Praktische Erfahrungen und Tipps bei der Anwendung des Abwasser/GEP Datenmodells VSA-DSS



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Transkript:

Praktische Erfahrungen und Tipps bei der Anwendung des Abwasser/GEP Datenmodells VSA-DSS GEP-Daten Aufbereitung und Visualisierung mit Hilfe des Geodatenservers des Raumdatenpools Luzern Erfahrungsbericht GEP Schongau notwendige Voraussetzungen organisatorische und technische Aspekte erste Bilanz Umsetzung Tipps für Nachvollzug Alex Ottiger GEP-Daten Aufbereitung und Visualisierung mit Hilfe des Geodatenservers des. Ich möchte Ihnen heute etwas über die notwendigen Voraussetzungen, die organisatorischen und technischen Aspekte erzählen, eine erste Bilanz der Umsetzung GEP-Pilot Schongau ziehen und ein paar Tipps für den Nachvollzug geben. Mein Name ist Alex Ottiger. Ich bin beim Büro Bucher + Partner AG in Sursee tätig und befasse mich unter anderem mit kommunalen GEP s. Ich durfte im Kanton Luzern einige Gemeinde- GEP s bearbeiten. Als Mitglied der Arbeitsgruppe des Raumdatenpools für das Datenmodell GEP und Leitungskataster war ich an der Definition der entsprechenden Datenmodelle und am GEP-Pilot Schongau massgeblich mitbeteiligt. 1

Ablauf Vorstellung Raumdatenpool Voraussetzungen für GEP-Pilot Geodatenserver Raumdatenpool (RDP) Modell Werkinformationen Abwasser Modell GEP Umsetzung GEP-Pilot Schongau Ziel des Pilot Vorgehensweise Kritische Punkte und Lösungen Fazit und Fragen 2

Vorstellung / Funktion Raumdatenpool Der Verein RDP sorgt mit Standards für Einheit in den Daten und Vielfalt in der Nutzung, z.b. Datenmodell GEP/ WI ABW Der RDP ist eine Plattform für einen kostengünstigen Daten-Austausch zwischen Mitgliedern Der RDP sorgt für einen einfachen Zugang auf aktuelle u. dokumentierte Geoinformationen. Der Geodatenserver ist Plattform für die Visualisierung von Daten und Themen per Internetbrowser Der RDP ist ein Verein mit verschiedenen Mitgliedern der für die Einheit in den Daten sorgt. In einer Arbeitsgruppe wurde das Datenmodell GEP und Werkinformationen ABW erarbeitet. Mit diesen Standards können die Daten zwischen den verschiedenen Stellen ausgetauscht und allen nutzbar gemacht werden. Der RDP ist eine Plattform für einen kostengünstigen Daten-Austausch. Die Daten werden zwischen den Mitgliedern zur Verfügung gestellt. Der RDP sorgt für einen einfachen Zugang auf aktuelle u. dokumentierte Geoinformationen. Ein Geodatenserver dient als Plattform und bietet die Möglichkeit verschiedene Datenquellen und Themengebiete miteinander zu kombinieren und darzustellen. Ein gesteuerter Zugang erlaubt es allen Anwendern per Internetbrowser einfach zuzugreifen. Die Daten der verschiedenen künftigen GEP s sollen auf dem Geodatenserver verwaltet und visualisiert und anderen Benutzern zur Verfügung gestellt werden. 3

Geodatenserver des RDP Upload-Schnittstelle / INTERLIS Modellprüfung und Übersetzung Datendownload per INTERLIS, DXF, Shape für registrierte Nutzer Basisviewer: Zugang zu öffentlichen Daten für jederman (Ortspläne, Amtliche Vermessung, Zonenpläne, Bebauungspläne, Baulandangebote, Luftbilder Expertviewer: passwortgeschützter Zugang für Verwaltungen auf aktuelle Geodaten der Vereinsmitglieder wie Amtliche Vermessung, Zonenpläne, Leitungskataster, Gefahrenkarten und GEP Der erwähnte Geodatenserver des RDP beinhaltet eine Upload-Schnittstelle, eine INTERLIS Modellprüfung und Übersetzung. Registrierte Benutzer können Daten im INTERLIS, DXF, Shape-Format downloaden. Der Geodatenserver ermöglicht einen Basis- und Expertviewer für die Visualisierung der Raumdaten. Der Basisviewer ist der Zugang für jedermann zu öffentlichen Daten wie Ortspläne, Amtliche Vermessung, Zonenpläne, Bebauungspläne, Baulandangebote und Luftbilder. Der Expertviewer ist der passwortgeschützte Zugang für Verwaltungen auf Geodaten wie Amtliche Vermessung, Zonenpläne, Leitungskataster, Gefahrenkarten und GEP. 4

Modell Werkinformation Abwasser Standart in Form von Datenmodellen WI ABW sind erforderlich Basiert auf Norm: SIA GEO405 / MB-2015 / MB-2016, Geoinformationen zu unterirdischen Leitungen, Ausgaben 98/05/08 Datenstruktur Siedlungsentwässerung (VSA-DSS) Ziel: Eine möglichst einheitliche und flächendeckende Darstellung des Leitungskatasters resp. der Werkinformation für das Abwasser Modell GEP auf 3 Stufen: Leitungskataster Abwasser LK SIA 405 Werkinformationen Abwasser WI SIA 405 Generelle Entwässerungsplanung GEP (VSA-DSS) Definition der Minimal- und Zielanforderungen für Leitungskataster und Werkinformationen Um die verschiedenen Raumdaten auf dem Geodatenserver verwalten und visualisieren zu können, sind Standards in Form von Datenmodellen erforderlich. Z.B. das Datenmodell Werkinformationen Abwasser, welches die Grundlage für das GEP-Modell ist. Das Modell WI ABW basiert auf den Normen SIA GEO405 mit den verschiedenen Merkblättern und der Datenstruktur Siedlungsentwässerung VSA- DSS Das Ziel des Modell s ist eine möglichst einheitliche und flächendeckende Darstellung des Leitungskatasters resp. der Werkinformation für das Medium Abwasser. Die Modellstruktur des GEP basiert auf 3 Stufen, welche pyramidenförmig aufeinander bauen. Es sind dies die Modelle Leitungskataster SIA 405, darunter die Werkinformationen Abwasser SIA 405 und zuletzt das Modell Genereller Entwässerungsplan GEP nach VSA-DSS. Aus den Anforderungen für das Datenmodell GEP resultieren die Definitionen der Minimal- und Zielanforderungen für den Leitungskataster und die Werkinformationen. 5

Kritische Punkte im Datenmodell Funktion Hierarchisch primäre hydraulisch relevante Elemente müssen von sekundären Abwasseranlagen unterschieden werden. Topologie (Hydraulische Simulation/Netzverfolgung ) bauliche Betrachtung mit Kanal/Normschacht nicht ausreichend, Klasse Haltung und Knoten sind erforderlich Objekt-ID (Schlüsselattribut) stabiler und eindeutiger Wert zwingend pro Element für Verknüpfung mit anderen Daten (z.b. Kanal-Zustand) Attributwert unbekannt Sicherstellung Datenqualität: Zulässigkeit für unbekannt definieren (Qualitätscheck der Daten) Bei der Erarbeitung des Datenmodell WI ABW sind verschiedene kritische Punkte zu Tage getreten. So z.b. das Attribut Funktion Hierarchisch, das erfasst werden muss, um die primären, hydraulisch relevanten Elemente der Abwasseranlagen von den sekundären Elementen, die von untergeordneter Wichtigkeit sind, unterscheiden zu können. Die Anforderung an die Datenqualität ist bei den primären Elementen wesentlich höher als bei den sekundären Elementen. Um künftig eine hydraulische Simulation, eine Netzverfolgung oder eine Unterhaltsplanung machen zu können, muss eine Topologie abgebildet werden. Die reine Katasterbetrachtung der baulichen Einheiten wie Kanal und Normschacht reicht nicht aus. Die hydraulischen Einheiten wie Haltung, Abwasserknoten und Haltungspunkt müssen im Modell ebenfalls erfasst werden. Als weiterer wichtiger Punkt ist die Objekt-ID zu sehen. Diese Objekt-ID, die stabil über die Lebensdauer des Elements und eindeutig sein muss. Das heisst, dass diese OBJ nur einmal in der Schweiz vorkommen darf. Die Anforderungen an die OBJ ergeben sich daraus, dass verschiedene Daten aus verschiedenen Quellen miteinander verknüpft werden müssen. Z.B. die Verknüpfung der Zustandsdaten einer Zustandsdatenbank mit dem Abwasserkatasterbauwerk. Um die Datenqualität für die verschiedenen Anforderungen im Ziel- oder Minimalmodell gewährleisten zu können, musste definiert werden, wie mit dem Attributwert unbekannt umgegangen werden muss. Wann, unter welchen Voraussetzungen und wie oft darf der Wert unbekannt verwendet werden. Der Wert Unbekannt darf sicher nicht zum unterlaufen der Zielanforderungen und des Datenckecks verwendet werden. 6

Datenmodell GEP Abwasserverband Kanton Gibt eine gemeinsame Datenstruktur für verschiedene GEP-Akteure (Gde./Kt./Verbände) vor, Industriebetriebe Verbandskommission Planung Finanzverwaltung und baut auf Modell Werkinformation Abwasser auf Gewässerschutz basiert auf dem Modell VSA-DSS Gemeinde Ziel: Klare Datendefinition Planer und struktur, Kataster Kanalfernseh sowie Bau klare Datenverantwortungen Betrieb Geometer -unternehmer zwischen Kataster und GEP Hydrologe Oekologe Datenmodell GEP: Dieses gibt eine gemeinsame Datenstruktur für alle Akteure in einer GEP- Bearbeitung vor. Die Daten vom Kanton, von Abwasserverbänden, von Gemeinden, von Fachspezialisten und Planern werden einheitlich erfasst. Das Modell basiert auf dem Modell VSA-DSS und baut, wie schon erwähnt, auf dem Modell Werkinformation Abwasser auf. Das Ziel ist eine klare Datendefinition und struktur, sowie eine klare Regelung der Datenverantwortungen zwischen Kataster, GEP und Planern. 7

Kritische Punkte im Datenmodell GEP Viele Datenbestände / Akteure und Datenorganisation GEP-Ingenieur/Katasterbetreiber/Hydrogeologe bearbeiten den selben Datenbestand: Organisation erf. Datenqualität überwachen (Hydraulische Simulation) Richtwerte und Datenchecks (RDP) für Qualitätskontrolle sind zwingend erforderlich (Checktool als Hilfsmittel) Datenorganisation Werkinformationen ABW und GEP Daten von unterschiedlichen Systemen und Stellen, Aufteilung der Attributzuständigkeit (z.b. Klasse Kanal, Nutzungsart geplant) Datenupload auf Geodatenserver des RDP getrennter Upload durch GEP-Ing. und Kataster Uploadsteuerung nach MD-Datenherr und Zuständigkeiten Wie im Datenmodell WI ABW ist die Arbeitsgruppe GEP bei der Definition des GEP-Datenmodells oder der Datenorganisation auf einige kritische Punkte gestossen. Ein Punkt ist, dass im GEP verschiedenste Akteure mit den unterschiedlichsten Datenbeständen involviert sind. Es gibt den GEP-Ingenieur, den Katasterbetreiber, Hydrogeologe usw. die alle Daten im selben GEP austauschen, bearbeiten und verwenden müssen. Alle diese Akteure mit ihren Daten in einen Datenbestand zusammen zu bringen, ist bezüglich Datenorganisation eine grosse Aufgabe. Dann muss weiter die Datenqualität beachtet werden. Hier sind klare Richtwerte und daraus abgeleitete Datenchecks erforderlich, damit die Daten auch für hydraulische Simulationen, Netzverfolgungen, Unterhalt und Kanalfernsehaufnahmen verwendet werden können. Der Geodatenserver des RDP bietet im Rahmen des Interlisupload s entsprechende Datenckecks mit Logfile s als Hilfsmittel an. Damit kann überwacht werden, ob die Daten die Qualitätsanforderungen einhalten. Die Datenorganisation zwischen den Werkinformationen ABW und GEP ist ebenfalls ein nicht zu unterschätzendes Thema. Oft werden diese Daten in unterschiedlichen Systemen und durch unterschiedliche Stellen betreut. Im Datenmodell GEP (VS-DSS) müssen diese beiden Stellen Datenattribute in den selben Tabellen/Klassen bearbeiten und nachführen können. Wer ist nun für welches Attribut zuständig und wer darf dieses verändern. Z.B. gibt es in der Tabelle Kanal, die üblicherweise im Abwasserkatastersystem verwaltet wird, das Attribut Nutzungsart geplant, das vom GEP-Ingenieur bestimmt wird. Hier ist eine Aufteilung der Attributzuständigkeit und ein abgesprochener Datenfluss erforderlich. Die selbe Problematik spielt schlussendlich auch in den Upload der GEP-Daten auf den Geodatenserver hinein. Wenn der Katastering. und der GEP-Ing. Daten des selben GEP s auf den Geodatenserver separat laden wollen, muss der Upload klar geregelt werden. So dass nicht von einer Stelle geänderte Attribute von der anderen Stelle bei einer Nachführung wieder mit dem alten Wert überschrieben werden. 8

Ziel des Pilot GEP Schongau Datenorganisation, reduzierter Datenkatalog und Abläufe auf ihre Praxistauglichkeit überprüfen Daten der Pilotgemeinde sind mittels View s einsehbar Was ist das Ziel des Pilot GEP Schongau Die von der Arbeitsgruppe entworfene Datenorganisation, der reduzierte Datenkatalog und die Abläufe sollen auf ihre Praxistauglichkeit überprüft werden. Die GEP-Daten und Pläne der Pilotgemeinde sind mittels View s im Expertviewer einsehbar. 9

Datenorganisation GEP 3 Varianten a) System kann alle Daten verwalten und ein Bearbeiter b) System kann nicht alle Daten verwalten oder mehrere Bearbeiter 1) Datenexport in ein neues System (Systemablösung) 2) Parallele Datenhaltung mit Abgleich Die angesprochene Datenorganisation soll mit dem Pilot überprüft werden. Es gibt 3 mögliche Varianten der Datenorganisation. a) Ein System kann alle Daten, GEP und WI ABW verwalten und es gibt nur eine Stelle die beide Daten bearbeitet. b) Ein System kann nicht alle Daten des GEP und WI ABW verwalten oder mehrere Stellen sind mit der Datenverwaltung betraut. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten. Die Systeme werden durch Systeme abgelöst, die alle Daten verwalten können. Es erfolgt ein Datenexport und -import. Oder die Datenhaltung erfolgt parallel in verschiedenen Systemen an verschiedenen Stellen mit einem Datenabgleich. 10

Umsetzung: Vorgehensweise Ansatz: 2 Akteure im Pilot GEP Schongau Abwasserkataster (Grips Media) GEP-Ingenieur (Geomedia und GeosPro) b2) Parallele Datenhaltung mit Abgleich Nachführung/Verwaltung ABW-Kataster in GripsMedia Nachführung/Verwaltung GEP-Daten in Geomedia gegenseitiger Abgleich der Daten/Nachführung Für den GEP-Pilot Schongau ergab sich folgende Ausgangslage. Der Abwasserkataster liegt im GripsMedia der Intergraph vor. Dieses System kann nicht alle GEP-Daten verwalten. Die GEP-Daten müssen also parallel durch den GEP-Ingenieur verwaltet werden. Damit kommt die organisatorisch komplexere Variante b2 der Datenorganisation zum tragen. Die parallele Datenhaltung mit Datenabgleich ergab sich dabei bei uns wie folgt: Die Nachführung und Verwaltung des ABW-Kataster Schongau erfolgt weiter im GripsMedia. Die GEP-Daten werden in Geomedia und GeosPro mit dem Datenmodell VSA- DSS GEP-Luzern verwaltet. Gegenseitig werden die Daten an beiden Stellen abgeglichen. 11

Vorgehen Datenverwaltung und -erfassung Export der Werkinformation aus GripsMedia Interlisexport WI ABW SIA 404/2008 Upload Geodatenserver und Datencheck Bereinigung der Daten für GEP-Bearbeitung neues GIS-Operat in Geomedia mit Datenmodell VSA-DSS erzeugen (Interlis GeosPro) Interlisimport WI in neues GIS-Operat (GeosPro) Import bestehende GEP-Daten in Geomedia CAD-Zeichnungen (Pläne, Flächen) Exceltabellen mit Sachdaten (EZG) Access-Kanal-Zustandsdatenbank (SBU) Das Vorgehen dafür wurde so gewählt, dass die Werkinformationen aus GripsMedia per Interlis in das vorgegebene Datenmodell exportiert wurden. Die Daten wurden auf den Geodatenserver des RDP upgeloadet und einem Datencheck unterzogen. Dann wurden die WI-Daten aufgrund des Log-File des Datenchecks bereinigt. Anschliessend erzeugten wir ein neues GIS-Operat mit dem Datenmodell VSA- DSS GEP Luzern in Geomedia und GeosPro. In dieses neue Operat haben wir die vorher exportierten Werkinformationen per Interlis eingelesen. Zum Schluss mussten alle weiteren bereits vorliegenden Daten des GEP Schongau in die GEP-Datenbank importiert werden. Über diverse Schnittstellen konnten CAD-Zeichnungen, Exceltabellen und Accessdatenbanken in die VSA- DSS-Struktur importiert werden. Geomediafunktionalitäten und Accessdatenbankkenntnisse waren dabei sehr hilfreich. 12

Umsetzung: Stolpersteine Erfassung Baujahr Bestandteil Anlagebuchhaltung (Anlagewert) und Zustandskriterium Viele Elemente mit unbek. Baujahr Baujahr unbekannt nicht erfassbar tiefster Wert der vorgegebenen Bandbreite eingesetzt Hinweis: Attributierungshandbuch VSA Bei der Umsetzung traten wie erwartet einige Stolpersteine zu Tage. Z.B. zeigen sich schon bei der Erfassung des Baujahres der Objekte Probleme. Es gibt immer wieder Elemente, für die das Baujahr nicht bekannt ist. Unbekannt kann aber bei Zahlenfeldern nicht erfasst werden. In der Regel gilt bei diesen Feldern dann Null als unbekannt. Für das Baujahr ist aber eine Jahrspanne definiert, in der das Baujahr liegen muss. So mussten wir unbekannt den tiefsten Wert dieser Spanne z.b. 1900 einsetzen. Dieser Sachverhalt muss dokumentiert werden, dass alle 1900 als unbekannt erkennen. Hier liefert das Attributierungshandbuch im Internet des VSA konkrete Hilfe und gibt Tipps. 13

Umsetzung: Stolpersteine Objekt-ID Forderung: stabiler und eindeutiger Wert für Verknüpfung mit GEP-Daten, z.b. Zustand GripsMedia verwendet GID als OID. (Systemabhängig, nicht eindeutig und stabil) neue OID mit Prefix (KOGIS), Tabellenname und Sufix (Zähler), z.b. ch107k6jez001234 Konfiguration der Interlis-Exportschnittstelle aus GripsMedia für OBJ gemäss Vorgabe Erweitung Datenmodell GripsMedia mit OBJ gemäss Vorgabe durch Intergraph Als ein sehr komplexer Punkt erwies sich die Objekt-ID in der Umsetzung des GEP-Pilot. Die OBJ muss ein stabiler und eindeutiger Wert für die Verknüpfung der verschiedenen Daten sein. Die Zustandsdaten der Leitungen werden z.b. mit der OBJ mit der entsprechenden Leitung verknüpft. Das System GripsMedia verwendet den GID als OID und diese GID ist systemabhängig und nicht eindeutig und nicht stabil. Es muss also eine neue OBJ gemäss dem Datenmodell GEP Luzern aus einem Prefix, dem Tabellennamen und einem Sufix erstellt werden. Der Prefix ist bei der KOGIS für die ABW-WI Schongau registriert und stellt die Eindeutigkeit sicher. Ein Kürzel des Tabellennamen legt fest, um was es sich bei dem Objekt handelt. Der Sufix kann eine Laufnummer sein, die stabil und eindeutig ist. Die Daten müssen neu aus GripsMedia mit der neuen veränderten OBJ exportiert werden. Dafür müssen an der Exportschnittstelle von GripsMedia die entsprechenden Anpassungen und Konfigurationen vorgenommen. Das GripsMedia Datenmodell muss mit dieser ObJ gemäss Vorgabe durch die Intergraph erweitert werden. 14

Umsetzung: Stolpersteine Datenherr / Zuständigkeit Regelung Zuständigkeiten für versch. Stellen; Attribut MD-Datenherr erforderlich Metaattr. für Zusatz-Info (Gde./Kt./Verband..) Systemerweiterung GripsMedia erforderlich Rollen/Zuständigkeiten für GEP-Ing. und WI-Ing. auf Attributstufe pro Klasse geregelt Uploadsteuerung auf Geodatenserver des RDP aufgrund Rollen und Datenherr Konfiguration / Dienstleistung durch RDP Für den Pilot Schongau ist auch die Regelung der Zuständigkeiten und Verantwortungen zentral. Wenn die Daten von verschiedenen Stellen auf den Geodatenserver gespielt werden müssen, muss die Zuständigkeit klar geregelt werden. Dazu wird das Attribut MD-Datenherr verwendet. Dieses Attribut, welches in jeder Klasse erscheint, ist ein Metaattribut, welches Zusatz-Informationen zum Datensatz abspeichert; in diesem Fall den Datenherr, also diejenige Person oder Stelle, die berechtigt ist, diesen Datensatz zu löschen, zu ändern, zu verwalten. Möglichen Datenherren sind die Gemeinden, Verbände, der Kanton und kant. Dienststellen. Zusätzlich werden sogenannte Rollen definiert, welche unterschiedliche Sachdaten (Attribute) innerhalb einzelner Klassen bearbeiten können. Die vor allem für das Subsystem Kanalnetz definierten Rollen GEP-Ing. und WI-Ing. bearbeiten beide Daten der gleichen Klasse und des gleichen Datenherrn. Der MD-Datenherr und die Rollen GEP-Ing. und WI-Ing. werden nun verwendet, um den Datenupload auf den Geodatenserver zu steuern. Damit wird sichergestellt, dass wenn ein User in einem gültigen Modell Transferdaten hinaufspielt nur diejenigen Daten berücksichtigt werden, welche dem entsprechenden MD_Datenherr und der zuständigen Rolle entsprechen und zugeordnet sind. Die Uploadsteuerung wird vom RDP übernommen, konfiguriert betrieben und den GIS-Dienstleistern zur Verfügung gestellt. So ist ein erster Upload und die Nachführung/Ergänzung von verschiedenen Daten von verschiedenen Stellen in den selben Datenbestand auf dem Geodatenserver gewährleistet. 15

Umsetzung: Stolpersteine Erfassung im Modell Piloterfassung mit GeosPro in der Grafik und Datentabellen direkt Handling der Datenerfassung/Verwaltung aufwendig, sehr anspruchsvoll und nicht praxistauglich Tool zur Datenerfassung und Verwaltung auf Basis VSA-DSS erforderlich (Systemanbieter) Die Erfassung der Pilotdaten im Modell direkt gemäss unserer gewählten Vorgehensweise erwies sich als wenig praxistauglich. Wir haben die GEP-Daten direkt mit GeosPro in den Datentabellen und Geomedia in der Grafik erfasst. Dies erfordert mit den vielfältigen Klassen und Verknüpfungen im Modell VSA-DSS weitgehende Kenntnisse des Datenmodells. Diese direkte Erfassung und das Handling der Daten ist sehr anspruchsvoll, aufwendig, fehleranfällig und nur bedingt praxistauglich. Deshalb ist man auf entsprechende Hilfsmittel und Tools angewiesen, die einem die Erfassung und Pflege der GEP-Daten im vorgegebenen Modell ermöglichen und erleichtern, so wie es Systeme zum Beispiel für die Werkinformationen ABW gibt. Da geht der Wunsch an die Systemanbieter entsprechende Tools anzubieten, die es einem erlauben, die WI-ABW und die GEP-Daten einfach zu erfassen und zu verwalten und diese dann im vorgeschriebenen Datenmodell exportieren und abliefern zu können. 16

Umsetzung: Stolpersteine Plandarstellung mit Fremddaten Darstellung aller GEP-Pläne und die Dokumentation muss aus dem GEP-Modell erfolgen können Fremddaten müssen sowohl auf dem Geodatenserver RDP für die Visualisierung sowie beim GEP-Bearbeiter vorliegen (z.b. Vermessung, Gewässerschutzzonen usw.) Darstellung der Fremddaten wird mit GIS, CAD und Raster realisiert Kein Upload dieser Daten auf RDP Als weiteren Stolperstein erwies sich die Plandarstellung. Umfangreiche Daten wurden im GEP-Modell erfasst und können nun mit Geomedia in Plänen und Views dargestellt werden. Alle Pläne einer GEP-Doku können aber nicht aus den Daten des GEP-Modells generiert werden. Um aber eine vollständige GEP-Dokumentation herstellen zu können, müssen viele Fremddaten wie z.b. Vermessung, Gewässerschutzzonen usw. vorliegen, die ausserhalb des GEP-Modells liegen. Diese Daten müssen auf dem Geodatenserver RDP für die Visualisierung sowohl auch beim GEP-Bearbeiter vorliegen. Wir haben diese Darstellung der Fremddaten mit dem GIS-System und Import von CAD-Daten und Raster realisiert. In Geomedia lässt sich dies durch die umfangreichen Schnittstellen zu verschiedensten Datenformaten relativ einfach lösen. Schwieriger wird es, wenn Systeme hier bei der Integration von Fremddaten und Darstellungen zu wenig flexibel sind. Für diese Fremddaten und Darstellungen erfolgt selbstredend kein Upload auf den Geodatenserver des RDP. 17

Fazit Verbindliche Angaben zum Datenmodell sind unverzichtbar Der Datenorganisation/Zuständigkeiten mit allen verschiedenen Partnern ist besondere Beachtung zu schenken Die Systemanbieter müssen die Anforderungen des Modells und Datenorganisation in ihre Systeme aufnehmen Klare Erfassungsregeln und -vereinbarungen für die Daten sind Voraussetzung und hilfreich (Attributierungshandbuch VSA) Interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen GIS-Spezialisten und GEP-Fachingenieuren führt zum Ziel 18

Schluss Danke für Ihre Aufmerksamkeit Fragen??? 19