Organisationsprofile, Gesundheit und Engagement im Einsatzwesen. Traumatisierungsrisiken im Alltag der Gefahrenabwehr



Ähnliche Dokumente
Psychische Traumafolgestörungen in Einsatzorganisationen

bewältigt werden akut oder chronisch

Psychosomatik der Posttraumatischen Belastungsstörung. Dr. med. Jürg Haefliger

Bis zu 20% aller Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens an Depression. Damit ist Depression eine der häufigsten seelischen Erkrankungen.

Naturgewalten & Risikoempfinden

Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) entspricht dem englischen Begriff Post Traumatic Stress Disorder (PTSD).


Eigene MC-Fragen Klassifikationssysteme und Diagnostik

Sinn und Gesundheit. Posttraumatic Growth. Studie: Posttraumatic Growth After War

Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie, LMU-München 1

Krisenintervention und Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen

Gründe für fehlende Vorsorgemaßnahmen gegen Krankheit

Energieeffizienz. Ergebnisse einer repräsentativen Telefonbefragung bei 400 B2B-Finanzentscheidern

Stress, Schlafstörungen, Depressionen und Burn-out. Wie belastet sind wir?

Psychotherapie und Internet zwei kompatible Systeme? 07. Mai Pressegespräch mit: Dr. Nikolaus Melcop. Dr. Bruno Waldvogel

Palliative Care im Clienia Bergheim. Leben bis zuletzt

Vergleichsportal-Kompass 1.0 Repräsentative GfK-Umfrage im Auftrag von CHECK24.de zur Nutzung von Vergleichsportalen

Wie Projektziele gemessen werden können oder wie man Indikatoren entwickeln kann?

Industrie 4.0 in Deutschland

PTBS in der sozialrechtlichen Rechtsprechung zur gesetzlichen

Überblick über die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung im Rahmen des Projekts Fundament Gesundheit

1.015 Personen, die diesen Sommer schon Urlaub hatten Erhebungszeitraum: 12. bis 15. August 2014 statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte

Vorsätze für das Jahr 2015

Methodische Vorbemerkungen

Themenbereich "Trauer"

Vorsätze für das Jahr 2015

Frühstück. Frühstück an Werktagen? Es frühstücken an einem normalen Werktag üblicherweise. jeden Tag ab und zu gar nicht *) % % %

1. Kinder deren Eltern nie zusammengelebt haben: ungeplante Schwangerschaften (z.b. bei Minderjährigen) Lebenskonzepte 2. Kinder deren Eltern sich

Interdisziplinäre Zusammenarbeit bei chronisch kranken Patienten Wunsch und Realität aus der Sicht des Hausarztes

Berufsunfähigkeit? Da bin ich finanziell im Trockenen.

Fragebogen ISONORM 9241/110-S

Das ICD-Patientenzufriedenheitsbarometer

Inhaltsverzeichnis. Inhaltsverzeichnis

STRESS IM FEUERWEHRDIENST

Frauen in der Berufsfeuerwehr

REISEBUCHUNG IM INTERNET. GfK Online-Studie im Auftrag von ebookers.de Februar 2013

RSV. RSV kennen. Das Virus, das Eltern kennen sollten. Informationen. Kinder schützen

Pflege und Betreuung für Erwachsene im Kursana Domizil Donzdorf

Subpostfächer und Vertretungen für Unternehmen

Mag. Christina Mayr-Pieper, klinische und Gesundheitspsychologin, Psychotherapeutin in Ausbildung unter Supervision, Psychoonkologin, Hypnotherapeutin

Leseauszug DGQ-Band 14-26

Zielgruppe: Pfarrerinnen und Pfarrer und ordinierte Mitarbeitende in der Notfallseelsorge

???? ???? ???? Das neue. Hochschulzulassungsverfahren in Niedersachsen. bei zulassungsbeschränkten Erststudiengängen

Der DIA Deutschland-Trend-Vorsorge

Geklagte kognitive Beeinträchtigungen bei Depressionen

Körperbilder Einstellung zu Schönheitsoperationen und zur Wahrnehmung des eigenen Körpers

Sexueller Missbrauch an Mädchen und Jungen

Atmosphäre in der Schule 6 %

Begriffe zum Risiko. Quelle: ONR 49000:2008. Risikomanagement 2011 Projekt Ragus / Sojarei Mag. Michael Forstik Unternehmensberatung 7210 Mattersburg

Umfrage Stress und Arbeitsbelastung in Deutschland

Sterbegeldversicherung. Vorsorge treffen

Pflegefall wer bezahlt, wenn es ernst wird?

Elternbefragung der Kindertagesstätte...

Auswerten mit Excel. Viele Video-Tutorials auf Youtube z.b.

Zukunftssicherheit von PKV und GKV

2015 webtogether.de Gabriele Ungethüm, Defensio akademische Abschlussarbeit KSBE01+ WME 03

Auslotung der Gefühle & Wünsche von Eltern und SchülerInnen zum Schuljahr 2011/2012

Behauptung oder Tatsache? Parkhaus-Belegung Basel (i (via Parkleitsystem)

Risiko Pflegebedürftigkeit Unwissenheit verhindert Vorsorge

86 Prozent der Befragten finden den Erfahrungsaustausch von Betroffenen, wie er in Selbsthilfegruppen stattfindet, besonders wichtig.

Der neue Feuerwehrführerschein, erste Erfahrungen aus Baden-Württemberg.

Konflikte Bewältigungsstrategien und Therapiemöglichkeiten

Zukunft Gesundheit 2013 Jungen Bundesbürgern auf den Puls gefühlt

Kritische Lebensereignisse und Gesundheit im Alter

«Ausserordentliche Ereignisse an Schulenund. Das SKIT unterstützt die Verantwortlichen vor Ort!

Integritätsentschädigung gemäss UVG

ITIL Incident Management

Arbeitsplatz Schule. Ergebnisse der Onlinebefragung. Wien, 31. März 2008

Der DIA Deutschland-Trend-Vorsorge

Whoop! Bid Management - Anwendungsfall Elektronikbranche

Die große Wertestudie 2011

Wir sind für Sie da. Unser Gesundheitsangebot: Unterstützung im Umgang mit Ihrer Depression

Tag der offenen Tür, 9. Oktober Psychiatrie erleben und verstehen. Depression. erkennen und behandeln. Klaus-Thomas Kronmüller

Förderzentrum am Arrenberg

Kommunalruf für Ordnung und Sicherheit. 15. Juni 2011

Inhaltsübersicht Produktinformationsblatt zur Jahres-Reiserücktritts-Versicherung der Europäische Reiseversicherung AG

Private Senioren- Unfallversicherung

Gesetz zur Beseitigung sozialer Überforderung bei Beitragsschulden. (gültig ab )

Auswertung Onlinebefragung Unternehmen. Thematik: Mitarbeitende mit psychischen Beeinträchtigungen bei Unternehmen

GESCHÄFTSREISEUMFRAGE 2014

komba mobil e.v. Sicher in Bewegung

Online Banking. Nutzung von Online Banking. Ergebnisse repräsentativer Meinungsumfragen im Auftrag des Bankenverbandes April 2011

Gesundheits-Coaching I Akut-Programme bei Erschöpfung I Gesunder Schlaf I Ernährungs-Umstellung I Mentale Stärke I Gutes Körpergefühl

Unternehmenspräsentation. für Zeitarbeitsunternehmen

Deutsche Bank. Studie Erben und Vererben 2015

Einstellung. Erinnerung. Kaufimpulse.

Epilepsie im Kindergarten. Dr. Oliver Schneider

MIT SICHERHEIT IN DIE ZUKUNFT. DIE RATENSCHUTZVERSICHERUNG FÜR IHR BMW MOTORRAD. BMW Financial Services Versicherungen

Württembergische Versicherung. Generalagentur: Herbert Leischke Birkenweg 02, Wettin. Telefon: / Funk: 0172 /

SELBSTBESTIMMT LEBEN MIT DEMENZ Informationen und Hilfestellungen für Betroffene und Angehörige.

Pflegeversicherung von AXA: Langfristige Erhaltung der Lebensqualität als zentrale Herausforderung

Gebärmutterhalskrebs

Die Bedeutung von Widerständen für den Change- Prozess und der positive Umgang mit diesen

Transkript:

Organisationsprofile, Gesundheit und Engagement im Einsatzwesen Traumatisierungsrisiken im Alltag der Gefahrenabwehr Das breite Spektrum hoch belastender Situationen der bisher diskutierten kritischer Einsatzsituationen ( Incidents ) und erste Ergebnisse zur Häufigkeit der PTSD in den befragten Einsatzorganisationen 4. Treffen der Steuerungsgruppe am 6. Mai 28 in Magdeburg Ablauf Potenziell traumatisierende Erfahrungen Hintergrund Ergebnisse zu: Art und Häufigkeit des Auftretens potenziell traumatisierender Erfahrungen im Bevölkerungsschutz Traumafolgestörung PTBS Hintergrund Besonderheiten der Auswertung Ergebnisse zu: Symptomausprägungen und Häufigkeit der Verdachtsdiagnose PTBS im Bevölkerungsschutz 1

Potenziell traumatisierende Erfahrungen A1 Kriterium (situationsspezifische Merkmale, ICD 1 ) Ereignis + Erleben = Erfahrung Die Betroffenen sind einem kurz oder lang anhaltenden Ereignis oder Geschehen von außergewöhnlicher Bedrohung oder mit katastrophalem Ausmaß ausgesetzt,... A2 Kriterium (subjektive Erlebensmerkmale, ICD 1, DSM IV)...das bei nahezu jedem tief greifende Verzweiflung auslösen würde......die Reaktion der Person umfasst intensive Furcht, Hilflosigkeit oder Entsetzten... Potenziell traumatisierende Erfahrungen ein-bis mehrmalige Konfrontation mit potenziell traumatisierenden Erfahrungen: 1% bei Einsatzkräften in Polizei und Feuerwehr (Teegen, Domnick & Heerdegen, 1997) 77,6% bei -Helfern mit Auslandserfahrung (Domes, Wendt und Hautzinger nach Rudolph, 22) 21,2% bei Einsatzkräften der (Arndt, 26) 2

Potenziell traumatisierende Erfahrungen (Hauptamt) 66,5% mit potenziell traumatisierenden Erfahrungen (N=292) 95% berufliche Ereignisse 3,5% (N= 11) innerhalb der letzten 4 Wochen Ereignisse liegen im Schnitt 9 Jahre (Feb 99) zurück Ereignisse insgesamt beruflich privat beruflich privat 168 (96,4%) 63 (3,6%) 47 2 Rettungsdienst 621 (94,2%) 38 (5,8%) 29 1 26 (91,6%) 19 (8,4%) 13 1 25 (95,4%) 13 (4,6%) 8 11 (91,7%) 1 (8,3%) Aktuelle Ereignisse (Zeitraum November/Dezember 26, Januar/Februar/März 27) gesamt 2768 134 97 4 Potenziell traumatisierende Erfahrungen Kategorien beruflich I Einsätze mit toten/getöteten Erwachsenen und toten/getöteten Kindern entstellte Leichen, nicht natürlicher Tod (Mord, Suizid), Tote allgemein, Verunfallte (VKU, Bahn, Brand, anderweitig), Bearbeitung von Todesfällen Einsätze mit schwer verletzten/erkrankten Erwachsenen und schwer verletzten/erkrankten Kindern MANV, Unfall (VKU, Brand, Bahn, anderweitig), Fremdeinwirkung/(sexuelle) Gewalt, Reanimation/erste Hilfe 3

Potenziell traumatisierende Erfahrungen Kategorien beruflich II Großschadenslagen Naturkatastrophen, Zug-/Flugzeugunglücke, Kriegs- und Krisengebiete, Geiselnahmen/Bombenanschläge/Attentate etc., gewaltbereite Mengen (Fußball, Demonstrationen, Häuserbesetzung, Castor, Kriegs-/Krisengebiete...) Einsätze mit besonderer persönlicher Beteiligung oder im sozialen Nahraum Betreuung/Begleitung Angehöriger, eigene Bedrohung (Messer, Waffe, Infektionsgefahr etc.), Anwendung eigener Gewalt nötig, Verletzter/getöteter Kollege (im Einsatz, Suizid), Erleben von Handlungsunfähigkeit Ereignisse unterhalb der Extremsschwelle Mobbing, Versetzung/Umsetzung, Disziplinarverfahren... Potenziell traumatisierende Erfahrungen Häufigkeit der Konfrontation 1% 8% 6% 4% 2% % LP BP RD BF Großschadenslagen Persönliche Beteiligung Einsätze mit toten Personen Einsätze mit toten Kindern Einsätze mit schwer verletzten Personen Einsätze mit schwer verletzten Kindern Einsatzerfahrungen unterhalb der Extremschwelle 4

Traumafolgestörungen Zeitraum: ersten Tage bis vier Wochen nach der Erfahrung Zeitraum: länger als vier Wochen nach der Erfahrung Mögliche Folgen: Akute Belastungsreaktion (ICD 1) Akute Belastungsstörung (DSM IV) Mögliche Folgen: Posttraumatische Belastungsstörung (ICD 1, DSM IV) chronischer Verlauf der PTBS (ICD 1, DSM IV) PTBS Symptome (ICD 1) Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) (engl. Post Traumatic Stress Disorder (PTSD)) Impact of Event Scale revised (IES-R-erweitert) nach Maercker & Schutzwohl, 1997 erweitert durch Butollo, Krüsmann, Karl, Schmelzer, 26 Intrusionen: wiederholtes Erleben durch sich aufdrängende Erinnerungen, Träume, Gefühl des Betäubtseins und der Gleichgültigkeit etc. Vermeidungsverhalten: Vermeidung von traumaassoziierten Aktivitäten,verbunden mit Furcht vor und Vermeidung traumaassoziierter Stichworte etc. Übererregung: Übermäßige Schreckhaftigkeit, Schlaflosigkeit, Angst oder Depression, Suizidgedanken, Substanzabusus etc. 5

PTBS Prävalenz 2%-7% in der Allgemeinbevölkerung (AWMF) 35% im Rettungsdienst (Teegen, 1999) 18,2% in der (Wagner, Heinrichs & Ehlert, 1998) 3%-7% in und Rettungsdienst (Butollo, Krüsmann, Karl & Schmelzer, 23) 4,2% in der Freiwilligen Feuerwehr: (Butollo, Krüsmann, Karl & Schmelzer, 27) 1% in der : (Arndt, 26) PTBS Besonderheiten der Auswertung I Keine Ereignisse, die sich vor weniger als 4 Wochen ereigneten Keine Ereignisse unterhalb der Extremschwelle Keine Fälle mit mehr als 3% fehlenden Werten (Programm NORM) Gesamt Rettungsdienst 1743 659 225 263 12 292 - <3% fehlende Werte/- <Extremschwelle/-Erfahrungen vor < 4 Wochen beruflich -92/-24/-48 1526-43/-14/-26 549 18/-4/-12 18-14/-5/-6 225-1/-/- 1-37 249 privat 53 27 11 13 1 15 gesamt 1579 576 191 238 11 2595 gesamt 6

PTBS-Symptomgruppe: Symptomgruppe: Intrusionen (Summenwert) 35 3 25 2 15 1 5 Antwortspanne: - 35 Rettungsdienste Symptomausprägungen im unteren Skalenbereich insgesamt kaum Belastungen durch wiederkehrende Gedanken, Erinnerungen etc. Einsatzkräfte im Rettungsdienst geben durchschnittlich die meisten Intrusionssymptome an Intrusionen - Ausprägungen niedrig mittel hoch 2,6% 1,6% 2,8% 2,2% 1,% 14,9% 13,1% 18,9% 12,4% 2,% 8,% 82,6% 85,2% 85,3% 78,3% 8,% 6,% 4,% 2,%,% Rettungsdienst mehr als ¾ der befragten Einsatzkräfte geben keine bzw. gering ausgeprägte Intrusionssymptome an die meisten Einsatzkräfte mit stark ausgeprägten Intrusionen sind dem Rettungsdienst zuzuordnen (jede 37. Einsatzkraft) gering: <8,6; mittel: 8,6-19,; hoch: >19, (Buttollo, Krüsmann, Karl & Schmelzer, 26) 7

PTBS-Symptomgruppe: Symptomgruppe: Vermeidung (Summenwert) 4 Antwortspanne: - 4 3 2 1 Rettungsdienste Symptomausprägungen im unteren Skalenbereich insgesamt kaum Vermeidung von Aktivitäten oder Situationen, welche an eine frühere potenziell traumatisierende Situation erinnern könnten Einsatzkräfte der en und der geben durchschnittlich die meisten Vermeidungssymptome an Vermeidung - Ausprägungen 1,% 8,% 6,% 4,% 2,%,% niedrig mittel hoch 4,5% 6,2% 13,4% 14,% 82,2% 79,8% Rettungsdienst 2,2% 15,% 82,8% gering: <8,6; mittel: 8,6-19,; hoch: >19, (Buttollo, Krüsmann, Karl & Schmelzer, 26) 6,7% 13,3% 8,% 1,% 9,% mehr als ¾ der befragten Einsatzkräfte geben keine bzw. gering ausgeprägte Vermeidungssymptome an die meisten Einsatzkräfte mit stark ausgeprägtem Vermeidungsverhalten sind der zuzuordnen (jede 15. Einsatzkraft) 8

PTBS-Symptomgruppe: Symptomgruppe: Übererregung (Summenwert) 3 Antwortspanne: - 35 15 Rettungsdienste Symptomausprägungen im unteren Skalenbereich insgesamt geringsten Ausprägungen aller PTBS- Merkmale Einsatzkräfte der geben durchschnittlich die meisten Übererregungssymptome an Übererregung - Ausprägungen 1,% 8,% 6,% 4,% 2,%,% niedrig mittel hoch,9% 1,3% 1,7% 1,8% 6,7% 7,8% 5,% 6,7% 1,% 92,4% 9,9% 93,3% 91,6% 9,% Rettungsdienst gering: <8,6; mittel: 8,6-19,; hoch: >19, (Buttollo, Krüsmann, Karl & Schmelzer, 26) 9% der befragten Einsatzkräfte geben keine bzw. gering ausgeprägte Übererregungssymptome an die meisten Einsatzkräfte mit stark ausgeprägten Übererregungssymptomen sind der zuzuordnen (jede 33. Einsatzkraft) 9

Bedeutung weiterer potenziell traumatisierender Erfahrungen Private Erfahrungen älter als 4 Wochen v.a. Tod oder lebensbedrohliche Erkrankung von Familienangehörigen und Freunden bzw. eigene schwere Erkrankung Erfahrungen unterhalb der Extremschwelle älter als 4 Wochen 34 Einsatzkräfte (LP: 2, BP: 1, RD: 1, BF: 3, : ) v.a. Mobbing, Versetzung/Umsetzung, Umstrukturierungen... Symptomausbildung diskutiert im Rahmen von: Diathese-Stress-Modellen (bei Vorhandensein einer spezifischen Vulnerabilität, Wagner & Seidler, 24) Kindling-Modellen (durch Aufsummierung von Ereignissen, Wagner & Seidler, 24) Symptomausprägungen berufliche vs. private Erfahrungen vs. Erfahrungen unterhalb der Extremschwelle 4 beruflich privat berufl. Erfahrung unterhalb der Extremschwelle 3 2 1 *** *** *** Intrusionen Vermeidung Übererregung Einsatzkräfte geben nach einer beruflichen Erfahrung unterhalb der Extremschwelle höhere Symptomausprägungen als nach einer beruflichen oder privaten Erfahrung *** Unterschiede auf statistisch bedeutsamen Niveau 1

PTBS - Verdachtsdiagnose Nach beruflicher Erfahrung: 16 Nach privater Erfahrung: 1 Nach beruflicher Erfahrung unterhalb der Extremschwelle 3 Gesamt 2 PTBS - Verdachtsdiagnose : 9 Personen (,6%) : 5 Personen (,9%) Rettungsdienst: 3 Personen (1,6%) : 3 Personen (1,2%) : Personen (,%) Gesamt: 2 Personen (,8%) 11

Zusammenfassung I Einsatzkräfte im Bevölkerungsschutz tragen ein Risiko der Konfrontation mit potenziell traumatisierenden Erfahrungen insgesamt wurden als besonders belastend mehr berufliche als private Erfahrungen benannt darüber hinaus von Bedeutung: Erfahrungen unterhalb der Extremschwelle Zusammenfassung II Symptomausprägungen im Mittel auf unterem Niveau der möglichen Ausprägungen Rund 1% der Einsatzkräfte mit Verdachtsdiagnose PTBS Annahme: Präsenz des Themas in den letzten Jahren trug/trägt bei zu Aufbau geeigneter Versorgungsstrukturen innerhalb der Behörden Sensibilisierung der Mitarbeiter Annahme: Einsatzkräfte verfügen über ausreichend Bewältigungsressourcen Annahme: geringe Prävalenzen = Indikator für bedarfsgerechte Strukturen und Programme 12

Zusammenfassung III Berufliche Erfahrungen unterhalb der Extremschwelle werden z.t. belastender erlebt, d.h. stärkere Symptomausprägungen, als potenziell traumatisierende Erfahrungen Optimierung organisationsinterner Strukturen und Kommunikationsabläufe sowie Beachtung individueller Vulnerabilitäten der Einsatzkräfte können zur Reduktion von Belastungen durch traumaspezifische Symptome beitragen Vielen Dank und eine anregende Diskussion! 13