Arbeitsprogramm für die Wahlperiode 2014/2015
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- Hertha Winkler
- vor 8 Jahren
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1 Arbeitsprogramm für die Wahlperiode 2014/2015 Vorwort Unser Leben in der Schule und der Gesellschaft ist ständigen Veränderungen unterworfen. Wir als LandesschülerInnenvertretung NRW (LSV NRW) müssen uns an diese anpassen und unsere Vertretungsarbeit intensivieren. Immer neue Studien und Reformen sind der Alltag für uns als SchülerInnen und Jugendliche in NRW. Die SV zu stärken heißt, politische Arbeit an Schulen zu ermöglichen. Wir befähigen die SchülerInnen, ihre Meinung zu äußern. Sehr viel wird über uns geschrieben, sehr viele scheinen zu wissen, wie es uns geht und sehr viele kennen scheinbar auch unsere Meinung. Aber uns fragen nur sehr wenige. Wir gehen täglich in eine Anstalt, für die wir teilweise mehr als 60 Stunden arbeiten müssen. Ja, Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Aber müssen wir uns wirklich unterwerfen, müssen wir all unsere Freiheiten ablegen? Wir haben ein Recht auf informationelle Selbstbestimmung und Meinungsfreiheit, frei unsere Meinung sagen dürfen wir nicht. Abiturmottos müssen genehmigt werden und werden oft zensiert, Zeitungen werden, wenn der Schulleitung nicht genehm, einfach nicht unterstützt, Anträge an Schulkonferenzen verschwinden und Noten werden rein willkürlich nach Nase verteilt. Diese Zustände zu beseitigen, muss unser Ziel sein. Deshalb müssen wir auf uns aufmerksam machen, kommunal, regional und landesweit. Die Gesellschaft muss wissen, wie es uns geht, wie wir leben, wie wir fühlen und was wir für Verbesserungen fordern. Kampagne: Bildung für alle! Die anstehende Legislaturperiode beinhaltet eine Kampagne. Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass Deutschland lange nicht die Bildungsrepublik darstellt, die Angela Merkel einst ausgerufen hat. Kaum an einer Stelle wurde in den vergangen Jahren so stark gespart wie im Bildungswesen. Wir sind konfrontiert mit der krassesten Selektion, die sich immer weiter manifestiert. Ihren Ursprung hat diese Selektion darin, dass allgemein nicht ausreichend Geld in Bildung investiert wird. Aufgabe der LSV NRW ist es, für ein Bildungssystem zu kämpfen in dem jeder SchülerIn gleichberechtigt ist, unabhängig von seinem/ihrem sozialen, kulturellen und religiösen Hintergrund. Wir fordern eine Schule für alle eine inklusive Ganztagsgesamtschule, die es leistet über die vorhandenen Unterschiede zwischen SchülerInnen hinweg, einen Lern- und Lebensraum zu bieten. In der Kampagne wollen wir uns spezifisch auf die Aspekte konzentrieren, die systematisch dazu führen, dass SchülerInnen der gleichberechtigte Zugang zu Bildung verwehrt wird. Sei es die unumstritten subjektive Notenvergabe, die
2 Selektion der GrundschülerInnen nach der vierten Klasse oder die hohen Kosten für Lehrmittel während der gesamten Schullaufbahn. In keinem Land hängt die eigene Bildung so stark von der Geldbörse der Eltern ab, wie in Deutschland. Wer einen Migrationshintergrund hat, ist von vornherein noch schlimmer dran. Wir wollen als LSV eine Kampagne anstoßen die persönliche Betroffenheit der einzelnen SchülerInnen mit dem gesamtgesellschaftlichen Kontext verbindet. Unsere Aufgabe sehen wir darin, aufzuzeigen, dass es nicht dem einzelnen Schüler irgendwie schlecht geht, sondern dass dahinter die Politik der Bundesregierung und der Landesregierung steckt. Wir möchten uns damit auseinandersetzen, welche Interessen hinter einem solchen Selektionsapparat, wie ihn das deutsche Bildungssystem repräsentiert, stecken. Es ist notwendig sich vor Augen zu führen, welchen Zweck die Selektion erfüllt, um daraus ableiten zu können, weswegen wir als LSV uns dagegen stellen. Wir wollen nicht für die Interessen des Arbeitsmarktes unter dem ständigen Druck der Konkurrenz lernen, um letztendlich vorselektiert, entsprechend dem Bedarf der Wirtschaft, aus dem Bildungssystem ausscheiden zu müssen. Diese Marktlogik, die Einzug in unser Bildungssystem erhalten hat, steht entgegengesetzt unserer Auffassung von Bildung. Einer Bildung für alle, entsprechend ihrer jeweiligen Bedürfnisse und ohne Konkurrenz. Aufgabe der BSVen ist es, besonders dramatische Fälle der Sparmaßnahmen und Privatisierung aufzudecken und diese zu skandalisieren. Insgesamt lassen sich dadurch viele kleine Probleme von einzelnen SchülerInnen und Schulen aufgreifen und miteinander verknüpfen. Zur Bewerbung der Kampagne soll insbesondere Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden, in dem der Landesvorstand Sticker, Flyer und Poster nach Möglichkeit auch Kurzfilme (in Zusammenarbeit mit den BSVen) gestaltet und veröffentlicht. Den BSVen und SVen kann außerdem ein Themenpapier zur Verfügung gestellt werden, welches Aktionsvorschläge und zentrale Aussagen der Kampagne beinhaltet. Neuigkeiten die sich im Rahmen der Kampagne ereignen, sollen nach Möglichkeit der Öffentlichkeit in Form von Pressemitteilungen zugänglich gemacht werden. Dazu eigenen sich auch der monatliche Newsletter, die sozialen Netzwerke und die Homepage der LSV NRW. Die Konzeptionierung durch den Landesvorstand soll bis zur 112.LDK abgeschlossen sein;die LDK findet unter dem Motto der Kampagne statt. Während der LDK soll auch eine öffentlichkeitswirksame Aktion durchgeführt werden. Durch den Einsatz von Workshops mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten sollen spezifische lokale und regionale Probleme miteinander verknüpft werden um die Systematik des Problems herauszustellen. Nicht nur an einer Schule gibt es verrottete Gebäude, nicht nur in einer Stadt müssen alle immer wieder zum Sponsorenlauf antreten,
3 nicht nur ein Kreis ist von drastischem LehrerInnenmangel betroffen. Den Höhepunkt der Kampagne soll eine dezentrale Aktionswoche bilden, in der die einzelnen BSVen die Möglichkeit erhalten, speziell auf die in ihrem Bezirk herrschenden Probleme einzugehen. Mit einer solchen Aktionswoche geht eine flächendeckende Öffentlichkeitsarbeit einher. Ein Teil dieser Kampagne kann es sein, SchülerInnen öffentlichkeitswirksam zu Wort kommen zu lassen, indem sie formulieren können, was sie persönlich an den aktuellen Zuständen stört. Diese persönliche Betroffenheit ist immer von hohem medialem Interesse. Das nutzen wir, um unsere Kampagne gegen Selektion in den Mittelpunkt zu stellen. Basisarbeit Die LandesschülerInnenvertretung Nordrhein-Westfalen (LSV NRW) vertritt die Interessen der SchülerInnen und deren Vertretungen auf kommunaler Ebene in NRW. Der Landesvorstand (LaVo) möge deswegen die Neugründung / Reaktivierung von BezirksschülerInnenvertretungen (BSVen) wie auch bestehende BSVen aktiv unterstützen und fördern. Hierfür hält der LaVo zu den bereits bestehenden BSVen mindestens einmal im Monat Kontakt, unterstützt diese bei ihren Projekten und gibt ihnen sowohl in inhaltlicher als auch in methodischer Hinsicht Hilfestellungen, falls diese gewünscht sind. Dies kann nach Möglichkeit auch in Form von Workshops geschehen, die die TeilnehmerInnen dazu qualifiziert diese auch in ihren BSVen durchzuführen. Die LSV ist angehalten, nach Möglichkeit zu für die BSVen relevanten Themen (Basisarbeit, Finanzen, LSV-Kampagne, etc.) solche MultiplikatorInnen- Workshops anzubieten. Der Landesvorstand muss außerdem die Vernetzung der BSVen untereinander sicherstellen. Da Landesdelegiertenkonferenzen (LDKen) meist die einzige Gelegenheit sind, wo sich alle BSVen begegnen, sollen auf den LDKen auch weiterhin Regionaltreffen stattfinden, welche vom LaVo methodisch vorbereitet werden, um ein höchstmögliches Maß an Effektivität zu erreichen. Auch LDK- Vorbereitungstreffen sollen vom LaVo intensiv beworben und die BSVen bei der Durchführung dieser unterstützt werden. Der LaVo ist dazu angehalten, die Homepage aktuell zu halten und über aktuelle schulpolitische Themen zu informieren. Außerdem sollen auf der Homepage die Materialien der Basisseminartour der Legislatur 2013/2014 hochgeladen und für alle zur Verfügung gestellt werden. Die Schülerrechte-App soll aktiv beworben werden. Außerdem soll diese
4 regelmäßig aktualisiert und erweitert werden. Es soll einmal im Monat ein Newsletter erstellt werden, der über die Geschehnisse in den Arbeitsschwerpunkten informiert. Dieser wird auf der Homepage online gestellt und über den Landesdelegiertenverteiler verschickt. Die LSV NRW soll in den ersten zwei Wochen nach den Sommerferien ein digitales Schulstartset an alle Schulen schicken und auf der Homepage für alle Schülerinnen und Schüler zur Verfügung stellen. Dieses soll enthalten: die Materialien des letzten Schulstartsets einen Wahlkalender mit einzuhaltenden Terminen in der Schule zum Aushängen in allen Klassenzimmern oder alternativ den Wahlkalender des MSW Plakate zur Aufklärung über den SV-Erlass und den 74 des Schulgesetzes, ganz besonders aber die SV-Stunde, sowie ansprechende, zielgruppenkonforme Plakate zur Information über die LSV Rechtsflyer und Plakate mit den FAQs der SchülerInnenrechte, als auch den Verweis auf die Schülerrechts-App den Vorstellungsflyer der LSV NRW Infomaterial zur anstehenden Kampagne Außerdem sind verschiedene basisnahe Projekte vom LaVo zu veranstalten und für 2014/15 zu planen. Dazu soll die geplante Kampagne in den BSVen beworben und eine aktive Teilnahme dieser angeregt werden. Der LaVo arbeitet eng mit der DGB-Jugend NRW, insbesondere mit dem AK- Schule zusammen. Er besucht die Treffen des AK Schule. Die LSV soll die Ihr macht Schule bzw. SchülerInnen an die Macht -Seminare mitgestalten und wenn möglich durchgängig auf den Seminaren vertreten sein. Die Landesvorstandsmitglieder sind angehalten an der Grundsteinlegung der DGB- Jugend NRW teilzunehmen. Öffentlichkeitsarbeit Gute Öffentlichkeitsarbeit ist für die Repräsentation der LSV NRW von enormer Bedeutung. Aus diesem Grund sollen Pressemitteilungen und Stellungnahmen zu wichtigen Themen verfasst und möglichst zeitnah veröffentlicht werden. Des Weiteren sind die Homepage, sowie die sozialen Netzwerke aktuell zu halten. Einmal im Monat muss der Landesvorstand einen Newsletter erstellen, in welchem über die Ergebnisse der vorangegangenen Landesvorstandssitzung berichtet wird. Zusätzlich können nach Möglichkeit Artikel zu allen
5 Themenschwerpunkten des Arbeitsprogramms hinzugefügt werden. Im Rahmen des Newsletters soll auch über aktuelle Geschehnisse (Demonstrationen, Abschiebungen, ) berichtet werden. Der Landesdelegierten-Verteiler dient der Aufrechterhaltung des Kontaktes zwischen dem Landesvorstand und den Landesdelegierten. Nach Maßgabe des Landesvorstandes sollen hierüber Informationen verbreitet werden. Auch die geplante Kampagne soll ausreichend unterstützt werden. Zu diesem Zweck sollen nach Möglichkeit Flyer, Poster und Sticker erstellt und den BSVen zugeschickt werden. Aktuelle Politik Der Landesvorstand muss die aktuellen bildungspolitischen Geschehnisse im Blick behalten und gegebenen falls, passend zum Grundsatzprogramm und den Meinungen der LSV NRW, kommentieren. Hierzu kann der Vorstand zum Beispiel Pressemitteilungen veröffentlichen oder öffentlichkeitswirksame Aktionen durchführen. Hierbei kann der Landesvorstand mit anderen politischen Organisationen, welche dieselben Ziele verfolgen, kooperieren. Inklusive Ganztagsgesamtschule (IGGS) Die IGGS ist die Idealschule für die SchülerInnen in NRW. Sie steht im Grundsatzprogramm als Leitidee. Der LaVo soll nach Möglichkeit diese Ideen in die Öffentlichkeit tragen. Der Landesvorstand soll nach geeigneten Möglichkeiten suchen, das Konzept an die BSVen weiter zu geben und diese fortzubilden, damit unser Konzept landesweit mehr Aufmerksamkeit erfährt. Weiterhin besteht die immer währende Aufgabe, das Konzept weiter zu entwickeln und an gesellschaftliche Veränderungen anzupassen. Die Inklusionsplanungen der Landesregierung müssen kritisch beobachtet werden. Der LaVo erarbeitet gemeinsam mit der LDK eine inhaltliche Positionierung. Da Inklusion nicht nur ein schulpolitisches Thema ist, sondern auch ganzheitlich beachtet werden muss, soll die LSV auf die Problematik auch in anderen Lebensbereichen hinweisen. Der Landesvorstand gründet eine Arbeitsgruppe zur inhaltlichen Erstellung einer Broschüre. Diese Arbeitsgruppe setzt sich mit Fachleuten auseinander und besucht Schulen, in denen Inklusion gelebt wird. Außerdem ist der Landesvorstand dazu angehalten, die BSVen über Workshops zum Thema Inklusion zu informieren.
6 Migration und Flüchtende Die Weltgesellschaft, immer hin und her gerissen von wirtschaftlichen Krisen, militärischen Konflikten und dem Streben nach Vorherrschaft, produziert durch ihr Wesen Flüchtende. Diese Flüchtenden aufzunehmen, muss oberstes Ziel der Bundesrepublik sein. Neben unserer geschichtlichen Verantwortung gibt es noch weiter humanitäre Gründe für eine gastfreundliche Aufnahme der Flüchtenden in der BRD. JedeR Mensch hat ein Recht auf Bildung. Sollte er diese nicht in seinem Heimatland erhalten können, ist die BRD dazu aufgefordert diese in Deutschland zu ermöglichen. Deshalb kann es nicht sein, dass weiterhin flüchtende SchülerInnen aus ihrem neuen Lebensraum gerissen und abgeschoben werden. Wir als LSV NRW engagieren uns deshalb weiterhin verstärkt im Flüchtlingsrat und kämpfen gegen Abschiebeaktionen durch das Land. Der Landesvorstand klärt hierüber nach Möglichkeit auf und informiert in seinem Newsletter regelmäßig über den Sachstand. Des Weiteren soll es auf einer LDK zwei Workshops zu dem Thema geben und es soll ebenfalls je nach Möglichkeit schwerpunktmäßig mehr mit dem Thema im Hinblick auf Probleme im Schulalltag von SchülerInnen mit Migrationshintergrund beschäftigt und dazu werden inhaltliche Positionen gemeinsam mit den Delegierten erarbeitet. Extremismus Die LSV NRW ist dazu angehalten, auf einer LDK einen Workshop zum Thema Extremismus abzuhalten. Aus diesem soll eine Diskussion entstehen. Dies soll geschehen, um den Begriff des Extremismus und dessen Sinnhaftigkeit einer kritischen Betrachtung zu unterziehen. Dies geschieht, da viele BSVen mit dem Begriff des Extremismus konfrontiert werden und es von Nöten ist, den BSVen zu verdeutlichen, was unter dem Begriff zu verstehen ist und welche Probleme sich bei dessen Anwendung ergeben. Antifaschismus Der Landesvorstand soll über antifaschistische und antimilitaristische Veranstaltungen informieren und sich gegebenenfalls an diesen durch Reden, Stände etc. beteiligen. Die LSV NRW soll verstärkt mit dem Bündnis Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage zusammenarbeiten. Es soll ein Grußwort auf dem Landestreffen gehalten werden. Des weiteren soll die LSV NRW auf Anfrage von Schulen bei der Durchführung des jährlichen Projekttages unterstützend zur Seite stehen. Außerdem soll das Bündnis auf LDKen beworben sowie Informationsmaterialien zur Verfügung gestellt werden.
7 Außerdem soll die LSV darauf hinarbeiten, dass die NS-Zeit im Unterricht ausreichend und altersangemessen auch lokalgeschichtlich behandelt, Wiederholungen vermieden und den SchülerInnen die Schrecken des Dritten Reiches verdeutlicht werden. Mögliche Schwerpunkte der inhaltlichen Arbeit können sein: Rechtspopulismus (z.b. AfD ), Rechtsextreme Propaganda in sozialen Netzwerken, Alltagsrassismus in der Schule, Antiziganismus und antimuslimischer Rassismus. Die LSV NRW soll auf einer der kommenden LDKen einen Workshop durchführen, in dem von TeilnehmerInnen ein Rahmenkonzept für einen Antifaschismustag/ Antirassismustag entwickelt wird. Der Landesvorstand soll aus den Ergebnissen des Workshops eine Präsentation erstellen und diese den BSVen zur Verfügung stellen. Die LSV NRW ist dazu angehalten eine Linkliste zu erstellen, auf der verschiedene Websites aufgelistet sind, bei denen SchülerInnen Informationsmaterialien finden/bestellen können. Antimilitarismus Des Weiteren soll ebenso mit dem Bündnis Bundeswehr raus aus Schulen zusammengearbeitet werden, das heißt, es sollen die Bündnistreffen besucht, die Kampagne Schule ohne Militär unterstützt und mit eventuell daraus resultierenden Netzwerken kooperiert werden. Die Zusammenarbeit geschieht mit dem Ziel, möglichst viele Schulen für bundeswehrfrei zu erklären. Zudem soll aktiv gegen die Präsenz der Bundeswehr an Berufsmessen vorgegangen werden. SchülerInnenrechte Um die SchülerInnen über ihre Rechte aufzuklären und um die Präsenz der LSV NRW in sozialen Netzwerken attraktiver zu machen, soll einmal die Woche ein Wusstest du schon -Beitrag gepostet werden, in dem über ein SchülerInnenrecht informiert wird. Weitergehend soll über den Fahrtkostenerlass des Ministeriums informiert werden und in diesem Rahmen über die Problematik der Schülertickets im jeweiligen Verkehrsverbund informiert werden. Auch soll die Verbreitung von Informationsmaterialien, welche SchülerInnen über ihre Rechte aufklärt, weiter vorangetrieben werden. Zudem müssen alltägliche Anfragen das SchülerInnenrecht betreffend zeitnah beantwortet werden.
8 Politische Interessenvertretung für SchülerInnen Die Meinung von uns SchülerInnen ist wichtig. Wir sind eine Interessenvertretung und müssen auch als solche wahrgenommen werden. Unsere Inhalte durchzusetzen, ist in der parlamentarischen Demokratie nur über die Parlamente möglich, die wir nur durch Gespräche oder öffentlichkeitswirksame Aktionen beeinflussen können. Der Landesvorstand soll sich deshalb regelmäßiger mit dem Ministerium für Schule und Weiterbildung treffen. Neben aktuellen Problemen soll er auch die Forderungen aus dem Grundsatzprogramm vortragen und diskutieren. Besonders ist bei diesen Gesprächen die Forderung nach der Wiedereinführung des allgemeinpolitischen Mandats für SVen zu erwähnen. Über diese Treffen muss ein Protokoll geführt und auf der Homepage veröffentlicht werden. Weiterhin kann der Landesvorstand sich aktiv um Treffen mit bildungspolitischen SprecherInnen der Landtagsfraktionen kümmern. Die LSV muss in allen bildungspolitischen Themen gehört werden und deshalb braucht sie einen dauerhaften beratenden Sitz im Fachausschuss für Schule und Weiterbildung des Landtages. Der Landesvorstand muss sich weiterhin verstärkt mit dem Landesjugendring NRW in Verbindung setzen. Der Landesvorstand hat hier den Auftrag sich einzubringen und die Forderungen der LSV in den Vordergrund zu bringen. Über die Fortschritte ist die LDK regelmäßig nach Bündnistreffen zu informieren. Der LaDel-Verteiler stellt hier die richtige Möglichkeit dar. Die LSV prüft die Mitgliedschaft im Bündnis für Freiräume auf Ihre Grundsatzprogrammkompatibilität. Die LSV NRW ist dazu angehalten, Kontakt zum LandesschülerInnenrat (LSR) der Waldorfschulen aufzubauen, zu pflegen und ggf. Aktionen gemeinsam durchzuführen. Weiterhin setzt sich die LSV für eine Reaktivierung der BundesschülerInnenvertretung ein, die sich nach dem Vorbild des von der 107. LDK bestätigten Beschlusses der 80. LDK konzeptionieren sollte. An Treffen zur Vernetzung nimmt der Landesvorstand teil und versucht auch dort die Inhalte der LSV NRW zu setzen. Der Landesvorstand kann eine Bundesdelegiertenkonferenz organisieren und durchführen; erforderliche Mittel dafür muss er außerhalb des regulären Haushalts der LSV einwerben.
9 Bildungsökonomisierung Die LSV NRW spricht sich gegen den Ökonomisierungsprozess in allen gesellschaftlichen Bereichen, insbesondere im Bereich Schule aus. Ein Beispiel für die negativen Entwicklungen, die eine zu stark ausgeprägte wirtschaftliche Orientierung in der Politik mit sich bringen kann, ist der mehr als unglückliche Umschwung von G9 auf G8, der damit begründet wird, dass Deutschland im globalen Wettbewerb mithalten müsse. Die LSV weist solche Argumentationen energisch zurück, da der internationale wirtschaftliche Vergleich nicht als Maßstab für den Lernerfolg dienen darf und kann. Eine weitere Auswirkung der Einmischung der Wirtschaft in die Politik ist der durch die OECD definierte, wirtschaftliche Kompetenzen-Begriff, der von der LandesschülerInnenvertretung ebenfalls äußerst kritisch beäugt wird und die Frage aufwirft, wie es sein kann, dass eine internationale wirtschaftliche Organisation, die in keiner Weise demokratisch legitimiert ist, die Unterrichtsinhalte und Unterrichtsziele bestimmt. Des Weiteren wehren wir uns gegen alle Formen von ungerechtfertigter Bevormundung. Die LSV NRW setzt sich daher dafür ein, eine Politik wiederzubeleben, die unabhängig von wirtschaftlichen Interessen einzelner Konzerne und Organisationen agiert. Daher sollen regelmäßig kritische Pressemitteilungen, die auf aktuelle Ereignisse Bezug nehmen, veröffentlicht werden. Außerdem sollen zum Thema Bildungsökonomisierung neue Stellungnahmen und Resolutionen verfasst werden. Zu dieser Thematik kann ein Themenkoffer erstellt werden. Beibehaltung Sozialarbeit an Schulen Die UN-Behindertenrechtskonvention wird aktuell endlich auch an den Schulen in NRW umgesetzt. Dadurch benötigen die Schulen neben den FörderschullehrerInnen auch die Unterstützung von besonders pädagogisch geschultem Personal, wie den SozialarbeiterInnen an den Schulen. Die Landesregierung muss diese Arbeit fördern und finanzieren. Der Landesvorstand muss hierzu eine Resolution verfassen und Stellung nehmen. Das aktuelle Geschehen soll beobachtet werden und gegebenenfalls eine Pressemitteilung geschrieben werden. Studien- und Berufsorientierung Nach der Schule beginnt ein neuer Lebensabschnitt und schon früh stehen für SchülerInnen wichtige Entscheidungen an. Um diese Entscheidungen individuell und optimal treffen zu können, benötigen SchülerInnen eine gute
10 Unterstützung im Bereich der Studien- und Berufsorientierung. Viele SchülerInnen werden derzeit unzureichend beraten und bekommen keine Gesamtübersicht über die vielfältigen Möglichkeiten, die ihnen offen stehen. Hinzu kommt das Problem der eingeschränkten Angebote der jeweiligen Schulformen. Oftmals werden SchülerInnen der gymnasialen Oberstufe ausschließlich im Bereich des Studiums informiert, SchülerInnen der Sekundarstufe I hingegen nur im Bereich der Berufsausbildung. Die LSV NRW lehnt diese einseitige Information ab und fordert die Möglichkeit der individuellen Entfaltung. Auf einer der kommenden beiden LDKen soll ein Workshop zum Thema Studien und Berufsorientierung veranstaltet werden. Dieser soll insbesondere die Gelegenheit zum Austausch über die Erfahrungen mit der Studien- und Berufsorientierung an Schulen bieten. Auch das Sammeln von guten Beispielen soll dort stattfinden, die Ergebnisse allen zur Verfügung gestellt werden. Die BSVen sind dazu aufgerufen, sich für allgemeine Informationen über Studien- und Berufsorientierung in ihren Regionen einzusetzen. Eine Zusammenarbeit mit Organisationen und Verbänden ist hier wünschenswert. Die BSVen werden gebeten, der LSV Informationsmaterialien, funktionierende Konzepte und Angebote von anderen Institutionen im Bereich der Studien- und Berufsorientierung weiterzuleiten. Die LSV stellt diese allen interessierten BSVen zur Verfügung und dient somit als Multiplikator. Der Landesvorstand soll eine offizielle Anfrage an das Jobcenter NRW stellen, in welcher er sich nach den Richtlinien für die Beratung von Schülerinnen und Schülern im Sek I-und II-Bereich informiert. Gleichberechtigung Sexismus, Homophobie und Chauvinismus sind leider immer noch alltäglich an den Schulen in NRW. So wird im Unterricht häufig von typischen Männer- und Frauenrollen gesprochen, ohne an der Auflösung dieser Klischees zu arbeiten. Alle Formen der Diskriminierung müssen von der LSV von ihrer Wurzel her bekämpft werden. Die Akzeptanz jeglicher Sexualität, Orientierung und Identität, welche nicht im Widerspruch zu Menschenrechten und Tierschutz steht, muss gestärkt werden, deshalb soll mit dem Ministerium für Schule und Weiterbildung zusammengearbeitet werden. Mit den Projekten "SchLAu NRW" und "Schule ohne Homophobie - Schule der Vielfalt" soll außerdem eine engere Zusammenarbeit stattfinden. Ziel dessen soll sein, dass mehr Schulen "Schule der Vielfalt" werden und die Workshops des SchLAu-NRW- Projektes mehr in die Schulen gelangen.
11 Den Arbeitskreis Gleichberechtigung zu aktivieren muss hierbei Aufgabe des Landesvorstand sein. Er soll sich quartalsweise treffen und über aktuelle Themen sprechen, sowie Workshops anbieten. Themen sind vom AK frei zu wählen. Aktionen können auf LDKen veranstaltet werden oder durch die Kampagne bearbeitet werden. Der Rucksack zum Thema Sexueller Missbrauch soll weiter verbreitet und regelmäßig im Newsletter beworben werden. Förderverein der LSV NRW Der Förderverein der LSV NRW könnte in Zukunft einen neuen Weg der Finanzierung von SchülerInnenvertretungsarbeit in NRW darstellen. Diese Finanzierung ist wichtig, damit sich die LSV NRW auch finanzieren kann, wenn Aktionen gegen die Landesregierung gestartet und diese dann nicht mehr gefördert werden, wie bei der Aktion Bundeswehr raus aus Schulen. Die Arbeit des Fördervereins muss aktiv begleitet und für die Mitgliedschaft in diesem Verein geworben werden. Beschlossen auf der 111. Landesdelegiertenkonferenz der LSV NRW am
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