Herausforderung Alter. Dr. Markus Leser Leiter Fachbereich Alter

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Transkript:

Herausforderung Alter Dr. Markus Leser Leiter Fachbereich Alter 1

2 2

3 3

Enttabuisierungskampagne Tabus: Tabuzone 1: das «wert-lose» vierte Lebensalter Tabuzone 2: die Idealisierung des Wohnens zuhause Tabuzone 3: der Tod unser Erzfeind Tabuzone 4: der Wahn der ewigen Tüchtigkeit Erschwerende Rahmenbedingungen: - Die unbrauchbare Pflegefinanzierung - Die Simplifizierung des Alter und des Alterns durch die Medien - Strategischer Aktivismus anstatt koordiniertem Vorgehen 4 4

Pflege und Betreuung im Lebensverlauf 5 5

Paradigmenwechsel 3 1 2 6 6

7 7

«Die Babyboomer kommen» 8 8

9 9

Wo letzte Wünsche gehört werden Quelle: Age Dossier 2009 Age Stiftung 10 10

Quelle: GDI 2018 11 11

12

Die fünf Generationen des Altenwohn- und Pflegeheimbaus 1. Generation 40er bis Anfang 60er Jahre 2. Generation 60er bis 70er Jahre 3. Generation 80er Jahre 4. Generation Ende 90er Jahre bis heute 5. Generation seit ca. 2011 Leitbild Verwahranstalt «Insasse wird verwahrt» Leitbild Krankenhaus «Patient wird behandelt» Leitbild Wohnheim «Bewohner wird aktiviert» Leitbild Familie «Alte Menschen erleben Geborgenheit u. Normalität» Leitbild Leben in Privatheit, in Gemeinschaft, in der Öffentlichkeit Quelle: Pro Alter, 02/12 (KDA) Anstaltskonzept Stationskonzept Wohnbereichskonzept Hausgemeinschaftskonzept KDA-Quartiershauskonzept 13 13

14 14

15 15

16 16

Das Orchester des Sozialraumes Bausteine von Quartierskonzepten Wohnen und Wohnumfeld Soziales Netzwerk: Betreuung und Begleitung Pflege Umsetzung von Quartierskonzepten Partizipation Kooperation Prozesshaftes Vorgehen 17 17

Strategische Kernsätze für die Zukunft 1. Wandel der Nachfrage - Babyboomer - von angebotsorientiert zu nachfrageorientiert - von care giving to take care 2. Wandel der Institutionen - vom Pflegebettenanbieter zum Moderator von Wohnangeboten - von der Institution zum Sozial- und Lebensraum - zuerst das Wohnen und dann die Pflege 3. Wandel der Langzeitpflege - von der Krankheit zur Lebensqualität im Alltag - Alter als ganzheitliche Lebensphase - Alter als Teil des Lebens und der Gesellschaft 18 18

Strategische Kernsätze für die Zukunft 4. Vom Alleingang zu integrierten Lösungen - interprofessionelle Zusammenarbeit - aktives dirigieren des Orchesters: Personal, Freiwillige, Angehörige, Nachbarn 5. Kombination von Servicekultur und Pflegekultur - vom Pflegezentrum zum Dienstleistungszentrum - spezialisierte Angebote für neue Zielgruppen 6. Bankrott des politischen Systems in der Langzeitpflege - vom Kontrollwahn zu Leadership - von der Dokumentenflut zum menschlichen Miteinander 19 19

Architektur Menschen P+N+F+A DL + Services Technologie + Digitalisierung Finanzen 20 20

Wohnen in den eigenen vier Wänden Wohnen in der bisherigen Wohnung Begleitetes Wohnen Generationenwohnen Gemeinschaftliches Wohnen Wohnen mit spezialisierter Pflege, Betreuung und Begleitung 21 21

22 22

23 23

24 24

Kostenstudie von Polynomics Sparpotential aus volkswirtschaftlicher Sicht - einheitliche Finanzierung: ambulant, betreut, begleitet, stationär - Finanzierung des Sozialraumes (Zusammenarbeit, nicht Angebote) - Einsparungen von ca. 6,8 % 25 25

Das Wohn- und Pflegemodell 2030 Spezialisierte Pflegeangebote Wohnen 80+ in Appartements 2- bis 3-Zimmer-Wohnungen, diverse Kategorien (auch «EL-fähig») Service à la carte Betreuung und Begleitung Pflege bis zum Lebensende Pflege und Betreuung: Demenz Pflege und Betreuung: Palliative Care Pflege und Betreuung: Gerontopsych. Pflege und Betreuung: AÜP Pflege und Betreuung: Akutspital Gesundheitszentrum Angestammte Wohnungen Drehscheibe Pflege und Betreuung (ambulant und stationär) Verpflegung und Hauswirtschaft Service à la carte Therapieangebote Medizinische Grundversorgung (Gruppenpraxen, Apotheke) Tages- und Nachtangebote Transportservice Quartierzentrum mit Freizeitangeboten Kultur Wellness Fitness Öffentlicher Bereich: Restaurant, Café, Bar usw. Ferien 26 26

27 27

Wohnbevölkerung der Region Zusammenarbeitsverträge Unter einem Dach mit einheitlicher Führung Gemeinsame Vision Philosophie Angebot Single Point of Contact Interprofessionelle Teams Personal Interprofessionalität Zusammenarbeit als Unternehmenskultur Lage und Einbindung Strukturen Finanzierung Einheitliches Finanzierungssystem (ambulant & stationär) Menschen mit besonderen Bedürfnissen 28 28

29 29

Strategiefrage: Wie sieht Ihr Orchester aus? Hausärzte Pflegeheime Apotheker Spitex Gemeinden 30 30

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit (m.leser@curaviva.ch) 31 31