Lebens- und Aufwachsensbedingungen von Kindern und Jugendlichen in ihren Familien und in ihrem Umfeld verbessern

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Transkript:

Kindheit und Armut Lebens- und Aufwachsensbedingungen von Kindern und Jugendlichen in ihren Familien und in ihrem Umfeld verbessern 14.02.2018 Akademie Franz-Hitze-Haus Jutta Möllers, Münster

Armut von Kindern und Jugendlichen in Münster in Münster leben 47.178 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren (Stand 31.12.2016). In der Altersgruppe der 0-bis 18jährigen sind insgesamt 8.426 Kinder und Jugendliche nach dem SGB II (7.369) und Asylbewerberleistungsgesetz (1.057) leistungsberechtigt (Stand 31.12.2016) und sind damit von Armut bedroht. Das sind 17,86 % aller Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren also beinahe jedes 5. Kind (genau jedes 5,6te Kind).

Wie zeigt sich Armut? Quelle: Hock/Holz u.a. 2000 Haushalt ist arm Eltern/ Erwachsene Kind(er)/ Jugendliche Materiell (Kleidung, Wohnen, Essen, Teilhabe) Sozial (soziale Kontakte, Netzwerke, soziale Kompetenz) Was kommt beim Kind an? Lebenslage Kind Gesundheitlich (psychisch oder physisch) Kulturell (kognitive Entwicklung, Sprache, Bildung etc.) Wohlergehen Benachteiligung Multiple Deprivation

V 786/2002, S. 5-21 Münsteraner Armutsberichterstattung: Lebenslagen und perspektiven unterversorgter Kinder und Jugendlicher in Münster Hilfen zur Erziehung Entwicklung und Ausbau frühzeitiger Präventionsangebote sowie Aufbau eines sozialen Frühwarnsystems im Stadtteil Coerde - Modellprojekt Stadtteilkoordination Coerde seit 2007 Stadtweite Willkommensbesuche zur Geburt eines Kindes durch das Präventionsteam seit 2008 09.07.2010 Hearing Kinderarmut in Münster - eine drängende Handlungsaufforderung an die Kommunalpolitik / Ratsbeschluss vom 09.12.2009 Maßnahmenprogramm einer kind- und jugendbezogenen Armutsprävention in Münster seit 2011 http://www.stadt-muenster.de/jugendamt/eltern-und-familien/fruehe-hilfen-undpraeventive-angebote.html Weitere Vorlagen zur Weiterentwicklung finden Sie in der Vorlage V/0638/2017 https://www.stadt-muenster.de/sessionnet/sessionnetbi/to0040.php? ksinr=10643

Die Präventionskette

Stadtteilkoordination Frühe Hilfen https://www.stadt-muenster.de/sessionnet/sessionnetbi/to0040.php? ksinr=10643 Beschlusspunkt 21 Anlage Bericht Stadtteilkoordination

Aufgaben der Stadtteilkoordination Erhebung und leicht verständliche Darstellung der vorhandenen Angebote Frühe Hilfen im Stadtteil Vernetzung und Koordination der vorhandenen Angebote Frühe Hilfen im Stadtteil durch Implementierung in bestehende Netzwerke Verbindliche Kooperation mit den verschiedenen Akteuren (Jugend-, Sozial- und Gesundheitshilfe) im Stadtteil Erleichterung / Verbesserung der Zugänge zu den bereits vorhandenen Angeboten im Stadtteil für die Familien Aktivierung und Nutzung der Ressourcen im Sozialraum Aufsuchende Elternberatung und Elternbildung im Einzelfall

StadtteilkoordinatorInnen

Exemplarisch Steckbrief: Stadtteilkoordination Coerde https://www.stadt-muenster.de/sessionnet/sessionnetbi/to0040.php? ksinr=10643 Beschlusspunkt 21 Anlage Bericht Stadtteilkoordination

Beispiele für Angebote Lebensphase Rund um Schwangerschaft und Geburt Starthilfe / Sure Start / Wellcome Kinderkrankenschwester Ausbau Präventionskette ab 1. LJ Familienhebammen Kinderkrankenpflegerinnen Lebensphase Rund um die Kita Familienpaten Aufwind Gruppe für psychisch erkrankte Eltern Kinderkrankenschwester für Kinderschutzfälle KulturmittlerInnen Lebensphase Von der Grundschule bis zur weiterführenden Schule Schulvorbereitung an verschiedenen Schulen Social Media Medienkompetenz Bildungspiloten in verschiedenen Stadtteilen Lebensphase Rund um Jugend Mädchen Fragen? Mädchen Wissen! Schuldenprävention für Jugendliche und junge Volljährige Handwerker- und Lebensplanungsprojekt Innovationsfonds für neue Maßnahmen und Projekte insbesondere für ältere Kinder und Jugendliche in Höhe von 60.000 jährlich

Finanzierungssäulen Bundesinitiative Netzwerke Frühe Hilfen und Familienhebammen Landesinitiative zum Modellvorhaben: Kein Kind zurücklassen Kommunen in NRW beugen vor Neu: kommunale Präventionsketten Kommunales Maßnahmenprogramm einer kind- und jugendbezogener Armutsprävention Wir verfolgen in der Stadt Münster eine gesamtstädtische Präventionsstrategie zur Verminderung/Vermeidung von Armutsfolgen, sodass die verschiedenen Initiativen von Bund, Land und Kommune sinnvoll zusammengeführt werden. Damit erreicht man eine größtmögliche Wirksamkeit und vermeidet Doppelstrukturen

Weitere kommunale Maßnahmen Stiftung Mitmachkinder und Mitmachpaten https://www.mitmachkinder.de/ Im Bereich der Kindertagesbetreuung Elternbeitragsfreiheit bis zu einem Einkommen von 37.000 / nach wie vor eine Geschwisterregelung (finanzielle Entlastung von Familien) Einen städtischen Sonderfonds der Stadt Münster Hilfen für Schwangere, Mütter und Kinder zum Schutz des ungeborenen Lebens, der im Unterschied zur Bundesstiftung Mutter und Kinder bis zur Vollendung des dritten Lebensjahres in Anspruch genommen werden kann. Hier wird finanzielle Hilfestellung mit professioneller Beratung verknüpft und ist Türöffner bei weitergehenden Bedarfen. Darüber hinaus gibt es viele freie Träger der Jugendhilfe, deren Angebote von Familien kostenfrei in Anspruch genommen werden können. Beispiele: DKSB, Trialog, Erziehungsberatungsstellen, Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen, VaMV etc.

PRÄVENTIONSMAXIME DER STADT MÜNSTER In unserer familienfreundlichen Stadt sorgen wir alle dafür, dass Kinder sich wohlfühlen. Hierfür fördern wir die Vernetzung, die Strukturen und die verbindliche Kooperation der unterschiedlichen Institutionen und Personen. Unser Handeln ist vom Kind her gedacht und ist geprägt von diesen Grundsätzen: Jedes Kind ist willkommen. Wir sind für jedes Kind mitverantwortlich. Wir möchten, dass jedes Kind eine frühzeitige und gezielte Unterstützung erhält. Wir stärken die Erziehungskompetenz der Eltern und nehmen sie in die Verantwortung. Wir schauen auf die Bedürfnisse und Stärken jedes Kindes. Wir nehmen den Bedarf jedes Kindes wahr und begleiten eine passgenaue Unterstützung. Wir fördern ein gesundes Aufwachsen für jedes Kind. Wir garantieren jedem Kind die Möglichkeit zur Teilhabe am münsteraner Leben und dieses aktiv mitzugestalten. Wir ermöglichen alltagsbegleitendes Lernen für jedes Kind. Als Verantwortliche der Ressorts Jugend, Schule, Gesundheit, Soziales und Politik etablieren wir dieses einheitliche gesamtstädtische Präventionsverständnis als stadtstrategische Ausrichtung. Wir werden die Maxime als Basis aller Handlungsprogramme in der Stadt Münster ausrichten. http://www.stadt-muenster.de/fileadmin//user_upload/stadt-muenster/51_jugendamt/pdf/praeventionsmaxime.pdf

lichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Fragen????? Kontakt: Jutta Möllers Jutta.moellers@gruene-muenster.de 0170 4874322