Bevölkerungswachstum. Konjunktur und Wachstum. Arbeitsproduktivität. Inhalt. Wachstum Y. Übersetzung in Wachstumsraten
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- Ralf Geiger
- vor 8 Jahren
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1 Konjunktur und Wachstum Solow II swachstum Annahme: Vollbeschäftigung, konstanter Altersaufbau Intuitiv: Die Ökonomie wächst, bis sie ihren maximalen Kapitalstock pro Beschäftigtem erreicht hat. Aber jetzt wächst die Beschäftigung weiter. ==> Der K/L fällt wieder hinter das Optimum zurück und wird weiter aufgebaut. ==> K wächst mit der Rate der Beschäftigung. K + W 3_3 Solow: Erweiterungen 1 K + W 3_3 Solow: Erweiterungen 4 Solow: Erweiterungen Inhalt Exogenes swachstum Wachstum Y Wachstum PKE Exogener technischer Fortschritt Wachstum Y Wachstum PKE Konvergenz Arbeitsproduktivität Auf Grund des swachstums ist der optimale Kaptialstock pro Arbeiter niedriger (vgl. vorherige Folie) Daher ist die Arbeitsprodktivität geringer. Deswegen ist das Einkommen pro Arbeiter und, bei konstanter Partizipationsrate, das PKE niedriger. Die Wachstumsrate von Y/L und PKE ist im langfristigen GG wieder Null. K + W 3_3 Solow: Erweiterungen 2 K + W 3_3 Solow: Erweiterungen 5 Übersetzung in Wachstumsraten Wachstum Y Cobb-Douglas: Y = TF K α L β Übersetzt in Wachstumsraten (Zur Erinnerung: a b ==> a+b; a b ==> b a) + α g K + α g K gtf ist Null. + α g K K und L wachsen mit der gleichen Rate ==> g K + α g L + (α + β) g L Konstante Skalenerträge: α + β = 1 K + W 3_3 Solow: Erweiterungen 3 K + W 3_3 Solow: Erweiterungen 6
2 Arbeitsproduktivität Bei konstanter Partizipationsrate (und gegebener Technik) entspricht die Wachstumsrate also der Wachstumsrate der : = (g L =) g B Die Arbeitsproduktivität λ ist Y/L, also g λ = g L swachstum beläßt den Output pro Arbeiter konstant (abgesehen vom Niveau- Effekt der Verwässerung des Kapitalstocks) K + W 3_3 Solow: Erweiterungen 7 : Der Trick Schreibe die Produktionsfunktion als: Y = Y = TF L α K β H γ NR δ als: Y = (TF L) α K β H γ NR δ wobei TF L jetzt "Effizienzeinheiten" sind: Es ist egal, ob ich mehr Arbeiterinnen habe, oder ob jede von Ihnen mehr leisten kann als früher. Eine Erhöhung von TF wirkt jetzt wie eine Erhöhung von L: Der Kapitalstock pro Effizienzeinheit sinkt und das erlaubt wieder Wachstum des Kapitalstocks. K + W 3_3 Solow: Erweiterungen 10 PKE Alternative Begründung Was das Wachstum bewirkt, ist nicht das Wachstum der, sondern das Wachstum der Beschäftigung. Wenn die Partizipationsrate (PR = L/B) nicht vorgegeben ist, kann die Beschäftigung wachsen a) Wenn die wächst b) Wenn die Partizipationsrate steigt L = PR B (L = (L/B) B) + α g K Betrachtet wird nur technischer Fortschritt: g K ==> K + W 3_3 Solow: Erweiterungen 8 K + W 3_3 Solow: Erweiterungen 11 Arbeitsproduktivität Das PKE ist: Y / B ==> g PKE = g B oder, wegen und g L g PKE g B. Das PKE wächst mit der Partizipationsrate. Bei konstanter PR wächst das PKE bei swachstum nicht. λ ist Y/L, also g λ = g L : + Annahme: Konstante Beschäftigung: g L ==> g λ Die Arbeitsproduktivität wächst mit der Reate des technischen Fortschritts. K + W 3_3 Solow: Erweiterungen 9 K + W 3_3 Solow: Erweiterungen 12
3 : Y und Y/A konvergiert gegen g TF. Der Output pro Effizienzeinheit ist damit wieder stationär. Aber: Die Effizienzeinheiten pro Person wachsen: ; ==> /L K + W 3_3 Solow: Erweiterungen 13 Langfristige Wachstumsrate Langfristig kann das BIP nur wachsen, wenn neben dem Kapital auch die Arbeitsmenge wächst, Oder wenn eine gegebene Faktormenge mehr herstellt: technischer Fortschritt TF. Es gilt deshalb langfristig: + g TF + g H Anm.: Langfristig laufen C-D-PF und P'preismodell aufs Gleiche hinaus: Wenn der optimale Kaptialeinsatz pro Arbeitseinheit bei Solow erreicht ist, habe ich ja konstante Faktorproportionen. K + W 3_3 Solow: Erweiterungen 16 TF und PKE Wegen g PKE = g B und g B sowie g PKE Der technische Fortschritt läßt das PKE mit der gleichen Rate ansteigen. Exogenes Wachstum Letztlich ist die Wachstumsrate exogen, weil langfristig gilt: + g H + g L sowie /L + g H Wobei alle Größen als exogen genommen werden, unerklärt bleiben. K + W 3_3 Solow: Erweiterungen 14 K + W 3_3 Solow: Erweiterungen 17 Humankapitial Konvergenz Die Erweiterung ist analog zum technischen Fortschritt. Daher kann der Effekt auch unter TF subsumiert werden. Formal wäre halt nur H statt TF zu schreiben. K + W 3_3 Solow: Erweiterungen 15 Das steady state / stationary state Einkommen hängt ab von der Sparquote (sowie: g L, g H, g TF ). Unterschiedliche s bedeuten unterschiedliche GG Einkommensniveaus. Eine Volkswirtschaft wächst umso langsamer, je näher sie an das steady / stationary state Einkommen herankommt. Volkswirtschaften, die weiter von Ihrem langfristigen GG entfernt sind, wachsen schneller. K + W 3_3 Solow: Erweiterungen 18
4 Nochmal: Lange und kurze Frist Es ist zu unterscheiden zwischen Einflüssen, die die Wachstumsrate erhöhen (Kurve wird steiler) das BIP-Niveau erhöhen: Kurve verschiebt sich nach oben. Kurzfristig: Wachstumsrate höher Langfristig: Rückkehr zu alter Wachstumsrate (aber Niveau höher). ln Y t 1 t 2 t K + W 3_3 Solow: Erweiterungen 19
5 K + W - Fragen 6_1 Bitte bilden Sie kleine Gruppen und beantworten/diskutieren Sie folgende Fragen (Zeit: 15 Min.) 1) Eine Meldung des Handelsblatts vom : "In einer Vorlage für den Koalitionsvertrag wird ein 'einfacheres, gerechteres und damit leistungsförderndes Steuerrecht' als Basis für mehr Wachstum genannt." Diskutieren Sie a) Was sind die Einfallstore, über die das Steuerrecht auf das Wachstum wirken könnte? b) Welche Annahmen über den Arbeitsmarkt liegen dem zu Grunde? c) In welchen Fällen ist das Einkommensniveau, in welchen Fällen die langfristige Wachstumsrate betroffen? 2) Die EU zielte mit ihrer Lissabon-Agenda (u.a.) auf eine Erhöhung der Partizipationsrate (Anteil der Erwerbstätigen an den Erwerbsfähigen) von rund 60% (damals: EU) auf 70% (damals: USA). Welche Wirkung hätte dies, im Erfolgsfalle, gehabt auf: - das Niveau des BIP - das Niveau des PKE - das Niveau des Einkommens pro Erwerbstätigem - die Wachstumsrate (a) kurzfristig / (b) langfristig? - Warum wird in der EU Gendermainstreaming als Topos der Wachstumspolitik behandelt? 3) Warum ist Staatsverschuldung wachstumsfeindlich? (Warum ist sie dies nicht, wenn man sie in Schattenhaushalte packt?) 4) Wie könnte eine verbesserte Breitbandversorgung auf das Wachstum wirken? Wiederholungsfragen nur zur Klausurvorbereitung: Diskutieren Sie folgende Positionen vor dem Hintergrund einer Cobb-Douglas- Produktionsfunktion. Die Grenzproduktivitätstheorie des Lohnes besagt, daß die Faktoren mit ihrem (Wert-)Grenzprodukt entlohnt werden. Diese Position wurde von linker Seite kritisiert, weil sie die Lohnhöhe nur technisch erkläre (und damit den Verteilungskampf ausblende). Stimmt es, daß, wenn Sie die Technik kennen, Sie die Lohnhöhe kennen? Die Notwendigkeit niedrigerer Lohnsätze in Ostdeutschland wird von den Unternehmerverbänden (und Wirtschaftsforschungsinstituten und der Regierung) oft damit begründet, daß dort die Arbeitsproduktivität niedriger sei. Stimmt die Begründung?
6 Konjunktur und Wachstum Wachstumsbeiträge Y = TF Lα K (1-α) Übersetzt in Änderungsraten: + α g L + (1 α) g K Solow : Growth Accounting Y, L und K (sowie deren Änderungsraten) liefert die Statistik. Wenn wir α schätzen können, kriegen wir TF bzw. g TF. K + W 3_4 accounting 1 K + W 3_4 accounting 4 Worum geht es? Schätzung von α Gibt es einen Weg, den Einfluß von Beschäftigung Kapitalakkumulation und technischem Fortschritt auf das Wachstum zu schätzen? K + W 3_4 accounting 2 Faktoreinkommen gleich Wertgrenzprodukt ==> w = dy/dl = α [TF Lα K (1-α) ]/L w =... = α [ Y ]/L ==> w L = α Y ===> α = [w L]/Y = W/Y α ist also einfach gleich dem Anteil der (Brutto-)Löhne am BIP, der Lohnquote. W/Y liefert die Statistik ==> TF g TF lassen sich als Restgröße schätzen. (TFP oder auch: Solow Residuum.) K + W 3_4 accounting 5 Produktionsfunktion Einen Einfluß auf den Output Y haben die Mengen an eingesetzten Faktoren L und K der Stand der Technik, TF, der bestimmt, was ein Bündel dieser Faktoren leisten kann. Angenommene PF: Typ: Cobb-Douglas; Konstante Skalenerträge: Summe Exp. = 1 Y = TF Lα K (1-α) K + W 3_4 accounting 3 Beispiel In x-land ist die Wirtschaft im letzten Jahr um 3% gewachsen. Die Beschäftigung ist um 1% gestiegen und der Kapitalbestand ist um 2% gewachsen. Der Anteil der Löhne am BIP beträgt 60%. Wie hoch war der (Beitrag des) technische(n) Fortschritt(s)? g TF α g L (1 α) g K = 1,6%? 3% 0,6% 0,8% K + W 3_4 accounting 6
7 K + W - Fragen 6_2 Bitte bilden Sie kleine Gruppen und beantworten/diskutieren Sie folgenden Frage (Zeit: 15 Min.) Hier eine Tabelle zur Wirtschaftsentwicklung der BRD K A P*Y P Y , , , ,16 101, , ,18 102, , ,80 103, , ,90 104, , ,20 105, , ,50 106, , ,90 108,08 Quellen: K = Bruttoanlagevermögen (Preise von 2000destatis, Fachserie: Vermögensrechnung Y = BIP (Mrd., laufende Preise) SVR Gutachten 08 A = ET Stunden (Arbeitsvolumen) (Mio.) SVR Gutachten 08 P = BIP-Deflator SVR Gutachten 08 Können Sie an Hand der Tabelle feststellen: 1) Um wie viel % ist die Ökonomie gewachsen? a) über den gesamten Zeitraum. b) pro Jahr. 2) Wie hoch ist der Wachstumsbeitrag - der Beschäftigung - der Kapitalakkumulation - des technischen Fortschritts (Solow-Residuum) Hinweis: Für diese Berechnung benötigen Sie noch den Anteil des Lohneinkommens am BIP. Dieser liegt bei ca. 80%. 1 3) Wie hoch ist die durchschnittliche jährliche Zuwachsrate des technischen Fortschritts in diesem Zeitraum gewesen? 1 Eigentlich eher bei 60 gequetschte % (Bruttolohnquote). Ich habe für A aber die Erwerbstätigenstunden herangezogen und da sind auch die Arbeitszeiten der Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen drin. Daher habe ich die bereinigte Lohnquote des SVR genommen, in der pro Selbstständigenstunde der durchschnittliche Lohnsatz angesetzt wird. Diese liegt pi mal Daumen bei 80%
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