Mithya und Sathya. Achim (Name geändert): Lieber Tan, ich danke Dir für Deinen schönen Text über Spiritualität.

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Transkript:

Mithya und Sathya Achim (Name geändert): Lieber Tan, ich danke Dir für Deinen schönen Text über Spiritualität. Ich habe noch ein paar Anmerkungen, die ich Dir im Anhang farblich markiert habe. Mir hat es geholfen, die Dinge etwas klarer zu verstehen. Ist nicht als Kritik gemeint. Viele Grüße und einen schönen Abend Achim Lieber Achim Es ist schön, dass Du meinen Text gelesen hast und ich freue mich sehr, dass der Verstand versucht ihn zu verstehen und bestimmte Passagen zu kommentieren. Das zeigt, dass ein ernsthafter Wunsch da ist zu verstehen. Du brauchst Dir keine Sorgen machen, dass deine Kommentare als Kritik bei mir ankommen. Wieso sollten Sie? Ich habe nichts mit den Texten zu tun, auch wenn da Copyright steht. Ishvara schreibt die Texte. Manchmal springe ich bewusst, wenn ich das Wort Ich nutze zwischen Jiva und Atman, den es geht darum den Sucher dort abzuholen wo er ist. Dies ist in vielen Texten so (auch von echten und wirklich großen Lehrern wie Dayananda oder Chinmayananda). Man akzeptiert die Dualität, um sie später als vergänglich und scheinbar aufzulösen. Dies stellt für mich beim Schreiben selbst kein Problem dar, da ich genau weiß wer ich bin. Nun geben mir Deine Kommentare einen möglichen Einblick zu verstehen wo der Verstand gerade hängt. Die Kommentare nutzen das Wort scheinbar oft und

versuchen den Zusammenhang zwischen den Objekten und dem Selbst darzulegen. Wichtig ist dabei das klar ist, dass Schmerz, Erfahrungen tatsächlich existieren. Sie werden im Vedanta nur als Mithya bezeichnet. Sie sind vergänglich und eine Erscheinung und deshalb nicht real und wahr. Ich bin unvergänglich. Im Deutschen bezeichnen wir dieses vergängliche manchmal mit scheinbar existent, was aber nicht bedeutet, dass es nicht existiert. Es ist nur eine Erscheinung. Hier ist das Sanskrit dem Deutschen voraus. Das Ego z.b. ist wie ein Regenbogen. Es ist Mithya. Es ist nicht das was es zu sein scheint. Es ist nicht etwas Reales sondern etwas Illusorisches und vergängliches wie ein Regenbogen oder eine Fata Morgana. Sathya ist das wahre, reale unvergänglich und immer da. Ich und Du, wir sind Sathya. Insgesamt ist mein erster Eindruck, dass die Kommentare eher auf Basis indirektem Wissen entstehen. Indirektes Wissen ist gut, besser als gar kein Wissen um das Selbst. Indirektes Wissen bedeutet: das Wissen um das Selbst kommt aus zweiter Hand (Buch, Texte, Diskussionen). Dies ist nicht unüblich, und ist bei vielen Yogis so, denn Yoga geht davon aus dass Du und dein wahres Selbst sich noch vereinigen müssen und dass dies durch Praktiken wie Pranayama oder Meditation geschehen wird. Für Yogis ist das Selbst ein Objekt, was es noch zu erfahren oder zu erreichen gilt, um sich damit zu vereinen. Denn es geht hier eigentlich nur um Dich. Dich Selbst. Wer bist Du? Wer glaubst Du zu sein? Denn Du erfährst Dich schon Selbst die ganze Zeit. Nichts anderes als Dich Selbst. Und erreichen kannst Du das Selbst nicht. Wenn die Welt non-dual ist, dann ist das Selbst nie von Dir getrennt gewesen und damit ist es auch nicht möglich sich zu vereinen, sondern ich habe ein Verständnisproblem und kein Problem der tatsächlichen Trennung zwischen mir und dem Selbst. Ich kann gerne näher auf Deine Kommentare eingehen, wenn Du möchtest und jeden Deiner Kommentare aus der Sicht Vedantas analysieren und Sachen klären die mir aufgefallen sind, aber bevor wir so etwas gemeinsam beginnen möchten, ist es wichtig zu klären was Du eigentlich willst:

Was willst Du wirklich? Wenn Du wissen und erfahren willst: Wer Du bist, kann ich Dir nur meine Unterstützung anbieten auf der Suche nach Dir Selbst und Dein spiritueller Begleiter sein. Was möchtest Du? Unten habe ich deine Kommentare und Gedanke aus der Sicht Vedantas angeschaut und geschrieben was mir auffiel: Alles Liebe Tan Diese Unruhe (oder jedes andere Gefühl) ist jedoch aus Sicht des Selbst nur scheinbar vorhanden, aus Sicht des Minds ist diese Unruhe eben Unruhe. Aus Sicht des Selbst ist diese Unruhe nichts anderes als das Selbst (oder Awareness), das durch den Subtilkörper reflektiert wird. Scheinbar bedeutet nicht, dass es nicht existiert. Die Unruhe ist handfest, aber nur einfach vergänglich und damit Mithya. Ich bin unvergänglich und bin vom Mind/Verstand unberührt (Asanga). Ich bin unvergänglich und immer wahr (Sathya). Fällt Dir auf wie Du vom Selbst sprichst? Als wäre es ein weit entferntes theoretisches Objekt. Es geht hier nur um Dich Selbst. Du bist der Beobachter der Unruhe im Verstand und damit kann weder die Unruhe noch der Verstand dich zu berühren. Du bist unberührbar. Du siehst alles. Der Mind/Verstand hat keine eigene Sicht. Es gibt nur einen der sieht. Das bist Du. Der Verstand ist nur das innere Instrument (antah karana) durch das Du siehst wie ein durch ein Mikroskop oder Fernrohr.

Du bist der Seher. Die natürliche Eigenschaft des Verstandes ist es sich an Sachen anhaften zu können und hinterfragen und zweifeln zu können. Deshalb kann er wenn noch eine starke Konditionierung herrscht (Vasanas) hin und hergeworfen werden und er wird trüb. Achim Der Frieden, der nach der Be-Friedigung durch ein Objekt einsetzt, ist nur ein scheinbarer Frieden, genauso, wie auch die vorherige Unruhe, eine scheinbare Unruhe war. Aus Sicht des Minds besteht der Frieden darin, dass das Erlangen des Objekts der Begierde eine positive Erfahrung auslöst. Diese hat ihren Quell in der Identifikation mit dem Objekt. Der Frieden bin ich, der klar und deutlich im Subtilkörper reflektiert wird, wenn der Verstand ruhig ist. Wenn der Verstand unruhig ist, ist mein Glanz unruhig auf der Oberfläche des Sees (Verstandes). Wenn der See ruhig ist, ist mein Abbild in vollem Glanze im Verstand zu sehen. Dann scheine ich in allem. Dann ist Freude und Liebe die das Ego dann erfahren darf. Sehen wir jedoch, dass das Selbst in jedem Objekt vorhanden (ist, bzw. dass jedes Objekt nichts anderes ist, als das Selbst, das scheinbar durch den Subtilkörper reflektiert wird, dann werden wir von der bedingungslosen Liebe des Selbst überflutet. Unabhängig vom Objekt. Dies hier ist ein ganz wichtiger Punkt. Wenn der Verstand dies dauerhaft verstanden hat ist das Freiheit (Moksha). Alle Objekte sind in mir Selbst, ich bin aber frei von den Objekten. Was ist Mithya, was ist Sathya? Ich bin Sathya also bin ich unvergänglich und die Objekte erscheinen in mir und sind Mithya/vergänglich. Das ist Viveka. Die Fähigkeit

immer zwischen Mithya und mir zu unterscheiden zu können ist Befreiung (Moksha). Auch hier sollte klar sein. Du bist das Selbst. Jede Freude ist reflektiertes Selbst, wie auch jeder Schmerz, oder jedes andere Gefühl. Ja das ist genau richtig. Da meine wahre Natur Unbegrenztheit und Freude ist, kann der Erfahrende (mein Ego) Freude erfahren wenn ich das Selbst klar im Subtilkörper (Intellekt/Verstand/Ego) reflektiert werde. Der Quell ewiger Freude ist sowohl im außen, als auch im Innen vorhanden, nämlich als reines, unveränderliches Bewusstsein. Ja richtig. Innen und außen sind hier nur zuerst beschrieben worden, um die Dualität später aufzulösen. Eigentlich gibt es kein Innen und Außen. ----------------------- Den Blick nach innen zu wenden z.b. durch Meditation, hilft jedoch den Geist zu klären und dadurch kann der Mensch die Existenz des Selbst evtl. leichter erkennen. Brauchst Du irgendetwas um zu wissen, dass Du existierst? Nein. Ist die Tatsache Deiner Existenz irgendwie in Zweifel? Nein. Das was Du mit absoluter Sicherheit sagen kannst und was selbstverständlich ist, ist das Du existierst. Deshalb bist Du das Selbst. Du bist das einzige was keinen Beweis braucht, das es Existiert.

Der Mensch kann die Existenz des Selbst nicht erkennen. Auch der Mensch ist nur eine Erscheinung in mir. Untersuche dies mal? Bist Du wirklich ein Mensch? Ich brauche meine Existenz nicht zu erkennen, ich muss nur das Missverständnis darüber aufklären, wer ich bin. Ich bin nicht dieser Körper, Ich bin nicht der Verstand. Ich bin nicht meine Gefühle. Ich bin nicht meine Konditionierung. Ich bin nicht mein Unwissen. Ich bin das was übrigbleibt, wenn ich alles negiere was ich nicht bin. Ich bin reine Existenz. Ich bin grenzenlos. Ich bin frei. Das ist was wir sind. Liebe Grüße Tan