Kulturlandschaftliche Herausforderungen des Klimawandels Möglichkeiten und Grenzen der regionalplanerischen Steuerung Workshop am 3.9.2013 in Berlin-Buch im Rahmen des Gemeinsamen Raumordnungskonzepts Energie und Klima Teil 3 der Gemeinsamen Landesplanung Berlin-Brandenburg Uta Steinhardt, Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
Innovationsnetzwerk Klimaanpassung Brandenburg Berlin Hauptkonfliktfelder Landschaftswasserhaushalt: Konkurrenz um Wasser bei Trockenheit, schadlose Wasserabfuhr in niederschlagsreichen Perioden Flächenkonkurrenz Ressourcenschutz (insbesondere Boden) vs. unangepasste Nutzungsform Sicherung der Biodiversität (einschließlich Arten und Biotopschutz) vs. Nutzungsintensivierung
Entwicklung eines integrierten Landmanagements durch nachhaltige Wasser- und Stoffnutzung in Nordostdeutschland Interdisziplinäres Verbundvorhaben koppelt technologische Innovationen im Bereich Wasser- und Nährstoffmanagement organisatorischen Innovationen für ein nachhaltiges Landmanagement Klärung der politisch-rechtlichen Voraussetzungen für die Ausbringung von gereinigtem Abwasser Stärkung regionaler Wertschöpfung
Rohstoffgewinnung Siedlung / Infrastruktur Barnim Kulturlandschaft im Klimawandel (2) Regionalplanung als Vermittlerin zwischen den Landnutzungssektoren Wasserwirtschaft Energiewirtschaft Landwirtschaft Wald-/Forstwirtschaft Tourismus Landschaftswasserhaushalt / -management Naturschutz Region als Schlüssel- und zentrale Arbeitsebene für nachhaltige Landnutzung USCHi
Regionalplanung in Brandenburg Mehrfache Abhängigkeiten Wahrnehmung / agiert im Dunkeln bzw. (An)Erkennen der Macht der raumordnerischen Ebene Regionalplanung Einschränkung der Bearbeitungsthemen und Instrumente bzw. Fehlen der überfachlichen und überörtlichen Arbeitsweise Regionalplanung reagiert, statt neutral zu steuern und zu entwickeln
Raumordnung auf Landesebene: LEP B-B (2009) Raumordnung auf regionaler Ebene Richtlinie des Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung des Landes Brandenburg für die Aufstellung, Fortschreibung, Änderung und Ergänzung von Regionalplänen vom 03. Juli 2009 Pflicht: Windenergie und Rohstoffe Kür: alle anderen Landnutzungsbereiche Vorranggebiet Freiraum Gebiet, in dem das funktionell und überregional zusammenhängende Netz besonders bedeutsamer Freiräume zur nachhaltigen Sicherung d. Freiraumfunktionen und der besonderen Werte des Naturhaushaltes und der Kulturlandschaft gesichert werden soll... Kriterien: maßstabsbedingte Konkretisierung des Freiraumverbundes des LEP B-B; Ergänzung durch regional bedeutsame Freiraumflächen und deren Verbindung
Klimaadaptierte Regionalplanung Identifizierung Klimawandelrobuster Landwirtschaftsflächen (unempfindlich gegenüber Windund Wassererosion & Austrocknung) auf hochwertigen Böden Anpassungsmöglichkeiten: Schutz dieser Ackerflächen gegenüber konkurrierenden Nutzungen
Klimaadaptierte Regionalplanung Identifizierung von Waldgebieten mit Erholungsfunktion, die besonders im siedlungsnahen Bereich an Hitzetagen an Bedeutung gewinnen; Aufzeigen von potentiellen Beeinträchtigungen der Erholungsflächen durch Waldbrandgefahr Anpassungsmöglichkeiten: Sicherung dieser Waldgebiete
Klimaadaptierte Regionalplanung: Vorschläge zu Gebietskategorien Barnim Kulturlandschaft im Klimawandel (2) Bezeichnung der Gebietskategorie Gebiete für Landwirtschaft Gebiete zur Erhaltung und Verbesserung des Wasserrückhalts Gebiete für Waldschutz Gebiete für Waldmehrung Regional bedeutsamer Schwerpunktbereich für Waldumbau Status & Verortung im Regionalplan Vorrang- / Vorbehaltsgebiet Festlegungskarte Vorrang- / Vorbehaltsgebiet Festlegungskarte Vorrang- / Vorbehaltsgebiet Festlegungskarte Vorranggebiet Festlegungskarte Hinweis (kartographisch) Erläuterungskarte Wesentliche Ziele & Kriterien Sicherung besonders hochwertiger Ackerstandorte, die unempfindlich sind gegenüber Trockenheit, Wind- und Wassererosion. Dauerhafte Sicherung einer ausreichenden Wasserverfügbarkeit Gebiete zum Schutz vorhandenen Waldes ab einer Größe von 5ha; v.a. in waldarmen Gebieten aufgrund des landschaftsästhetischen Werts sowie bzgl. Wäldern mit Erholungsfunktion Begründung neuer, trockenheitsresistenter Waldgebiete; v.a. im siedlungsnahen Bereich zu Erholungszwecken sowie zur Verbesserung des Siedlungsklimas Ausweisung besonders empfindlicher Waldflächen mit dem Ziel des Erhalts der Waldfunktionen durch Waldumbau
Erweiterung der Darstellungsrichtlinie für Regionalpläne Konkretisierung des Freiraumverbundes des LEP B-B Planungssicherheit/ Verläßlichkeit für Landnutzer Sicherung bedeutsamer / wertvoller Nutzungsstandorte v.a. unter den Bedingungen des Klimawandels Thematisierung und Lösung bestehender Raumnutzungskonflikte statt Verlagerung auf kommunale Ebene Förderung von Transparenz und damit auch Akzeptanz (mittels Differenzierung) Barnim Kulturlandschaft im Klimawandel (2) Regionalplan Oberes Elbtal/Osterzgebirge (1. Gesamtfortschreibung 2009) Karte 3: Landschaftsbereiche mit besonderen Nutzungsanforderungen Gebiete zur Erhaltung und Verbesserung des Wasserrückhalts Vorranggebiet Freiraum erosionsmindernder Ackerbau ackerbauliche Nutzung zugunsten einer Grünlandnutzung oder Erstaufforstung umwandeln standortgerechter Waldumbau
Spannungsfeld: Politik Akteure Zeit Instrumente Verwaltung Wissenschaft/ Bildung Regionalplanung Zivilgesellschaft Medien Wirtschaft exklusive / inklusive?
Spannungsfeld: Akteure Zeit Instrumente Barnim Kulturlandschaft im Klimawandel (2) Fokus INKA BB & ELaN: Dialog zwischen Wissenschaft & Praxis Herausforderung: verschiedene Strategien & Eigenlogiken (Fach-)Behörden folgen einer Planungslogik Firmen & Betriebe folgen einer Managementlogik Wissenschaft folgt einer Output-Logik
Spannungsfeld: Akteure Zeit Instrumente 100 250 Jahre 50 100 Jahre 40 90 Jahre 30 50 Jahre 3 5 Jahre 1 5 Jahre Forstwirtschaft Gebäude Netzgebundene Infrastruktursysteme Klimaszenarien Energieversorgung Gewerbliche Wirtschaft (Investitionen) Landwirtschaft Tourismus Gewerbliche Wirtschaft (Produktion) nach FROMMER (2010) verändert
Spannungsfeld: Akteure Zeit Instrumente Barnim Kulturlandschaft im Klimawandel (2)
Breites Akteursfeld: Schaffung von Problembewusstsein und Akzeptanz für Anpassung an Folgen des Klimawandels Ergänzung TÖB (z.b. Agrargenossenschaften, Landschaftspflegeverbände, FBG) Zeithorizonte: Sind Planungshorizonte von 20-30 Jahren ausreichend? (Stichwort Flexibilität) Planung auf Zeit, Rücknahme von Planungen, Rückbauplanung prüfen Planer als Experten für Langzeitorientierung unter Unsicherheiten? Instrumentenvielfalt: Stärkung hoheitlicher Instrumente: Erprobung einer Erweiterung der Gebietskategorien und Planzeichen Passfähigkeit und Verflechtung Nutzen kooperativer Strukturen Umfassender Planungsansatz unrealistisch / Pragmatismus angesagt?
Vom Flächenmanagement zu einer Landnutzungskonzeption Strategisch instrumentelle Ansätze Rechtlich-planerische Instrumente Kommunikative und kooperative Ansätze Ökonomische Anreize Klimawandel mitdenken und mitplanen