Auszüge aus der 9. Sitzung der AG Erneuerbare Energien und Speicher des Energiebeirat für die BI Gegenwind Saarbrücken, 25.10.2017
Ausgangssituation Addendum vom 06.10.2016 Leistung PV 2016 tatsächlich: 416 MW 30.06.2017: 420 MW Seite 2
Ausgangssituation Addendum vom 06.10.2016 Leistung Wind 30.06.2017: 363 MW 2016 tatsächlich: 310 MW Seite 3
Ausgangssituation Addendum vom 06.10.2016 Stromerzeugung Untergrenze Seite 4
Ausgangssituation Addendum vom 06.10.2016 Stromerzeugung Obergrenze Seite 5
Wesentliche Aussagen des neuen Koalitionsvertrags Zielsetzungen: 1. Die Energiewende gelingt, wenn wir Energiesparen, Energieeffizienz und erneuerbare Energien sinnvoll miteinander verbinden. Die Energiepolitik der Landesregierung verfolgt daher einen ganzheitlichen Ansatz, der Energie-, Industrieund Wirtschaftspolitik in Einklang bringt und sowohl die Bereiche Strom und Wärme als auch Wohnen und Mobilität umfasst. 2. Wir wollen den Energieverbrauch im Saarland deutlich reduzieren und den Anteil erneuerbarer Energien am saarländischen Stromverbrauch bis zum Jahr 2020 auf mindestens 20 Prozent erhöhen als Basis für den weiteren Ausbau. Der Energiebeirat und seine Arbeitsgruppe zum Ausbau der Erneuerbaren Energien unterstützen die Landesregierung dabei beratend. Neue Schwerpunkte: Rolle der Kommunen => Winddialog Erste Konsequenz: Wind auf historischen Waldflächen Eingebettet in die Rahmenbedingungen des Bundes (EEG) Seite 6
Onshore-Windkraftausschreibungen im EEG 2017 Mai 2017 Niedrigster Gebotswert mit Zuschlag: 4,20 ct/kwh. Gebot mit dem höchsten Zuschlagswert: 5,78 ct/kwh. Der durchschnittliche, mengengewichtete Zuschlagswert beträgt 5,71 ct/kwh insbes. weil BEGs jeweils den höchsten Zuschlagswert erhalten! Maximal zulässige Zuschlagsvolumen im Netzausbaugebiet wurde erreicht (höchster Zuschlag: 5,58 ct/kwh). Seite 7
Onshore-Windkraftausschreibungen im EEG 2017 Mai 2017 Ss 92% der Leistung geht an BEGs ohne BImSchG-Genehmigung! Seite 8
Onshore-Windkraftausschreibungen im EEG 2017 Mai 2017 Ss Mai 2017 Schwerpunkt der Zuschläge liegt im Norden Seite 9
Onshore-Windkraftausschreibungen im EEG 2017 August 2017: Abgegeben wurden 281 Gebote mit einem Volumen von 2.927 Megawatt, 67 Geboten mit einem Gebotsumfang von 1.013 Megawatt wurde Zuschlag erteilt,. Das Netzausbaugebiet hatte das zulässige Zuschlagsvolumen von 322 Megawatt nicht erreicht. Ein hoher Anteil der Zuschläge konzentriert sich in dieser Gebotsrunde auf den Osten Deutschlands, kein Zuschlag im Saarland. 84 Prozent der eingereichten Gebotsmenge waren Bürgerenergiegesellschaften, 90 Prozent der Zuschläge (60 Zuschläge),bzw.95 Prozent des Zuschlagsvolumens auf Bürgerenergiegesellschaften. Der überwiegende Teil der Bürgerenergiezuschläge geht an Gesellschaften, aus deren Geboten ersichtlich wird, dass sie zumindest organisatorisch einem einzelnen Projektierer zuzuordnen sind (37 Zuschläge mit einem Zuschlagsvolumen von 660 MW). Zusätzlich gingen fünf Zuschläge mit 30 Megawatt ohne Bürgerenergieprivileg an weitere Gesellschaften dieses Projektierers. Diese Bieter vereinen insgesamt 68 Prozent der Zuschlagsmenge auf sich. Seite 10
Onshore-Windkraftausschreibungen Vergleich Mai - August Mai 2017 August 2017 Ausgeschriebene Menge (MW) 800 1.000 Obergrenze im Netzausbaugebiet 258 322 Eingereichte Gebote 256 281 Eingereichte Gebotsmenge (MW) 2.137 2.927 Zuschläge 70 67 Zuschlagsmenge 806.660 kw 1.013 MW Gebotsausschlüsse 12 14 Gebotsausschlussmenge (MW) 61 zulässiger Höchstwert (ct/kwh) 7,00 7,00 durchschnittlicher, mengengewichteter Zuschlagswert (ct/kwh) 5,71 4,28 niedrigster Gebotswert (mit Zuschlag) (ct/kwh) 4,20 3,50 höchster Gebotswert (mit Zuschlag) (ct/kwh) 5,78 4,29 höchster Zuschlag im Netzausbaugebiet (ct/kwh) 5,58 - Der durchschnittliche Zuschlagswert im August (4,28ct/kWh) ist um nahezu 1,5 ct gesunken! Seite 11
Onshore-Windkraftausschreibungen im EEG 2017 Unsicherheiten Definition BEG? Ist Ausbau gefährdet? Lösungsmöglichkeiten? z.b. ab 2018 Genehmigung nach BImSchG auch für BEG? Ist nach Restringierung noch mit Geboten seitens BEGs zu rechnen? Seite 12
Wind im Wald (3): Auswirkungen Koalitionsvertrag Der Koalitionsvertrag wird sich in erster Linie auf die noch laufenden Genehmigungsverfahren im Staatswald auswirken: alte Waldstandorte im Staatswald Name Anzahl MW Anzahl MW Freisen Rothsberg 2 6,6 2 6,6 Wadern Wenzelstein 4 13,2 4 13,2 Pfaffenkopf 6 18 4 12 Wadgassen / Überherrn 6 19,8 6 19,8 Ottweiler Krokenwald 2 6,8 1 3,4 Marpingen Urexweiler 1 3,45 1 3,45 Summe 21 67,85 18 58,45 Von 37 Anlagen im laufenden Genehmigungsverfahren (etwa 120 MW) liegen 21 auf Flächen des Saarforst Landesbetriebes (etwa 68 MW), von diesen Anlagen befinden sich 18 auf alten Waldstandorten (etwa 58 MW). Seite 13
Auswirkungen Koalitionsvertrag Wind im Wald (4): Da die Ausschreibungsverfahren einen weiteren wesentlichen Begrenzungsfaktor für die Windkraft darstellen, wird für die nächsten fünf Jahre insgesamt mit einem Zuschlag für 5 bis maximal 10 neuen WKA gerechnet. Bei großzügigem Leistungsausbau (3,5 MW) und 2.200 Betriebsstunden im Jahr erscheint somit ein maximaler Zuwachs von 40-80 GWh durch Zubau möglich. Seite 14
Windkraftausbau im SL bis 2030 Leistung und Anzahl installierter WKA 400 363 350 310 300 267 250 200 150 100 111 84 127 129 159 93 94 98 195 110 133 152 171 Leistung (MW) Anzahl WKA 50 0 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 (bis Juni) Seite 15
Minimum: Bis 2018 Umsetzung der bisherigen Genehmigungen: Windkraftausbau im SL bis 2030 Genehmigungen lt. Anlagenregister BNetzA (MW) Inbetriebnahme 2017 Inbetriebnahme 2018 tatsächliche Inbetriebnahme bis Mai 2017 50,5 Zusätzliche Genehmigungen 79,2 35,3 Keine weiteren Zuschläge in Ausschreibungen für Anlagen in laufenden Verfahren (z.vgl.: 208 genehmigte Anlagen an 70 Standorten mit 492 MW 37 Anlagen in 13 Windparks mit 119 MW im laufenden Verfahren; ) Bis 2025 20% Repowering: 2:1 Neuanlagen mit 3,5 MW (Altanl. 1995-2005: 30 Anl. à 1 MW) Bis 2030 20% Repowering: 5:3 Neuanlagen mit 4 MW (Altanl. 2005-2015: 25 Anl. à 2 MW) 600 MW 500 440 Leistung Wind 475 475 475 480 482 400 300 200 100 0 310 Bestand aus Genehmigungen aus Ausschreibungen aus Repowering Gesamt Seite 16
Windkraftausbau im SL bis 2020 und darüber hinaus Mittel: Bis 2018 Umsetzung der bisherigen Genehmigungen 2019-2020: 10% Zuschläge in Ausschreibungen für Anlagen in laufenden Genehmigungsverfahren (entspricht etwa 8 MW Leistung) Bis 2025 30% Repowering: 2:1 für Neuanlagen mit 3,5 MW (Altanl. 1995-2005: 30 Anl. à 1 MW) Bis 2030 30% Repowering: 5:3 für Neuanlagen mit 4 MW (Altanl. 2005-2015: 25 Anl. à 2 MW) 2021-2030 jeweils 5MW/a Zuschlag aus Ausschreibungen Leistung Wind 600 MW 500 440 475 479 483 529 557 400 300 200 100 310 Bestand aus Genehmigungen aus Ausschreibungen aus Repowering Gesamt Seite 17 0
Windkraftausbau im SL bis 2020 und darüber hinaus Maximum: Bis 2018 Umsetzung der bisherigen Genehmigungen 2019-2020: 50% Zuschläge in Ausschreibungen für Anlagen in laufenden Genehmigungsverfahren (entspricht etwa 40 MW Leistung) Bis 2025 50% Repowering: 2:1 für Neuanlagen mit 3,5 MW (Altanl. 1995-2005: 30 Anl. à 1 MW) Bis 2030 50% Repowering: 5:3 für Neuanlagen mit 4 MW (Altanl. 2005-2015: 25 Anl. à 2 MW) 2021-2030 jeweils 10MW/a Zuschlag aus Ausschreibungen Leistung Wind 700 MW 600 603 658 500 440 475 495 515 400 300 310 Bestand aus Genehmigungen aus Ausschreibungen 200 aus Repowering Gesamt 100 Seite 18 0
GWh 1400 Windkraftausbau im SL bis 2030 Windkraft - Entwicklung der Arbeit Prognose 2017-2030 1319 1200 1179 1000 938 982 1026 861 800 Min Mittel 600 575 MAX 400 367 481 861 938 938 938 954 968 200 181 181 225 225 263 263 282 282 367 481 575 0 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2025 2030 Seite 19
Historie: PV-Ausschreibungen im EEG Alle bisherigen Ausschreibungen waren überbucht; die durchschnittliche Förderhöhe sinkt kontinuierlich. Seite 20
PV-Ausschreibungen im EEG 2017 Februar 2017: Die Gebotswerte reichten von 6,00 ct/kwh bis 8,86 ct/kwh (Verfahren pay as bid). Der mengengewichtete durchschnittliche Gebotswert über alle Gebote der Ausschreibungsrunde beträgt 6,87 ct/kwh. Die zulässigen Mengengrenzen wurden voll ausgeschöpft. Das kleinste Gebot hatte einen Gebotsumfang von 750 kw, während die größten eingereichten Gebote das maximal zulässige Gebotsvolumen von 10 MW voll ausschöpften Seite 21
PV-Ausschreibungen im EEG 2017 Gebote 01.02.2017 Seite 22
PV-Ausschreibungen im EEG 2017 Zuschläge 01.02.2017 Flächentyp Anzahl 110 m Seitenstreifen entlang von Autobahnen 11 Konversionsflächen 16 Planfeststellungsverfahren nach 38 Satz 1 BauGB Sonstige bauliche Anlagen 9 1 Geänderter Bebauungsplan vor dem 01.01.2010 1 Daten: Bundesnetzagentur Seite 23
PV-Ausschreibungen im EEG 2017 Zuschläge 01.02.2017 Kein Zuschlag für SL, Großteil der Zuschläge in östlichen Bundesländern und Bayern Seite 24
PV-Ausschreibungen im EEG 2017 Gebote 01.06.2017 Seite 25
PV-Ausschreibungen im EEG 2017 Zuschläge 01.06.2017 Die Hälfte der Flächen wurde auf Ackerland in benachteiligten Gebieten bezuschlagt Seite 26
PV-Ausschreibungen im EEG 2017 Zuschläge 01.06.2017 Bayern war der Hauptprofiteur der Agrarlandregelung! Seite 27
PV-Ausschreibungen im EEG 2017 Zuschläge Saarland N Gebotstermin Anz. Zuschläge Menge mittl. Größe Zuschl SL Menge SL mittl. Größe 1 01.04.2015 25 157 6,3 0 2 01.08.2015 33 159 4,8 0 MW MW/ Zuschlag MW MW/ Zuschlag 3 01.12.2015 43 204 4,7 1 1,35 4 01.04.2016 21 128 6,1 1 10 5 01.08.2016 22 118 5,4 1 2,41 6 01.12.2016 27 163 6,0 1 1,5 7 01.02.2017 38 200 5,3 0 8 01.06.2017 32 200 6,3 0 Summe 241 1329 5,5 4 15,26 3,8 Nach Einwohnerzahl wären auf das Saarland 16,5 MW entfallen, zugeschlagen wurden 15,26 MW; in Bezug auf die Landesfläche wären sogar nur 9,6 MW auf das Saarland entfallen. Seite 28
PV auf Agrarflächen: Aktueller Stand Für die Prognose (bei Realisation der Verordnung): Max. 100 MWpeak Zubau in 5 Jahren ab 2018 Erwartet: Mindestens 10 MW/a (jährlich 2 3 Anlagen) Seite 29
Erste Einschätzungen zum weiteren PV-Ausbau Stand Mai 2017 MW 45 Leistung der bisher installierten Photovoltaikanlagen nach Größenklassen 40 35 30 25 20 15 bis 10 kw bis 100 kw bis 1000 kw ab 1000 kw 10 5 0 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Mai Seite 30
Erste Einschätzungen zum weiteren PV-Ausbau im SL bis 2020 und darüber hinaus Mieterstrom Saarland (1,2%) 150 1.600 25 100 100 850 25 650 Diese Entwicklung stellt ein optimistisches Ausbaupotenzial dar. In den ersten Jahren kann der hier dargestellte Ausbaupfad aufgrund von Anlaufschwierigkeiten und Unsicherheiten in der Ausgestaltung und Umsetzung auch noch deutlich unterschritten werden.*) *) Mieterstrom, Rechtliche Einordnung, Organisationsformen, Potenziale und Wirtschaftlichkeit von Mieterstrommodellen (MSM), Studie BH&W und Prognos, Jan. 2017 Seite 31
Erste Einschätzungen zum weiteren PV-Ausbau im SL bis 2020 und darüber hinaus Prognose für das Saarland: Mieterstrom Annahme: durchschnittlicher Haushaltsverbrauch 3.000 kwh/a Klasse 3-6 Wohneinheiten (Basiszahl 4 W/WE; 25 WE): 300 MWh/a 7-12 WE (Basiszahl 10 W/WE; 100 WE): 3000 MWh/a >13 WE (Basiszahl 17 W/WE; 25 WE) 1275 MWh/a Summe ca. 4.600 MWh/a (z.vgl. Prognos: 14 TWh insgesamt, davon 3,4%/a erschließbar) Annahme: minimal 20% und max. 50% der Mieter beziehen Mieterstrom => Zuwachs an PV um 1-2,5 MWpeak/a Seite 32
MWpeak Erste Einschätzungen zum weiteren PV-Ausbau im SL bis 2020 und darüber hinaus Neue Fakten (Verordnung PV auf Agrarflächen u. Mieterstromgesetz) führen zu einer Erhöhung des Jahreszuwachses um 5-10 MW, volle Wirkung ab 2018: 700 Photovoltaik - Entwicklung der Leistung Prognose 2017-2030 652 600 566 500 427 445 462 479 400 MIN 300 200 307 363 393 402 416 427 438 449 460 514 569 MAX MAX zzgl. PV auf Agrarflächen 100 155 216 0 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2025 2030 Seite 33 Jahr
Erste Einschätzungen zum weiteren PV-Ausbau im SL bis 2020 und darüber hinaus 700 GWh Photovoltaik - Entwicklung der Arbeit Prognose 2017-2030 637 600 587 500 509 400 300 200 100 140 194 276 326 431 416 400 385 353 362 374 384 394 404 414 461 463 559 512 Min MAX MAX zzgl. PV auf Agrarflächen 0 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2025 2030 Seite 34
Erste Einschätzungen der Stromerzeugung aus EE im SL bis 2020 und darüber hinaus 1800 GWh 1600 Prognose Untergrenze: Stromerzeugung aus EE (GWh) 1483 1501 1516 1581 1644 >1.600 GWh 1400 1396 1200 1101 1000 800 692 797 871 993 861 938 938 938 954 968 Gesamt Wasser Wind PV Biomasse 600 400 200 109 38 127 138 57 65 284 230 162 119 532 451 414 358 225 201 182 181 263 282 367 481 575 Sonstige 0 Seite 35
2000 1800 Erste Einschätzungen der Stromerzeugung aus EE im SL bis 2020 und darüber hinaus Mittlere Prognose: Stromerzeugung aus EE (GWh/a) 1760 1900 1.900 GWh 1600 1500 1544 1580 1400 1397 1200 1000 871 994 1101 861 938 947 960 1050 1.120 Gesamt Wasser Wind PV 800 752 Biomasse 600 400 200 109 127 138 38 57 65 651 518 414 425 358 284 263 282 230 201 225 162 182 181 119 367 481 575 Sonstige 0 Seite 36
Erste Einschätzungen der Stromerzeugung aus EE im SL bis 2020 und darüber hinaus 2500 GWh Prognose Obergrenze: Stromerzeugung aus EE (GWh/a) 2070 fast 2.100 GWh 2000 1852 1500 1397 1489 1557 1621 1319 Gesamt Wasser 1000 797 871 994 1100 861 938 982 1026 1179 Wind PV Biomasse Sonstige 692 500 0 109 127 138 38 57 65 230 284 119 162 414 532 451 358 201 225 182 181 263 282 367 481 575 Seite 37