Das mehrdimensionale Behandlungskonzept für Patienten mit Essstörungen Dr. Dipl.-Psych. Doris Weipert PP + KJP Forum für Ess-Störungen 65191 Wiesbaden, König-Adolf-Str. 9a QZ der Hausärzte Wiesbaden, 16.05.2018 1
Forum für Ess-Störungen Psychotherapeutische Praxis mit mehrdimensionalem Behandlungskonzept 2
Unsere Philosophie 3
Versorgungsnetzwerk (VN): 1 + 5 psycholog. Psychotherapeutinnen mit KV-Abrechnungsmöglichkeit 1 Ernährungsberaterin / Ökotrophologin 2 Gruppentherapeutinnen (Dipl.-Psych./ PP) 1 Kunsttherapeutin 1 Körpertherapeutin 1 Sekretärin (halbtags) 1-2 Praktikantinnen, Ausbildungsassistentin 4
Praxisteam 2017 6
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Benchmarking-Studie der TU Berlin 62 MVZ und 56 VN (2009) Benchmarking: 81,25 % (Top-Gruppe) Patientenerfolg im Vergleich: 84 % Netzwerkerfolg im Vergleich: 89% Krankenkassenerfolg im Vgl.: 91% Leitlinienorientierung im Vgl.: 75% Administration im Vergleich: 75% Vertragsmanagement im Vgl.: 75% Evaluation & Dokumentation : 70% 8
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Vertrag IGV mit der BKK Süd seit 1.4.2005 Zielsetzungen: Optimierung des Therapieerfolgs Vermeidung kostenintensiver stationärer Aufenthalte Optimierung der Schnittstellen Verbesserung der Umsetzbarkeit der Behandlungserfolge 13
Leistungsumfang - 4 Komplexpauschalen Zuordnung nach Alter + Diagnose Komplexpauschale 1 (Erwachsene mit Anorexie und Bulimie) 1. individuelle Ernährungsberatung (10 x 30 Min.) 2. indikative Gruppentherapie (15 x 120 Min.) 3. Schulungen im Bereich der Körperwahrnehmung (10 x 90 Min.) 4. psychologisch begleitete Schulung zum Ausdruck innerer Befindlichkeiten (6 x 120 Min. oder 4 x 180 Min.) 14
Komplexpauschale 2 (Jugendliche mit Anorexie und Bulimie) 1. individuelle Ernährungsberatung (10 x 30 Min.) 2. indikative Gruppentherapie (10 x 120 Min.) 3. Schulungen im Bereich der Körperwahrnehmung 4. psychologisch begleitete Schulung zum Ausdruck innerer Befindlichkeiten 5. Angehörigenarbeit (10 x 120 Min.) 15
Komplexpauschale 3 (Erwachsene mit BED und Adipositas) 1. individuelle Ernährungsberatung 2. indikative Gruppentherapie (15 x 120 Min.) 3. Schulungen im Bereich der Körperwahrnehmung 4. psychologisch begleitete Schulung zum Ausdruck innerer Befindlichkeiten 5. körperorientierte Bewegungstherapie (10 x 90 Min.) 16
Komplexpauschale 4 (Jugendliche mit BED und Adipositas) 1. individuelle Ernährungsberatung 2. indikative Gruppentherapie (10 x 120 Min.) 3. Schulungen im Bereich der Körperwahrnehmung 4. psychologisch begleitete Schulung zum Ausdruck innerer Befindlichkeiten 5. Angehörigenarbeit (10 x 120 Min.) 6. körperorientierte Bewegungstherapie (10 x 90 Min.) 17
Netzwerk - Verbindungen Zugang durch: Internet-Recherche (Homepage) Krankenkassen Haus- / Facharzt Kliniken Gesundheitsamt Schulen Empfehlungen durch Dritte 18
Kooperationspartner Haus-/ Facharzt Überwachung des Allgemeinzustandes, Laborwerte evtl. Verlaufkontrolle oder zusätzliche Behandlung mit Medikamenten (telefon. Kontakt) Stationäre Akutbehandlung im St. Josefs-Hospital in Wiesbaden (Sondenernährung bei einem Gewicht unter BMI 14) Stationäre Maßnahme in einer psychosomat. Klinik (Unterbrechung des Vertrags bis zur Entlassung der/s Patientin/en, danach Weiterführung der Behandlung im Forum für Ess-Störungen) Institut für Psychologie der Johannes-Gutenberg-Universität Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie Dr. Tanja Legenbauer (Evaluation der Ergebnisse) 19
Ambulante Kooperationspartner: Dr. med. Annette Josten Ernährungsmedizin Dr. med. Bettina Kern Ernährungsmedizin Dr. med. Sievers Seebens Allgemeinmedizin Dr. med. Michael Leistner Allgemeinmedizin Dr. med. Susanne Thiel (Mz) Internistin Prof. Dr. med. Hanns Löhr Gastroenterologe Dr. med. Susanne Hof Gynäkologin. 20
Stationäre Kooperationspartner: Akute Maßnahme vor Ort: HSK Klinik für Psychiatrie St. Josefs-Hospital Gastroenterologie Psychosomatische Fachkliniken: Klinik Ananke in Freyung Klinik Lüneburger Heide in Bad Bevensen Klinik Staffelstein (Jugendliche) in Bad Staffelstein St. Franziska-Klinik in Bad Kreuznach Parkland-Klinik in Bad Wildungen Eleonoren-Klinik in Lindenfels-Winterkasten Spessart-Klinik in Bad Orb (Jugendliche und Eltern+Kind) 21
Indikation zur stationären Maßnahme: ausgeprägte somatische Folgeerscheinungen erheblicher Gewichtsverlust (BMI niedriger als 14,5) mangelnde Motivation mangelnde Veränderungen nach 6 Monaten ambulanter Therapie schwierige soziale Situation (Partnerschaft, Familie) zusätzliche Belastungen durch andere psychische oder somatische Erkrankungen (Komorbidität) 22
Zusammenfassung der Rahmenbedingungen für IGV: Vorteile für den Patienten Rundum-Versorgung vor Ort Kein Ausfall durch Krankenstand Geringere Rückfallwahrscheinlichkeit Kostenersparnis für die BKKs Vermeidung stationärer Aufenthalte Delegation der Verwaltung an uns Abrechnung nur mit einem Partner 23
Diagnosen und Therapieerfolg zum Zeitpunkt der Katamnese (102 Pat.) Vollremission: 57 Teilremission: 29 Rückfälle: 16 (Anorexie: 6, Bulimie: 5, BES: 5)
Transdiagnostische Veränderungen während des Katamnesezeitraumes. Es konnten keine spezifischen Risikofaktoren dazu festgestellt werden.
Zwei Hypothesen: Bei längerem Katamnesezeitraum ist der Anteil der Teil- und Vollremittierten höher. Der Anteil der Rückfälle hat mit der Schwere der ES und der Komorbidität zu tun.
www.forum-ess-stoerungen.de Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Welche Fragen haben Sie noch? 27