18 Jahre mira 48-Seiter.indd :47
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- Rosa Schneider
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1 18 Jahre mira
2 Das sind die Dora, die Katja und die Nicole und zusammen sind sie mira.
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4 1996 haben sich die Irmi und die Karin mal was überlegt. Sie haben sich zusammengesetzt und was Neues ausbaldowert.
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6 Ausbaldowern ist ein altes Wort und heißt auskundschaften. Die beiden haben also mira ausbaldowert.
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8 Jetzt fragt ihr euch sicher wer mira ist.
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10 Also mira ist keine Wer, sondern ein Was. mira ist ein Projekt für Mädchen und junge Frauen. Und die Dora, die Katja und die Nicole sind Sozialpädagoginnen und arbeiten dort.
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12 mira ist für alle Mädchen und jungen Frauen, die in München wohnen. Und alle meint ALLE.
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14 Ganz oft gehen die Dora, die Katja und die Nicole in die Schule, und das obwohl sie keine Lehrerinnen sind.
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16 Und da machen die Dora, die Katja und die Nicole was mit den Mädchen. Und zwar was Gutes und das tut den Mädchen gut.
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18 Zum Beispiel wollen die Mädchen so wissen, wie es so weitergehen kann in ihrem Leben oder was sie so machen können.
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20 Manche von ihnen wollen einen Millionär heiraten
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22 und manche wollen Arzthelferin werden.
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24 Und die Dora, die Katja und die Nicole überlegen sich mit den Mädchen,
25 was es sonst noch so alles geben kann.
26 Und manchmal wollen die Mädchen auch wissen, wie sie sich gegen doofe Jungs wehren können
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28 oder in der Berufsschule, wenn die Mädchen schon arbeiten, wie sie ihrem Chef die Meinung sagen können.
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30 Und da helfen die Dora, die Katja und die Nicole den Mädchen dabei.
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32 Und manchmal regen die Dora, die Katja und die Nicole die Mädchen an, sich mit ihrer eigenen Identität zu beschäftigen.
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34 Und sie diskutieren mit den Mädchen, ob es was ausmacht, wenn man dick, dünn, groß, klein, brav oder ausgeflippt ist, oder man eine weiße oder schwarze Hautfarbe hat, Mädchen oder Jungen mag und wie es ist, wenn man eine Behinderung hat.
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36 Und manchmal malen die Mädchen auch was oder fotografieren oder drehen Videos und zeigen so ihre Sicht auf die Welt.
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38 In der Früh um acht, wenn die Dora, die Katja und die Nicole in die Schule kommen, gibt es manchmal Mädchen, die sind müde oder albern
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40 oder nicklig oder manchmal auch schüchtern.
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42 Aber um eins, wenn die Dora, die Katja und die Nicole wieder gehen, sind alle froh
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44 und die Dora, die Katja und die Nicole ebenso!
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46 mira mädchenbildung gibt s seit Karin Majewski, Irmi Meier, Kordula Herrmann und Dora Kirchner damals Kolleginnen im Treff 21 entwickelten ein Konzept für ein Mädchenbildungsprojekt und be antragten dafür Gelder. Es ließ sich mühsam an was die Finanzierung betraf. Aber was die Arbeit mit Mädchen betraf, ging es schnell zur Sache. Ein Videofilm mit Mädchen der Ludwig-Thoma-Realschule entstand. Fünf 14-jährige Mädchen fragten Münchner Kommunalpolitikerinnen, wie es denn so als Frau in der Politik sei. Frau Dr. Burkert, Jutta Koller, Christine Strobl, Lydia Dietrich, Brigitte Meier, Tassia Fouki-Friedl, Sedef Özakin, Beatrix Burkhart und Ingrid Bauernschuster beantworteten mit großer Offenheit und Wertschätzung für die Mädchen 23 Fragen. Viele dieser Politikerinnen haben mira die folgenden Jahre mit großer Unterstützung und Anerkennung begleitet. Die Dokumentation wurde auf dem Jugendfilmfest des Medienzentrums 1997 mit einem Preis von 500 Mark honoriert. Ein Stadtrundgang Auf den Spuren von weiblichen Vorbildern in Vergangenheit und Gegenwart wurde in Kooperation mit Stattreisen e.v. entwickelt. mira unterstützte das Mädchenmusical Komm mit, lauf weg! Es entstand eine Malwerkstatt und das Werkstattcafé mit der Bewilligung einer 19-Stundenstelle, die wir durch drei teilten, war es möglich, in die Akquise zu gehen und sich in den Schulen bekannt zu machen, sich mit anderen Münchner Mädchenprojekten zu vernetzen und für die Erhöhung der Finanzierung zu werben.
47 Am 1. Januar 1999 ging s dann richtig los! mira zog aus dem Treff 21 in ein vierzehn Quadratmeterbüro in der Maistraße mit eigener Telefonnummer, zwei 19,25-Stundenstellen und einem Sachetat von Mark. Seither ist viel passiert: In 84 Schulen, Jugendzentren, Wohn- und Mädchengruppen haben wir Themen wie Selbstbehauptung, Konfliktmanagement, be rufliche Zukunftsplanung, Schönheitswahn, männliche Gewalt gegen Mädchen und Frauen, weibliche Armut, das Frauenbild im Wandel der Zeit, Körpersprache, Frauen in Ost und West, Pornofizierung und vieles mehr mit 9450 Mädchen und jungen Frauen bearbeitet. Nicht zu vergessen die 450 Kolleginnen aus der Mädchenarbeit, die Lehrerinnen, die Mädchenbeauftragten und das Fachpersonal aus der Be hindertenhilfe, denen wir das ressourcenorientierte Arbeiten, das Berufswahlverhalten, die Lebenswelten und Gewalterfahrungen von Mädchen und noch einiges mehr näher gebracht haben. mira hat in all den Jahren intensiv an der Weiterentwicklung der Mädchenarbeitslandschaft in München mitgewirkt. Wir haben uns im Fachforum Mädchenarbeit engagiert und im Schulterschluss mit sehr wertgeschätzten Kolleginnen der Mädchen- und Frauenarbeit einige Kämpfe für ein geschlechtergerechtes München ausgetragen. The work goes on! Seit Februar 2014 arbeiten wir auf drei Teilzeitstellen. Eine Stelle ist explizit für die inklusive Mädchenarbeit!
48 Dank an alle tollen Frauen, die bei mira gearbeitet haben: Karin Majewski, die Strukturgeberin Katja Köhnlein, die Wissenschaftlerin Sylvia Regelin, die Ideengeberin Katja Kühne, die Kreative Nicole Lindenthal, the brain Dora Kirchner, die Netzwerkerin und natürlich an alle Frauen und Männer, die uns in den letzten Jahren unterstützt haben und uns wohlgesonnen sind! Der Platz würde nicht reichen, um alle zu nennen. An dieser Stelle wollen wir an Irmi Meier er innern, die viel zu früh im März 1996 gestorben ist. Mai 2014 Dora Kirchner, Katja Kühne, Nicole Lindenthal
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