Verkomplizieren Sie sich! André Woodtli, Amtschef

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Transkript:

Folie 1 Verkomplizieren Sie sich! André Woodtli, Amtschef

Folie 2 Agenda Etwas längere Vorbemerkung zu Panini, Agilität, Post-Taylorismus und zur Unterscheidung von «roten» und «blauen» Prozessanteilen. Ein neues Kinder- und Jugendheimgesetz (KJG) im Kanton Zürich. Das KJG-Umsetzungsprojekt gerät «in Schieflage». Hermes tritt auf bzw. sechs Aspekte der «Projektrettung». Kurze Schlussbemerkung zu Agilität als «paradoxe Intervention».

Folie 3 «Management» manus = Hand agere = tätig sein «Agilität» agere = tätig sein agilis = beweglich, leicht führbar

Folie 4 Komplexität erhöhen = neue Unterscheidungen einführen Tätigkeit Problem nein Lösungsweg bekannt? ja Weg Lösung Aufgabe Lösung

Folie 5 «blaue» und «rote» Prozesse Problem wird zur Aufgabe = Lösung standardisiert (Stabilität) Prozessbeschrieb als «best practice» Ziele vorgeben, Prozesse regeln, Methoden festlegen Wissen vermitteln Problem bleibt ein Problem = Lösung unbekannt (Dynamik) Prozessgestaltung als Suche nach: «What works?» Intentionen/Optionen, Arbeitsprinzipien, Werkzeuge bereitstellen Können üben

Folie 6 Von der Manufaktur zum Taylorismus Manufaktur Taylorismus lokal begrenzter, dynamischer Markt Handwerksmeister mit eigenen Methoden und Werkzeugen Träger, grosser Markt optimaler Arbeitsprozess installiert (best practice) Planung/Kontrolle und Ausführung getrennt Taylor reduzierte die überflüssige Komplexität (Intelligenz, Initiative, Fantasie etc.) und steigerte so die Produktivität.

Folie 7 Zeitalter der tayloristischen Industrie Hohe Dynamik Geringe Dynamik Hohe Dynamik Dynamischer Teil der Wertschöpfung Manufaktur-Zeitalter Zeitalter tayloristischer Industrie Zeitalter globaler Märkte Formaler Teil der Wertschöpfung Lokale Märkte, hohe Kustomisierung Weite Märkte, wenig Wettbewerb Höchstleister üben Marktdruck auf konventionelle Firmen aus 1850/1900 1970/80 Heute

Folie 8 Agilität = Die Unterscheidung von «blauen» und «roten» Prozessanteilen beherrschen! Überraschung Prinzip Ereignis Niedrige Dynamik Hohe Dynamik Wiederholung Regel Struktur Talent Regeln Aufgabe Problem

Folie 9 Das Kinder- und Jugendheimgesetz (KJG) regelt «Ergänzende Hilfen zur Erziehung»

Folie 10 Das Tableau der Kinder- und Jugendhilfe im Kanton Zürich Allgemeine Angebote für Familien, Eltern, Kinder und Jugendliche Beratungs- und Unterstützungsangebote zur Bewältigung von: besonderen Herausforderungen schwierigen Lebenslagen individuellen Beeinträchtigungen Ergänzende Hilfen zur Erziehung

Folie 11 Facts & Figures zum KJG Leistungen Finanzierung 110 Einrichtungen 2400 Plätze 600 Pflegeverhältnisse Heimpflege (Stand anfangs 2016) Familienpflege 6000 KÜG pro Jahr 200 LV Kostenübernahmegarantien (KÜG) Leistungsvereinbarungen (LV) 70 Anbieter 10 Anbieter in den Bereichen Heimpflege, DAF und SPF Sozialpädagogische Familienhilfe Dienstleistungsangebote in der Familienpflege

Folie 12 Organigramm Bildungsdirektorin Amtschef Fachstäbe Managementstäbe Zentralbereich Geschäftsstelle Hinwil, Meilen, Pfäffikon, Uster Geschäftsstelle Bülach, Dielsdorf Geschäftsstelle Andelfingen, Winterthur Geschäftsstelle Affoltern, Dietikon, Horgen Stipendien kjz Dübendorf kjz Bülach kjz Winterthur kjz Affoltern Kinder- und Jugendheime kjz Meilen kjz Dielsdorf Zentrum Breitenstein kjz Horgen Sonderpädagogik Adoptionen MNA Krippenaufsicht kjz Uster kjz Pfäffikon kjz Rüti biz Meilen kjz Kloten kjz Regensdorf biz Kloten biz Oerlikon biz Winterthur kjz Dietikon biz Horgen biz Urdorf biz Uster

Folie 13 Projekt in Schieflage Steuerung Konzept Mitarbeitende

Folie 14 Projekt in Schieflage Steuerung Konzept Mitarbeitende

Folie 15 Sechs Aspekte der «Projektrettung» Schonungslos-wohlwollendes Follow-up: Systematische Standortbestimmung mit externer Begleitung Projektverständnis: Konsequente Umstellung auf Hermes Projektleitung: Neue (und neu angesiedelte) Vollzeit-Projektleitung Arbeitsweise: Neuer Planungs- und Steuerungsansatz, neues Arbeitsverständnis und neue Arbeitsmethodik Container für Desiderate, offene Fragen, Unklarheiten, Differenzen etc. Rasche neue Gültigkeiten: z. B. «Notration», Leitideen, Mind-Map

Folie 16 Neue Projektorganisation und Arbeitsweise Auftraggeber Projekte Projektausschuss KJG Forum Projekt Umsetzung KJG Zentralbereich KJH Wissenschaftliche Mitarbeit und Projektsupport Praxisausschüsse Abteilung Kinder- und Jugendheime Fachmitarbeit intern*/extern

Folie 17 Aufgabensteuerung Pendenzenliste Timebox Projektleitung Projektausschuss Tickets

Folie 18 Leitideen für die KJG-Umsetzungsarbeiten 1. «4-Körbe-Prinzip» 2. 3. 4. 5. 6. 6. 7. Sorgfältige Prozesse für Trägerschaften etc. ermöglichen Auf Bestehendes aufsetzen Neues standardisiert Nächste Entwicklungsabsichten stets im Blick behalten Offener Koordinierungsprozess für die Qualitätsentwicklung Sowohl-als-auch-Arbeitshaltung

Folie 19

Folie 20 Steuern = Das richtige Fahrzeug wählen!

Ist die Projektrettung erfolgreich? Verkomplizieren Sie sich! Folie 21

Folie 22 Agilität als «paradoxe Intervention» Die Zeit ist knapp Verknappen Sie sie zusätzlich! Der Weg ist unklar Machen Sie das Fahrzeug flott! Der Überblick fehlt Werfen Sie die Karten weg! Der grosse Plan fehlt Planen Sie stets, aber kurzfristig! Es fehlen Prioritäten Tun Sie irgend etwas! Es ist zu komplex Verkomplizieren Sie sich!

Folie 23 «Bei einem Fussballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft.» Jean Paul Sartre