SAP-Test-Dummy. Den Kopf hinhalten. Belastungen messen. Schlüsse ziehen. Das Magazin der Deutschsprachigen SAP Anwendergruppe e.v.



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Transkript:

Das Magazin der Deutschsprachigen SAP Anwendergruppe e.v. g 01-12 Das Magazin der Deutschsprachigen SAP Anwendergruppe e.v. www.dsag.de ISSN 1861-7492 SAP-Test-Dummy DSAG-Mitglieder prüfen neue Produkte. Auf Nutzbarkeit und Leistungsfähigkeit. Damit der Aufprall ganz sanft ausfällt. g Ausgabe 01-12 Den Kopf hinhalten Eine für alle. Die DSAG boxt immer wieder neue Funktionalitäten für bestehende und künftige SAP-Produkte durch. In dieser Ausgabe Projektmanagement und SAP mit DB2 auf System z. Belastungen messen Sybase oder SAP-Beraterlösung? Krombacher und Viega haben mobile SAP-Anwendungen getestet und Geschäftsabläufe simuliert. Stellvertretend für viele DSAG-Mitglieder. Schlüsse ziehen Praxisberichte: DSAG-Mitglieder unter ziehen neue Technologien und bewährte Lösungen Härtetests.

Editorial 3 Liebe Leserinnen und Leser, bestimmte Entwicklungen in der IT werden als Hype tituliert. Dieser Begriff kann für spektakulär und mitreißend stehen, aber auch Übertreibung heißen. Dieses Stilmittels bedienen sich leider nur allzu gerne die Marketingabteilungen, um neue Produkte zu bewerben. Eine zunächst berechtigte Strategie, um die Bekanntheit einer neuen Entwicklung zu fördern. Wenig hilfreich jedoch, um die Akzeptanz bei den Kunden zu erhöhen. Dass neue Technologien für die Fachbereiche geradezu Meilensteine in puncto Mehrwert sein können, ist unbestritten. Doch bei den euphorischen Präsentationen derartiger Entwicklungen bleiben selten Fragen offen da vor lauter Irritation über die falsche Ansprache der Zielgruppe meist keine gestellt werden. Zu sehr steht oftmals die Technologie im Vordergrund, zu wenig der konkrete Nutzen für den Anwender in Bezug auf seine Anforderungen und Problemstellungen. Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel einer Kampagne für SAP Business ByDesign, die mir in Erinnerung geblieben ist. Sie stellte den Nutzen der Lösung anhand des Sauerkrautgärprozesses bei einem Kunden dar. Dabei wurden die Vorzüge von Technologie und Software auf die Sprache des Kunden hin mundgerecht aufbereitet und somit für Außenstehende direkt nachvollziehbar. Anstatt konkrete Vorteile in leicht verdaulichen Häppchen anzubieten, dominiert leider noch allzu oft schwere Informationskost. Das macht die Aufgabe für die Verantwortlichen in den IT-Abteilungen nicht leichter. Mit technologischen Feinheiten oder wohlklingenden Produktnamen werden sie ihr Management und die Fachbereiche nur in den seltensten Fällen von einer Investition überzeugen können. Die wichtigsten Fragen lassen sich weder durch plakative Begriffe noch durch Powerpoint-Präsentationen beantworten: Welche Geschäftsprozesse können mit einer neuen Lösung besser durchgeführt werden? Welche Bereiche profitieren auf welche Art und Weise von der neuen Software? Mit Antworten auf diese Fragen punktet die IT-Abteilung bei den Investitionsentscheidern, indem sie den Bedarf der Fachabteilungen an neuen Lösungen und Technologien anhand eines konkreten Nutzens rechtfertigen kann. Damit die Technologie für den harten Geschäftsalltag auch ohne Wenn und Aber einsatzbereit ist, übernehmen wir als DSAG gerne die Rolle des Crashtest- Dummys für unsere Mitglieder und alle SAP-Kunden. Indem wir gemeinsam mit SAP die Softwareprototypen einem Härtetest unterziehen, tragen wir dazu bei, dass bei Innovationen die Alltagstauglichkeit im Vordergrund steht und nicht die Technologie um der Technologie willen. Viel Spaß beim Lesen der neuen blaupause Mit technologischen Feinheiten oder wohlklingenden Produktnamen lässt sich das Management nur selten von einer Investition in die IT überzeugen. Ausschlaggebend ist allein der Nutzen für das Unternehmen. Dr. Mario Günter, Geschäftsführer Deutschsprachige SAP Anwendergruppe e. V. Ihr DSAG blaupause 01-12

4 blaupause 01-12 12-16 Neue Funktionalitäten geschaffen Der Arbeitskreis Projektmanagement und die Arbeitsgruppe SAP mit DB2 auf System z haben für neue Funktionali täten in SAP-Lösungen gesorgt. Erfolg macht Spaß! 18-21 DSAG-Technologietage 2012 Aktuelle Technologietrends werden bei der DSAG-Veranstaltung in Nürnberg auf den Prüfstand gestellt und diskutiert. Hier ein kleiner Vorgeschmack. g Im Moment g DSAG-Technologietage 2012 06 MITTELSTAND Improvisation ist alles : Der neue DSAG-Vorstand im Ressort Mittelstand Thomas Bettingen über Ziele, Ehrenamt und die Rolle des CIO. 08 DSAG-MITGLIEDERbefragung Bedarfsgerechtere Informationen im Fokus : Ausführliche Ergebnisse der DSAG-Umfrage zur Mitgliederzufriedenheit. 11 DSAG-INVESTITIONsUMFRAGE 2012 Budgets steigen : DSAG-Mitglieder wollen auch in 2012 wieder mehr investieren. g 1fluss 12 ARBEITSGRUPPE SAP MIT DB AUF SYSTEM Z Produktives Dreiecksverhältnis : Die passende Middleware ist notwendig, damit der 7 x 24-Stunden- Betrieb der Systeme sichergestellt ist. Diese Forderung der DSAG wurde jüngst von SAP und IBM umgesetzt. 14 SAP-PROJEKTMANAGEMENT-LÖSUNG VERBESSERT Prozessorientiertes Frühlingserwachen : Der Arbeitskreis Projektmanagement hat sich neu ausgerichtet und Verbesserungen für das SAP Portfolio- und Projektmanagement 5.0 und das SAP-Projektsystem erzielt. g Finanzwesen 17 DSAG-Informationssammlung E-Bilanz im Fokus : Eine Informationsseite der DSAG zeigt den aktuellen Status zur E-Bilanz. 18 VERANSTALTUNGSHINWEIS Technologie-TÜV für IT-Lösungen : Die Technologietage vom 22. bis 23. Februar 2012 in Nürnberg stehen ganz im Zeichen des Frühjahrs-Checks für SAP-Technologien. 19 KOMMENTAR Was vom Hype bleibt : Aktuelle Ansichten zu Technologiethemen wie In-Memory oder mobile Anwendungen von DSAG-Vorstand Dr. Marco Lenck. 20 SAP NetWeaver Process Integration Performance gut Monitoring ausbaufähig : Der Arbeitskreis Application Integration hat eine Umfrage zur Nutzung von SAP NetWeaver Process Integration durchgeführt. g Mobile Anwendungen 22 AUS EINEM TREND WIRD STRATEGIE Neue Technologie nimmt Fahrt auf : Budgets für die Mobilisierung von Geschäftsprozessen werden in Anwenderunternehmen eingeplant. Die unternehmensweite Strategie gilt es oftmals noch zu erarbeiten. 23 FRAGEN AN SAP Und App dafür! : Für welche Zielgruppen sind die mobilen Anwendungen der SAP geeignet und wie sind die SAP-Apps aufgebaut? Antworten von einem SAP-Experten. 24 KROMBACHER TESTET DIE SYBASE UNWIRED PLATFORM Anspruchsvolle, attraktive mobile Welt : Mit einem Proof of Concept hat Krombacher geprüft, inwieweit die Sybase Unwired Platform sich für die Abbildung mobiler Prozesse im Unternehmen eignet. Zwar mit Vorbehalt, aber: Der Daumen zeigt eindeutig nach oben! 01-12 DSAG blaupause

5 22-30 Mobile Anwendungen 31-33, 36-41 Top-Thema in der DSAG-Investitionsumfrage. Was gibt es Neues von SAP, wie gehen DSAG-Mitglieder mit mobilen Anwendungen um und was ist zu beachten? Ob BusinessObjects-Einführung, ERP-Projekt XXL oder ein neues Konzept für die öffentliche Verwaltung: DSAG-Mit glieder gewähren Einblicke in ihre Projekte. 27 g Business Intelligence VIEGA TESTET DIE BERATERLÖSUNG MOBILITY FOR SAP Auf dem Prüfstand : Für Viega ist die Sybase Unwired Platform eine Nummer zu groß und zu komplex. Deshalb will man dort die Beraterlösung von SAP Consulting einführen. 30 NÜTZLICHE UND NETTE KLEINE HELFER 3 Lieblings-Apps : SOS-Kinderdörfer-Lichterkette, DSAG-Twitter und FlightTrack Pro sind besonders erwähnenswerte Apps. Installieren lohnt sich! g ERP 31 PRAXIS BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT Viel Arbeit für das ERP-System : Die SAP-ERP-Einfüh rung bei der Bundesagentur für Arbeit war das größte ITProjekt einer Behörde europaweit in den letzten zwei Jahren. g Prozesse 34 HANDLUNGSEMPFEHLUNG ZUM RISIKOMANAGEMENT Das Risikobewusstsein stärken : Der Leitfaden SAP Business Objects Risk Management beleuchtet die wichtigsten Anforderungen und Vorgehensweisen für die Einführung einer Risikomanagementlösung. 39 Aus der Praxis Praxis BwFuhrparkService GmbH g Service & Support 42 SAP BUSINESSOBJECTS-INTEGRATION Einzug mobilisiert Kräfte : Die Themengruppe SAP BO Support Integration half, durch die SAP-BusinessObjectsDatenmigration im SAP Service Marketplace und Vertrags umfeld entstandene Lücken zu schließen. 45 SAP CUSTOMER COMPETENCE CENTER (CCC) Zurück in die Zukunft : Die DSAG hat sich dafür eingesetzt, dass es eine Reform des CCC-Konzepts der SAP gibt. g Grenzenlos 46 SAP-COUNTRY-VERSIONEN INSTALLIEREN Schneller Start beim Länder-Rollout : Tipps und Tricks, wie man Länderversionen richtig ein führt. g Gewusst, wie? 36 48 Evolution in der Stadtverwaltung : Das Auswertungs- und Analysetool SAP BusinessObjects ist ein wichtiger Baustein des neuen strategischen Konzepts zur Verwaltungssteuerung. SAP-Test-Dummy Auftrag ausgeführt: Mobilität sichergestellt! : Mit SAP BusinessObjects Planning and Consolidation kann der Fachbereich Finanzen seine Prozesse und Datenmodelle selbstständig mitgestalten. Die IT freut s. g Branchen: Öffentliche Verwaltung PRAXIS KOMMUNALE DATENVERARBEITUNG REGION STUTTGART blaupause TIPPS UND TRICKS Wiederkehrende Daten einfacher erfassen : Durch vorbelegte Felder lassen sich Erfassungsprozesse vereinfachen. 07 Impressum DSAG blaupause 01-12

6 Im Moment Neuer DSAG-Vorstand im Ressort Mittelstand Improvisation ist alles Thomas Bettingen, Vice President Global IT bei der OYSTAR-Gruppe, ist der neue DSAG-Vorstand für das Ressort Mittelstand. Seine Ziele in dieser Rolle, warum ein Process Officer der bessere CIO ist und was man von Klaviervirtuosen lernen kann, hat er mit der blaupause-redaktion besprochen. Thomas Kircher, blaupause-redaktion Thomas Bettingen, Vice President Global IT bei der OYSTAR-Gruppe, einem der welt weit führenden Hersteller von Verpackungsmaschinen, ist in seiner beruflichen Karriere schon weit herumgekommen. Im Telekommunikationsumfeld war er ebenso zu Hause wie in der Mineralölindustrie und in der Führungsspitze eines großen SAP-Partners. Seit 2010 verantwortet er bei OYSTAR, einer Firmengruppe mittelständischer Verpackungsmaschinenbauer mit Standorten in neun Ländern, die weltweite IT-Strategie. In jedem seiner Betätigungsfelder kam er mit zahlreichen Unternehmen in Kontakt und lernte die unterschiedlichsten Blickwinkel auf die IT kennen. Dabei machte er schnell die Erfahrung, dass sich mittelständische Unternehmen im SAP-Umfeld doch weitestgehend mit identischen Themen, Anforderungen und Herausforderungen beschäftigen. Sei es aktuell z.b. die Wartungsproblematik, die immer komplexer werdenden IT-Landschaften oder die Kostentransparenz. Ein ernst zu nehmender Partner Vor über zehn Jahren waren die Themen noch andere, aber die DSAG war bereits auf dem besten Wege, sich als Sprachrohr der SAP-Kunden zu etablieren. Sein damaliger Arbeitgeber erkannte das Potenzial dieses Einflusskanals und wurde Mitglied. Als dann das Thema Business Intelligence aufkam, waren die Arbeitskreissitzungen wichtige Informationsquellen für den IT-Verantwortlichen. Seit dieser Zeit hat Thomas Bettingen über alle seine beruflichen Stationen hinweg die Aktivitäten des Verbands interessiert verfolgt. Besonders in den letzten Jahren hat sich die DSAG zu einem ernst zu nehmenden Partner von SAP entwickelt, der gehört und in wichtige Entscheidungsprozes se einbezogen wird. Den Eindruck hatte ich in den ersten Jahren nicht. Umso erfreu licher sehe ich die positive Entwicklung und das enorme Wachstum der Anwendergruppe. Know-how austauschen und netzwerken Die Entscheidung, den weiteren Weg der DSAG in Zukunft von der Vorstandsebene aus im Sinne der Mitglieder und aller SAP- Kunden mitzubestimmen, war wohl überlegt. Thomas Bettingen hat sich nicht für den Posten im Ressort Mittelstand beworben, weil er zu viel Freizeit hat. Vielmehr standen der Wunsch nach intensivem Know-how-Transfer und der Netzwerkgedanke als Entscheidungskriterien auf der eigenen Agenda weit oben. Aus meiner Arbeit bei einem Unternehmen, das sich auch mit 3.000 Mitarbeitern noch als mittelständisch versteht, habe ich ein umfassendes Bild vom Mittelstand gewonnen, erläutert Thomas Bettingen. Diese Erkenntnisse gezielt über die neuen Einflussmöglichkeiten in die Produktentwicklung von SAP hineinzutragen, ist eines der Ziele des neuen Vorstandsmitglieds. Dass die damit verbundenen Aufgaben im Rahmen der ehrenamtlichen Tätigkeit zusätzlichen Arbeitsaufwand über das Tagesgeschäft hinaus mit sich bringen, nimmt Thomas Bettingen gelassen: Ich sehe schon, dass der Aufwand wächst. Gremiensitzungen und Telefonkonferenzen sind da nur ein Teil im Gesamtbild. Außerdem wird er nun mehr in seiner Rolle als Interessenvertreter wahrgenommen, der über die DSAG aktiv zur Weiterentwicklung der SAP-Lösungen beitragen kann. Dadurch hat sich die Erwartungshaltung ihm gegenüber verändert und die Verantwortung ist spürbar gewachsen. Ein schiefes Bild gerade rücken Eine seiner wichtigsten Missionen sieht Thomas Bettingen darin, das teilweise noch schiefe Bild von der DSAG im IT-Umfeld gerade zu rücken. Es hat mich sehr überrascht, dass wir gelegentlich immer noch als Verein sponsored by SAP wahrgenommen werden. Daran müssen wir arbeiten! Als wei teren Punkt hat er sich das Thema schlanke Lösungen und konkret SAP Business ByDesign auf die Fahne geschrieben. Aus den konkreten Erfahrungen mit Projekten 01-12 DSAG blaupause

7 in Indien, Thailand und China kann er die Probleme anderer Mittelständler aufgrund fehlender Länderspezifika und eines nicht ganz transparenten Preismodells der Lösung SAP Business ByDesign gut nachvollziehen. Schließlich sorgt die Lizenzthematik beim Mittelstand für spürbare Verärgerung. Hier sollte SAP etwas mehr Flexibilität an den Tag legen. Gerade vor dem Hintergrund, dass die Konjunktur in Sinuswellen geradezu will kürlich nach oben und unten ausschlägt, muss es möglich sein, das alte starre Modell etwas beweglicher zu gestalten, ist Thomas Bettingen überzeugt. Der CIO hat sich überlebt Doch nicht nur im direkten SAP-Umfeld, sondern generell in der IT-Landschaft sieht der Vice President Global IT wichtige Handlungsfelder, die es zu bestellen gilt. Viele Unternehmen beschäftigen sich mit allem Möglichen, nur nicht mit ihren Prozessen. Heute braucht ein IT-Verantwortlicher ein großes Verständnis dafür, wie das Unternehmen tickt, wie die Prozesse laufen, wo sie vereinheitlicht und wo sie standardisiert werden können. Diesem Ansatz ist bei OYSTAR der Titel Vice President Global IT geschuldet. Ich glaube, der Chief Information Officer (CIO) alter Prägung hat sich überlebt. Es bedarf mehr eines Prozessverantwortlichen (Process Officer), der die Abläufe im Auge hat. Das ist es, was ein Unternehmen in der heutigen Zeit voranbringt. Den Einfluss der aktuellen Hypethemen wie Cloud Computing und SAP HANA sieht Thomas Bettingen durch die Mittelstandsbrille eher skeptisch. Die für mich zentrale Frage ist, ob die Unternehmen die richtigen qualifizierten Leute an Bord haben, um mit den neuen Technologien zu arbeiten. Gerade vor dem Hintergrund, dass generell im Ingenieurwesen und speziell im Maschinenbau die Überalterung der Mitarbeiter nicht von der Hand zu weisen ist. So manch einer könnte bei den vielschichtigen und komplexen Themen an seine Grenzen stoßen, gibt Thomas Bettingen zu bedenken. Pragmatismus statt Konzeption Keine Frage des Alters, sondern des Platzangebots im eigenen Heim war bislang die Investition in ein Klavier. Das Problem ist jetzt gelöst und die Evaluierungsphase ist eingeleitet. Inspiriert, das Instrument spielen zu lernen, wurde Thomas Bettingen vom Besuch eines Konzerts des Klaviervirtuosen Vladimir Horowitz. Seine Art zu spielen hat mich fasziniert. Das Klavier ist für mich dazu prädestiniert, um bekannte Melodien zu interpretieren und gleichzeitig so zu improvisieren, dass es gar nicht auffällt. Das möchte ich auch beherrschen. Aus der Situation heraus den eingeschlagenen Weg zu verlassen und einen anderen zu begehen, kann nicht nur in der Musik, sondern auch im Berufsalltag inspirierend sein. Ich habe immer in Unternehmen gearbeitet, in denen Ich glaube, der Chief Information Officer (CIO) alter Prägung hat sich überlebt. Es bedarf mehr eines Prozessverantwortlichen, der die Abläufe im Auge hat. Das ist es, was ein Unternehmen in der heutigen Zeit voranbringt. Thomas Bettingen, DSAG-Vorstand für das Ressort Mittelstand Pragmatismus mehr gefordert war als Konzeption. Da muss ich eine getroffene Entscheidung am nächsten Tag auch mal revidieren können, weil sich die Situation geändert hat. Flexibel sein, sich schnell auf neue Gegebenheiten einstellen können und existierende Vorbehalte überwinden: Das sind Eigenschaft en, die der neue DSAG-Vorstand für das Ressort Mittelstand auch in der Zusam men arbeit mit SAP in die Waagschale werfen wird. blaupause Impressum Herausgeber Deutschsprachige SAP Anwendergruppe e.v. (DSAG) Altrottstraße 34a 69190 Walldorf Deutschland Tel.: +49 (0) 62 27 358 09 58 Fax: +49 (0) 62 27 358 09 59 info@dsag.de www.dsag.de Chefredaktion Angelika Jung (aj) Tel.: +49 (0) 62 27 358 09 69 angelika.jung@dsag.de Redaktion Thomas Kircher (tk) Tel: +49 (0) 62 27 358 09 66 thomas.kircher@dsag.de Anzeigenmanagement Olaf Müller Tel.: +49 (0) 62 27 358 09 48 olaf.mueller@dsag.de Autoren in dieser Ausgabe Dr. Mario Günter, Dr. Marco Lenck, Hermann Steinrötter, Holger Himmelmann, Gabriela Teufel, Bernd Luschtinetz, Jörg Bungert, Dr. Detlef Werner, Anke Franke Grafik daniella winkler design + foto Daniella Winkler www.daniellawinkler.com dieleutefürkommunikation (dlfk), Sindelfingen Janina Benzinger www.dieleute.de Produktion dieleutefürkommunikation (dlfk), Sindelfingen Repro/Druckvorstufe GZD Designpress, www.gzd.de Bildnachweis BWFuhrpark (39); DSAG (3, 7, 10, 13, 15, 19, 20, 26, 28, 30, 32, 35, 38, 40, 41, 42, 45, 46, 49); Ingram (17); istockphoto (1, 6, 11, 12, 15, 18, 19, 20, 22, 23, 24, 26, 30, 32, 34, 36, 40, 43, 44, 46); Krombacher (24, 26); PAC (22); SAP (23, 42); SOS Kinderdörfer (30); Viega (27, 29) Druck Printservice Bernhard Spieß, Rauenberg Druckauflage 38.500 Erscheinungsweise dreimal jährlich nächste Ausgabe 2-2012 erscheint 14. Mai 2012 Der Inhalt der Beiträge gibt nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. SAP, das SAP-Logo, SAP Business Objects, Business Objects, SAP Enhancement Packages, SAP Enhancement Package Installer, mysap, SAP NetWeaver, mysap Business Suite, xapps, Duet, SAP R/3, SAP BW, SAP ArchiveLink, SAPGUI, SAP Busi ness Workflow, SAP APO, ABAP/4, ALE/WEB, BAPI, Business Fra me work, BW Explorer, Drag & Relate, EnjoySAP, mysap.com, SAPPHIRE sind Marken oder eingetragene Marken der SAP AG in Deutschland und vielen anderen Ländern weltweit. Alle anderen Produkte sind Marken oder einge tragene Mar ken der jeweiligen Firmen. Die vorliegende Publikation ist urheberrechtlich geschützt (Copyright). Alle Rechte liegen, soweit nicht ausdrücklich anders gekenn zeichnet, bei der Deutsch sprachigen SAP-Anwender grup pe (DSAG) e.v. - Altrottstraße 34 a - 69190 Walldorf - Deutschland. Jedwede un erlaub te Verwendung ist nicht gestattet. Dies gilt insbesondere für die Vervielfältigung, Verbreitung, Übersetzung oder die Verwendung in elektronischen Systemen/digitalen Medien. DSAG blaupause 01-12

8 Im Moment DSAG-MITGLIEDERBEFRAGUNG Bedarfsgerechtere Informationen im Fokus Soll die DSAG weitere Dienstleistungen für Mitglieder anbieten bzw. wie werden die jetzigen Services angenommen und bewertet? Aus dem ursprünglichen Ansatz der Mitgliederbefragung hat sich eine breit angelegte Analyse zur Mitgliederzufriedenheit und -bindung ergeben. Mit eindeutigen Aufträgen für den Verband. Angelika Jung, blaupause-redaktion 415 Stunden hat die DSAG im vergangenen Jahr für Gesprächsstoff gesorgt. War doch die Anwendergruppe bei einer telefonischen Befragung von insgesamt 1.245 zufällig ausgewählten Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz jeweils 20 Minuten lang Thema Nummer 1 (siehe Kasten Erhebungsgrundlage). Ein Marktforschungsunternehmen befragte sie dann zum Image der DSAG, zu gewünschten künftigen Dienstleistungen, zu ihrer emotionalen Bindung zum Verein und ihren Erwartungen an ihre Interessenvertretung. Es galt herauszufinden, wie der Mehrwert für Mitglieder weiter gesteigert werden kann. Für den DSAG-Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Karl Liebstückel hat die Befragung einen sehr guten Einblick gegeben, wie die Verbandsarbeit noch stärker am Bedarf aktueller und potenzieller Mitglieder ausgerichtet werden kann. Die Umfrageergebnisse sollten uns Aufschluss darüber geben, was unsere Mitglieder von uns erwarten und wie wir die Anforderungen potenzieller Mitglieder besser berücksichtigen können. Die bestehenden und Erhebungsgrundlage möglichen neuen Dienstleistungen zu evaluieren, das war der Anstoß. Diese Informationen liegen nun schwarz auf weiß vor. Mitgliederzufriedenheit sehr gut da. Der unter ExBa (Excellence Barometer) zusammengefasste Vergleichswert aus Benchmarks ande - rer Verbände und Unternehmen liegt dagegen Wie ist das Image der DSAG? bei 62 Punkten im Mittel (siehe Grafik 1). Zunächst ging es bei der Erhebung darum, eine Bestandsaufnahme zu machen. Und die fiel sehr positiv aus. In verschiedenen Bereichen erhält die DSAG eine weit überdurchschnittlich gute Bewertung, etwa bei der emotionalen Mitgliederbindung, beim Gesamtim age oder bei der Mitgliederzufriedenheit. 80 Prozent der Teilnehmer sind mit der deutschsprachigen Anwendergruppe (sehr) zufrieden, in Österreich sind es noch mehr, nämlich 88 Prozent (siehe Grafik 1). Verglichen mit anderen Verbänden steht die DSAG mit einem Mittelwert von 72 Punkten (von 100) bei der Bei Nicht-Mitgliedern gutes Image Auch beim Image gibt es gute Noten. So werden der DSAG in hohem Maße verschiedene Attribute wie engagiert/motiviert, glaubwürdig und professionell zugeschrieben. Dass die Arbeit der DSAG auch bei den befragten Nicht-Mitgliedern einen hohen Stellwert genießt, sehen wir als großes Kompliment an, das uns gleichzeitig antreibt, blickt Dr. Mario Günter in die Zukunft. Allerdings ist die Bekanntheit der DSAG in dieser Zielgruppe noch ausbaufähig. Hier gibt es Bedarf. Gesamtzufriedenheit: MitGlieder Ländervergleich Alles in allem, wie zufrieden sind Sie mit der DSAG? MW Mitglieder gesamt 8% 72% 18% 72 Deutschland 2011 führte die DSAG mithilfe eines Marktforschungsunternehmens eine telefonische Befragung der insgesamt 1.245 Teilnehmer durch. Via Zufallsprinzip wurden die Adressen der Teilnehmer ausgewählt. Zur Zielgruppe zählten Mitgliedspersonen (780), Funk tionsträger (101), Mitarbeiter der Geschäftsstelle (15) und Nicht-Mitglieder (349). 7% 72% 19% Österreich 16 % Schweiz ExBa 15 % 71% 13% 72% 9% 46% 35% 6% 4% 12% 72 76 74 62 g Grafik 1 Quelle: forum Marktforschung 100 sehr zufrieden 75 50 25 0 sehr unzufrieden 01-12 DSAG blaupause

Kontaktfreudige DSAG-Mitglieder DSAG-Mitglieder sind rege: Pro Tag landen fast 90 Anfragen von Mitgliedern per Mail oder Telefon in der Geschäftsstelle mit ihren aktuell 20 Mitarbeitern. 162 Anfragen sind es bei den knapp 200 Ehrenamtlichen, 271-mal pro Tag wird der Kontakt zu SAP gesucht. Insgesamt sind das 523 Kontakte pro Arbeitstag im Ehrenamt, im Hauptamt und zu SAP. Mit jährlich insgesamt über 125.000 Kontakten zeigt sich die sehr hohe Kontaktintensität, die im Rahmen einer DSAG-Mitgliedschaft zur DSAG aber auch zu SAP entsteht. Das motiviert! Einflussnahme an erster Stelle Dass die DSAG DIE Interessenvertretung für SAP-Anwender ist, steht außer Frage. Diese Einschätzung haben die meisten Befragten. Der Mittelwert liegt bei 82. Hieraus ergibt sich zugleich auch die größte Anforderung aus Mitgliedersicht: Die DSAG soll ihrer Rolle als Sparringspartner und Kundenanwalt weiter gerecht werden. Die Einflussnahme gegenüber SAP steht dabei ganz oben auf der Rangliste (siehe Grafik 2, Seite 10). Am zweitwichtigsten sind den Befragten der Er fahrungs austausch und die Netzwerkbildung, für die die Anwendergruppe die geeignete Plattform darstellt. Etwas mehr als durchschnittlich wird dagegen die Stärke der DSAG als Partner angesehen. Hier gilt es künftig, einen Hebel anzusetzen. Denn bei dem großen Wachs tum, das die Anwendergruppe in den letzten Jahren hingelegt hat, ist dieser Punkt etwas auf der Strecke geblieben. Neue Dienstleistungen? Ja und Nein Seit 15 Jahren gibt es die DSAG nun schon als eingetragenen Verein. In dieser Zeit hat sie sich stark entwickelt. Neben der Organisation und fachlichen Betreuung der Arbeitskreise und -gruppen sowie der Möglichkeit des Erfahrungsaustauschs war die Einflussnahme bei SAP ein Gründungsziel, das über die Jahre immer mehr Gewicht bekam (siehe Grafik Seite 10). So hat die DSAG Anwendern eine Stimme beim Walldorfer Anbieter gegeben und dafür gesorgt, dass diese auch gehört wird. Bis zum heutigen Tag! Weitere Dienstleistungen für Mitglieder kamen über die Jahre hinzu. Sei es das DSAG- Net, der monatliche Newsletter, Handlungsempfehlungen, die blaupause und vieles mehr. 2011 war es an der Zeit, Bilanz zu ziehen und eine Art Inventur zu machen: Welche Dienstleistungen werden überhaupt nachge fragt? Gibt es einen Bedarf für neue Services? Wenn ja, welche? Welche der bestehenden Angebote sind den SAP-Anwendern besonders wichtig? Auch bei dieser Fragestellung lieferte die Umfrage wichtige und überrasch ende Ergebnisse. Etwa dass fast zwei Drittel der Befragten sich keine weiteren Dienstleistungen wünschen und mit dem bestehen den Angebot zufrieden sind. Dieses sollte sich jedoch qualitativ weiter verbessern und noch mehr an den Bedürfnissen der Mitglieder orientieren. Da sich DSAG-Mitglieder von ihrem Verband Unterstützung, Hilfestellung und Beratung er warten, verwundert es kaum, dass zusätzliche Services wie Weiterbildung und der Zu gang zu einem Expertenpool nachgefragt wer den. Das kann sich jedenfalls ein Drittel der Umfrageteilnehmer gut vorstellen. Dr. Mario Günter resümiert: Wir haben den Auftrag des Großteils unserer Mitglieder verstanden. Bestehende Angebote sollen bei be - halten und qualitativ ausgebaut werden. Für 2012 haben wir zunächst eine übergreifende Informationskampagne als oberstes Ziel defi niert, um noch zielgerichteter und gehaltvoller Informationen bereitzustellen, mit denen sich unsere Mitglieder im SAP-Umfeld besser orientieren können. In einem nächsten Schritt wird geprüft und festgelegt, ob und in welchem Umfang zusätzliche Dienstleistungen angeboten werden sollen. Zusätzliche Mitarbeiter für die Mitglieder Die überwiegend gute Bewertung lädt also keineswegs zum Ausruhen ein. Ganz im Gegenteil! Sie motiviert ungemein. Ergeben sich doch daraus Aufgaben und Herausforderungen für die Zukunft. Schließlich soll das hohe Niveau nicht nur gehalten, sondern noch gesteigert werden. So wird die DSAG den wichtigsten Anforderungen der Mitglieder wie Einflussnahme und Netzwerkbildung mit zusätzlichem Personal begegnen. Um weiteres fachliches Know-how zu liefern und ein breiteres Spektrum an SAP-Themen zu forcieren, ist geplant, das Personal in der Geschäftsstelle auszubauen. Die Vorstände aus Österreich und der Schweiz erhalten außerdem Unterstützung in Form von Fachreferenten. Und auch in Deutschland werden zwei neue Stellen geschaffen. Dazu Dr. Mario Günter: Damit wir unsere Mitglieder künftig in allen Bereichen umfassend betreuen und die steigende Anzahl von SAP-Themen mit der gewohnten Intensität vorantreiben können, sind zusätzliche qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitg Anzeige Miller leasing Miete gmbh Der spezialist für HarD- und software leasing seit 1979 Clever finanzieren mit MLM! 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10 Im Moment g Prof. Dr. Karl Liebstückel, DSAG-Vorstandsvorsitzender (links), und Dr. Mario Günter, DSAG-Geschäftsführer arbeiter notwendig. Mit Kollegen direkt vor Ort in Österreich und der Schweiz soll der Aufbau der DSAG in den Ländern verstärkt werden. Informationsoffensive gestartet Weiterhin gilt es bei der Infor ma tionsver teilung ebenfalls einer Kernanforderung der Mitglieder anzusetzen (siehe Grafik 2, Seite 10). Laut Befragung hängt ein großer Teil der Mitgliederzufriedenheit und damit auch ihrer Bindung zum Verband von der Informationsverteilung ab. Die Aufgabe lautet daher, den zielgruppenspezifischen Informations- und Know-how-Transfer zu intensivieren. Die DSAG will dabei als Filter agieren, um ihren Mitgliedern die wesentlichen Informationen künftig bedarfsgerechter zur Verfügung zu stellen (siehe Kasten O-Töne, Seite 10). Hierzu werden die bestehenden Angebote und die unterschiedlichen Informationskanäle ausgebaut oder erneuert. Geplant ist in diesem Zusammenhang, den Mitgliedern einen besseren Austausch über das DSAGNet zu ermöglichen. Dazu soll die Plattform in diesem Jahr neu aufgesetzt und modernisiert werden. Erweiterte, vom Portal zur Verfügung gestellte Community-Funktionen werden hel fen, die Interaktion zwischen Mitgliedern zu ver bes sern und Informationen besser abzurufen. Weiterhin steht eine Weiterentwicklung der blaupause an. Ein Online-Portal soll künftig neben der Print-Ausgabe des Magazins dafür sorgen, dass neben den bewährten Hintergrundberichten aktuellere Informationen in dem E-Magazin vermittelt werden können. Darüber hinaus wird ein Artikelarchiv eine bessere Übersicht zu den bislang verfassten Beiträgen ermöglichen. Außerdem sollen weitere Funktionen den Nutzen und die Nutzung des Mitgliedermagazins erhöhen. Zusätzlich wird beabsichtigt, das Angebot an Webinaren, Thementagen, Handlungsempfehlungen bzw. Leitfäden sowie Social-Media-Aktivitäten auszuweiten und zu verbessern. Wenn neue Dienstleistungen, dann Auch auf die Frage, ob die DSAG weitere Dienstleistungen für Mitglieder anbieten soll und welche das sein könnten, gab es ein- deutige Antworten. Lediglich ein Drittel der Befragten wünscht sich hierzu ein größeres Angebot, beispielsweise neue Dienstleistungen hinsichtlich der Weiterbildung im SAP- Umfeld und die Bereitstellung eines Expertenpools etwa von auf IT spezialisierten Anwälten. Inwieweit hier Aktivitäten ergriffen werden (können), wird derzeit evaluiert. Mit den Ergebnissen der Mitgliederumfrage ist die DSAG-Führung zufrieden. Überraschend war für uns, dass unsere Mitglieder nicht so stark an neuen Dienstleistungsangeboten interessiert sind, sondern eher die bestehenden Services ausgeweitet und intensiviert wissen wollen, fasst Dr. Mario Günter zusammen. Daher werden wir in diesem Jahr ganz klar den Fokus auf eine noch höhere Qualität bei der Informationsverbreitung legen und eine Offensive starten. Denn: Neben dem Ge samt - image ist die Zufriedenheit der Mitglieder wich tig, um die emotionale Bindung zu intensivieren. Und die ist wiederum ein wichtiger Erfolgsfaktor für einen Verband. Anforderungen der mitglieder (Rangabfrage) Welche der folgenden Anforderungen ist für Sie die wichtigste, die zweitwichtigste usw.? Interessenvertretung/Einflussnahme gegenüber SAP Netzwerk/Erfahrungsaustausch 58 % Information 35 % 66 % O-Töne der Mitglieder zum Dienstleistungsangebot Informationsangebote ausweiten: schneller über geplante Neuerungen von SAP informieren Optimierung des vorhandenen Angebots, mehr Webinare Länder- und regionenspezifische Angebote, Thementage lokal in Schweiz und Österreich Beratung/Unterstützung/Hilfestellung 32 % Service- und Dienstleistungs angebot 7% Rabattaktionen/Sonderkonditionen 2% Quelle: forum Marktforschung g Grafik 2: 66 Prozent der Befragten nennen die Einflussnahme gegenüber SAP und den Erfahrungsaustausch auf dem 1. oder 2. Platz, wenn es um ihre Anforderungen geht. Mehrfachnennungen waren möglich. 01-12 DSAG blaupause

Im Moment 11 DSAG-INVESTITIONSUMFRAGE 2012 Budgets steigen Die jährliche DSAG-Investitionsumfrage weist erneut steigende IT-Budgets aus. Ebenfalls erhöht hat sich der Prozentsatz derer, die SAP ERP 6.0 einsetzen. Der liegt nun bei 86 Prozent. Bei den Support-Modellen scheiden sich nach wie vor die Geister. Top-Thema auch in diesem Jahr bleibt die Virtualisierung. Es wird weiter mehr investiert. So das Ergebnis der neunten DSAG-Investitionsum frage, die im November/Dezember 2011 durchgeführt wurde. Demnach steigen die geplanten IT-Budgets bei Mitgliedern der Anwendergruppe in Deutschland, Österreich und der Schweiz um 3,4 Prozent. In der Schweiz soll dabei mit 5,6 Prozent am meisten investiert werden. Bei den Branchen liegt der Handel mit einer Steigerung des Budgets um knapp 10 Prozent vor dem produzierenden bzw. verarbeitenden Gewerbe mit etwas über 5 Prozent. Die Dienstleister sind etwas zu rückhaltender und erhöhen ihre Budgets um ein Prozent. Im SAP-Umfeld wird dabei am meisten in die Prozesse investiert (56 Prozent), gefolgt von Software (Lizenzen, Upgrade-Projekte) mit 36 Prozent. An dritter Stelle stehen die Budgets für Hardware (8 Prozent). Kaum Investitionsvorhaben für SAP HANA Am stärksten investieren Anwender im SAP-Umfeld in SAP ERP (62 Prozent) und SAP NetWeaver (38 Prozent). Bei den ERP- Lösungen dominiert der Bereich Logistik mit 41 Prozent. Auch das Rechnungswesen steht mit 27 Prozent im Fokus von Investitionsvorhaben. Bei SAP NetWeaver führt Business Warehouse mit 19 Prozent die Rangliste an, gefolgt vom SAP NetWeaver Portal (10 Prozent). 15 Prozent der Befragten planen zudem, in den SAP Solution Manager zu investieren. Kaum Investitionsvorhaben gibt es für SAP HANA (4 Prozent) und Sybase (3 Prozent) 1. Mobile Anwendungen stark im Fokus Zwar sind Investitionen in Sybase noch zurückhaltend, das Thema mobile Anwendungen spielt in den Planungen bei SAP- 1 Bei der Fragestellung In welche SAP-Lösungen planen Sie am meisten zu investieren? waren Mehrfachnennungen möglich. Anwenderunternehmen jedoch eine große Rolle. Das ist zumindest für 59 Prozent der Befragten so. Dem steht ein einstelliger Pro zentbereich aus dem vergangenen Jahr gegenüber. Immer noch an der Poleposition befindet sich die Virtualisierung mit 71 Prozent. Das bedeutet ein Plus von 39 Prozent. In-Memory und Cloud Computing liegen bei 10 Prozent bzw. 18 Prozent. SAP ERP und Support-Modelle 86 Prozent haben SAP ERP 6.0 im Einsatz (+ 3 Prozent). Besonders in Österreich, aber auch in der Schweiz ist die Durchdringung noch höher. Auf der anderen Seite nutzen immer noch 11 Prozent der Befragten ein SAP R/3 4.7.-System im Unternehmen. Bei den Support-Modellen halten sich Standard Support mit 41 Prozent und Enterprise Support mit 36 Prozent immer noch fast die Waage. In Österreich und der Schweiz liegen dabei die Zahlen bei Enterprise Support deutlich höher. Die Wechselbereitschaft ist nach wie vor niedrig und liegt bei 3 Prozent. Ein Prozent der Teilnehmer lässt seine Systeme bei Drittanbietern warten. Gleich hoch liegt der Prozentsatz derer, die derzeit überhaupt keine War tung in Anspruch nehmen. Befragt wurden die CIOs, CCC-Leiter und Administratoren aus den DSAG-Mitgliedsunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. An der Online-Erhebung haben 323 Personen teilgenommen. (aj) Anzeige Corporate Output Management Go with your Einzigartige Funktionalität... Globales Printer Management Geräteneutrale Druckausgabe Zentrales Monitoring und Administration Kostentransparenz Hochverfügbarkeit Geräteneutrales Secure&Pickup-Printing... und die Konsolidierung aller Druckprozesse im Unternehmen Zentrale Verwaltung dezentraler Print-Infrastrukturen Zentrale Steuerung aller Druckprozesse Konsolidierung der Treibervielfalt für SAP, Windows und Unix Noch Fragen? Hier erhalten Sie Antworten! www.sealsystems.de/com

12 1fluss ARBEITSGRUPPE SAP MIT DB2 AUF SYSTEM Z Produktives Dreiecksverhältnis Damit die Prozesse im Unternehmen wie am Schnürchen laufen, braucht es eine geeignete Software, leistungsfähige Datenbanken und eine passende Middleware. Dafür sorgen Anbieter und Anwender in der Arbeitsgruppe SAP mit DB2 auf System z. Und mehr noch: Als neues Thema wird die In-Memory-Technologie in diesem Zusammenhang diskutiert. Angelika Jung, blaupause-redaktion In den Unternehmen der Teilnehmer der DSAG-Arbeitsgruppe SAP mit DB2 auf System z ist in aller Regel seit Jahren die IBM- Systemplattform DB2 for z/os als Datenbank gesetzt. Gründe dafür waren und sind die besonderen Eigenschaften, mit denen sich die Plattform gegenüber anderen abhebt. Dazu gehören: Skalierbarkeit, Automation und Ausfallsicherheit im 7 x 24-Stunden-Betrieb. SAP-Middleware verbessern So weit, so gut. Aber noch nicht gut genug! So hatte das DSAG-Gremium Ver bes - serungs potenzial im Zusammenspiel mit dem SAP-System im Bereich der Rund-um-die- Uhr-Verfügbarkeit ausgemacht. Dazu Michael Glanzmann, Mitglied der Arbeitsgruppe und SAP-DB-Administrator bei der dm-tochtergesellschaft FILIADATA GmbH: Damit die wichtige Eigenschaft des 7 x 24-Stunden- Betriebs genutzt werden konnte und dies un ter allen Umständen si chergestellt ist, müssen die SAP-An wen dun gen und die SAP- Middleware hierfür aus gelegt sein. Dies innerhalb einer gewissen Zeit umzusetzen, war eine Forderung der Arbeitsgruppe, an der ge mein sam mit der SAP- und der IBM- Entwicklung intensiv gearbeitet wurde. Was Kunden bewegt Es galt also, Nachjustierungen vorzunehmen. Eine Aufgabe, der sich die SAP- und IBM-Entwicklung stellte. Seitens der IBM gibt es eigens ein in Walldorf ansässiges SAP International Competence Center (ISICC), das sich u.a. um solche Fälle kümmert. Neben einer engen Kooperation mit SAP nutzt IBM auch den Austausch direkt mit den SAP- Anwendern. Johannes Schützner, Senior Technical Staff Member im IBM System z Technology Center for SAP Applications bei der IBM Deutschland Research & Development GmbH, konkretisiert: Die Zusammen- 01-12 DSAG blaupause

13 g v. l. n. r.: Johannes Schützner (IBM), Bernd Kohler (SAP), Eberhard Werneyer und Michael Glanzmann (beide DSAG) arbeit mit der DSAG und den dort vertretenen Mitgliedern ermöglicht mir einen direkten Blick auf die aktuellen Themenschwerpunkte, die die Kunden bewegen. Der Austausch hilft dem IBM-Experten, ein umfassendes Verständnis von den technischen Anforderungen zu erhalten, um den Einsatz der SAP-Lösung auf DB2 und System z weiter zu verbessern. Wir erhalten außerdem wert - volles Feedback über den Nutzen und Best Practices zu neuen Funktionalitäten und Verbesserungen, die in DB2-, z/os-, zenterprise- Hardware oder auf SAP-Seite ausgeliefert werden. Diese direkte Zusammenarbeit und das unmittelbare Kundenfeedback sind unschätzbar, führt Johannes Schützner weiter aus. Ein Beispiel ist das sogenannte Remote Pair FlashCopy (RPFC), mit dem die DB2- Recovery-Lösung mit der Disaster-Recovery-Lösung elegant zusammengeführt wird. Damit ist jederzeit eine konsistente Recovery der SAP-Datenbank zu einem beliebigen Zielzeitpunkt hin möglich und gleichzeitig werden die Daten permanent gespiegelt. Als einer der weltweit ersten Kunden hat das DSAG-Mitglied FILIADATA GmbH die Lösung intensiv geprüft. Das direkte Feedback ermöglichte es, gemeinsam mit dem z/os- Entwicklungs team bei IBM eine Lösung bereitzustellen, die garantiert, dass die Daten in jedem Fall gespie gelt bleiben und somit eine Disaster Recove ry jederzeit möglich ist. Das gelang relativ kurz fristig, sodass die FILIADATA GmbH sie schon vor der allgemeinen Verfügbarkeit einsetzen konnte. Produktübergreifend kooperieren Die Zusammenarbeit innerhalb der Arbeitsgruppe wird von allen Seiten als produktiv empfunden. Dr. Bernd Kohler, Leiter des SAP-Entwicklungsteams, beschreibt die Aktivitäten wie folgt: Wir verstehen uns innerhalb der SAP als Advokaten für die besonderen Anforderungen der Kunden, die System z einsetzen. Bezüglich des 7x24- Stunden-Betriebs ging es darum, die Robustheit des automatisierten Failover, d.h. den Wechsel zwischen mehreren Datenbank- Servern beim Ausfall einer Systemkomponente, in allen denkbaren Szenarien sicherzustellen. Um den Mechanismen den letzten Schliff zu geben, haben wir auch Kollegen aus der allgemeinen SAP-NetWeaver-Entwicklung mit ins Boot geholt. Der SAP-Manager verweist zudem auf den enorm wichtigen Beitrag der DSAG-Arbeitsgruppe zum erfolgreichen Rollout der neuen Datenbankversion DB2 10 for z/os. Auf ihre Anregung hin wurde beispielsweise ein Prüfreport entwickelt, der auf Knopfdruck alle SAP-Systemvoraussetzungen für eine Migration nach DB2 10 überprüft und damit das manuelle Abarbeiten von Checklisten weitgehend überflüssig macht. Darüber hinaus nahmen einige DSAG-Mitglieder am weltweiten Beta-Programm zur Qualitätssicherung teil und testeten die neue Datenbankversion vor ihrer Freigabe im Zu sammenspiel mit SAP und IBM auf Herz und Nieren. Abgesehen von den oben genannten Themen war die Arbeitsgruppe in der letzten Zeit besonders mit dem DB2-Monitoring und der Archivierung als Instrumente zur Performance-Sicherung befasst. Auch die Einbindung des SAP-DBA-Planungskalenders in externe Automatisierungslösungen konnte in Zusammenarbeit mit SAP und IBM weiter vorangetrieben werden. In-Memory: Fragen kommen auf Experten zu Für die Zukunft sehen die Datenbankund Technologie-Mitarbeiter in den neuen Technologien wie SAP HANA, aber auch IDAA (IBM DB2 Analytics Accelerator) einen Schwer punkt. Werden sie doch von ihrer Unternehmensleitung gefragt, wie sie sowohl die Technik als auch den möglichen Betrieb einschätzen. Für Michael Glanzmann steht fest: Um die funktionalen Anforderungen einzubeziehen, wird es zu einer engen Zusammenarbeit mit den Kollegen aus anderen Abteilungen bzw. anderen Arbeitsgruppen kommen, die häufig ebenfalls in der DSAG engagiert sind. Die Arbeitsgruppe wird herausarbeiten müssen, ob sich die Lösungen überschneiden, konkurrierend zueinander stehen oder sich gegebenenfalls je nach Einsatz auch ergänzen. Ideal wäre, wenn die Hersteller ein White Paper erstellen und die Hintergründe und Schwerpunkte von SAP HANA und IDAA und von ihrem konkurrierenden sowie kooperativen Einsatz anschaulich aufzeigen könn ten, wünscht sich der DB2-Experte Eberhard Werneyer. Auf die bisherigen vielen guten Ergebnisse ist der mittlerweile aus dem Amt geschiedene Arbeitsgruppen-Sprecher Eberhard Wer neyer mit seinen Sprecherkollegen Burghard Lietmeyer und Bernd Klawa sehr stolz: Vieles haben wir in den letzten Jahren gemeinsam realisiert. Von der fruchtbaren Zusammenarbeit konnten bis heute viele Anwender profitieren. Eine Tatsache, die alle engagierten Arbeitsgruppen-Mitglieder und die Experten der Anbieter weiter motiviert und zu Höchstleistungen antreibt. Was wurde bisher erreicht? Letzte Lücken sind von SAP zur Realisierung echter 7 x 24-Stunden- Verfüg barkeit geschlossen worden; Kundensysteme wurden inzwischen mehrfach getestet Ergänzende Bausteine zur Umsetzung der Archivierung wurden zwecks Kostenreduzierung im High-End-Bereich zur Verfügung gestellt Überarbeitung von DBA-Cockpit- Funk tionen im Hinblick auf Solution Manager E2E-Analyse und Remote- Monitoring sowie Administration DSAG blaupause 01-12

14 1fluss SAP-Projektmanagement mit neuer Struktur Prozessorientiertes Frühlingserwachen Der Arbeitskreis Projektmanagement hat sich neu aufgestellt, um seine Aktivitäten stärker zu bündeln und die Funktionen in einzelnen Bereichen noch besser zu unterstützen. Erste Erfolge der Neuausrichtung: bis Ende 2011 wurden in enger Zusammenarbeit mit dem SAP Solution Management bereits wichtige Verbesserungen für das SAP Portfolio- und Projektmanagement 5.0 und das SAP-Projektsystem erzielt. Thomas Kircher, blaupause-redaktion Die Diskussionen im Arbeitskreis Projektmanagement kreisten in den letzten Jah - nagement (SAP RPM) harmonisierte. jects und SAP Ressource und Portfolio Ma- ren immer wieder um eine Frage: In welchen Fällen ist es sinnvoll, das SAP Portfolio- und Die Schwerpunkte bleiben Projektmanagement und in welchen das Die Vereinigung bedeutet jedoch nicht, SAP-Projektsystem einzusetzen? (Siehe Kasten Neuer Produktname unten auf Seite 16) men auf der Agenda stehen sollen. In den dass in Zukunft nur noch übergreifende The- Eine klare Grenze war eigentlich nie zu ziehen, da beide Lösungen oft ergänzend eingepunkte setzen und jeweils spezielle Themen Sitzungen werden wir weiterhin Schwersetzt werden. Die eine für das Termin- und zum Portfolio- und Projektmanagement oder Projektmanagement, die andere für die Kostenkontrolle. Wir haben lange um den besten haben wir nur die Gesamtverantwortung dem Projektsystem behandeln. So gesehen Ansatz gerungen. Letztlich hat sich gezeigt, gebündelt, ergänzt Dirk-Alexander Kogel, dass die Lösungen am besten gemeinsam Sprecher des Arbeitskreises Projektmanagement sowie IT-Projektmanager, Mitglied der zu behandeln sind, um von Fall zu Fall die jeweiligen Stärken nutzen zu können, erläutert Knut Kämpfert, stellvertretender Spre- System bei der Südzucker AG. Ein weiterer Teams SAP BW und Dokument Management cher des Arbeitskreises Projektmanagement Grund für die Fusion: Beim Arbeitskreis und Head of Project Portfolio Management Projektsystem war über längere Zeit der Eindruck entstanden, die Lösung ruhe sozusa- bei der ZF Group. Der Schritt war auch vor dem Hintergrund sinnvoll, da SAP das Projektmanagement prozessorientiert und nicht weiterentwickelt. Außerdem hatte die Komgen in sich gekapselt, und nichts wurde mehr mehr modulorientiert betrachtet und demzufolge die Benutzeroberflächen von cpro- etwas gelitten. Bezogen auf das SAP-Promunikation zwischen SAP und den Kunden Neue Hinweise für das SAP Portfolio- und Projektmanagement und SAP-Projektsystem Sammelhinweis zu neuen Funktionen im SAP Portfolio- und Projektmanagement im Rahmen des Programms zur Verbesserung der SAP-Produkte im produktiven Einsatz: Hinweis 1631964 Darstellung von Finanzdaten in der Objektwährung in der Projektplantafel und den Strukturberichten: Hinweis 1628596 Programm zur Prüfung der Archivierbarkeit von Projekten: Hinweis 1631113 Optionen zur projektbezogenen (De-)Selektion von Objekten in Archivierungsprogrammen in der Materialwirtschaft und Instandhaltung: Hinweis 1624992 jektsystem konkretisiert Dirk-Alexander Kogel: Es gab längere Zeit keinen adäquaten Ansprechpartner im Arbeitskreis auf SAP- Seite. Das war für viele Anwender ein Grund, sich nach alternativen Projektsystemen umzuschauen. Eine Entwicklung, der es entgegenzuarbeiten galt. Mit Erfolg. Fundiertes Wissen und gutes Feedback So hat sich die Großwetterlage in ein Frühlingserwachen verwandelt. Mitverantwortlich für das Verständigungshoch ist aus Sicht der DSAG der neue Ansprechpartner Dr. Mario Franz vom Project System Suite So lution Management der SAP AG. Mit Dr. Franz haben wir einen kompetenten Ansprech partner an unserer Seite. Er informiert die Mitglieder aus erster Hand, ob sich z.b. der Aufwand für einen neuen Entwicklungsantrag lohnt. Vielleicht ist eine gewünschte Verbesserung ja bereits in der Entwicklung oder kann über das Customizing erzielt werden, so Knut Kämpfert. Auch Dr. Mario Franz sieht die Arbeitskreistreffen als ideale Plattform. Auf der Basis können wir mit der DSAG gemeinsam viel erreichen. Und Axel Jäger, Solution Manager bei der SAP AG, ergänzt: Im DSAG-Arbeitskreis ist fundiertes Wissen versammelt. Wir erhalten gutes Feedback zu den Funktionen, die bereits existieren. Daraus ziehen wir wichtige Erkenntnisse, die uns helfen, unsere Aktivitäten zu priorisieren, zu fokussieren und anwenderrelevante Ent schei dungen zu treffen. Wie die Kommunika tion und Abstimmung im Idealfall abläuft, beschreibt Harald Wolf, stellvertretender Arbeitskreissprecher Projektmanage ment und IT-Consultant Kaufmännische An wendungen bei der K+S IT Ser- 01-12 DSAG blaupause

15 g Die DSAG- und SAP-Ansprechpartner des Arbeitskreises Projektmanagement: v.l.n.r. Hans-Peter Roitsch, Harald Wolf, Dr. Mario Franz, Axel Jäger, Dirk-Alexander Kogel, Knut Kämpfert. vices GmbH: Anfang 2011 haben wir zum einen 20 neue Themen gesammelt. Zum anderen aber auch die von SAP gewünschten fünf Unternehmen gewonnen, die eine Verbesserung letztlich produktiv setzen wollten. Aus Sicht des Arbeitskreises eine sportliche Leistung, lagen doch zwischen der ersten Information bis zum Abgabetermin der Vorschläge lediglich vier Wochen! Projektbeteiligte und Berechtigungen automatisiert austauschen Nicht nur das Engagement, sondern auch die Ergebnisse können sich sehen lassen. Eine wichtige Aufgabe des Projektmanagements besteht u. a. darin, die Ressourcen und Anwender einem jeweiligen Projekt zuzuordnen. Wechselt einer der Projektmitarbeiter z.b. von Deutschland in die USA, bekommt er gegebenenfalls einen neuen User. Die damit verbundenen Berechtigungen mussten bislang manuell in den jeweiligen Projekten abgeändert werden. Jetzt lassen sich Anwen der über die Projekte hinweg au tomatisiert austauschen, entweder direkt am User-Interface oder als Hintergrundjob. Gleiches gilt für den Austausch bzw. die neue Zuordnung von Ressourcen. Das war g Anzeige FIS-ASP - Ihr Rechenzentrum - Service made in Germany Data Centre I SAP Operation & Consulting I Business Continuity High availability I Carbon footprint I Sustainability I SAP Managed Services I Backoffice Solutions I Virtual desktop I Infrastructur Technical consulting I High availability I SAP Outsourcing I Colocation FIS-ASP betreut Kunden mit Fragen zur Systemarchitektur und berät diese beim Aufbau und bei der Überwachung komplexer ERP-Landschaften. Wir übernehmen Systeme und Applikationen und betreuen diese mit individuellen Service-Leistungen in Ihrem eigenen Haus genauso wie auch in unseren hochverfügbaren Rechenzentren im Outsourcing. Für unsere am Markt bestens bekannten Kunden stellen wir den stabilen und performanten Betrieb von 25.000 Anwendern sicher. Sprechen Sie uns an: FIS-ASP Application Service Providing und IT-Outsourcing GmbH info@fis-asp.de :: www.fis-asp.de Röthleiner Weg 4 D-97506 Grafenrheinfeld Telefon: +49 (0) 9723-9188 - 500 Telefax: +49 (0) 9723-9188 - 600 SAP-Outsourcing/Hosting leicht gemacht - unser Know-How für Ihren Erfolg!

16 1fluss Neuer Produktname SAP Portfolio- und Projektmanagement ist die neue Bezeichnung für cprojects und SAP Resource and Portfolio Management (SAP RPM). Das Release 5.0 ist seit Ende 2010 verfügbar. Mit SAP Portfoliound Projektmanagement 5.0 wurde u.a. die Benutzeroberfläche von cprojects und SAP RPM harmonisiert. Die einheitliche Darstellung drückt sich auch im neuen Produktnamen aus. Die Lösung lässt sich nach wie vor in zwei Funktionsbereiche aufteilen: das projektübergreifende Ressourcen- und Projektportfoliomanagement (ehemaliges SAP RPM) sowie das Projektmanagement (ehemaliges cprojects). Die Namen SAP RPM und cprojects benutzt die SAP im Zusammenhang mit dem Release 5.0 nicht mehr. Nur im Kontext mit den älteren Releaseständen wie z.b. SAP RPM 4.5 und cprojects 4.5 werden sie noch verwendet. früher eine manuelle Aufgabe, die von der IT-Ab tei lung erledigt wurde. Heute ist es ein Stan dard prozess, der vom Fachbereich übernommen werden kann. Zweiter Zyklus ist beantragt Eine weitere wichtige Verbesserung für das Projektmanagement aus der kurzfristigen Einflussnahme heraus beschreibt Knut Kämpfert: Bislang war es sehr schwierig, von einem übergeordneten Projektplan ausgehend, weitere Detaillierungen zu erhalten. Jetzt gibt es eine Funktion, die genau das ermöglicht und es zudem erlaubt, Informationen aus einzelnen Projektplänen auch auf die oberste Ebene des Projektplans zu rückzuspielen. (Siehe Kasten Seite 14) In der Zwischenzeit ist der Entwicklungs express schon weitergefahren und nähert sich dem nächsten Halt. Für das Projektsystem und das Portfolio- und Projektmanagement standen Ende des letzten Jahres bereits 14 neue Entwicklungen als Hinweise oder Sup port Packages bereit, die teilweise auch noch umgesetzt werden sollten. Für das SAP Port folio- und Projektmanagement 5.0 haben wir noch bis Ende Dezember 2011 weiterentwickelt. Das heißt, die bereits adressierten Punk te wurden noch umgesetzt. Ein zweiter Zyklus ist bereits beantragt, erläutert Axel Jäger. Das sind gute Aussichten, zumal es an Themen nicht mangelt. Wir haben eine Liste mit rund 130 Punkten aufgestellt, die wir an SAP übermittelt haben. Diesen Katalog gehen wir immer wieder durch. Nicht nur in Bezug auf weitere Anträge, sondern auch dahingehend, wie die aktuellen Anträge umgesetzt wurden. Das ist ein kontinuierlicher Prozess, fasst Dirk-Alexander Kogel zusammen. Knut Kämpfert ergänzt: Die Themen halten wir aktuell und stellen sie in den Sitzungen immer wieder auf den Prüfstand: Sind die Anforderungen noch valide, haben sie sich geändert, sind neue dazugekommen oder wurden inzwischen Lösungsansätze entwickelt. Das Forum Arbeitskreis intensiv nutzen Damit der Informationsfluss im Bereich SAP Portfolio- und Projektmanagement in die SAP-Entwicklung hinein nicht so schnell versiegt, appelliert Dirk-Alexander Kogel: Es wäre wichtig, dass die Verbesserungsvorschläge nur über den Arbeitskreis eingebracht und, von den Sprechern kanalisiert, mit ihren SAP-Ansprechpartnern abgestimmt werden. So ist gewährleistet, dass die Initia tive zur kurzfristigen Einflussnahme reibungslos funktioniert. Und Knut Kämpfert ergänzt: Die Teilnehmer sollten die Mög lichkeit zum Informationsaustausch im Arbeitskreis auch nutzen, bevor sie ein Projekt starten, und nicht erst aktiv werden, wenn ein System bereits installiert ist. Hilft doch der Austausch im Arbeitskreis, aus der Erfahrung anderer Unternehmen zu lernen, wie sich ein entsprechendes Projekt erfolgreich aufsetzen lässt. Manchmal wird vielleicht ein bestimmter Prozess falsch gewichtet oder interpretiert. Da kann das Know-how der Mit glieder eine wichtige Orientierungshilfe sein. Mehr als nur ein Tool Zudem soll in Zukunft der Gesamtprozess des Projektmanagements verstärkt in den Mittelpunkt rücken. Das heißt, das Thema wird nicht nur durch die Brille der Software betrachtet, sondern der Gesamtprozess auf den Prüfstand gestellt. Hierbei geht es nicht nur um ein Tool, das eingeführt wird und dann funktioniert. Projektmanagement muss erst als Teil der Unternehmenskultur verankert werden. Erst dann kann man eine Lösung einführen, saubere Prozesse aufsetzen und sich daran abarbeiten. Ohne Verständnis für die generellen Abläufe und ohne Ideen nützt die beste Software nichts, fasst Harald Wolf zusammen. Vielleicht ist das auch die Grundlage, den Ansatz eines Projektmanagement-Trainings für die Arbeitskreismitglieder wieder aus der Versenkung zu holen und umzusetzen. Die Zeit dafür ist reif! www.dsag.de/ak/projektmanagement g Weitere Informationen www.dsag.de/go/influencing Aktueller Stand der kontinuierlichen Verbesserungen: www.sapimprovementfinder.com 01-12 DSAG blaupause

www.wsw.de Finanzwesen 17 DSAG-INFORMATIONSSAMMLUNG E-Bilanz im Fokus Das Thema E-Bilanz als gesetzliche Anforderung im SAP-System wird aktuell zwischen DSAG-Vorstand und SAP-Management diskutiert. Ziel einer Task Force im Arbeitskreis ist, die Anforderungen der Unternehmen hinsichtlich der E-Bilanz im SAP-ERP-System abgebildet zu wissen. Automotive Solutions Ab dem Wirtschaftsjahr 2013 wird es ernst. Dann dürfen Unternehmen grundsätzlich keine Papierbilanzen mehr an das Finanz amt versenden. Die Neuregelung des 5b EStG, die sogenannte E-Bilanz, wird Realität. Handelsbilanzen mit steuerlicher Überleitungsrechnung bzw. Steuerbilanzen für Wirtschaftsjahre, die nach dem 31.12.2012 beginnen, dürfen nur noch elektronisch an das Finanzamt übertragen werden. Die Abgabe dürfte frühestens ab dem Kalenderjahr 2014 pflichtgemäß erfolgen. Speziell Buchhaltungs-, Steuer- und IT-Abteilungen sind von der E-Bilanz betroffen. Die SAP-Anwender unter ihnen beschäftigen sich daher sehr stark mit dem Thema. Einer DSAG-Umfrage innerhalb des Arbeitskreises Steuern im Spätherbst 2011 zufolge haben sich über ein Drittel der Unternehmen bereits im vergangenen Jahr mit der E-Bilanz auseinandergesetzt. Etwas weniger als die Hälfte hat das Thema in 2012 auf der Agenda. Handlungsbedarf besteht jedenfalls. Muss die SAP-Software doch angepasst werden, damit die E-Bilanz sich systemseitig umsetzen lässt. Grundsätzlich unterstützt SAP handels- und auch steuerrechtliche Bewegungsdaten in SAP ERP. Für Zwecke der E-Bilanz ist geplant, die vom Kunden benötigte Taxonomie- Struktur als Bilanzstruktur in SAP ERP zu laden oder zu generieren. Ziel ist es, ein Mapping innerhalb von SAP ERP zu realisieren. Darunter versteht man die Zuordnung der jeweiligen geltenden Konten im SAP-System auf die jeweiligen Ebenen der Taxonomiestruktur. Die zugeordneten Daten sollen dann über eine maschinelle Schnittstelle und per Datei-Download außerhalb von SAP ERP bereitgestellt werden. Von SAP sind dafür drei Lösungsansätze vorgesehen: eine vollumfängliche Lösung mit SAP Bu sinessobjects Disclosure Management (Option 1) ein deutlich kleinerer Ansatz SAP ERP Client Add-on for E-Bilanz (Option 2) die Weiterverarbeitung außerhalb von SAP-Lösungen in einem Fremdsystem, z.b. DATEV (Option 3) (ausführliche Beschreibung unter www.dsag.de/go/e-bilanz) Es gilt nun, eine Entscheidung zu treffen, welchen Lösungsansatz Unternehmen realisieren können und wollen, zumal sie mit unterschiedlich hohen finanziellen und personellen Aufwänden verbunden sind. Ein Signal ist dabei jedoch eindeutig: Fast 80 Prozent der in der DSAG-Umfrage Befragten erwarten, dass die notwendigen Weiterentwicklungen des SAP-ERP-Systems im Rahmen der Standardsoftware-Wartung erfolgen. Aus ihrer Sicht handelt es sich um eine gesetzliche Anforderung. Ein Punkt, der derzeit noch für reichlich Diskussionsstoff zwischen SAP und der DSAG sorgt. Kleinere Erfolge haben sich mittlerweile dennoch eingestellt. So sind zwischenzeitlich einige Pflicht punk te zum Thema E-Bilanz durch SAP umgesetzt worden oder befinden sich in Planung, beispielsweise das zeitaufwendige Konten-Taxonomie-Mapping und die Stammdatenpflege im kundenspezifischen Namensraum von SAP ERP. Weitere offene Punkte sollen in den kommenden Monaten behandelt werden. Außerdem wird das Thema E-Bilanz als gesetzliche Anforderung im SAP-System zwischen DSAG-Vorstand und SAP-Management diskutiert. Mit einem Ergebnis ist im ersten Quartal zu rechnen. (aj) g Weitere Informationen www.dsag.de/go/e-bilanz Thementag E-Bilanz im 2. Quartal Anzeige Connecting SAP for Automotive SAP Prozessoptimierung durch Add-on Technologie Integrationsplattform für OEM-Spezifika Lösungsplattform - VW NLK, 4939 - Absatz-/Umsatzvorschau - Strecke, EDL, VMI Mapping unter SAP PI Prozessberatung JIT/JIS-Lösungen SAP GTS Beratung 25 Jahre Automotive-Kompetenz WSW Software GmbH Pionierstraße 5 D-82152 Krailling Tel. 089/895089-0 email info@wsw.de

18 DSAG-Technologietage 2012 Veranstaltungsüberblick Prozesse Technologie-TÜV für IT-Lösungen In-Memory SAP NetWeaver Die DSAG-Technologietage vom 22. bis 23. Februar 2012 im NürnbergConvention Center stehen ganz im Zeichen des Frühjahrs-Checks für SAP-Technologien. Themen wie In-Memory und mobile Anwendungen werden auf ihre Alltagstauglichkeit und ihr Nutzenpotenzial hin untersucht. Anwendungen Cloud-Computing 1835 fuhr der Adler als erste Eisenbahn für den Personenverkehr in Deutschland von Nürnberg nach Fürth. Die Technologie war damals der Motor, um Menschen schneller von A nach B zu bringen. Fast 180 Jahre später sind es enorme Datenmengen, die durch Technologien wie In-Memory und Mobile immer schneller zwischen Softwarekomponenten und Standorten ausgetauscht werden müssen. Wie gut der Motor Technologie unter diesen Voraussetzungen bereits läuft, soll der IT-Frühjahrs-Check bei den DSAG-Technologietagen vom 22. bis 23. Februar 2012 im NürnbergConvention Center zeigen. Motor Technologie: In-Memory und Mobile auf dem Prüfstand lautet dem entspre chend das Motto der Veranstaltung. Wir sind davon überzeugt, dass die neuen Konzep te von SAP großes Potenzial bieten, um die Anforderungen im analytischen und mobilen Be reich zu meistern. Allerdings gibt es noch viele Fragen zu Komplexität, Betriebskonzept, Einführungsaufwand und Preismodell zu klär en, schürt DSAG-Techno logievor stand Dr. Marco Lenck die Er wartungen der zahlreichen Besucher. Konkrete Antworten auf zentrale Fragen Zu den Schwerpunktthemen Mobility und In-Memory erwarten IT-Manager, Softwareentwickler und Systemprogrammierer konkrete Antwor ten auf zentrale Fragen: Wie gestal tet sich der Weg von der Powerpoint-Präsentation zur Praxis? Wie kommt der neue Motor SAP NetWeaver bei den SAP-Kunden an und wie verändert er die bestehen den Systeme und Prozes se? Außerdem soll auf gezeigt werden, wie sich die IT-Technolo gen auf die notwendigen Veränderungen durch das Thema Mobility ein stellen können. Wie las sen sich welche Zusatznutzen aus den neuen Technologien zie hen und wie sind diese gewinnbringend für das Business einsetzbar? Das ist die wichtigste Frage. Gesprächsstoff für den Gedankenaustausch Die eine oder andere Antwort wird bestimmt die SAP-Keynote liefern. Der SAP- Motor der Zukunft heute schon verfügbar, lautet das Thema, über das Barbara Althoff- Simon, Senior Vice President, Head of Installed Base Maintenance & Support, Corporate Office bei der SAP AG gemeinsam mit Dr. Jürgen Kreuziger, Senior Vice President, TIP CORE Lifecycle Management, ebenfalls von der SAP AG, sprechen werden. Die Keynote will greifbar machen, wie durch In-Memory, Mobile und Cloud-Computing völlig neue Möglichkeiten für die Geschäftsprozesse entstehen, wie sich diese nutzen lassen und wie die IT in diese Richtung weiterentwickelt werden kann. Neben dem SAP-Vortrag werden die Sitzungen der 20 DSAG-Arbeitskreise und die Themengruppen SAP-Betrieb, Anwendungen managen, Informationen gewinnbringend nutzen, Geschäftsprozesse optimieren, Benutzerproduktivität erhöhen und Anwendungen mobilisieren den rund 1.500 erwarteten Teilnehmern genug Stoff für einen angeregten Gedankenaustausch mit den Kollegen liefern. Faites vos jeux Bitte machen Sie Ihr Spiel! Nach vielen Informationen und interessanten Gesprächen wird es am Ende des ersten Tages bei der Happy Hour und der tra ditio nellen Abendveranstaltung Zeit, in die schil- Mobility lernde Casinowelt einzutauchen. Im fränkischen Klein-Las-Vegas können die Teilnehmer ihr Glück im Spiel herausfordern: beim Roulette, Black Jack, Poker, Craps (Würfelspiel) oder an einarmigen Banditen. Damit sich die Gewinne am Spieltisch angemessen feiern und die Verluste besser ertragen lassen, untermalt dezente Barmusik, gemixt mit Rock, Pop und Soul die spielerische Auseinandersetzung mit der launischen Fortuna. Machen Sie Ihr Spiel! Die Anmeldung und weitere Informationen finden Sie unter www.dsag.de/go/technologietage. (tk) 01-12 DSAG blaupause

DSAG-Technologietage 2012 19 AKTUELLE ANSICHTEN AUS DEM TECHNOLOGIE-RESSORT Was vom Hype bleibt Die Virtualisierung von Software und Hardware ist im SAP-Umfeld top. Mobile Anwendungen stehen ebenfalls im Fokus vieler SAP-Anwender in 2012. SAP HANA ist dagegen immer noch ein Randthema. Das brachte die aktuelle DSAG-Investitionsumfrage ans Licht. Daraus ergeben sich mehrere Anforderungen aus dem Technologie-Ressort an SAP. Dr. Marco Lenck, Mitglied im Vorstand der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe (DSAG) e. V., Fachressort Technologie SAP schreitet mit In-Memory- und Cloud-Computing-Angeboten voran. Die Marketingmaschinerie läuft auf Hochtouren, erste Anwender werden präsentiert. Und auch das Interesse in den Medien ist groß. Es scheint so, als gäbe es fast nur noch diese Themen, sieht man einmal vom Rauschen im Blätterwald hinsichtlich der mobilen Anwendungen ab. Die Unternehmensrealität zeigt ein anderes Bild. Haben doch DSAG- Mitglieder konkreten Investitionsplanungen in SAP HANA und Cloud/on-demand eine Absage erteilt. Lediglich 10 Prozent bzw. 18 Pro zent planen laut DSAG-Investitionsumfrage 2012 Projekte in diesen Bereichen. Feh lende bedarfsgerechte Preismodelle und damit einhergehende hohe Einstiegshürden liegen als Gründe auf der Hand. Dagegen zählt die Virtualisierung zu den Top themen in SAP-anwendenden Unternehmen im Technologieumfeld (71 Prozent). Gefolgt von den mobilen Anwendungen mit 59 Prozent. Die Virtualisierung bleibt damit, wie schon im vergangenen Jahr, auf Platz 1, so das Ergebnis. Fragen offen Die Planungen der DSAG-Mitglieder für mobile Anwendungen nehmen aber immer weiter Fahrt auf. Kein Wunder! Was im Privatleben zum Standard wird, soll auch in der Business-Welt Einzug halten. Ein Aufgabengebiet, dem sich SAP stellt und diesbezüglich investiert hat. Sybase lässt grüßen! Grundsätzlich eine positiv zu wertende Akquisition. Aktuell gibt es jedoch noch einige entscheidende Fragen zur Strategie, zur Technologie und zum Lizenzmodell zu beantworten (siehe auch Beiträge Krombacher und Viega ab Seite 24). Vor allem ist ganz deutlich spürbar, dass es sich bei Sybase und SAP um zwei Unternehmen handelt. Inwieweit eine Integration der Produktwelten erfolgen soll, ist noch unklar. Wäre aber angesichts der sonst entstehenden zusätzlichen Komplexität wünschenswert. g Dr. Marco Lenck, Vorstand Fachressort Technologie Missverhältnis zwischen Nutzen und Aufwand Einige würden gerne schnell handeln. Der Bedarf, neue Möglichkeiten im mobilen Bereich zu nutzen, steht bei Unternehmen, die bereits mobile Lösungen einsetzen, hoch im Kurs. Auch das Management meldet großes Interesse an. Der Wunsch: über Smartphones oder Tablet-PCs auf SAP-Anwendungen von unterwegs zuzugreifen. Informationen schnell und performant abrufen. Eine tolle Sache! Gerne auch über Apps. Hier stellt SAP im App-Store eine breite Palette an kleinen Helfern zur Verfügung (siehe Beitrag Seite 23). Das Management jubelt, der Fachbereich ist begeistert. Und die IT-Abteilung? Winkt erst mal noch ab. Und das aus gutem Grund: Zwar ist es relativ einfach, über einen Doppelklick eine App herunterzuladen. Nur was dann? Derzeit besteht noch ein krasses Missverhältnis zwischen dem, was der Anwender als Apps sieht, und dem Aufwand, diese verfügbar zu machen. Dafür muss ein klassisches Infrastrukturprojekt angestoßen werden. Ob sich das lohnt? Dieser Frage muss man sich stellen. Zumal ein Ja mit großem Aufwand verbunden ist. Weshalb die DSAG immer lauter Landschaftsempfehlungen für den Aufbau und den Betrieb mobiler Anwendungen fordert. Damit wüssten alle SAP-Kunden, welche Voraus- setzungen sie schaffen müssen, um eine Mobility-Strategie in unterschiedlichen Ausprä gungen im Unternehmen umzusetzen. Eine Idee in diesem Zusammenhang wäre, mobile Technologien in einer Cloud anzubieten. Dann entfielen der Aufbau der Infrastruktur und die Konfiguration. Mehr User, mehr Lizenzen Wen dann die Komplexität der Systemlandschaft nicht mehr schreckt, der sollte sein Augenmerk auf das Preismodell richten. Kommen doch unter Umständen zusätzliche Lizenzkosten auf Unternehmen zu, da Anwender, die vorher nicht mit SAP gearbeitet haben, jetzt Apps nutzen. Auch hierzu gibt es derzeit Diskussionen mit SAP. Die Erwartungen sind sehr hoch, dass Projekte künftig einfacher werden sollen und beim Preismodell auch die Interessen des Mittelstands berücksichtigt werden. Über den aktuellen Stand werden die DSAG-Technologietage 2012 Aufschluss geben. Bei der Veranstaltung sieht sich die DSAG erneut in der Rolle, ungeschminkte Informationen an SAP-Kunden weiterzugeben. Aktuelle Anforderungen auf einen Blick Allgemein verfügbare Landscape- Empfehlungen für den Aufbau mobiler Anwendungen von SAP sind notwendig: Wie sieht die ideale Infrastruktur aus? Homogene Entwicklungswerkzeuge für Apps Bedarfsgerechte Preismodelle bei mobilen Anwendungen Bezahlbare Einstiegsszenarien für SAP HANA DSAG blaupause 01-12

20 DSAG-Technologietage 2012 Umfrage SAP NetWeaver Process Integration Performance gut Monitoring ausbaufähig Mehr als 400 Vertreter von Anwenderunternehmen und Benutzergruppen aus über 15 Ländern haben Stellung bezogen: Bei der Umfrage des Arbeitskreises Application Integration zum Thema SAP NetWeaver Process Integration wurden u. a. unterschiedliche Releasestände, Schnittstellen und die Performance beurteilt. Ein Ergebnis: Beim End-to-End-Monitoring besteht noch Verbesserungsbedarf. Hermann Steinrötter, Holger Himmelmann und Gabriela Teufel, Sprecherteam des Arbeitskreises Application Integration Das Ohr am Puls des SAP-Anwenders zu haben, versteht die DSAG als eine ihrer vordringlichsten Aufgaben. Der Arbeitskreis Application Integration setzte diese Pulsmessung im letzten Jahr zum dritten Mal in Form einer Anwenderumfrage im Bereich SAP NetWeaver Process Integration (PI) um. Insgesamt wurden 412 Vertreter von Anwenderunternehmen und Benutzergruppen aus nahezu allen Branchen in über 15 Ländern befragt. Dies geschah zusammen mit der Global Special Interest Group for Process Integration (GSIG for PI), in welcher Arbeitskreise mit dem Fokus auf PI/SAP-Integration aus über 13 Ländern und SAP-Benutzergruppen vereinigt sind. Im Zentrum der Umfrage stand 2011 das Thema Monitoring neben allgemei nen Fragen rund um die Nutzung von SAP NetWeaver PI und dem Aufbau der entsprechenden IT-Organisation. Bis weit über 500 Schnittstellen Die Umfrage zeigt, dass mittlerweile die knappe Mehrheit der Anwender ein zentra- Arbeitskreis Application Integration Der Arbeitskreis Application Integration mit seinen über 1.300 Mitgliedspersonen beschäftigt sich derzeit überwiegend mit der SAP-NetWeaver-Komponente SAP PI (Process Integration, ehem. SAP XI). Dabei geht es neben der Entwicklung und dem Betrieb von Integrationsszenarien auch um allgemeines Schnittstellendesign und -management, serviceorientierte Architekturen, Anforderungen an die IT-Organisation und Fragestellungen rund um Sicherheit und Hochverfügbarkeit im Schnittstellenkontext. Daneben behandelt das Gremium nach wie vor Fragen aus den Bereichen EDI, ALE/IDoc, SAP Business Connector, weiterer SAP-Konnektoren und anderer Integrationstechnologien. www.dsag.de/ak/application-integration.html les Entwicklungsteam im Bereich PI/Integration einsetzt. Ein weiteres interessantes hang SAP NetWeaver PI 7.3. Die Lösung be- aufgeführt wurde in diesem Zusammen- Ergebnis: Zum Zeitpunkt der Befragung hatte noch knapp ein Drittel der Unternehmen Ramp-up und ist demzufolge nur vereinzelt fand sich während der Umfrage noch im das Release XI 3.0 im Einsatz. Eine Version, unter dem Punkt Andere zu finden. In Bezug auf die Anzahl der Integrationsszenarien die mittlerweile nicht mehr offiziell von SAP gewartet wird. (Siehe Bild 1) Außerdem hat gingen die Zahlen von einzelnen Schnittstellen bis weit über 500. Die Mehrheit der sich ergeben, dass insbesondere größere Unternehmen teilweise verschiedene PI- Teilnehmer bewegte sich dabei im Bereich Releases parallel einsetzen. Nicht explizit von elf bis 250 Integrationsszenarien. g Das Sprecherteam im Arbeitskreis Application Integration: v.l.n.r. Hermann Steinrötter, Arbeitskreissprecher, Holger Himmelmann und Gabriela Teufel, stellvertretende Arbeitskreissprecher 01-12 DSAG blaupause