Kulturtourismus Angebot und Nachfrage im empirischen Befund



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Transkript:

Kulturtourismus Angebot und Nachfrage im empirischen Befund Kulturzentrum Weserrenaissance Schloss Bevern 18. Januar 2013 Yvonne Pröbstle M.A.

Das kulturtouristische Angebot

Ausbau des kulturellen Angebots Beispiel Museen (Glogner-Pilz 2011)

Ausbau des kulturellen Angebots Beispiel: baukulturelles Erbe

Ausbau des kulturellen Angebots Beispiel: temporäre Sehenswürdigkeiten Es genügt heute nicht mehr schön zu sein. Schön ist es nach Aussagen der Tourismuswerbung überall auf der Welt. (Richard 2006)

Ausbau des kulturellen Angebots Beispiel: kommerzielle Anbieter Es genügt heute nicht mehr schön zu sein. Schön ist es nach Aussagen der Tourismuswerbung überall auf der Welt. (Richard 2006)

Ausbau des kulturellen Angebots Beispiel: kulturelle Events

Ausbau des kulturellen Angebots Beispiel: Gründung von Festspielen und Festivals in Deutschland Es genügt heute nicht mehr schön zu sein. Schön ist es nach Aussagen der Tourismuswerbung überall auf der Welt. (Richard 2006) http://www.miz.org/intern/uploads/statistik89.pdf

Angebotsdiversifizierung traditioneller Tourismusdestinationen Beispiel: ländlicher Raum Es genügt heute nicht mehr schön zu sein. Schön ist es nach Aussagen der Tourismuswerbung überall auf der Welt. (Richard 2006) Natur und Landschaft sind auch woanders schön. (DTV 2005)

Angebotsdiversifizierung traditioneller Tourismusdestinationen Saisonverlängerung Regenwetter? Museumswetter!

Markteintritt neuer Destination Beispiel: Ruhrgebiet mit dem Kulturhauptstadtjahr 2010 Es genügt heute nicht mehr schön zu sein. Schön ist es nach Aussagen der Tourismuswerbung überall auf der Welt. (Richard 2006)

Die kulturtouristische Nachfrage

Demokratisierung des Reisens Anstieg der Urlaubsreiseintensität

Demokratisierung des Reisens Reisen als Konsumpriorität Die touristische Nachfrage: Urlaubsreisende Kurzurlaubsreisende Tagesreisende

Kultur als Urlaubsmotiv und -aktivität Kultur als Urlaubsmotiv und -aktivität stabil überdurchschnittliches Kulturinteresse bei Älteren ab 50 Jahre

Kulturreisen als Urlaub- und Kurzurlaubsart Kultur-Urlaubsreisen (> 4 Tage) Unterschiede im Vergleich zur Gesamtheit der Urlaubsreisen: > Auslandsreisen > Erstreisen > Pauschal-/Bausteinreisende > Gruppenreisende > Ausgaben > Reisezeit Frühjahr/Herbst > Frauen > 60+ Jahre (reine Kultururlaubsreisende) > Bildung und Einkommen > Nutzung von Kulturangeboten Kultur- Kurzurlaubsreisen (2 bis 4 Tage) Unterschiede im Vergleich zur Gesamtheit der Kultururlaubsreisen: > Inlandsreisen > Städtereisen

Kulturpräferenzen Beispiel Kurzurlaubsreisen Primäre Kulturinteressen: Kulturelles Erbe / Architektur / Museen Sekundäre Kulturinteressen: Theater / Konzert

Der selektive Blick Festung Hohensalzburg 939.336 Besucher Museum der Moderne Rupertinum 25.069 Besucher 106.442 Besucher www.tourmis.com (2011)

Kunst und Kultur auf Reisen und im Alltag Kulturtouristen verfügen über ein knappes Zeitbudget selektiver Blick sind ortsfremd zusätzlicher Informationsbedarf befinden sich auf Reisen Tourismusdienstleistungen gesteigerte Erwartungshaltung verändertes Nutzungs- und Rezeptionsverhalten

Kulturtouristen als Abhaktouristen? Beispiel: Welterbe Mozartkugel Das litauische Studenten-Pärchen, das sich vor dem Mozart- Denkmal ablichten lässt, hat ebenso wenig Ahnung vom Welterbe wie 20 Prozent der Bevölkerung und einige Rezeptionisten der Salzburger Vier- und Fünfstern-Hotellerie. Gestern übernachteten sie noch irgendwo in Kärnten, aber es zog sie in die Kulturmetropole und heute schlendern sie über den Mozartplatz, wollen noch in die Mozart-Ausstellung, denn morgen werden sie schon die Blumenbeete im Park von Schönbrunn niedertreten. Sie gehören zu der Gruppe der Tagestouristen, über deren Verhalten man kaum etwas weiß, aber deren Zahl auf etwa fünf Millionen geschätzt wird. Salzburg - das ist die Stadt Mozarts! Darüber hinaus kennen sie nur die Kugeln - dass sie durch das Welterbe traben, wissen sie nicht. (Luger 2008)

Kulturtouristen Gesamtbevölkerung Erste Ergebnisse eines empirischen Vergleichs http://kulturmanagement.ph-ludwigsburg.de/die-forschung/promotionen/aktuelle-promotionsverfahren/proebstle-yvonne/ Kulturtouristen Gesamtbevölkerung Kulturnutzung 72 % Vielnutzer je nach Sparte 5 bis 10 % Kulturinteressen enger Kulturbegriff weiter Kulturbegriff künstlerisch aktiv 39 % 29 % Horizont erweitern gute Unterhaltung Motive/ Erwartungen kulturelle Sozialisation elementarer Lebensinhalt etwas live erleben gute Atmosphäre Sinnorientierung Erlebnisorientierung

Typen von Kulturtouristen Kenntnisreiche Kenner Kultur als zentrales Reisemotiv, themenbezogenes Vorwissen Interessierte Neugierige Besichtigungen als eine Urlaubsaktivität von mehreren, geringes themenbezogenes Vorwissen spontane Entscheidung, kein themenbezogenes Vorwissen zufällige Besucher Steinecke 2012

Sichtbarkeit erzeugen Beispiel: Caspar David Friedrich-Ausstellung Hamburger Kunsthalle 2007

Sichtbarkeit erzeugen Beispiel: Friederiskio Jubiläumsjahr Friedrich 300! (2012)

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt Yvonne Pröbstle M.A. Institut für Kulturmanagement Reuteallee 46 71634 Ludwigsburg Tel. 07141 / 140-696 proebstle@ph-ludwigsburg.de www.kulturmanagement.ph-ludwigsburg.de