Lebensleistung mit Weide

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Transkript:

Lebensleistung mit Weide Praktikerbericht Josef Fischer Ochsenhausen Lkr. Biberach Betriebsübersicht Standort: Ochsenhausen-Mittelbuch, Kr. Biberach Aussenbereich, 630 m Höhenlage Arrondierung: 1,5 km Feldentfernung Ø 850 mm Niederschläge, Ø 7,5 C ackerfähige Böden, (40-60 B.- Punkte) Pachtpreise: 350 /ha Acker; 300 /ha GL Erträge Grünland ca. 75 dt TM/ha netto, Weide 6,5-6,0 MJ, Silage 6,1 MJ NEL, Acker: 50-55 dt/ha Futtergetreide 18.02.2011 Josef Fischer 2

Betriebsübersicht Arbeitskräfte: AK Betriebsleiter (-manager) 1,0 AK Praktikant / Aushilfen 0,7 AK Summe (2.600 Akh/AK): 1,70 AK, ca. 4400Akh Viehbestand und Milchquote: 34 Milchkühe (Braunvieh), 200.000 kg Quote (abgeliefert) 10-12 Stück Jungvieh 6 erzeugte Färsen pro Jahr 40 Ochsen, 15 erzeugte/jahr Deckbulle 4 Zugochsen Zuchtviehverkäufe 2 Kalbinen / Jahr Ca. 10 wbl Zuchtkälber / Jahr 6 Zuchtbullen /Jahr 18.02.2011 Josef Fischer 3 Flächenausstattung: Futtergrundlage 50 ha dav. 40 ha eigen, - 39 ha Grünland: - 2/3 Weide, 1/3 Grassilage, 2 ha Heu 11 ha Ackerland: - 4 ha Futtergetreide, 7 ha Ackerfutter Ca. 1/3 der Grünlandfläche Silage bzw. Heu: Eigene Futterbergung Sonstiges: Biobetrieb (Bioland) seit 2000, seit 2008 Mitglied in Biomilcherzeugergemeinschaft Süd Milchwerke Schwaben, Neu-Ulm - Weißenhorn 18.02.2011 Josef Fischer 4

Hofstelle 18.02.2011 Josef Fischer 5 Weideführung Auftrieb Anfang April Geringerer Weidedruck als für KRW nötig Nachweide mit Ochsen Verbleib pro Weide 2 Wochen (je 1 Woche Kühe bzw. Ochsen) Parzellengröße Weide ca. 3 ha Jede Weide wird mind. 1x siliert. Weidepflege (reduziert)

Futterkurve im Jahresverlauf 28 24 Abkalbephase 35 30 / Kuh u Tag kg TM / 20 16 12 8 25 20 15 10 Milch kg / Kuh u Tag 4 5 0 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Weide Silage KF Milchleistung 0 Beratungsdienst BC 7 Weideführung Befestigte Tränkestellen Zusätzliche Trogtränke bei heißem Wetter im Sommer 3 Km Wasserleitung 50 Tränkebecken Kurze Wege zum Wasser Ca. 10 km Zäune

21 Jahre, 17 Kälber, >100.000 kg Genetik und Leistung Ø Abgangsrate: < 20 % Ø Nutzungsdauer: 6 Lakt. Tierarztkosten 58 /Kuh u Jahr Lebensleistung: 38.169 kg (Höchste Lebensleitung BV in Baden Württemberg) Kein Viehzukauf seit ca. 30 Jahren 30% über Besamung (Rest eigener Bulle) Zuchtlinien im Betrieb; einzelne Tiere haben erreicht R Linie: > 100.000kg Milch, > 20 Jahre alt O Linie: > 100.000 kg Milch, > 20 Jahre alt Z Linie: > 100.000 kg Milch, > 20 Jahre alt H Linie: > 90.000 kg Milch 18.02.2011 Josef Fischer 9 Genetik und Leistung Altkuh: Helmara (11 Kälber) 1.Lakt 5.700kg Höchstleistung 9.300kg Jungkuh: EKA ca. 25 Monate Ø 1.Laktation 4.600 kg Ø 2.Laktiation 6.400 kg (Steigerung + 1800kg; LKV Ø BV +1000 kg) VT Braunviehgenetik: Biologisch+Konventionell möglich Bsp. Verkauf Jungkuh zu konv.betrieb: Erste Laktation 6.800 kg 18.02.2011 Josef Fischer 10

18.02.2011 Josef Fischer 11 Kriterien in der Zucht: Weidekühe Gute Grundfutterverwerter Langlebig Gute Bemuskelung (Ochsenmast) Fitness / Leistung lt. Zuchtverband: Milchwert und Zuchtwert im Durchschnitt, Fitness überdurchschnittlich!! 18.02.2011 Josef Fischer 12

Ø-Leistung der Herde: 6.100 kg, mit Grünland (ohne Silomais) - 5.200 kg Grundfutterleistung (85 % aus Grundfutter) - ca. 5 dt Getreide/Kuh u Jahr Kraftfutteraufwand 63 g/kg Milch - Bestandergänzung ca. 20 % - Durchschnittsalter 8,2 Jahre (6,1 Laktationen) - Lebensleistung: 38.169 kg (lt. LKV 2010) 18.02.2011 Josef Fischer 13 LKV Jahresbericht Betriebsverleich Prüfjahr 2010 18.02.2011 Josef Fischer 14

LKV Jahresbericht Betriebsverleich Prüfjahr 2010 18.02.2011 Josef Fischer 15 LKV Jahresbericht Betriebsverleich Prüfjahr 2010 18.02.2011 Josef Fischer 16

Betriebszweigauswertung 2005-06 18.02.2011 Quelle: Josef Fischer Over LEL, Weideprojekt 17 Kennzahlen von Milchviehbetrieben Milchviehbetriebe Testbuchführung Bad.-Württbg. vs. Betriebe im Weidebetriebe 2005/06 Gewinnrate: % Gewinn vom Umsatz (Wertschöpfung) Quelle: Over LEL, Weideprojekt 18.02.2011 Josef Fischer 18

18.02.2011 Josef Fischer 19 18.02.2011 Josef Fischer 20

18.02.2011 Josef Fischer 21 BZA Beratungsdienst BC/SIG TOP 25% der Betriebe 2009/10 (52 Betriebe) Betrieb Fischer 18.02.2011 Josef Fischer 22

Stärken/Schwächen des Betriebes Stärken Milchvermarktung Bio über EZG Produktionstechnik GF-Leistung 5.000 kg Kraftfuttereffizienz! Herdengesundheit: Tierarztaufwand Nutzungsdauer Festkosten Gebäude, Maschinen geringes Fremdkapital Lebenseinstellung Schwächen Erweiterungsfähigkeit Verfügbarkeit von arrondierten Weideflächen Arbeitwirtschaft (geringe Kuhzahl) Arbeitsaufwand je Kuh Hoher Flächenbedarf Direkte Wetterabhängigkeit (Nässe / Trockenheit) 18.02.2011 Josef Fischer 23 Gedanken Aus Gras, welches nicht für die menschliche Ernährung geeignet ist, macht die Kuh hochwertige Produkte Weide hat vor allem ihren Vorteil in Grünlandstarke Regionen Möglichst viel Milch aus Gras erzeugen und dazu ein schönes Kalb (Zweinutzungsrasse) Kühe auf der Weide sind ein lebendiges Landschaftsbild, was das Herz aller und besonders des Bauern erfreut 18.02.2011 Josef Fischer 24

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit www.wolfeshof.de