Ferkel technisch versiert füttern

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Transkript:

BAUERNBLATT 29. September 2018 Tier 41 Schweine aktuell: Nach dem Absetzen Ferkel technisch versiert füttern Sind die Saugferkel in der vierten Lebenswoche, werden sie im klassischen Fall von der Mutter abgesetzt. Die meisten Ferkel kommen dann in den Ferkelaufzuchtstall. Es gibt aber auch Varianten, die Ferkel in der Abferkelbucht zu lassen. Durch die Tierschutznutztierhaltungsverordnung ist das Absetzen genau geregelt. Ist eine räumliche Trennung der Saugferkel und Absatzferkel vorhanden, dürfen die Saugferkel in der dritten bis vierten Lebenswoche von der Mutter getrennt Ist die räumliche Trennung nicht vorhanden, müssen die Ferkel beim Absetzen mindestens vier Wochen gesäugt haben. Auch beim frühesten Absetzen muss das Durchschnittsgewicht mindestens 5 kg betragen. Bei neu zusammengesetzten Gruppen darf das Gewicht der einzelnen Absatzferkel um höchstens 20 % vom Durchschnittsgewicht der Absatzferkel der Gruppe abweichen. Schwanken die Absatzgewichte von einem Absatztermin zum anderen und sind die Ferkelgewichte innerhalb der Würfe auch sehr unterschiedlich, ist die Anfangsphase in der Ferkelaufzucht noch schwieriger. Wenn dieses ein Dauerproblem in der Sauenhaltung ist, muss das Haltungs-, aber noch besser das Fütterungsmanagement der Sauen nicht nur kontrolliert, sondern auch korrigiert Wie sollen die Ferkel eingeteilt werden? Um Rangordnungskämpfe in den Buchten zu minimieren und um eine gezielte Futterstrategie der Gewichtsklassen zu ermöglichen, sollten die Absatzferkel in Gewichtsklassen eingeteilt Je größer die Schwankungen sind, desto mehr Größenklassen müssen eingeplant Sollen schon die Absatzferkel nach dem Geschlecht sortiert werden, um sie zum Beispiel auf die Ebermast vorzubereiten, sind entsprechend mehr Buchten notwendig. Selbstverständlich muss auch auf die Qualität der Ferkel geachtet Qualitätsabweichende Absatzferkel sollten zwar in Gruppen, aber in Sondergruppenbuchten verweilen. In der Ruhe liegt die Kraft! Sind die Ferkel satt, sollte sich nur noch eine geringe Futtervorlage im Trog befinden. Fotos: Christian Meyer Welches Fütterungssystem? Sind Absatzferkel im gleichen Alter und Gewichtsabschnitten in den Buchten nebeneinander eingestallt, können die Fütterungstechniken in der Buchtenmittelwand integriert werden, die einen gemeinsamen Vorratstrichter besitzen. Kann die Gleichmäßigkeit nicht gewährt werden, muss jede Bucht einzeln mit der Fütterungstechnik und dem dementsprechenden Vorratsbehälter ausgestattet Soll ein Fütterungssystem für die Ferkel ausgewählt werden, muss die Gruppenstärke sowie das Ferkelgewicht zu den Trogplatzbreiten und Tier-Fressplatz-Verhältnissen passen. Weiterhin ist die Fütterungstechnik auch in Abhängigkeit von der Buchtenstruktur und der Klimasteuerung im Abteil zu wählen. Bei der alleinigen Fütterungstechnik für die Ferkel bleibt es in naher Zukunft nicht, zurzeit sind Beschäftigungsmaterialien zum Beschäftigen und / oder zum Spielen verpflichtend für die Ferkel anzubieten. Doch leider kommt es trotzdem immer wieder zu der unerwünschten bekannten Schwanzbeißproblematiken der Ferkel. Durch viele wissenschaftliche Untersuchungen und Praxiserfahrungen wird das Fütterungsangebot über ein Beschäftigungsfutter für die Ferkel erweitert. Das Beschäftigungsfutter in dem normalen Futter zu integrieren ist noch schwierig, deshalb werden zusätzliche Futterschalen oder Automaten für Beschäftigungsfutter für die Ferkel eingebaut. Stimmen Faktoren innerhalb der Buchtenstruktur nicht, kommt es schnell zu hässlichen Rangkämpfen und zu einer geringeren Futteraufnahme beziehungsweise werden die täglichen Zunahmen nicht erreicht. Die Folgeerscheinungen sind bekannt, der Stall beziehungsweise das Abteil wird nicht so schnell geräumt, die 100 % Verkaufsferkel in der Kategorie A werden noch schlechter erreicht. Die Therapiehäufigkeit schlägt nach oben aus, ein Maßnahmenplan für die Behörden ist die Folge. Entscheidungen frühzeitig treffen Der Mensch trifft die wichtigste Entscheidung. Bei Neubauten kann schon vor dem Antrag auf Baugenehmigung entschieden werden, welche Fütterungstechnik genutzt werden soll. Liegt diese Entscheidung vor, kann sie bequem in die Planung einfließen. Auch die betreuende Person selbst kann sich besser auf die Fütterungstechnik vorbereiten. Bei Umbauten muss oft ein Kompromiss eingegangen werden, um möglichst alle beschriebenen Faktoren einhalten zu können. Was die Technik können soll: Viele Ferkelaufzuchtbetriebe füttern das erste Absetzfutter mit der Hand und das weitere Futter über Rohrförderer. Über die Futterausdosiertechniken in den Buchten werden die Stellschieber auf die jeweilige Funktion mit der Hand eingestellt. Füllstandsrohre ergeben dann den Stopp im Vorratstrichter über den Ausdosiertechniken. Bei diesem Verfahren kann nur die Futtermenge über die Silozelle oder über die gesamte Ferkelaufzuchtphase im Durchgang, Abteil oder Stall ermittelt Die weitere Steigerung in der Technik ist dann der Chargenmi- Tabelle 1: Platzansprüche in der Ferkelaufzucht (Nettoflächen) Durchschnitts gewicht in kg Fläche in m2 über 5 bis 10 0,15 über 10 bis 20 0,20 über 20 bis 30 0,35 über 30 bis 50 0,50 Tabelle 2: Tier-Fressplatz-Verhältnisse in Abhängigkeit von der Fütterungsart; 28 Abs. 2 Nr. 3 und 4 (Ferkel) Fütterungsart rationierte Fütterung tagesrationierte Fütterung bei Fütterung zur freien Aufnahme Fressplatz: gilt nicht bei Abruffütterung oder Breifutterautomaten Tabelle 3: Ausführungs hinweise Körpergewicht bis 25 kg bis 26 bis 60 kg Menge der Fressplätze 1 Fressplatz 1 Schwein 1 Fressplatz 2 Schweine 1 Fressplatz 4 Schweine Fressplatzbreiten 18 cm 26 cm

42 Tier BAUERNBLATT 29. September 2018 Während der aktiven Zeit sollte die Fütterungstechnik immer den Ferkeln entsprechend angepasst sein. Gut eingestellte Trockenfutterautomaten und im hinteren Bereich die Beckentränken scher über den Rohrförderer oder über die Luftverschickung, die die einzelnen Futterkomponenten oder Futtersorten verschneiden und mischen. In den Ausdosiertechniken oder Vorratsbehältern befinden sich Leer- und Vollmelder, die genauen Futtermengen pro Bucht ergeben ein Ergebnis pro Bucht. Die Ausfütterung über die reine Flüssigfütterung oder über die Trockenfütterung und eine Wasserzugabe beim Ausdosieren ist wiederum eine Steigerung in der Technik. Unmittelbar nach dem Fütterungsvorgang ist die Meldung im Rechner, und es wird vom Rechner die kommende Mischung neu gestaltet. Bei diesen Systemen wird hauptsächlich über Voll- und Leersensoren im Trog gearbeitet. Rechnergesteuerte Fütterungsanlagen sind nicht nur nützlich im Stallmanagement, sondern erleichtern auch eine Betriebszweigauswertung und damit betriebswirtschaftliche Entscheidungen. Dann sind nur noch die Ein- und Ausstallgewichte der Ferkel zu erfassen, um eine Leistungskontrolle durchführen zu können. Die Handhabung über die Steuerung und Fütterungstechnik muss jedoch immer mit dem Betreuer abgestimmt und für ihn passend sein. Eine zu komplizierte Technik kann sich auch negativ auswirken, wenn der Betreuer sie nicht beherrscht. Anforderungen an die Ausfütterungstechniken Die Ausfütterungstechniken sollten bei allen Varianten so gestaltet sein, das kleine abgesetzte Ferkel sehr gut aus der Futterschale fressen können und dabei nach Möglichkeit die Vorderfüße nicht in die Futterschale setzen. Gebrauchen aber die Ferkel die Vorderbeine, um in die Trogschale zu gelangen, und rutschen weiter auf dem Futtertisch in die Abkantungen der Futternachläufe, ist die Futteraufnahme für die Ferkel noch schwieriger. In diesem Moment haben die Ferkel die schwierigste Ausgangssituation, um Futter aufzunehmen. Der Ferkelrumpf ist dann rund wie beim Karpfen, hinten steht das Ferkel auf dem Stallboden, vorne über der Trog kante mit dem Kopf zwischen den Beinen. Das normale Wühlverhalten im Trog und dabei die natürliche Futteraufnahme kann nun nicht gewährt Dies kann sich negativ auf die Futteraufnahme und somit die täglichen Zunahmen der Ferkel auswirken. Fressplatzteiler, über und/oder im Trog angeordnet, bringen nur geringe Vorteile, sorgen aber dafür, dass das Futter nicht zu stark im Trog verschoben werden kann und das Futter nicht so stark aus der Trogschale herausgewühlt wird. Die Futterschale sollte so gestaltet sein, dass zwischen dem Fußboden und der Unterseite der Trogschale noch so viel Platz bleibt, dass das Waschen auch von unten möglich ist. Ein einfacher Ablauf, ohne ein zusätzliches Werkzeug, muss es möglich machen, Waschwasser und Desinfektionslösungen aus dem Trog ablaufen zu lassen. In den Trennwänden lassen sich fast alle Trogformen wiederfinden. Langtröge gibt es dort oft als Doppeltrog. Die Rundtröge haben bei Anordnung in der Trennwand oft zwei Fressplätze verloren. Die direkten Plätze an den Trennwänden haben oft den Nachteil, dass sie nicht sauber ausgefressen sind. Das Material der Futter- und Wassertechniken ist vielfältig, V2A- Stahl ist oft die beste Variante, aber auch gute Kunststoffe und Polymerbetone oder Kombinationen aus diesen Materialien können die richtigen Materialien sein. Die Fütterung am Trockenautomaten Der Trockenautomat erlebt zurzeit eine Renaissance. Er ist einfach zu bedienen, muss aber auch Der Fütterungswand mit den integrierten Einzelrund-Pendelautomaten, die auch in der Praxis als Doppelautomaten zu finden sind

BAUERNBLATT 29. September 2018 Tier 43 Der klassische Rundtrog mit dem Drehkranz in der Futterschale und dem Wasserrundlauf mit den vielen Nippeln oberhalb der Futterausdosiertechnik Breiautomaten Plateaufütterung, mit einem extra abgetrennten Wasserbecken täglich gereinigt Die Futtermengen müssen aus den Ecken der Trogschale täglich in die Mitte geschoben Dieses Futter ist sicherlich dann noch nicht verdorben. Bleibt es aber in den Ecken liegen, nimmt es Stallgeruch an und wird von den Absatzferkeln nicht mehr gefressen. Die Futtermengeneinstellung sollte so gut sein, dass der Futterzulaufschlitz immer zur Gegenkante parallel verläuft und nicht von den Ferkeln verschoben werden kann. Selbstverständlich muss die Futtermengeneinstellung auch werkzeuglos funktionieren, damit die regelmäßige Einstellung auch vorgenommen wird. Ist die Trogschalenkante zu hoch, ist der einseitig zu befressende Automat klar im Vorteil. Der Automat kann dann ein wenig nach vorne gekippt werden, damit die kleinen Ferkel den Futtertisch besser nutzen können. Reicht die Höhe für die ganz kleinen Ferkel noch nicht, können die vorderen Ecken des Futterautomaten noch eingekürzt werden, somit ist der Futtertisch noch niedriger. Bei allen Futterautomaten wird diese Maßnahme sicherlich nicht nötig, aber für die Buchten mit den kleinsten Ferkeln ist es eine gute Alternative. Soll dieses so nicht angeboten werden, müssen Zusatzschalen zur Verfügung gestellt Eine gute Wasserversorgung muss dicht an den Trockenautomaten kommen, damit die Absatzferkel schnell eine bekömmliche Wassermenge erhalten. Ist der Weg zur Tränke zu weit, verlieren sie schnell Futter aus dem Maul. Aus dem Tränkebecken können alle Ferkel saufen, deshalb hat es gerade bei kleinen Ferkeln die Nase vorn. Die Fütterung am Breiautomaten Früher wurde unterschieden in Rohr- und in Breiautomaten. Dies wird nicht mehr gemacht, denn es gibt Vermischungen der Varianten, eine Zuordnung ist kaum möglich. Breiautomaten werden mit verschiedenen Ausdosierungstechniken angeboten. Die Ausdosierungsmengen erfolgen immer über eine Handeinstellung am Automaten. Die Ferkel können sich an einer Vorrichtung über den eigenen Spieltrieb Futter in gewünschter Menge ausdosieren. Dies kann mittels eines Drehkranzes unterhalb eines Futterrohres oder über eine Pendeltechnik erfolgen. Wichtig ist, dass die Ferkel es gerne ausüben und somit spielerisch die Futtermenge aufnehmen können. Die Tränkesysteme in den Breiautomaten werden gesetzlich als Tränkeplatz nur anerkannt, wenn sie eine sichtliche Trennung von der Wasserschale zur Futterausdosierung von mindestens 2,5 cm bis 3 cm haben. Einige Breiautomaten haben eine Futterschale mit einer integrierten Wasserversorgung über Nippel, um das Futter besser anzufeuchten und um einen Futterbrei zu produzieren. Andere dagegen haben ein Plateau, wo das Futter selbst oder über einen Drehkranz entnommen werden kann. Rechts und links befinden sich dann tief gezogene Tränkebecken. Das Ferkel kann jetzt selbst entscheiden, ob es oben trocken frisst oder Futter in die Vertiefung schiebt, um dann breiförmig zu fressen. Wiederum andere haben Kombinationen aus diesen Fütterungsvarianten: auf dem Plateau trocken zu fressen, in der Vertiefung Brei anzumischen und zu fressen und an der gleichen Trogschale sauberes Wasser auf der anderen Trogschalenseite durch eine Aufkantung zu saufen. Die Breiautomaten sollten gut kontrolliert werden, damit keine Futter- und Wasserreste im Trog stehen bleiben. Sensoren ermöglichen die Ausdosierung Diese Fütterungssysteme haben viele Firmen im Programm gehabt, aber nur wenige konnten sich mit Ein zusätzlicher Rundtrog bietet viele Ferkelplätze, um das Beschäftigungsma terial zu verabreichen.

44 Tier BAUERNBLATT 29. September 2018 Bei diesem Breisensorautomaten wird Futter in die Trogschale dosiert, und die Wassermenge wird von oben auf die Futtermenge gesprüht. ihrem Produkt behaupten. Bei dieser Technik sind besondere Sensoren im Einsatz, entweder in den Boden der Trogschale eingearbeitet oder frei hängend im Trog mit einem Abstand von zirka 10 mm zwischen Trogschale und Sensor. Sind die Sensoren frei von Futter und Wasser beziehungsweise Gemisch gefressen, werden Futter und Wasser nachdosiert. Das Futter wird über einen Stellmotor in den Trog gearbeitet, und die entsprechende Wassermenge sprüht von oben auf das Futter. Bei einer weiteren Futterausdosiertechnik läuft diese Funktion parallel, das Futter kommt über eine Futterschnecke aus dem Futtertrichter und fällt in den Trog. Gleichzeitig wird mit einer entsprechenden Wassermenge das Futter in einen Langtrog gespült. Dies ist ein einfaches System und eine gute Vorbereitung für die spätere weitere Mast an der Flüssigfütterung. Anlagen mit zentraler Station Die Computertechnik macht es möglich, das Futter an einer Station aufzubereiten und portionsgerecht zu den Einzeltrögen zu verschicken. Die Portion kann nur Trockenfutter sein, benötigt dann aber über der Trogeinheit einen Staubzyklon, um den Luftdruck zur Versendung und den entstehenden Staub zu bändigen. Einige Anlagen mischen Futter und Wasser und versenden dann auch über eine Luftanlage. Die Portionierung dieser Anlagen ermöglicht die Versendung von wenigen 100 g bis zu 25 kg und mehr pro Versendung. Angemischt und versendet wird über die Freigabe von einem oder mehreren Futtersensoren im Trog. Flüssigfütterungsanlagen aus der Mast Ein Zusatzfuttertrog wird hauptsächlich bei zu wenigen Fressplätzen mit eingesetzt. Im Hintergrund ist ein typischer Plateaufutterautomat zu sehen. Die neu entwickelten Flüssigfütterungen für die Ferkelaufzucht können durch eine besondere Konstruktion der Behälter und Rührwerke mit genauester Wiegetechnik kleine Futtermengen anmischen. Das Minimum liegt bei etwa 6 kg. Eine Ausdosierung ist teilweise bis auf 1 bis 1,5 kg Mischfutter möglich. Auch hier können Trockensubstanzgehalte von 30 % erreicht Selbstverständlich muss bei diesen Anlagen ein hohes Maß an Hygiene herrschen. Eine automatische Rohr- und Behälterspülung ist zwingend notwendig. Ebenso gehören die Säurenebler oder auch Bestrahlungen durch bestimmte Lichtfrequenzen zum Standard. Können Ferkel nicht aus den Futterschalen fressen, müssen Zusatz- Beim Spülsystem wird Futter aus dem oben liegenden Vorratsbehälter in den Trog gefördert und gleichzeitig das Futter in den Langtrog gespült. Tabelle 4: Vor- und Nachteile verschiedener Fütterungssysteme Fütterungssystem Vorteile Nachteile Trockenfutterautomat Rund- und Langtrog Breiautomaten mit und ohne Pendel Rundautomaten Futter in den Trog dosiert und mit Wasser besprüht Trogspülsysteme Portionsfütterung Flüssigfütterung Die Automaten bieten eine gute Übersicht. Die Dosiereinstellung ist einfach. Die Ferkel nutzen den Breiautomat mit zur Beschäftigung und können sich Futter und Wasser wie gewünscht selbst mischen. Das System ist übersichtlich. Sie bieten eine gute Vorbereitung für die Futteraufnahme bei einer späteren Flüssigfütterung. Die Futtermengen können in viele kleine Portionen aufgeteilt und den Bedürfnissen der Ferkel entsprechend angepasst verfüttert Die klassische Flüssigfütterung bietet für jedes Ferkel einen Fressplatz. Schweine fressen nicht immer die Ecken sauber, tägliche Kontrolle, sonst entstehen Schmutzecken. Wenn es Wasserbecken gibt, kann die Hygiene Probleme bringen. Die Einstellung der Technik ist anspruchsvoll zwischen Futterauswurfmenge und zu dosierenden Wassermengen sowie zwischen Futter- und Fresszeiten. Bei der Mengeneinstellung für die Futterspülung in den Trog kann es leicht zu Fehlern kommen. Der Vermahlungsgrad im Hinblick auf den Fein- beziehungsweise Grobanteil im Futter ist zu beachten. Die gewünschte Futtermenge und die Fresszeiten so zu optimieren, dass beim Futterstart kaum Stress entsteht, stellt eine Herausforderung dar. Die Futtermengen sind so einzustellen, dass die Troghygiene eingehalten wird und die Ferkel ausgefüttert sind.

Tier 45 schalen angeboten Diese sollten nur eine Höhe von 8 cm haben. Ein Gefälle darf nicht von den Ferkeln wegführen, da sonst die Futterverfügbarkeit eingeschränkt ist. Der Bedarf an Wasser Auch bei den Ferkeln muss die Hauptwasserzuleitung zu den einzelnen Stallabteilen so groß gewählt werden, dass alle Tiere auf einmal saufen könnten. Hier ist es noch wichtiger, dass das Wasser nur im Umlaufsystem abgenommen wird. Stehendes Wasser ist schneller mit Keimen belastet und deshalb immer zu vermeiden. Außerdem ist Wasser in lichtdurchlässigen Leitungen extrem dem Keimwachstum ausgesetzt. Ferkeltränken in der Ferkelaufzucht Die Tränke muss immer in der Nähe des Futterbereiches installiert Als Tränke kommen sehr leichtgängige Nippel infrage, die in der Höhe dem Wachstum der Ferkel entsprechend verstellbar sind (zirka eine Handbreit über dem Ferkelrücken). Sind die Tränken nicht höhenverstellbar, Ein Sensorlangtrog kann für eine Einzelbucht, aber auch für eine Doppelbucht ausgearbeitet sein. Ein Sensorrundtrog aus Polymerbeton, hauptsächlich für eine Portionsfütterung müssen oft mehrere Tränken in unterschiedlichen Höhen eingeplant Auch sogenannte V-Tränken werden angeboten. Bei der V-Tränke ist die Nippelanordnung wie beim Buchstaben V schräg nach oben. Die Ferkel beißen auf den Nippel, und Wasser spült dem Ferkel ins Maul. Beckentränken werden mit leicht zu bedienenden Nippeln beziehungsweise Zapfen angeboten. Noch besser sind kleine Tröge mit einfachster Füllstandregulierung ohne Elektronik. Bitte nicht mit der Versorgung von Tränkeeinheiten sparen, denn Wasser ist das preiswerteste Futtermittel und unterstützt die Gesundheit. FAZIT Viele technische Verbesserungen erleichtern die körperliche Arbeit im Ferkelaufzuchtstall. Die Verbesserungen verkürzen die Arbeitszeit. Sie dürfen aber nur eingesetzt werden bei einer Verbesserung der Lebensqualität der Schweine und daraus resultierend hoffentlich einer Verbesserung der ökonomischen Leistung. Das Auge des Betreuers und das Management sind der Erfolg im Stall. Das Schwein ist keine Maschine. Christian Meyer Landwirtschaftskammer Tel.: 0 43 81-90 09-27 cmeyer@lksh.de Bau- und Energieausstellung am 4. Oktober Eigene Pellets auf dem Hof herstellen Das Gummiwerk Kraiburg Elastik hat den Ausstellungsstand in der Bau- und Energieausstellung auf die fast gesamte Produktpalette für die Rinderhaltung erweitert. Fotos: Hans-Jochim Rohweder Nach der Sommerpause beginnt der Tag der offenen Tür in der Bau- und Energieausstellung am Lehr- und Versuchszentrum Futterkamp mit einer Vorführung. Gezeigt wird der Einsatz einer mobilen Pelletieranlage zur Herstellung von Pellets aus verschieden Ausgangsstoffen. In der Praxisvorführung werden Großballen von Heu, Stroh oder ähnlichen Halmgütern, wie zum Beispiel Miscanthus, zu hochwertigen Pellets verarbeitet. Diese Biomassepellets eignen sich zum Verfüttern oder auch zum Einstreuen in der Nutztierhaltung. Hier finden sie unter anderem Verwendung als Heucops für Pferde oder als Spielmaterial für Schweine. Ebenso lassen sich Schüttgüter und lose Materialien, wie zum Beispiel getrocknete Gärreste zu (Dünge-)Pellets verarbeiten. Viele Pelletvarianten sind auch gut brennbar, aber zur Nutzung als Heizstoff fehlt die Zulassung. Ansonsten wird der Tag in der Zeit von 9 bis 15 Uhr in gewohnter Weise durchgeführt. Für die bautechnische Beratung stehen Fachberater der Landwirtschaftskammer und Firmenvertreter zu den ANZEIGE Landmaschinen Stalltechnik Tel. 0 46 38/89 44 0 www.thomsen-tarp.de Themen der Schweine-, Rinderund Pferdehaltung sowie der Energietechnik zur Verfügung. Die Ausstellung bietet auf über 3.500 m2 zukunftsweisende und zugleich praxisgerechte Lösungen zum Thema Bauen und Energie in der Landwirtschaft.