Die DIVI Strukturempfehlungen IMC und deren Datengrundlage Prof. Dr. Christian Waydhas
Arbeitsgruppe Prof. Dr. med. Egbert Herting, Lübeck Pädiatrie/Neonatologie Prof. Dr. med. Stefan Kluge, Hamburg Innere Medizin OFA Prof. Dr. Andreas Markewitz. Koblenz Chirurgie Prof. Dr. med. Gernot Marx, Aachen Anästhesiologie Prof. Dr. med. Elke Muhl, Lübeck Chirurgie Prof. Dr. med. Thomas Nicolai, München Pädiatrie/Neonatologie Klaus Notz, Reutlingen Intensivpflege Volker Parvu, Berlin Geschäftsführer DIVI Prof. Dr. med. Michael Quintel Anästhesiologie Prof. Dr. med. Eckhard Rickels, Celle Neurofächer Prof. Dr. med. Dietmar Schneider; Leipzig Neurofächer Dr. med. K. Steinmeyer-Bauer, Dipl.-Kfm. (FH),Brühl Bauliche Aspekte Prof. Dr. med. Gerhard Sybrecht, Berlin Innere Medizin, SIN GmbH Prof. Dr. med. Christian Waydhas, Bochum/Essen Chirurgie Prof. Dr. med. Tobias Welte, Hannover Innere Medizin
Methodik Systematische Literaturrecherche Christoph Mosch, IFOM, Witten-Herdecke, 1.1.1990 bis 22.11.2015, MedLine und EMBASE 911 potentiell relevante Publikationen (Abstract) davon 76 Publikationen (Volltext) davon 24 verwendet 1 Konsensuskonferenz (16.6.16) + 3 Delphi-Runden (1/2 17) Pra sidiumsbeschluss: 7.Ma rz 2017 Online auf der DIVI-Homepage (Kurz- und Langversion) Englische Übersetzung: 10. Oktober 2017 online Medizinische Klinik-Intensivmedizin und Notfallmedizin (http://link.springer.com/article/10.1007/s00063-017-0369-7)
Empfehlungsgrade Guyatt et al, Chest 2006
Empfehlungsgrade apparative Ausstattung
Definition der IMC Die IMC-Station ist geeignet für die Überwachung und Behandlung von Patienten mit mäßiger oder potentiell schwerwiegender Instabilität physiologischer Parameter, die eine apparative Überwachung und Organunterstützung, aber keinen Organersatz benötigen. Dies umfasst Patienten, die weniger als normale Intensivtherapie/pflege benötigen, aber mehr, als auf der Normalpflegestation möglich ist Sie soll nicht eine ITS ersetzen Naturgemäß kann es Überschneidungen mit den anderen Stationsformen geben Deshalb ist es erforderlich spezifische Aufnahme- bzw. Entlassungskriterien zu definieren
Kernaussage 1a
Kernaussage 1b Erhöhter Pflegeaufwand Kardiales System Respiratorisches System Neurologisches System Intoxikationen und Überdosierungen Gastrointestinale Störungen Endokrines System Chirurgische Zustände Sonstiges
Vorschläge für einen Kriterienkatalog
Vorschläge für einen Kriterienkatalog Adaptierung DIVI an Nasraway et al, Crit Care Med 1998
Vorschla ge für einen Kriterienkatalog Adaptierung DIVI an Nasraway et al, Crit Care Med 1998
Beispiel 3 Vorschla ge für einen Kriterienkatalog Adaptierung DIVI an Nasraway et al, Crit Care Med 1998
Vorschlag für IMC Ausschlusskriterien Akuter ST-Hebungs-Herzinfarkt, Akutes Koronarsyndrom mit hämodynamischer Instabilität, temporärer Herzschrittmacher, hämodynamische Instabilität anderer Genese, Lungenödem mit drohender Intubationsindikation oder bedrohliche Herzrhythmusstörungen Hoher Katecholaminbedarf oder stark wechselnde/zunehmende Dosis, Medikamente, die ein erweitertes hämodynamisches Monitoring erfordern Patienten mit Schock (septisch, hämorrhagisch, kardiogen, anaphylaktisch) Akute Dialyse, CRRT
Vorschlag für IMC Ausschlusskriterien Patienten mit akutem respiratorischen Versagen, die kürzlich intubiert wurden oder bei denen eine Intubationsnotwendigkeit droht Patienten mit Endotrachealtubus Patienten, die ein invasives erweitertes hämodynamisches Monitoring (PiCCO, pulmonal-arterieller oder rechts arterieller Katheter, o.ä.) oder Hirndruckmessung benötigen Patienten im Status epilepticus Patienten mit erhöhtem Hirndruck, SAB mit Vasospasmus
Kernaussage 2
Hamsen et al, submitted ITS mit integrierter IMC vs. ITS mit separater IMC Integrierte IMC Separate IMC Patienten 70.660 41.173 TISS-28 auf ITS 23.3 ± 9.2 25.7 ± 8.6 Sterblichkeit auf ITS 6,4% 7,4% Sterblichkeitsprognose 6.8% ± 10.5 7.5% ± 11.1 Liegedauer auf ITS 4.1d ± 7.7 4.1d ± 8.0 Beatmete Patienten 40.2% 67,2% Beatmungsdauer 2.3d ± 6.7 3.0d ± 7.3
Integrierte IMC vs. Separate IMC Sterblichkeit für integrierte vs. separate IMC: 19,0 vs.16,2%; OR 0,94, n.s. Behandlung durch Intensivmediziner vs. Nicht-Intensivmediziner auf separaten IMC ist nicht besser: OR 1,06 n.s. Wunsch et al, AJRCCM 2015
Wunsch et al, AJRCCM 2015 Integrierte IMC vs. Separate IMC Integrierte IMC Separate IMC P-Wert ITS + IMC-Dauer (d) 6 (3-11) 7 (4-13) <0,001 Verzögerte Verlegung von der ITS (%) Wiederaufnahme auf ITS (%) 19,8 10,8 <0,001 5,7 6,9 <0,001
Kernaussage 3
Kernaussage 4a
Kernaussage 4b
Kernaussage 4c
Kernaussage 4d
Kernaussagen 5 + 6
Qualitätssicherung Interdisziplinäre und interprofessionelle Fallbesprechungen, M&M-Konferenzen Infektionsstatistiken Komplikationsstatistiken Erfassung von Prozessparametern Bis auf die Qualitätsindikatoren zur Beatmung können auch die Qualitätsindikatoren des Peer-Review-Verfahrens für Intensivtherapiestationen verwendet werden
Ärztliche Besetzung: Kernaussage 7
Ärztliche Leitung Die Leitungsfunktion besteht aus der Organisatorischen Zuständigkeit Fachaufsicht Weiterbildung und Schulung der ärztlichen, aber auch der Pflegemitarbeiter der Station Zweimal täglichen Durchführung einer bettseitigen Visite (Minimalanforderung) Ständige Fachaufsicht
Pflege-Besetzung: Kernaussage 8a
Pflege-Besetzung: Kernaussage 8b
Pflege-Besetzung: Kernaussage 8b Großbritannien Pflege: Patient-Verhältnis landesweit im Mittel bei 1:3,1 Nur 16% der IMC mit schlechter als 1:4 Bei einem TISS-28 von im Mittel 23 wäre eine Besetzung von mindestens 1:2 für erforderlich gewesen
Physiotherapie: Kernaussage 9
Kernaussagen 10ff Weiteres Personal Bestellwesen, Transport, Sekretariatstätigkeit, Sozialdienst, Hygiene, klin. Pharmazie, Logopädie, Logistikpersonal... Apparative Ausstattung Monitoring, Diagnostik, Therapie Räumliche Struktur...
Vielen Dank