UTB Profile Aristoteles. Bearbeitet von Georg Römpp

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UTB Eine Arbeitsgemeinschaft der Verlage

Transkript:

UTB Profile 3294 Aristoteles Bearbeitet von Georg Römpp 1. Auflage 2009. Taschenbuch. 122 S. Paperback ISBN 978 3 8252 3294 8 Format (B x L): 12 x 18,5 cm Weitere Fachgebiete > Philosophie, Wissenschaftstheorie, Informationswissenschaft > Philosophie: Allgemeines > Antike Philosophie Zu Inhaltsverzeichnis schnell und portofrei erhältlich bei Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft. Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, ebooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programm durch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr als 8 Millionen Produkte.

UTB 3294 Eine Arbeitsgemeinschaft der Verlage Böhlau Verlag Köln Weimar Wien Verlag Barbara Budrich Opladen Farmington Hills facultas.wuv Wien Wilhelm Fink München A. Francke Verlag Tübingen Basel Haupt Verlag Bern Stuttgart Wien Julius Klinkhardt Verlagsbuchhandlung Bad Heilbrunn Lucius & Lucius Verlagsgesellschaft Stuttgart Mohr Siebeck Tübingen Orell Füssli Verlag Zürich Ernst Reinhardt Verlag München Basel Ferdinand Schöningh Paderborn München Wien Zürich Eugen Ulmer Verlag Stuttgart UVK Verlagsgesellschaft Konstanz Vandenhoeck & Ruprecht Göttingen vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich

Georg Römpp Aristoteles Böhlau Verlag Köln Weimar Wien 2009

Georg Römpp hat Philosophie, Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre studiert und in Philosophie promoviert. Seine Veröffentlichungen umfassen zahlreiche Aufsätze in Fachzeitschriften sowie Bücher über Kant, Hegel, Husserl, Heidegger, Platon und Ethik des Selbstbewusstseins. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. ISBN 978-3-8252-3294-8 ISBN 978-3-412-20394-8 (UTB) (Böhlau) Umschlagabbildung: Aristoteles, Porträt (Plastik). Römische Kopie nach griechischem Original, Ende 4. Jh. v. Chr., Kunsthistorisches Museum Wien, akg-images. 2009 by Böhlau Verlag GmbH & Cie, Köln Weimar Wien Ursulaplatz 1, D 50668 Köln, www.boehlau.de Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig. Reihenkonzept und Umschlagentwurf: Alexandra Brand Umschlagumsetzung: Atelier Reichert, Stuttgart Satz: Wissenschaftlicher Bücherdienst, Köln Druck und Bindung: AALEXX Druck GmbH, Großburgwedel Gedruckt auf chlor- und säurefreiem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-8252-3294-8

5 Inhaltsverzeichnis Einführung Aristoteles und das philosophische Denken... 7 Die Kritik an Platon........................................ 9 Die aristotelische Philosophie 11 Die Geburt der Metaphysik.............................. 15 12 Das Seiende und die Substanz............................ 21 13 Die Materie und die Form............................... 35 14 Das Individuelle und das Allgemeine...................... 45 15 Der erste unbewegte Beweger............................ 55 16 Theorie des Handelns... 60 17 Die Ethik und das Gute................................. 70 18 Das Glück des Menschen................................ 77 19 Der Staat............................................. 87 10 Nachwirkung... 102 Anhang Aristoteles Leben.......................................... 113 Weiterführende Literatur... 116 Register.................................................. 119

Aristoteles und das philosophische Denken 7 Einführung Aristoteles und das philosophische Denken Es gibt in der Geschichte der Philosophie eigentlich nicht sehr viele wirklich bedeutende Denker. Dies gilt jedenfalls dann, wenn die Anfänglichkeit des Denkens und seine Wirkung auf die folgende Geschichte der Ideen und der Formen betrachtet wird, mit deren Hilfe Menschen sich zu verstehen suchen. Dann wird man sehr schnell darauf aufmerksam, dass die meisten Philosophen sich damit beschäftigen, die Gedanken anderer Denker zu verarbeiten, zu kritisieren, zu bestätigen, zu modifizieren oder wenigstens zu entwickeln. In der uns heute mehr oder weniger vertrauten Vergangenheit sind es wahrscheinlich nicht viel mehr, die weit darüber hinausragen, als man an den Fingern einer Hand abzählen kann. Das moderne Denken beginnt mit René Descartes im 17. Jahrhundert und erreicht seinen nächsten Höhepunkt bei Immanuel Kant und Georg Friedrich Wilhelm Hegel. Man könnte sicher noch John Locke, David Hume, Thomas Hobbes und Gottfried Wilhelm Leibniz anführen. Vermutlich kann man die entscheidenden Argumentationslinien aber auch ohne diese Philosophen nachvollziehen, so wichtig sie für einzelne Probleme auch sein mögen. Was danach noch wirklich bedeutend war, ist nicht ganz leicht zu sagen. Mit Sicherheit kommt an Ludwig Wittgenstein und Martin Heidegger niemand vorbei, der das gegenwärtige Denken verstehen will. Wenn wir vor das moderne Denken zurückgehen wollen, so finden wir eine lange Periode in der Geschichte, während der viele wichtige und interessante Gedanken entwickelt wurden. Das gilt nicht nur für Denker wie Epikur, Plotin oder diejenigen, die der Stoa zugerechnet werden, sondern auch für weniger bekannte Denker des Mittelalters, also über Thomas von Aquin und einige andere scholastische Philosophen hinaus. Aber es lassen sich keine wirklich wichtigen Denker auf dem Niveau von Descartes, Kant, Hegel, Wittgenstein oder Heidegger finden. Dafür müssen wir in der Tat in die Zeit um 300 vor dem Beginn unserer Zeitrechnung zurückgehen, also zu Platon (gestorben 348 oder 347) und zu Aristoteles (gestorben 322). Der letztere war der Meisterschüler des ersteren, aber durchaus kein Epigone, und es gibt wenig Beispiele dafür, dass ein Schüler sich so radikal von seinem Lehrer emanzipieren konnte, wie dies Aristoteles gelang. Man muss dabei auch berücksichtigen, dass es zu dieser Zeit lange vor Erfin-

8 Einführung dung des Buchdrucks nicht den uns gewohnten leichten Zugang zu Texten anderer Denker gab, die ein Gegengewicht gegen den persönlichen Einfluss des Lehrers bilden können. Niemand denkt alleine. Das Niveau eines Denkers hängt stets vom Niveau der Gedanken ab, mit denen er sich auseinandergesetzt hat. Aristoteles hatte also einen sehr guten Ausgangspunkt den aber hatten zu dieser Zeit auch viele andere Denker. Keiner von ihnen konnte jedoch eine umfassende Philosophie schaffen, die mehr als zwei Jahrtausende danach noch immer unser Denken beeinflusst. Eine solche Wirkung muss durchaus nicht darin bestehen, dass die aristotelischen Gedanken und Theoreme noch als gültig angesehen werden. Der Einfluss der wirklich wichtigen Denker ist in der Regel viel subtiler. Das hängt eben damit zusammen, das niemand alleine denkt. Was neu gedacht wird, entsteht niemals nur in der Individualität und vielleicht Genialität eines Philosophen. Es ist auch nicht einfach eine bessere Einsicht in die Sachen, was in der Philosophie schon deshalb nicht möglich ist, weil sie sich durch Denken mit dem Denken beschäftigt, also nicht mit unabhängig davon und deshalb gedankenlos in der Welt vorhandenen Dingen. Möglicherweise ist dies für die Naturwissenschaften möglich, obwohl auch dort noch keine Theorie entstanden ist, deren Gehalt nicht auch durch ein vorgegebenes Problem in den zuvor geltenden Theorien bestimmt war. Die Wirkung der wirklich wichtigen Philosophen besteht also auch in dem, was in der Kritik ihrer Gedanken entsteht. Die Bedeutung eines Denkers zeigt sich gerade darin, dass der Fortschritt des Denkens nicht in einer Abwendung, sondern aus der Kritik an seinen Gedanken geschieht. Was in dieser Kritik entsteht, ist nie einfach nur neu. Es ist auf eine bestimmte Weise entstanden und bleibt an diese Herkunft gebunden. Die Kritik ist eben die Kritik an dieser Philosophie und nicht an irgendeiner anderen, und deshalb ist das Ergebnis gerade so und nicht irgendwie anders. Hegel hat diesen für das Verständnis der Entwicklung der Philosophie und darüber hinaus alles Denkens grundlegenden Zusammenhang als bestimmte Negation bezeichnet. Damit ist etwas ganz Einfaches gemeint: wer in der Philosophie zu einem Zusammenhang von Gedanken nein sagt, der negiert einen bestimmten Gedankenzusammenhang und kommt deshalb zu einem ja, das noch durch den negierten Gedanken bestimmt ist. Bestimmt heißt hier also: hätte man einen anderen Gedanken negiert, so wäre auch ein anderer neuer Gedanke in dieser Kritik entstanden. Das Denken stößt sich immer nur von anderem Denken ab, auf das es eben dadurch bezogen bleibt.