Das Verpackungsgesetz Neue Anforderungen an Hersteller, Duale Systeme und Verpackungen IHK Akademie München, 15. Oktober 2018
Susanne Tölzel Strategic Consultant
Neue Anforderungen an Hersteller, Online-Händler, Duale Systeme Design-Ansätze für bessere Rezyklierbarkeit Checkliste für bessere Rezyklierbarkeit
Was sich 2019 ändert 1. Umsetzung der Beteiligungspflicht an den Dualen Systemen wird durch das öffentlich einsehbare Register LUCID transparent 2. ALLE Hersteller bzw. Erstinverkehrbringer sind betroffen 3. Registrierungspflicht im Verpackungsregister 4. Meldepflicht der Systembeteiligungsverträge und -mengen im Verpackungsregister 5. Duale Systeme sollen recyclingfreundliche Verpackungen besser stellen und den Einsatz von Rezyklaten sowie nachwachsenden Rohstoffen fördern (nicht näher geregelt) 6. Folgen der Nicht-Systembeteiligung werden finanziell schmerzhaft
Der Ablauf 1. Registrierung unter lucid.verpackungsregister.org 1.1. Zugangsdaten zu LUCID beantragen 1.2. Registrierungsdaten eingeben 2. Verpackungen analysieren und erwartete Jahresmenge pro eingesetzter Materialart abschätzen 9. Hinterlegung der lizensierten Ist-Mengen in LUCID 3. Angebot für Entsorgung bei einem oder mehreren der derzeit zehn Dualen Systeme einholen. 4. Lizenzvertrag abschließen (mit Plan-Mengen) 5. Auftragsbestätigung und Zahlung 8. Nach Jahresabschluss Erfassung der tatsächlichen Verpackungsmengen und Endabrechnung mit dem Dualen System (Ist-Mengen) 7. Das Duale System hinterlegt die Lizenzierungsdaten in LUCID 6. Erhalt der Lizenzierungsbescheinigung
Welche dualen Systeme gibt es zur Zeit? 1. Der Grüne Punkt Duales System Deutschland GmbH 2. BellandVision GmbH 3. INTERSEROH Dienstleistung GmbH 4. Landbell AG für Rückholsysteme 5. NOVENTIZ Dual GmbH 6. Reclay Systems GmbH 7. RKD Recycling Kontor Dual GmbH & Co.KG 8. Veolia Umweltservice Dual GmbH 9. Zentek GmbH & Co. KG 10.Prezero Dual GmbH (neu seit 5.10.2018) Duale Systeme sind privatwirtschaftliche Unternehmen, die die Sammlung, Sortierung und Verwertung von Verkaufsverpackungen organisieren.
Mengeneinschätzung: Ein Beispiel Material* Gewicht* Jahresmenge Becher Kunststoff (PP) 20 g 8.000 kg Foliendeckel Aluminium 5 g 2.000 kg Deckel Topping Kunststoff (PET) 6 g 2.400 kg Etikett Kunststoff (PET) 2g 800 kg Summe Kunststoff Summe Aluminium 28 g 11.200 kg 5 g 2.000 kg Planmenge 2019: 400.000 Stück* * fiktive Angaben
Design-Ansätze für bessere Rezyklierbarkeit
Bild: pacoon FlatSkin 70 % weniger Plastik getrennte Entsorgung
Tray aus Tiefzieh-Fasermaterial mit Deckelfolie Bild: Mondi Group bis zu 70 % weniger Plastik getrennte Entsorgung
Bild: Frosta Reine PP-Beutel
Bild: Frosta Faltschachtel + PET-beschichtete Papierschale
Bild: Karwendel Reiner PP-Becher mit Inmould-Labelling
Bilder: Werner & Mertz; Dr. Schnell Rezyklat- Flaschen
Bild: Nestlé Aluminium weggelassen
Bild: Zoega's Aluminium-Barriere ausgetauscht durch PET
Bild: Gilette Kunststoff durch Faser ausgetauscht
Bild: Shutterstock Monomaterial-Kapseln mit SiOx-Beschichtung statt Aluminium
Kunststoff-Füllmaterial ersetzt Gewinner Better-With-Less Design Challenge Bild: Metsä
Bild: pacoon Nicht immer müssen Folien hochtransparent sein!
Bild: Mondi Group Standbodenbeutel und Beutel aus Monomaterial (PE)
Bild: Mondi, PR 100 Standbodenbeutel aus Monomaterial mit 85% Gutfraktion (PE)
Und es gibt noch viele weitere Beispiele
Beispielhafte Verbesserungsvorschläge eines Recyclers (Interseroh) Verbund: PP - PETmet - PE Nicht Recyclingfähig* Verbund: PP - PPAlox - PE Eingeschränkt recyclingfähig* Verbund: PP - PPAlox - PP Gut recyclingfähig* Bild: Sealer Sales Inc. * gem. Beurteilungs-Methodik von bifa Umweltinstitut und Fraunhofer IVV
Checkliste für bessere Rezyklierbarkeit
Parameter für recyclingfreundliche Packungen Kunststoff-Materialien Monomaterial PolyEthylen (PE), PolyPropylen, PET einsetzen Rezyklate einsetzen PET-Layer auf Polyolefinen (PE, PP) vermeiden geschäumtes PET vermeiden schwarze, Ruß-basierte Kunststoffe vermeiden Helle Kunststoffe einsetzen (transparent oder weiß) PVC/PVDC-Etiketten, Barrieren, Dichtcompounds vermeiden Etiketten und Labels große Etiketten/Labels vermeiden wasserresistente Kleber vermeiden Sleeves um Flasche/Becher vermeiden
Parameter für recyclingfreundliche Packungen Verbunde Faserverbund statt Multilayer kann positiver sein Trennbare Layer/Schichten einsetzen Nicht-PolyOlefine (PO) mit Dichte <1 vermeiden Tuben, Tiegel Restentleerung bei Tuben, Tiegeln, Flaschen verbessern Flaschen mit Verschlüssen aus Monomaterial Farben und Kleber hitzebeständige Farben vermeiden hitzebeständige Kleber vermeiden wasserlösliche Kleber und Farben bevorzugen
Parameter für recyclingfreundliche Packungen Papier/Karton Vermeiden von nassfesten Barrieren/Kleber/Stoffe, sofern diese nicht nachweisbar zurückgewonnen werden können Barrieren Aluminiumbarriere ersetzen EVOH bei PP und PE ist günstig PVOH ebenfalls, und ist sogar wasserlöslich Polyamid (PA)-Barrieren bei PE, PP vermeiden SiOx-Barrieren für Öle, Säuren, Wasser(dampf) sind günstig
Parameter für recyclingfreundliche Packungen Biokunststoffe BK Recycling technisch möglich, aber Mengen zu gering für eigene Sortierfraktionen Kompostierung funktioniert in Deutschland seltenst in der Industriekompostierung, ggf. in Garten-Kompostierung BK werden im VerpackG nicht schlechter gestellt BK entwickeln sich rasant - aktuelle Infos sind essentiell
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