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Transkript:

Liz Mohn Stellvertretende Vorsitzende des Vorstandes und des Kuratoriums der Bertelsmann Stiftung; Geschäftsführerin der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft mbh, Gütersloh

Synergie durch Vielfalt am 11.02.08 in Berlin Liz Mohn Seite 2 Die Podiumsveranstaltung Synergie durch Vielfalt ist die erste Veranstaltung in Deutschland innerhalb des Europäischen Jahres des Interkulturellen Dialogs. Die Erweiterung der europäischen Union, die Liberalisierung der Arbeitsmärkte, und die Globalisierung haben in vielen Ländern zu einem Mehr an Multikulturalität, einer höheren Zahl an Sprachen und Glaubensbekenntnissen, sowie ethnischen und kulturellen Hintergründen geführt, so umschreibt EU-Kommissar Jan Figel eine der größten Herausforderungen unserer Zeit: die Gestaltung des Zusammenlebens und der Zusammenarbeit zwischen Nationen, Kulturen und Religionen nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in Unternehmen. Globale Trends Die Studie Weltmächte im 21. Jahrhundert der Bertelsmann Stiftung bestätigt, dass der Großteil der Befragten China und Indien im Kreis der zukünftigen Weltmächte neben Amerika, der Europäische Union und Japan sieht. China zählt zudem gemeinsam mit den USA, Russland und den Vereinigten Arabischen Emiraten zu den führenden Finanzmärkten. Nach Schätzungen von Experten nehmen jetzt ca. 3 Milliarden Menschen zusätzlich am Wirtschaftsgeschehen teil. Natürlich auch auf den globalen Arbeitsmärkten! Dies zeigt eines sehr deutlich: Wir leben weder in einem europäischen noch einem amerikanischen und auch nicht in einem asiatischen Jahrhundert! Ich sage: Wir leben in einem globalen Jahrhundert! Gleichzeitig ermöglichen neue Technologien eine Welt umspannende Kommunikation und Zusammenarbeit! Unsere Welt ist nicht zuletzt dadurch derart komplex und schnelllebig geworden: Wir überblicken zwar, was in den letzten 10 Jahren geschah, wissen aber nicht, was in den nächsten 10 Monaten geschehen wird. Jeden Tag spüren daher Menschen eine große innere Unsicherheit es ist ein Wechselspiel von wirtschaftlichem Erfolgsstreben, sozialer Verantwortung und kulturellen Umbrüchen. Auch die Unternehmen erfassen diese Veränderungen: Menschen unterschiedlicher nationaler und kultureller Herkunft begegnen sich am Arbeitsplatz. Mitarbeiter mit veränderten Altersstrukturen und Lebensentwürfen verlangen einen Ausgleich zwischen den Generationen. Mit anderen Worten: Durch die Vielfalt müssen Mitarbeiter bei aller Unterschiedlichkeit lernen, vertrauensvoll und erfolgreich zusammenzuarbeiten. Welche Verantwortung besitzen aber Unternehmen in diesem Veränderungsprozess? Ist die Führung in den Unternehmen auf die Herausforderungen ausreichend vorbereitet? Sind Unternehmenskulturen in der Lage, eine Brücke zwischen Völkern, Kulturen und Religionen zu bauen? Das Potenzial kultureller Vielfalt Nach der Bertelsmann Stiftungs Studie Cultural Diversity Management in Deutschland hinkt hinterher haben deutsche Unternehmen noch zu wenig die Chancen kultureller Vielfalt für den Ausbau von Marktanteilen und den unternehmerischen Erfolg erkannt. Erst 44 Prozent der Unternehmen geben an, sich mit Fragen der kulturellen Vielfalt beschäftigt zu haben. Hierbei geht es nicht nur um die Frage des gegenseitigen Verstehens: Nur die Hälfte der Unternehmen integriert das Wissen und die Erfahrungen ihrer Mitarbeiter mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen aktiv in ihre Geschäftsprozesse. Dabei können sich Länder und Unternehmen der Globalisierung nicht mehr verschließen. Im Gegenteil: Unternehmen sind auf den Ausbau internationaler Handelsbeziehungen angewiesen. Unternehmerisches

Synergie durch Vielfalt am 11.02.08 in Berlin Liz Mohn Seite 3 Denken und Handeln müssen mehr und mehr mit einem globalen Verständnis, d.h. mit dem Wissen um globale Zusammenhänge und kulturelle Werte einhergehen. Wie bereiten Unternehmen die Menschen aber auf diese Zusammenarbeit vor? Wie können Kooperation, Teamgeist und Zusammenhalt über Sprachen und Grenzen hinweg durch die Führung gestärkt werden? Welche Werte sind in der globalen Unternehmenskultur entscheidend? Konnten sich früher Unternehmen auf heimische Märkte konzentrieren, so sind heute selbst mittelständische Unternehmen auf globale Kooperationen angewiesen als Kunden, Lieferanten oder Produzent. Es kann also nicht mehr darum gehen, sich der Globalisierung zu entziehen es geht darum, sie aktiv mit zu gestalten und sie als Chance für den unternehmerischen Erfolg zu begreifen. Es ist deshalb wichtig, sich seiner eigenen geschichtlichen und kulturellen Wurzeln bewusst zu sein. Nur wer sich zu seinen Werten bekennt, kann auch dem Gegenüber Vertrauen und Respekt entgegen bringen. Natürlich bedeutet jede Begegnung mit Menschen aus anderen Kulturen eine Herausforderung. Deshalb dürfen wir die Risiken nicht unterschätzen, die mit den Veränderungen und der Zusammenarbeit von Menschen unterschiedlicher Kulturen in den Unternehmen verbunden sind. Mitarbeiter einbeziehen Mitarbeiter befürchten oft ein stärkeres Konkurrenzdenken. Sie beschleicht ein Gefühl von Resignation und Hilflosigkeit, wenn sie an Veränderungen nicht teilhaben. Sie erleben Ängste durch die Umbrüche. Es muss nachdenklich stimmen, dass heute die Mehrzahl der Menschen in unserem Land dem Erhalt des Arbeitsplatzes Vorrang vor dem Wunsch nach Gesundheit einräumt! Um Werte und Einstellungen von Menschen zu verändern, braucht es Zeit. Menschen passen sich nur langsam neuen Lebens- und Arbeitsbedingungen an! Man darf Menschen bei Veränderungen nicht überfordern. Ihre gewachsenen, vertrauten Kulturen dürfen nicht entwurzelt werden man muss die Menschen auf dem Weg mitnehmen. Denn: Menschen suchen und brauchen Sicherheit, Halt, Sinnerfüllung, Kontinuität und Werte auch in den Unternehmen! Für viele Mitarbeiter ist das Unternehmen schon zur 2. Heimat geworden. Gerade, wenn wir an die Entwicklungen in vielen Familien oder die Zunahme der Single-Haushalte denken. Und das ist keine Frage der Herkunft, des Geschlechts oder des Alters! Gerade deshalb kommt der Gestaltung einer globalen Unternehmenskultur mit einem Ausgleich zwischen den Kulturen eine große Bedeutung zu. Sie wird zur Führungstechnik der Zukunft! Bereits vor Jahrzehnten formulierte mein Mann für das Unternehmen Bertelsmann folgendes Ziel: Über die Gewinnorientierung hinaus muss das Unternehmen einen Leistungsbeitrag für die Gesellschaft erbringen! Dazu gehörte von Beginn an immer auch der Grundsatz, dass man die Kulturen in den jeweiligen Märkten respektieren muss. Ohne diese Voraussetzung hätte das Unternehmen in einer so sensiblen Branche weltweit nicht so erfolgreich sein können. Heute hat Bertelsmann weltweit ca. 110.000 Mitarbeiter in über 70 Ländern! Gleichzeitig erleben wir immer wieder, welche Erfolge durch die Delegation von Verantwortung und den unternehmerischen Freiraum, die Mitsprache am Arbeitsplatz und die Beteiligung möglich sind.

Synergie durch Vielfalt am 11.02.08 in Berlin Liz Mohn Seite 4 Denn: Eine hierarchische Führung und Machtstreben führen auf Dauer nicht zu Problemlösungen. Am wichtigsten sind meines Erachtens: der sachbezogene Dialog aber auch die Neugier! Die Neugier auf neue Aufgaben, auf andere Kulturen und auf Menschen mit ihrem Wissen. Mit anderen Worten: Wir müssen begreifen, dass kulturelle Vielfalt die Voraussetzung für Kreativität und unternehmerischen Erfolg ist! Andere Länder, wie z. B. Abu Dhabi oder Dubai, bilden nur ein Beispiel für eine Vision von einer globalen Zukunft. Geschäftserfolg durch Vielfalt Unsere neue Studie Synergie durch Vielfalt zeigt positive Beispiele auf, wie Unternehmen kulturelle Vielfalt erfolgreich für Umsatzwachstum und unternehmerischen Erfolg nutzen können. Die unschätzbaren kulturellen Erfahrungen von Mitarbeitern bieten Chancen, zusätzlich Kunden zu erreichen, innovative Produkte zu entwickeln und Märkte zu erschließen. In der Kooperation mit ausländischen Partnern und für den Zugang zu fremden Märkten brauchen Unternehmen Mitarbeiter aus anderen Ländern, Kulturen und Religionen. Sie kennen politische Hintergründe, wissen um kulturelle Werte, sensibilisieren für fremde Religionen oder haben das richtige Gespür im Umgang mit ausländischen Partnern und Kunden. Bei der Studie wurde deutlich, dass Menschen in vielen Fällen noch zu wenig über die Kultur ja auch die Gefühle ihrer Mitmenschen und Kollegen wissen. Dadurch versäumen wir, von einander zu lernen und unser Wissen zu teilen und zu ergänzen! Fehler im Umgang mit anderen Kulturen werden leider immer passieren aber sie helfen, zu verstehen und Brücken zu bauen. Dabei besitzen wir durch den Aufbau von Netzwerken des Wissens - wie es der amerikanische Zukunftsforscher Jerome Glenn nannte heute ideale Bedingungen für den interkulturellen Austausch. Die Förderung der Bildung durch die globale Vernetzung und die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen werden zu Schlüsseln für die persönliche und berufliche Entwicklung eines Menschen und dessen Integration in die Gesellschaft. Unternehmenskultur und interkultureller Dialog Unternehmen sollten kulturelle Vielfalt als wichtigen Teil ihrer Unternehmenskultur fördern. Ein gemeinsames Leitbild und Führungsverständnis sollten zu einem respektvollen Umgang mit der Kultur, dem Alter, dem Geschlecht oder der Ausbildung eines Mitarbeiters verpflichten. Jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin muss sich angenommen fühlen und seine Talente einbringen können. Denn: Jeder an seinem Arbeitsplatz und mit seinen Aufgabe ist ein Mosaikstein im Unternehmen! Allerdings benötigen wir hierfür Führungskräfte, die neben dem fachlichen Wissen verstärkt über soziale, interkulturelle und emotionale Kompetenzen verfügen. Diese Eigenschaften werden im Rahmen der Personalentwicklung und Beurteilung von Führungskräften an Bedeutung gewinnen. Wir brauchen aber auch Vorbilder in den Unternehmen, die wieder Charakterstärke und Mut, Toleranz und Respekt leben! Die globalen und gesellschaftlichen Veränderungen verpflichten uns, die Regeln für das Miteinander und für die Zusammenarbeit neu zu definieren im Unternehmen wie in der Wirtschaft und der Politik! Die Globalisierung eröffnet uns allen und den Unternehmen größere Chancen als je zuvor - sogar größere, als die Unternehmer nach dem Krieg vorfanden. Natürlich erwarten uns Herausforderungen: Denken wir an den Terrorismus, die Armut, die Migrationen oder die Naturkatastrophen! Länder und Unternehmen können diese globalen Probleme nicht allein lösen.

Synergie durch Vielfalt am 11.02.08 in Berlin Liz Mohn Seite 5 Das Europäische Jahr des interkulturellen Dialogs bietet eine einzigartige Chance, ein globales Bewusstsein in unserem Land aber auch in unseren Unternehmen zu schaffen. Machen wir unsere Welt ein Stück weit menschlicher und friedvoller. Gehen wir auf unsere Mitmenschen zu! Reichen wir ihnen die Hand und laden sie ein, uns ihre Kultur näher zu bringen. Das verlangt auch, das Erreichte mit anderen Menschen teilen zu lernen. Denn, die Vielfalt der Kulturen macht unsere Welt nicht nur interessanter, anregender, bunter und lebenswerter! Ich sage immer: Erst lernt man sich kennen, dann lernt man sich schätzen, dann entwickelt man Vertrauen daraus können Freundschaft und sogar Liebe entstehen! Voraussetzung hierfür sind Glaubwürdigkeit, Gerechtigkeit, Offenheit, Ehrlichkeit, Toleranz und Transparenz. Sie schaffen das so notwendige Vertrauen zwischen den Menschen - wir dürfen es nicht enttäuschen. Quellen: TNS Emnid / Bertelsmann Stiftung: Weltmächte im 21. Jahrhundert. Ergebnisse einer Repräsentativbefragung in den Ländern Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Japan, Russland und USA. Bielefeld 2006, http://www.bertelsmann-stiftung.de/bst/de/media/xcms_bst_dms_17220_17221_2.pd f Bertelsmann Stiftung: Cultural Diversity Management in Deutschland hinkt hinterher, Gütersloh 2007, http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xbcr/sid-0a000f14-615829bb/bst/xcms_bst_dms_21374 2.pdf Bertelsmann Stiftung: Synergie durch Vielfalt, Gütersloh 2008, http://www.bertelsmann-stiftung.de/bst/de/media/xcms_bst_dms_23800 2.pdf