Frist 2015 Aufrüstung der Regenbecken erforderlich?

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Transkript:

Frist 2015 Aufrüstung der Regenbecken erforderlich? SüwVO-Abwasser NRW, 3 Dipl. Ing. Horst Baxpehler 18. Juni 2015 3. Deutscher Tag der Kanalreinigung

Verordnung zur Selbstüberwachung von Abwasseranlagen - Selbstüberwachungsverordnung Abwasser SüwVO Abw vom 17. Oktober 2013 Ersetzt die SüwVO Kanal vom 16.01.1995 und ist gültig für folgende Bereiche: Baulichen und betrieblichen Zustand sowie der Funktionsfähigkeit von Kanalisationsnetzen der öffentlichen Abwasserbeseitigung Für die private Abwasserbeseitigung von befestigten gewerblichen Flächen (Niederschlags- und Schmutzwasser), die > 3 ha sind Der Einleitung von Abwasser aus Entlastungsbauwerken dieser Kanalisationsnetze

Verordnung zur Selbstüberwachung von Abwasseranlagen - Selbstüberwachungsverordnung Abwasser SüwVO Abw vom 17. Oktober 2013 Teil 1 Selbstüberwachung von Kanalisationen und Einleitungen von Abwasser aus Kanalisationen im Mischsystem und im Trennsystem Teil 2 Selbstüberwachung privater Abwasserleitungen Kapitel 1: Anforderungen an die Selbstüberwachung Kapitel 2: Anforderungen an die Sachkunde Kapitel 3: Ordnungswidrigkeiten

Verordnung zur Selbstüberwachung von Abwasseranlagen - Selbstüberwachungsverordnung Abwasser SüwVO Abw vom 17. Oktober 2013 Teil 1 Selbstüberwachung von Kanalisationen und Einleitungen von Abwasser aus Kanalisationen im Mischsystem und im Trennsystem Maßgeblich NEU: 3Überwachung der Einleitungen von Abwasser aus Entlastungsbauwerken

Teil 1 Selbstüberwachung von Kanalisation 3 Überwachung der Einleitungen von Abwasser aus Entlastungsbauwerken Bei Abwassereinleitungen gemäß 1 Abs. 1 Nr. 2, die in der Anweisung zur Selbstüberwachung festzulegen sind, sind grundsätzlich bei Regenüberlaufbecken und Stauraumkanälen eines Kanalisationsnetzes sowie bei bedeutenden Regenklärbecken, zur Überwachung kontinuierlich aufzeichnende Wasserstandsmessgeräte einzubauen. [ ]

Teil 1 Selbstüberwachung von Kanalisation 3 Überwachung der Einleitungen von Abwasser aus Entlastungsbauwerken [ ] Durch geeignete Auswertungen der Füllstände und Benutzungszeiten sind Überlaufmengen, -dauer und -häufigkeit und bei Bedarf die zur Abwasserbehandlungsanlage weitergeleiteten Abwassermengen zu ermitteln. [ ]

Teil 1 Selbstüberwachung von Kanalisation 3 Überwachung der Einleitungen von Abwasser aus Entlastungsbauwerken [ ] Für die übrigen Einleitungen sind in der Anweisung zur Selbstüberwachung gemäß 4 ausreichende Maßnahmen festzulegen, die eine unzulässige Belastung der Gewässer erkennen lassen (zum Beispiel durch Inaugenscheinnahme).

Frist 2015? gilt seit 17.10.2013! keine Übergangsregelung Schreiben der Bezirksregierungen vom Januar 2015: [..] Die Selbstüberwachungsverordnung gilt unmittelbar. Sollte die Ausstattung Ihrer Regenüberlaufbecken und Stauraumkanäle bisher bzw. im Jahr 2014 nicht erfolgt sein, bitte ich Sie ein zeitliches Konzept zur Umsetzung mit mir abzustimmen.[..] 8

rechtlicher Rahmen: SüwVO-Abwasser: 6 Vorbehalt Die Befugnis der zuständigen Behörde, abweichende Anordnungen zu treffen, bleibt unberührt. Die zuständige Wasserbehörde kann den Umfang der Selbstüberwachung auch verringern. 9

10 Füllstand messen und auswerten

Erftverband 39 Kläranlagen 339 Regenbecken 660 km Kanalisation 3 kommunale Netze: -Rommerskirchen -Meckenheim -Zülpich 11

Umsetzungsfahrplan Halbjahresgespräche mit den Bezirksregierungen: -Düsseldorf -Köln April 2014 Darstellung des Aufwandes aus der Umsetzung der SüwVO-Abwasser 3 Ankündigung eines Konzeptes zur Umsetzung 10. Juli 2014 Konzept erstellt und versandt 12

Inhalt Konzept Erftverband Darstellung der Ausgangslage: 339 Regenbecken 20 % Regenbecken ausgestattet und es wird berichtet 25 % Anlagen mit Messtechnik zum Anlagenbetrieb vorhanden keine Messdatenauswertung im Sinne SüwVO-Abwasser 55 % ohne messtechnische Ausrüstung Alle Anlagen sind auf die Anforderung einheitlich zu überprüfen um Daten vergleichbar zu machen 10 Anlagen seitdem neu übernommen (von Kommunen) 13

Aufgabe -Bestand erheben -Ausrüsten -Messen -Auswerten 14

Priorisierung aus Masterplan C Erftverband Kriterien: Immissionsnachweis (BWK M3/7) Sonstige Gewässerschutzkriterien: Gewässersensibilität Hochwassergefährdung Grundwasserschutz Mengen- und Frachtbelastung Einleitschwerpunkte Einleitmenge./. MNQ Gewässer Mischungsverhältnis Bauwerkszustand Einstauhäufigkeit, Beckenreinigung, Ablagerungspotenzial, Drosselorgan, Bauzustand, Alter 15

Kosten Investitionsbedarf Erftverband: 4.300.000 künftiger zusätzlicher Betriebsaufwand: 400.000 /a 16

Dauer ca. 5 Jahre 2015 2016 2017 2018 2019 17

Vorgehen einheitliche Checkliste für alle Anlagen 18

Vorgehen 1 Zusammenstellung aller Bestandsunterlagen Systemaufnahme und beschreibung (Fließwege) Klassifizierung der Anlagen: Durchlaufbecken, Fangbecken, Hautschluss, Nebenschluss Metadaten aufnehmen: Volumen, Maße, Höhen Schwellen, Überläufe (Lage, Länge, Form, Tauchwand ) Drosseln (Pumpen, mech., hydraul. Drosseln ) einmessen aller relevanten Punkte Aufnahme vorhandener Messtechnik: Lage Nullpunkt, Messbereich Primär- oder Sekundärdatenweitergabe 19

Vorgehen 2 20 Datenerfassung und verarbeitung Bewertung Überläufe Bestimmung idealer Messpunkte Ausrüstung/Umrüstung/Ergänzung/Reduzierung Überprüfung aller Messpunkte: Trockenprüfung Kalibrierung/Justierung Plausibilisierung im Betrieb Justierung Datenfluss aufbauen, prüfen, plausibiliesieren Metadaten für Auswertung aufbauen prüfen testen

Vorgehen 3 - Bewertung aller Messeinrichtungen - Bewertung aller Abschlageinrichtungen - Festlegung Anlagenstandard: - Messumfang - Messverfahren - Messdatentransfer - Festlegung Messdatenauswertung: - Originalwerte./. abgeleitete Werte - Berechnungsverfahren, Kennlinien - Messdatenmanagement (DWA M151) - Berichtswesen intern zur Anlagensteuerung und bewertung - externes Berichtswesen 21

Status - Zustimmung der Bezirksregierung Düsseldorf zur Frist bis 31.12.2019 liegt seit Mai 2015 vor Task Force: - Abwassermeister zu 50 % - Facharbeiterin (Studentin) zu 50 % - EMSR-Techniker ab 01.08.2015 - Ingenieur ab 01.10.2015 - Projektleiter Bestandsaufnahme/Dokumentation - Projektleiter EMSR Ausstattung 22

Status - rd. 100 Anlagen Daten aufgenommen - 17 Nivelliert - 185 mit BDS-Anschluss vorhanden - 40 offene Baumaßnahmen unabhängig von Konzept 23

Nutzen sicherer Anlagenbetrieb Erkennung von Systemfehlern Erkennung von Optimierungspotenzialen Reduzierung lokaler Kontrollen Erfolgskontrolle Regenbecken im Sinne DWA A 100 (integrale Siedlungsentwässerung) Netzoptimierung Reduzierung Investitionsplanung Gezielte Anlagenerweiterung Grundlage für Netzsteuerung 24

Erwartung an Aufsichtsbehörden einheitliche Vorgaben: Fristen Ausrüstung Definition geeignete Auswertung Zählkriterien sinnvolle Vorgaben: Auswertung ausreichend von: Einstau: Dauer und Häufigkeit Entlastung: Dauer und Häufigkeit Grundsätzlich keine Entlastungsmengen Netzranking? (Brombach, Krauth) Messdatenmanagement 25

Fazit erheblicher Aufwand Vorgaben fehlen strukturiertes Vorgehen notwendig keine Datengräber erzeugen Messdatenmanagement erforderlich eigenen Nutzen herausstellen Konzept erarbeiten und genehmigen lassen Aufsichtsbehörden einbinden 26

27 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit