2017-12-07 Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann Antje.Stoeckmann@hnee.de Pferde in der Landschaftspflege Lebensraum Pferdeweide Artenvielfalt durch Pferdebeweidung?! 07.12.2017, Haus der Natur, Potsdam Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde Schickler-Straße 5 D-16225 Eberswalde Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 1
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(Pferde-)Beweidung im Naturschutz Aspekte: Naturkundlicher Hintergrund Einfluß der Beweidung auf Habitate und Arten Weidetiere Zu beachten: Management Tiermedizinische Aspekte Tierschutz Rechte und Gebote Ökonomie Erfolgskontrolle Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 4
Naturlandschaft in Europa Bekhuis et al. 2002 Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 5
Pferde in der Landschaftspflege Naturschutzfachliche Zielsetzung Erhalt von Lebensraumtypen, Pflanzengesellschaften Förderung Biodiversität, Strukturvielfalt nur offenhalten Flächeneignung für die Beweidung mit Pferden Flächencharakteristik Flächengröße Beweidungsmanagement Zeitraum / Zeitdauer / Intensität / Dichte Beweidung ganzjährig vs. saisonal / Umtriebsweide vs. Standweide Pferderassen Nutzung der Pferde Ansprüche der Pferde / Tiergesundheit Fachwissen / Zusammenarbeit Pferdehalter Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 6
Weidetier Pferd Landschaftsgestalter Robustrassen für fast alle Lebensräume geeignet Hochleistungsrassen eingeschränkt (-> Nahrung, Nutzung / gut geeignet: Zucht) lebensraumtypische Rassen verfügbar Einzäunung nicht aufwendig und für Wildtiere durchlässig menschenfreundlich attraktiv Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 7
Weidetier Pferd Sehr tiefer Verbiß Selektiver Fraß überweidet neben unterweidet Nährstoffarme Flächen - rohfaserreiche Vegetation Sandrasen als ideale Pferdeweide Strukturen Gehölzverbiß Löcher buddeln Wälzstellen Prozesse Dung / Kothaufen Sekundärkonsumenten / Destruenten Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 8
Impressionen Brandenburg: vorher Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 9
Impressionen Brandenburg: nachher Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 10
Strukturvielfalt - Biodiversität Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 11
Dung Dungkäfer Vögel - Fledermäuse Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 12
Trockenrasen Wiesenameise - Wendehals Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 13
Neuntöter an Aas (auf Pferdeweide) Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 14
Gehölzverbiß: Wildbirne, Weißdorn Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 15
Gehölzverbiß / Offenhaltung Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 16
Gewässerentwicklung Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 17
Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 18 Quelle: Wilde Weiden Praxisleitfaden für Ganzjahresbeweidung in Naturschutz und Landschaftsentwicklung
Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 19 Quelle: Wilde Weiden Praxisleitfaden für Ganzjahresbeweidung in Naturschutz und Landschaftsentwicklung
Eignung ganzjähriger Beweidung für die Erhaltung von Lebensraumtypen des Grünlands (x) 1 2 3 4 Quelle: Wilde Weiden Praxisleitfaden für Ganzjahresbeweidung in Naturschutz und Landschaftsentwicklung Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 20
https://www4.lubw.badenwuerttemberg.de/servlet/is/31415/pferdebeweidung_in_der _biotoppflege.pdf?command=downloadcontent&filename= pferdebeweidung_in_der_biotoppflege.pdf Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 21
Naturschutzfachliche Potentiale (ganzjährige) extensive Beweidung -> deutliche Steigerung der Biodiversität gegenüber traditionellen Formen der Pflege und Landbewirtschaftung ganzjährige, extensive Beweidung -> ökologische Funktionen von Wald-Offenland-Übergängen oder traditionell gehölzreichen Kulturlandschaften (Heckenlandschaften) extensive Beweidung aus Sicht des Tierschutzes artgerechte Haltungsform (Nutztiere!) Alternative zu traditionellen Formen der (Offen-)Landschaftspflege Förderung durch Agrarförderung & Naturschutz möglich Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 22
Ökonomische Aspekte / Förderung EU-Agrarförderung Agrarumwelt- und Klimaprogramme der Bundesländer Beachte: EuGH 2010: kein Zielkonflikt bei der Förderung von Naturschutz und Landwirtschaft Naturschutzflächen, die aus Gründen der Landschaftspflege beweidet werden, sind bei der Gewährung von Direktzahlungen der EU-Agrarpolitik ohne Einschränkungen zu berücksichtigen In Deutschland Umsetzung auf Länderebene erforderlich Vertragsnaturschutzprogramme der Bundesländer Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 23
Beispiel: Trockenrasen Gellmersdorf Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 24
Beispiel: Heide & Wald NP Veluwezoom NL Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 25
Beispiel: Landschaftspflege, bedrohte Rasse http://bilder.nw-news.de/senner_pferde_in_der_moosheide/4/1056173/1056181.html Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 26
Beispiel: Flußaue Millingerwaard, NL Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 27
Beispiel: Waldentwicklung Eichen(hute)wald Naturverjüngung Eiche (Kindel, Thüringen) Hartholzauwald Naturgründung Esche, Ulme, Eiche in Weißdornbüschen (Blaauwe Kamer, NL) Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 28
Beispiel: Offenhaltung / Artenschutz https://www.giessen.de/index.phtml?object=tx%7c1894.26&fid= 684.8424.1&mNavID=1894.6&sNavID=684.416&La=1 Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 29
Beispiel: Halboffene Weidelandschaft Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 30
Beispiel: Pferdeweide - Kulturgrasland Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 31
Beispiel: Begleitende Naturschutzmaßnahmen https://www.pferd-aktuell.de/biologischevielfalt Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 32
Beispiel: Waldweide (Quelle: Rieken, BfN) Allmendeweiden im Alpenvorland, Bayern Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 33
Vergangenheit! Zukunft? Senner Pferde des Fürstlichen Gestüts in Lopshorn (Ölgemälde von Carl Rötteken und Gustav Quentell um 1850, Lippisches Landesmuseum, http://www.bs-paderbornsenne.de/projekte/beweidung/senner-pferde/zur-geschichte-der-senner-pferde.html) Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 34
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Photos: Stöckmann Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 35
Weiterführende Literatur Prof. Dr. rer. nat. Antje Stöckmann HNE Eberswalde 7.12.2017 NABU Potsdam Seite 36