie lassen sich leicht auseinanderbrechen. Die Rückseiten enthalten die passenden - spiegelbildlich angeordneten - Antworten. Diese PDF wurde -mit memocard - als 'Prüfungs-Ausdruck' erstellt.
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