Energie aus der Landschaftspflege der Königsweg?
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- Sofia Fischer
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1 Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Energie aus der Landschaftspflege der Königsweg? Kathrin Ammermann Bundesamt für Naturschutz Leiterin des Fachgebiets Erneuerbare Energien, Bergund Bodenabbau Foto: T. Dahms
2 Zukünftige Treiber des Landschaftswandels? Energiewende Bevölkerungsrückgang Demographischer Wandel Klimawandel Agrarpolitik und -struktur Betriebs- und Schlagvergrößerung Extremereignisse Überalterung Erwärmung Binnenwanderung / S/Ubranisierung Internationalisierung Spezialisierung Anpassung Bildquelle:Hofmann & Preißler 2008
3 Zielsetzungen Strategie Klimaschutz Energiekonzept des Bundeswirtschafts- und Bundesumweltministeriums Zuverlässige, wirtschaftliche und umweltverträgliche Energieversorgung Weg ins Zeitalter der erneuerbaren Energien: Herausforderungen in der nachhaltigen Nutzung und Erzeugung von Bioenergie Landschaftspflegematerial Erhalt der biologischen Vielfalt Nationale Strategie über die biologische Vielfalt Ziele und Maßnahmen (u.a.) NATIONALE STRATEGIE ZUR BIOLOGISCHEN VIELFALT Nutzung von Synergieeffekten von Ausbau regen. Energieerzeugung und Erhaltung biologischer Vielfalt Entwicklung von Nachhaltigkeits-/ Naturschutzstandards Integration in die räumliche Planung
4 Flächenziele der nationalen Biodiversitätsstrategie Hohe Bedeutung für Anbau und Produktion von Biomasse 2% der Landesfläche Wildnis 5% der Waldfläche natürliche Waldentwicklung dauerhafte Wiederherstellung regenerierbarer Moore natürliche Entwicklung auf 10 bis 20% der heute extensiv genutzten Niedermoore Regeneration und Neuentwicklung gefährdeter Biotoptypen und komplexe Erhaltung und Vermehrung ökologisch wertvoller extensiv genutzter Lebensräume Erhöhung des Anteils wertvoller Agrarbiotope um mind. 10% Anteil naturnaher Landschaftselemente an der Agrarlandschaft mind. 5% Vergrößerung der Rückhalteflächen an den Flüssen um mindestens 10% Renaturierung beeinträchtigter Stillgewässer einschließlich ihrer Uferbereiche und ökologische Sanierung der Einzugsgebiete
5 Szenario 2025 bei hohem gesellschaftlichen Steuerungsgrad Szenario 2025 bei mittlerem gesellschaftlichen Steuerungsgrad Quelle: Kolodziej 2009 Szenarien zur Landschaftsentwicklung bei unterschiedlichem gesellschaftlichen Steuerungsgrad um Reichenberg bei Dresden heutiger Zustand Szenario 2025 bei geringem gesellschaftlichen Steuerungsgrad
6 Auswirkungen des Energiepflanzenanbaus: Trend zum Anbau weniger, intensiver Kulturen: Negative Auswirkungen auf Naturhaushalt und Landschaftsbild Katrin Schulze Akzeptanzprobleme Katrin Schulze Finanzielle Anreize (Boni): Steigerung der Pachtpreise Zielkonflikte Verlust an Arten und Lebensräumen Anhaltender Grünlandverlust: Klimaschutzwirkung? NABU
7 Nachhaltige Nutzung von Biomassereststoffen Erhaltung des Grünlands (auf standortangepasste Entnahmegrenzen und abgestimmte Schnittzeitpunkte hinsichtlich Brutzeitpunkten achten!) Offenhaltung von Lebensräumen, oft in Schutzgebieten (z.b. Halbtrockenrasen) Erhaltung wertvoller Lebensräume für zahlreiche Tier-und Pflanzenarten Minderung von Flächen- und Nutzungskonkurrenzen, Landschaftspflege (Offenhaltung der Landschaft, Erhaltung strukturbereichernder Elemente der Kulturlandschaft) Ausgleich in Regionen mit zurückgehender Milcherzeugung, Schafbzw. Rindfleischproduktion, Aufrechterhaltung des Erholungswertes von Natur und Landschaft Umsetzung von Schutz- bzw. Erhaltungszielen. NABU
8 Energetische Nutzung von Landschaftspflege: Wo stehen wir? Trends: Einzelne Projekte werden realisiert Positivbeispiele: Landschaftspflegebonus war kaum wirksam (Vorgabe: mind. 50%-Anteil) Entwicklung der Technik erfolgt langsam (Ernte und Verwertung) Bislang eher Einzellösungen als einfach multiplizierbare Beispiele (Logistik) Run auf Landschaftspflegematerial bleibt aus
9 Beispiel I Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben: Synergien von Grünlandpflege und Klimaschutz Voruntersuchung 10/2009 bis 04/2011 Hauptuntersuchung Start 2011
10 Beispiel I Ziel des Hauptvorhabens: Verschiedene Grünlandtypen, Verschiedene Gefährdungsursachen des Grünlandes Verschiedene Pflege und Verwertungspfade des Pflegeschnitts Lösung logistischer, technischer wirtschaftlicher Fragen Übertragbarkeit auf andere Regionen Wirtschaftlichkeit zur Unterstützung notwendiger Mahd Verschiedene Kooperationspartner Aus Projektskizze Schleswig- Holstein, S.32 Aus Projektskizze Hunsrück, S. 14 Aus Projektskizze Schwäbische Alb, S.20
11 Beispiel II Biodiversität und Energieholz Naturstiftung DAVID und Projektpartner; gefördert durch BMU Laufzeit: 3,5 Jahre, in den Ländern Thüringen und Brandenburg naturschutzfachlich abgesicherte und wirtschaftlich attraktive Offenhaltung von Kulturbiotope in Form einer Energieholznutzung. Erschließung neuer Potentiale der Holzenergienutzung, die gleichzeitig einen sehr positiven Naturschutzaspekt aufweisen. Aufzeigen von Verdienstmöglichkeiten im Energieholzsektor, besonders im ländlichen Raum durch die Entwicklung kurzer Wertschöpfungsketten. Aus Projektskizze Schleswig- Holstein, S.32 Aus Projektskizze Hunsrück, S. 14 Aus Projektskizze Schwäbische Alb, S.20
12 Beispiel II Modellflächen Auswahl und Beerntung Biomassepotenzialbestimmung Verfahrensketten, -technik, ökonomische Bilanzierung Qualitätsmerkmale der Hackscnitzel Technikfolgenabschätzung und naturschutzfachliche Effizienz Erstellung von THG-Bilanzen
13 Landschaftspflegematerial Was ist Landschaftspflegematerial? Landschaftspflegebonus im EEG führte zu einer Auseinadersetzung mit dem Begriff Klare, einfach zu überprüfende Definition gibt es nicht Enge Auslegung rechtfertigt die höhere Vergütung, führt zu relativ geringen Mengen Weitere Auslegung umfasst mehr anfallende Schnittgüter, deren Erzeugung nicht mehr eng an Naturschutzziele geknüpft ist Weitere Auseinadersetzung im EEG erforderlich
14 Energie aus der Landschaftspflege - der Königsweg? Königsweg : eine leichte und doch optimale Problemlösung (Internet) Optimale Problemlösung schon eher! Leichte Problemlösung sicher nicht! hohe Logistikkosten, da geringe Mengen Wenig Erfahrung viele Sonderfälle, Einzellösungen technischer Weiterentwicklungsbedarf zahlreiche Kooperationspartner Mobilisierung weiterer Biomassen keine Flächenkonkurrenz, positive THG-Bilanzen, Nutzungskonkurrenzen vorher klären, hohe Akzeptanz, da Synergieeffekte Der schwierigere Weg lohnt sich
15 Herausforderungen Die energetische Nutzung von Landschaftspflegematerial muss weiter ausgebaut werden. Dafür bedarf es: Weiterentwicklung der Technik (Ernte wie Verwertung) der Verbesserung der Potenzialermittlung und Logistik (dezentral anfallende, geringe Mengen) die Unterstützung der organisatorischen Strukturen höhere finanzielle Anreize (z.b. im EEG) Definition und rechtliche Einordnung klären Die Ansätze sind da, sie müssen unterstützt werden!
16 Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Dipl.-Ing. Kathrin Ammermann FGL in Erneuerbare Energien / Berg- und Bodenabbau Bundesamt für Naturschutz, Karl-Liebknecht-Str. 143, Leipzig Tel.: 0341 / Mail: kathrin.ammermann@bfn.de
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