Inventor Grundlagen und Methodik in zahlreichen Konstruktionsbeispielen. Bearbeitet von Günter Scheuermann

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Transkript:

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Günter Scheuermann Inventor 2008 Grundlagen und Methodik in zahlreichen Konstruktionsbeispielen ISBN-10: 3-446-41206-9 ISBN-13: 978-3-446-41206-4 Leseprobe Weitere Informationen oder Bestellungen unter http://www.hanser.de/978-3-446-41206-4 sowie im Buchhandel

9 Eine Designeruhr Eine kleine Übung, die auch einmal ein schönes Teil zum Ergebnis hat und dessen Bauteile mit ein wenig Geschick und relativ wenig Aufwand auch selbst hergestellt werden können, soll das Übungsspektrum abrunden. Eine kleine Tischuhr, für die ein wenig Draht, eine Kunststofffolie, eine kleine Platte und ein handelsübliches Batterieuhrwerk nötig sind, soll das Ziel dieser Übung sein. Eine kleine Besonderheit bei dieser Übung ist, dass sie mit dem Inventor 2008 etwas anders konstruiert wird als mit der Version 11 und früheren Versionen. Inventor 2008 enthält als (einzig) neuen Bauteil-Befehl die Funktion zum Verbiegen von Bauteilen, mit dem es hier sehr einfach ist, das Gestell für die Uhr zu fertigen. Damit aber auch Inventor-Nutzer früherer Versionen diese schöne Übung machen können, wird hier ausnahmsweise zweigleisig verfahren, d.h., es wird sowohl die Konstruktion des Gestells mit dem Inventor 2008 als auch mit früheren Versionen gezeigt werden. Die Tatsache, dass die 2008er-Uhr mit einem eckigen Drahtgestell erstellt wird, während die 11er-Uhr ein aus rundem Draht gefertigtes Gestell hat, liegt darin begründet, dass es mit der 2008er-Inventor-Version nicht gelungen ist, einen runden Draht um eine tangentiale Biegelinie zu biegen. Am Anfang steht jetzt also die Konstruktion des Uhrengestells mit dem Inventor 2008, danach kommt dann die Konstruktion desselben Bauteils mit früheren Inventor-Versionen. Entscheiden Sie selbst, welche Variante Ihnen besser zusagt viel Spaß damit. 249

9 Eine Designeruhr 9.1 Das Gestell mit Inventor 2008 wird gebogen Am Anfang steht wie immer die erste Skizze, die aus dem Querschnitt eines quadratischen Drahtes besteht. Der Draht sollte 3 x 3 mm messen, aber wenn gerade kein solcher vorhanden ist, kann er natürlich auch andere Dimensionen besitzen. Die nachfolgend abgebildete Extrusion soll auf eine Länge von 440 mm erfolgen. Direkt auf einer Längsseite des Stabes ist jetzt eine neue Skizze zu beginnen. Die Skizze enthält eine Mittellinie, die genau in der Mitte des Stabes beginnt und rechtwinklig dazu verläuft. Symmetrisch dazu befinden sich zwei Linien im Abstand von 50 mm, die als Biegelinien fungieren sollen. 250

9.1 Das Gestell mit Inventor 2008 wird gebogen In zwei Schritten werden nun zweimal mit dem Befehl BIEGUNG die beiden Schenkel des Drahtes so um die Biegelinie gebogen, dass eine U-Form entsteht. Die Biegung erfolgt mit einem Biege-RADIUS von 5 mm und einem WINKEL von 90. Die fertige U-Form muss, da die Biegelinien symmetrisch um die Mittellinie angeordnet sind, zwei exakt gleich lange Schenkel haben. Die nächste Biegung erfordert wieder eine neue Skizze, welche die dritte Biegelinie aufnehmen soll und die deswegen jetzt auf der Vorder- oder der Rückseite des U-Bügels angeordnet werden muss. Diese Skizze enthält nur eine einzige Linie, die parallel zum U-Grund verläuft und einen Abstand von 40 mm zu diesem hat. 251

9 Eine Designeruhr Die Biegung erfolgt wiederum mit einem Biege-RADIUS von 5 mm, aber jetzt mit einem WINKEL von 95, da die Uhr leicht nach hinten geneigt sein soll. Die letzte Biegung am Gestell soll die oberen Bügel erzeugen, die zum einen Designelemente sein, zum anderen aber auch zum Aufhängen der Uhr dienen können. Eine neue Skizze auf der Rückseite des Gestells leitet diese Biegung ein. Die Biegelinie befindet sich 30 mm vom Ende der Drahtstangen entfernt. 252

9.1 Das Gestell mit Inventor 2008 wird gebogen Die Biegung erfasst diesmal die beiden Drahtenden und wird mit einem Radius von 7,5 mm über einen Winkel von 180 durchgeführt. Das Gestell ist damit fertig gestellt und sollte in einem eigenen Projekt gespeichert werden. Im Vergleich zur nun folgenden Konstruktion mit älteren Inventor-Versionen kann hier bei ähnlichen Bauteilen von einem wirklichen Fortschritt durch die Einführung des Befehls BIE- GUNG, den es im Blechmodul in abgewandelter Form schon lange gibt, gesprochen werden. 253

9 Eine Designeruhr 9.2 Das Gestell mit Inventor 11 und früher sweepen Wie gesagt, mit älteren Inventor-Versionen ist es etwas umständlicher, dafür kann man aber hier mit einem runden bzw. beliebigen Drahtquerschnitt arbeiten. In einer Vorüberlegung muss das zur Anwendung kommende Verfahren der Bauteilerstellung ausgewählt werden. Zur Auswahl stehen: a) Viele einfache kleine Extrusionen einfacher Zylinder und Bögen oder b) eine 3D-Kontur, die als Pfad für ein SWEEPING mit einem Profil verwendet wird. Die Entscheidung fiel für b), das Sweeping. Insofern beginnt dieses Bauteil, wie immer, mit einer Skizze, die in diesem Fall den Fuß des Gestells ergeben soll. Aus Gründen der Einfachheit, die sich aber erst später erschließen, wurde das U genau symmetrisch zum Nullpunkt des Koordinatensystems positioniert. Erkennen kann man dies an dem platzierten Punkt in der Mitte der unteren Linie, der mit der Abhängigkeit FEST am Nullpunkt festgenagelt wurde. Außerdem wurde die Abhängigkeit KOINZIDENT zwischen diesem Punkt und der Mitte der Linie vergeben, wodurch das Gebilde symmetrisch wird. Der Rest Abrundungen und Bemaßungen ist klar. Im zweiten Schritt müssen nun Arbeitsebenen vergeben werden, welche die beiden senkrechten Bügel aufnehmen sollen. Der Befehl ARBEITSEBENE ist aufzurufen, und jeweils eine der beiden 40 mm langen Linien sowie die senkrechte Ursprungsebene (YZ) sind als Definitionsgeometrie zu wählen. Die beiden Ebenen müssen unbedingt durch die 40 mm langen Linien gehen, da an diese jetzt die 254

9.2 Das Gestell mit Inventor 11 und früher sweepen senkrechten Bügel angeschlossen werden sollen und ein späteres Sweeping nur funktioniert, wenn die Elemente auf verschiedenen Ebenen trotzdem genau zusammenlaufen. Also, nacheinander auf jede der neuen Arbeitsebenen eine neue Skizze. Gezeichnet werden muss aber nur auf der ersten der beiden Arbeitsebenen, unten im linken Bild dargestellt. Skizze 1: Mit dem Befehl GEOMETRIE PROJIZIEREN wird der Endpunkt der 40 mm langen Linie in die neue Skizze projiziert, damit daran angeschlossen werden kann. Linien und Bögen bzw. Abrundungen und Bemaßungen ergeben dann die obige Geometrie. Eine Kontrolle darüber, ob auch alles schön zusammenhängt (koinzident ist), hat man dadurch, dass voll bestimmte Elemente schwarz werden. Skizze 2: Die zweite Skizze entsteht einfach dadurch, dass wieder mit dem Befehl GEOMETRIE PROJIZIEREN die Geometrie der ersten Skizze in die zweite projiziert wird. Zu zeichnen ist dabei gar nichts. 255

9 Eine Designeruhr Damit ist, schneller als gedacht, die Form des Gestells definiert. Diese Geometrie stellt auch gleichzeitig den Pfad für die Funktion SWEEPING dar. Zum Sweepen ist allerdings immer noch eine Profilskizze nötig, und das Bauteil Gestell benötigt ja auch noch den Drahtquerschnitt, der nun entlang des Pfades extrudiert werden soll. Dieser Querschnitt (Profilskizze) muss sich an einem Ende des Pfades befinden, was zur Folge hat, dass wieder eine neue ARBEITSEBENE dafür nötig ist. Die Arbeitsebene, links dargestellt, wird parallel zur Ursprungsebene XY und zum Endpunkt eines der beiden oberen Enden des Pfades erzeugt. Auf dieser Ebene wird eine neue Skizze gegründet, die im ersten Schritt, mit GEOMETRIE PROJIZIEREN, den Endpunkt der letzten 5 mm langen Linie übereignet bekommt. Dieser projizierte Punkt stellt den Mittelpunkt des jetzt zu zeichnenden Kreises (Ø 3 mm) dar, der den Querschnitt des Drahtes ergibt. Genauso könnte hier natürlich das in der vorher konstruierten 2008er-Version verwendete Quadrat (3 x 3 mm) oder sonst eine beliebige geschlossene Kontur erstellt werden. Der Befehl SWEEPING mit Profil und Pfad sollte nun problemlos zu dem nebenstehenden Bauteil führen. 256