Die Juniorprofessur zwischen Wunsch und Wirklichkeit

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Transkript:

Die Juniorprofessur zwischen Wunsch und Wirklichkeit Anke Burkhardt DGJ Symposium 2017 15 Jahre Juniorprofessur, 12. Mai 2017 in Berlin

Politik - Praxis Plan: Empfehlung Expertenkommission 2001 Schaffung von 6.000 Juniorprofessuren Ist: 2015 1.615 Juniorprofessor/-innen Plan: Bundesförderung von 3.000 JP (2002-2006) Ist: Bewilligungen 850 Ziel: Frauenanteil 40 % Ist: 2013 39,9% - 11 Jahre nach Einführung 2015 41,7 % (Habilitation 28,4%) 2

Entwicklung von Juniorprofessor/-innen und Habilitationen 2.500 2.000 2.302 2.209 2.283 2.001 1.993 1.881 1.800 1.820 1.755 Anzahl abgeschlossener Habilitationen* 1.563 1.646 1.597 1.627 1.627 in Pers. 1.500 1.000 782 802 897 994 1.236 1.332 1.439 1.567 1.613 1.615 Bestand an Juniorprofessor/innen** 500 617 411 282 0 102 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Habil. Juniorprof. *Angaben zur Anzahl Habilitierender stehen nicht zur Verfügung **Angaben zum Abschluss JP stehen nicht zur Verfügung Quelle: Statistisches Bundesamt, FS 11, R 4.4 3

Struktur der Juniorprofessor/-innen nach Fächergruppen 2014 (in %) Sprach- und Kulturwiss. 1 1 5 8 3 4 25 Sport Rechts-, Wirtschafts- u. Sozialwiss. Mathematik, Naturwiss. Humanmedizin/Gesundheitswiss. Veterinärmedizin 2 Agrar-, Forst- u. Ernährungswiss. Ingenieurwiss. 27 Kunst, Kunstwiss. 26 Zentrale Einrichtungen Quelle: Statistisches Bundesamt FS 11 R 4.2

Struktur der Habilitationen nach Fächergruppen 2014 (in %) Sprach- und Kulturwiss. 1 1 3 1 16 Sport Rechts-, Wirtschafts- u. Sozialwiss. 1 9 Mathematik, Naturwiss. Humanmedizin/Gesundheitswiss. 51 17 Veterinärmedizin Agrar-, Forst- u. Ernährungswiss. Ingenieurwiss. Kunst, Kunstwiss. Quelle: Statistisches Bundesamt FS 11 R 4.4

Politik - Praxis Ziel: Ist: Familienfreundlichkeit durch Lockerung Hausberufungsverbot und geringere Mobilitätsanforderungen 31% Vereinbarkeit von Wiss. und Familie kaum mgl., 48% mit Kind schlechtere Karrierechancen in der Wissenschaft, 34% bzw. 36% auf Grund unsicherer Perspektiven bzw. hoher Arbeitsbelastung bisher auf Kinder verzichtet, 66% Mobilitätsanforderungen für Partnerschaft belastend, 25% nicht der gleiche Wohnort wie Partner 6

Geschlechtsspezifische Wahrnehmung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf (Mediane) p * *** n.s *** *** Frageformulierung: Inwiefern stimmen Sie folgenden Aussagen zur Vereinbarkeit von Familie, Partnerschaft und Beruf zu? (F.3). Das Antwortformat ist fünfstufig skaliert von 1 stimme überhaupt nicht zu bis 5 stimme voll und ganz zu ; ***p < 0,001, **p < 0,01, *p < 0,05, n.s.: nicht signifikant (Mann- Whitney-U-Test) Quelle: HoFOnline-Befragung 2013 7

Politik - Praxis Ziel: Reduzierung Durchschnittsalter Erstberufung auf unter 35 Jahre Ist: Neuberufung 2012 34,7 Bestand 2013 36,7 Jahre Bestand 2015 37,2 Jahre (Habilitation 41,2) Ziel: Ist: kürzere Dauer der Qualifizierung und damit bessere Berufsperspektiven in der Wissenschaft JP-Einschätzung Berufungschancen auf W2/W3- Professur gleich oder höher im Vergleich zu - NGL 70% - habilitierten wiss. Mitarbeiter/-innen 73% - externen Wissenschaftler/-innen 75% 8

Beurteilung der Karriereaussichten in verschiedenen Bereichen durch Juniorprofessor/-innen (in %) Innerhalb von Universitäten In außerhochschulischen Forschungseinrichtungen Innerhalb von Fachhochschulen 9,2 22,2 26,8 36,3 28,5 22,8 68,6 44,8 40,9 In Staat und Verwaltung 44,0 34,3 21,7 Als Selbständige/r 46,9 26,8 26,3 In der Wirtschaft 56,7 20,5 22,8 In der industriellen Forschung 60,4 20,1 19,5 0 20 40 60 80 100 eher schlecht weder gut, noch schlecht eher gut Frageformulierung: Wie beurteilen Sie die Karriereaussichten nach Ablauf Ihrer Stelle in den nachfolgenden Bereichen? (E.9). Das Antwortformat ist fünfstufig skaliert von 1 sehr schlecht bis 5 sehr gut. Zusammenfassende Darstellung der Kategorien 1 und 2 zu eher schlecht, 3 weder gut, noch schlecht, 4 und 5 zu eher gut. Quelle: HoFOnline-Befragung 2013 9

Politik - Praxis Ziel: Ist: Etablierung eines alternativen Qualifizierungswegs neben der Habilitation (urspr. Abschaffung) Aufnahme in LHG als Nachweis Berufungsfähigkeit gleichwertig zur Habilitation; Anteil JP habilitierend/mit Habilitationsabsicht 30 %; JP: Habilitation ist bedeutsam für W2/W3-Berufung 41%; Anteil JP als Vorqualifikation Erstberufung W2/W3 Universitäten anteilig steigend 10

Quelle: LVV/eigene Erhebung 11

Erstberufungen W2/W3 an Universitäten 2015 nach Vorqualifikation (in %) 5 15 39 Juniorprof. Habilitation habilitationsadäquate Leistung Juniorprof + 41 Quelle: GWK 2016, 20. Fortschreibung Chancengleichheit

Politik - Praxis Ziel: Erhöhung internationaler Wettbewerbs- und Konkurrenzfähigkeit Ist: Ausländeranteil Uni-Prof. 2013 8,4%, Befragung JP 10,5% (NGL 18,9%) Ziel: Ist: Möglichkeit einer Karriere an der eigenen Hochschule (bei Wechsel nach der Promotion) durch Tenure-Track-Verfahren Befragung Anteil JP mit unbefristeter Anschlussoption 23 %; mit Tenure Track (Professur) 15 % 13

Politik - Praxis Ziel: Recht auf Selbständigkeit und Eigenverantwortung in Forschung und Lehre Ist: JP: Forschungsautonomie hoch 71 %, Gestaltungsmöglichkeiten in der Lehre hoch 47 % Ziel: Ist: bessere Planbarkeit der Karriere JP: 74 % mit Planbarkeit eher unzufrieden, 49 % mit Entwicklungsperspektiven eher unzufrieden 14

(Un)Zufriedenheit der Juniorprofessor/-innen mit verschiedenen Aspekten der aktuellen beruflichen Situation (in %) Freiräume in der Forschung 4,05,9 90,1 Freiräume in der Lehre 4,7 12,8 82,5 Arbeitsaufgaben und - inhalte 5,8 17,1 77,2 Position 7,3 18,2 74,5 Insgesamt 12,0 22,2 65,8 Entwicklungsperspektiven 26,4 22,5 51,2 Einkommen 28,8 23,7 47,5 Zeitliche Beanspruchung 46,4 25,8 27,8 Vereinbarkeit von Familie und Beruf 48,4 29,1 22,6 Planbarkeit der Karriere 73,5 16,5 9,9 0 20 40 60 80 100 unzufrieden weder unzufrieden, noch zufrieden zufrieden Frageformulierung: Inwieweit sind Sie mit Ihrer gegenwärtigen beruflichen Situation zufrieden? (G.1). Das Antwortformat ist ursprünglich fünfstufig skaliert von 1 überhaupt nicht zufrieden bis 5 voll und ganz zufrieden. Zusammenfassende Darstellung der Kategorien 1 und 2 zu unzufrieden, 3 weder unzufrieden, noch zufrieden, 4 und 5 zu zufrieden. Quelle: HoFOnline-Befragung 2013 15

(Un)Zufriedenheit der Juniorprofessor/-innen mit verschiedenen Aspekten der aktuellen beruflichen Situation nach Geschlecht (in %) Freiraum Forschung Freiraum Lehre Position Arbeitsaufgaben und -inhalte Zufriedenheit allg. Entwicklungsperspektiven Einkommen Vereinbarkeit Familie und Beruf Planbarkeit Karriere 4 5 4 6 5 6 9 12 12 22 22 30 34 45 53 72 76 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Männer Frauen 16 Quelle: HoFOnline-Befragung 2013

Gründe, aus denen über eine Aufgabe der Juniorprofessur nachgedacht wurde (N 218) (in %)... aufgrund der unsicheren Berufsperspektiven 77,5... aus privaten Gründen (Vereinbarkeit von Partnerschaft, Familie und Beruf)... aufgrund der hohen Arbeitsbelastung 43,6 51,8... aufgrund des hohen Konkurrenzdrucks... aufgrund der schlechten Bezahlung... aufgrund der mangelnden Akzeptanz als Juniorprofessor/in in der Universität... aus sonstigen Gründen 13,3 30,3 27,1 25,2... aus gesundheitlichen Gründen 5,0 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Frageformulierung: Warum haben Sie ernsthaft darüber nachgedacht Ihre Stelle aufzugeben? (G.3.1). Mehrfachantworten-Set. Quelle: HoFOnline-Befragung 2013 17

Gründe, aus denen über eine Aufgabe der Juniorprofessur nachgedacht wurde nach Geschlecht (in %) 40 % der Frauen, 35 % der Männer 80 70 60 50 40 30 20 10 0 unsichere Berufsperspektiven Vereinbarkeit Familie Beruf 76 56 52 48 46 42 34 31 30 25 26 18 7 Arbeitsbelastung Konkurrenzdruck schlechte Bezahlung Männer Frauen mangelnde Akzeptanz gesundh. Gründe 3 Quellen: HoFOnline-Befragung 2013

Politik - Praxis Ziel: Ist: Statusaufwertung durch kooperationsrechtliche Zugehörigkeit zur Gruppe der Hochschullehrer/-innen 42 % berechtigt zum Tragen Professorentitel JP: Status niedriger im Vergleich zu - zu unbefristeten Prof. niedriger 69 % - zu habilitierten wiss. Mitarbeiter/-innen gleich 57 % bzw. höher 26 %; nur 6 % Mitwirkung im Senat; Einbindung in Universität 20 % eher schlecht 19

Politik - Praxis Ziel: Ist: Verbesserung der Basis für eine längerfristige Personalplanung der Hochschulen enge Bindung der JP an Hochschule und breit gefächertes, auf HSL-Aufgaben zugeschnittenes Leistungsspektrum (JP: bevorzugte berufliche Perspektive Forschung und Lehre an Hochschulen 98%) 20

Aufteilung des Arbeitszeitbudgets bei Juniorprofessor/-innen (in %) 6 2 9 8 25 Forschen und Publizieren Lehre Drittmitteleinwerbung Verwaltung Nachwuchsförderung Gutachtertätigkeit Prüfungen eigene Weiterbildung 10 11 24 Quelle: HoF Online-Befragung 2013

Angestrebte berufliche Perspektiven von Juniorprofessor/innen und Nachwuchsgruppenleiter/innen (in %) Forschung und Lehre an Hochschulen Tätigkeit an Hochschulen mit Schwerpunkt Forschung Tätigkeit an Hochschulen mit Schwerpunkt Lehre Tätigkeit an außeruniv. Forsch.einr. im öffentl. Dienst Tätigkeit an Forsch.einr. der Wirtsch. o. Industrie Tätigkeit als Selbständige/r mit Forschungsbezug Tätigkeit in Staat und Verwaltung außerh. der Forschung Tätigkeit in Wirtsch. o. Industrie außerh. der Forschung Tätigkeit als Selbständige/r ohne Forschungsbezug 11,3 14,5 6,8 5,7 6,0 5,8 4,2 5,5 4,3 87,6 91,6 Frageformulierung: Im Folgenden sind verschiedene berufliche Perspektiven aufgeführt. Wie stark streben Sie diese mit Blick auf Ihre eigene berufliche Zukunft an? (E.11). Das Antwortformat ist ursprünglich fünfstufig skaliert von 1 überhaupt nicht bis 5 in hohem Maße. Dargestellt ist die Summe der Ausprägungen 4 und 5; ***p < 0,001, **p < 0,01, *p < 0,05, n.s.: nicht signifikant (Chi2-Test) 22,6 10,3 38,7 29,7 47,9 95,8 97,5 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Juniorprofessor/inn/en Nachwuchsgruppenleiter/innen Quelle: HoF Online-Befragung 2013 p n.s. n.s. *** *** n.s. n.s. n.s. n.s. 22

Stärken der Juniorprofessur transparente und leistungsbezogene Auswahl durch Berufungsverfahren vergleichsweise lange Vertragslaufzeit hohe berufliche Zufriedenheit Selbständigkeit in Forschung und Lehre Promotionsrecht Möglichkeit zum Hineinwachsen in professorale Arbeitsabläufe und -aufgaben relativ hohe Übereinstimmung von Berufswunsch und Karriereperspektiven gute Berufungschancen auf W2/W3-Professur 23

Schwächen der Juniorprofessur fehlende Planbarkeit der Karriere/unsichere Berufsperspektiven keine Übergangslösungen/Anschlussbeschäftigung mangelhafte soziale Absicherung bei Verbeamtung zu starke Konzentration auf Karriereziel (Uni)Professur unzureichende Personalentwicklungskonzepte der Uni/fehlende Beratung zu alternativen Karrierewegen hohe Arbeitsbelastung zu wenig Zeit für Forschen und Publizieren, eigene Weiterbildung zu hoher Zeitaufwand für Verwaltung und Drittmitteleinwerbung vergleichsweise geringes Einkommen bzw. Einkommenszufriedenheit unbefriedigende Ausstattung Vereinbarkeitsprobleme Familie und Beruf 24

Halten Sie die Juniorprofessur für den geeigneten Weg für eine erfolgreiche Karriere als Hochschullehrer/-in? Ja!!!, Ja, vollkommen, Ausgezeichnete Gelegenheit, sich in Forschung und Lehre zu beweisen, Sehr frühe Möglichkeit zu eigenständiger Forschung und Lehre, Mindestens über sechs Jahre abgesicherte Anstellung, Sehr hohe Unabhängigkeit und große Verantwortung Ist ein Weg unter anderen. Sicher nicht schlecht, It seems like a sensible way for the system, Im Prinzip ja, aber nur wenn, Ja und Nein, Ja, aber abhängig von, Ja, vorausgesetzt Kann nur mit zusätzlicher Habilitation klappen, Nur für sehr junge Wissenschaftler ohne Kinder und familiäre Bindung, Unnötige Warteschleife, Very risky, Risiko eines Absturzes nach Auslaufen der Stelle, Kann im Desaster enden, To some extent no, Würde fürfestanstellung insausland wechseln. Quelle: HoF Online-Befragung 2013

Positives Votum geknüpft an: Tenure Track als Regelfall bessere Akzeptanz im Fachbereich/in der Professorenschaft/in Berufungskommissionen Konkurrenzfähigkeit zu NGL sichern ausreichend Zeit für Forschung und Publikationen Aufgabengerechte Ressourcenverfügbarkeit, Infrastruktur, administrative Unterstützung und Besoldung Aufwand für Lehre und Verwaltung begrenzen, Überlastung verhindern gleichberechtigte Mitwirkung/Teilhabe wie W2/W3-Professor/- innen Quelle: HoFOnline-Befragung 2013

27 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit