Rechtliche Grundlagen im Ehrenamt Welche Rechte und Pflichten habe ich?

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Transkript:

TH Nürnberg Rechtliche Grundlagen im Ehrenamt Welche Rechte und Pflichten habe ich? Dresden 10. Oktober 2018

Übersicht A. Haftungsfragen bei Schadensverursachung durch die/den Ehrenamtliche/n (EA) B. Versicherungsschutz bei Schädigung durch EA C. Schädigung der/des EA D. Schäden beim Pkw-Einsatz durch die/den EA E. Was sollte der Träger tun? F. Quellen/Literatur

A. Haftungsfragen bei Schadensverursachung durch die/den Ehrenamtliche/n (EA) I. Haftung für Drittschäden bei Dritten (Klienten, etc.) Personenschäden Sachschäden II. Grundsatz Wer bei ehrenamtlicher Tätigkeit (eat) Dritte schuldhaft schädigt, haftet für die verursachten Schäden (Jaquemoth 2018, 126).

A. Haftungsfragen bei Schadensverursachung durch die/den Ehrenamtliche/n (EA) III. Grundlage insbesondere Recht der unerlaubten Handlungen ( 823 ff. BGB) 823 Abs. 1 BGB 823 Abs. 2 BGB i.v.m. Schutzgesetz

A. Haftungsfragen bei Schadensverursachung durch die/den Ehrenamtliche/n (EA) IV. Kann sich der/die EA vom Schaden befreien? grundsätzlich keine Privilegierung der eat als solche aber: übernimmt EA eine schadensträchtige Aufgabe, so wendet die Rechtsprechung (Rspr.), auch ohne dass ein Arbeitsverhältnis vorliegt, die Grundsätze der Haftungsmilderung aus dem Arbeitsrecht entsprechend an (vgl. Palandt/Ellenberger, Rdnr. 7 zu 27 BGB; Apfelböck 2012, 151 f.; Sikora 2015, 410)

A. Haftungsfragen bei Schadensverursachung durch die/den Ehrenamtliche/n (EA) IV. Kann sich der/die EA vom Schaden befreien? Folge: Milderung bzw. Beschränkung der Haftung kommt in Betracht je nach Maß des der/dem EA vorwerfbaren Verschuldens bei leichter Fahrlässigkeit (FLK): EA haftet nicht bei normaler oder mittlerer FLK: EA und Träger haften anteilig je nach den Umständen des Einzelfalles (Quotelung) bei grober FLK und Vorsatz: EA haftet voll

A. Haftungsfragen bei Schadensverursachung durch die/den Ehrenamtliche/n (EA) IV. Kann sich der/die EA vom Schaden befreien? für unentgeltliche eat als Vorstand oder Mitglied eines Vereins oder bei Aufwandsentschädigung bis 720 Euro p.a. in 31 a und 31 b BGB gesetzlich geregelt

A. Haftungsfragen bei Schadensverursachung durch die/den Ehrenamtliche/n (EA) IV. Kann sich der/die EA vom Schaden befreien? Wirkung: - Haftungsbeschränkung der/des EA im Innenverhältnis gegenüber dem Träger, bzw. Begrenzung eines Regresses des Trägers, der Geschädigtem Ersatz leisten muss, gegenüber EA - Freistellungsanspruch des EA gegen den Träger, wenn er von Geschädigtem direkt in Anspruch genommen wird Voraussetzungen: 31 a und b BGB bzw. die Rspr. setzen für die Haftungsmilderung voraus, dass EA weder vorsätzlich noch grob fahrlässig gehandelt hat.

A. Haftungsfragen bei Schadensverursachung durch die/den Ehrenamtliche/n (EA) V. Verschulden der/des EA 1. Die Begriffe 276 Abs. 1 Satz 1 BGB: Der Schuldner hat Vorsatz und Fahrlässigkeit zu vertreten ( ) Vorsatz: Wissen und Wollen des pflichtwidrigen Erfolgs im Bewusstsein der Rechtswidrigkeit (Rspr.) Fahrlässigkeit, 276 Abs. 2 BGB: Fahrlässig handelt, wer die im Verkehr erforderliche Sorgfalt außer Acht lässt.

A. Haftungsfragen bei Schadensverursachung durch die/den Ehrenamtliche/n (EA) V. Verschulden der/des EA 1. Die Begriffe Grobe Fahrlässigkeit: Wenn die im Verkehr erforderliche Sorgfalt in besonders schwerem Maße verletzt wird (Rspr.) 2. Praxisprobleme Beispiele für ehrenamtliche Betreuungstätigkeiten auf Grundlage von 45 a SGB XI leichtfertiges Verhalten im Umgang mit Betreuten und Betreuungssituation Übernahme von Aufgaben der Behandlungspflege (vgl. 37 SGB V)

A. Haftungsfragen bei Schadensverursachung durch die/den Ehrenamtliche/n (EA) V. Verschulden der/des EA 2. Praxisprobleme TIPP 1. EA auf Gefahren hinweisen. 2. Einsatzvereinbarungen schließen. 3. Im Beispiel: Betreuungsaufgaben nach 45 a Abs. 1 Satz 2 SGB XI eng fassen.

B. Versicherungsschutz bei Schädigung durch EA I. Haftpflichtversicherung Das Risiko, für Schäden haften zu müssen, ist durch Haftpflichtversicherung abzudecken. II. Private Haftpflichtversicherung der/des EA grds. Einbeziehung einer eat möglich, aber nicht zwingend der Fall; nicht bei verantwortlichen Tätigkeiten, z.b. Vorstandsaufgaben TIPP Klären, ob bestehende Private Haftpflichtversicherung der/des EA die konkrete eat einschließt.

B. Versicherungsschutz bei Schädigung durch EA III. Haftpflichtversicherung des Trägers Eine Zuordnung einer Schädigung durch die/den EA beim Träger (EA als Erfüllungsgehilfe nach 278 BGB) kommt dann in Betracht, wenn zwischen dem Geschädigten und dem Träger ein Vertragsverhältnis (z.b. über Betreuungsleistungen) besteht (vgl. Apfelböck 2012, 150). TIPP 1. Klären, ob eine Vereins-/Betriebshaftpflichtversicherung besteht. 2. Klären, ob entsprechendes Risiko eingeschlossen ist. 3. Prüfen, ob Versicherungsschutz für etwaige Haftungsfreistellungsansprüche der/des EA erforderlich ist.

B. Versicherungsschutz bei Schädigung durch EA III. Haftpflichtversicherung des Trägers Hinweis Abschluss einer Vereins-/Betriebshaftpflichtversicherung ( ausreichender Versicherungsschutz ) kann Fördervoraussetzung des Trägers sein (Bsp.: 86 Abs. 1 Satz 1 i.v.m. 82 Abs. 1 Nr. 3 AVSG a.f. für niederschwellige Angebote nach 45 c SGB XI a.f.)

B. Versicherungsschutz bei Schädigung durch EA IV. Ehrenamtsversicherung Sachsen 1. Grundlagen www.ehrenamt.sachsen.de/versicherungsschutz-fuer-ehrenamtlich-engagierte.html Landessammelversicherungsvertrag zur Unfall- und Haftpflichtversicherung bei Ecclesia Versicherungsdienst GmbH 2. Nachrangigkeit (-) wenn versichertes Haftpflichtrisiko anderweitig abgesichert ist

B. Versicherungsschutz bei Schädigung durch EA IV. Ehrenamtsversicherung Sachsen 3. Ausschluss kein Haftpflicht-Versicherungsschutz besteht grundsätzlich für eat in rechtlich selbständigen Vereinigungen (Verein, ggmbh, Stiftung) einbezogen sind im Rahmen derartiger Sammelversicherungen regelmäßig z.b. echte Selbsthilfegruppen, Elterninitiativen oder Nachbarschaftshilfen ohne rechtliche Organisationsstruktur (vgl. Apfelböck 2012, 156)

C. Schädigung der/des EA I. Was kann passieren? 1. Personenschäden z.b. durch Kfz-Unfall Kosten für Heilbehandlung, Lohnfortzahlung, Erwerbsminderung, Hinterbliebenenversorgung 2. Schäden am Eigentum ( Sachschäden ) z.b. Kleidung, Pkw

C. Schädigung der/des EA II. Verantwortlichkeit des Schädigers auch bei eat greift die Verantwortlichkeit des Schädigers nach den allgemeinen ( 823 ff. BGB) oder besonderen Schadensersatzgrundlagen für Kfz-Unfälle ist neben der Haftung des Fahrzeugführers ( 18 Abs. 1 StVG) die verschuldensunabhängige Einstandspflicht des Halters ( 7 Abs. 1 StVG) von Bedeutung

C. Schädigung der/des EA III. Ausnahme: Ersatzanspruch des/der EA gegen Träger grundsätzlich keine Verantwortlichkeit des Trägers für von Dritten versursachte Schäden der/des EA aber: in besonderen Ausnahmefällen soll ein Ersatzanspruch der/des EA gegen den Träger in Übertragung der Rspr.-Grundsätze der gefahr- bzw. schadensgeneigten Arbeit in Betracht kommen (vgl. Jaquemoth 2008, 79)

C. Schädigung der/des EA III. Ausnahme: Ersatzanspruch des/der EA gegen Träger Voraussetzung: die/der EA musste im Rahmen der eat nicht mit dem schädigenden Verhalten (z.b. des Betreuten) rechnen TIPP 1. Typische Risiken der eat zusammenstellen und EA auf Umgang hinweisen (Einsatzvereinbarung). 2. Bestimmte gefahren-affine Tätigkeiten ausschließen (z.b. Kfz-Mitnahme von Betreuten). 3. Erforderlichkeit eines Versicherungsschutzes des Trägers für Rückgriffe von EA prüfen.

C. Schädigung der/des EA IV. Schutz durch die gesetzliche Unfallversicherung (SGB VII) 1. Einbeziehung der eat wenn für Schäden im Rahmen einer eat die gesetzliche Unfallversicherung einsteht, greift hinsichtlich Träger und dessen Mitarbeiter(n) ein Haftungsausschluss ( 104 und 105 SGB VII) EA können gesetzlich ( 2 SGB VII), kraft Satzung des Trägers ( 3 SGB VII) oder freiwillig auf Antrag ( 6 SGB VII) in der gesetzlichen Unfallversicherung versichert sein

C. Schädigung der/des EA IV. Schutz durch die gesetzliche Unfallversicherung (SGB VII) 1. Einbeziehung der eat im Falle einer eat im Sozialen Bereich kommt insbesondere die Versicherung kraft Gesetzes in Betracht für EA im Gesundheitswesen oder in der Wohlfahrtspflege EA in öffentlich-rechtlichen Körperschaften, Anstalten und Stiftungen, deren Verbänden oder Arbeitsgemeinschaften sowie in öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaften

C. Schädigung der/des EA IV. Schutz durch die gesetzliche Unfallversicherung (SGB VII) 2. Unfallversicherungsträger 114 SGB VII Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege eat bei AWO, BRK, Caritas, Diakonie, Paritätischen Wohlfahrtsverband Verwaltungs- und Berufsgenossenschaft (VBG) eat bei öffentlich-rechtlichen Einrichtungen, Kirchen UK Sachsen Unfallkasse Sachsen eat im öffentlichen Bereich (Kommunen und Freistaat Sachsen)

C. Schädigung der/des EA IV. Schutz durch die gesetzliche Unfallversicherung (SGB VII) 2. Unfallversicherungsträger im Einzelfall ist Einbeziehung in gesetzliche Unfallversicherung zu prüfen (vgl. Jaquemoth 2018, 92) Hinweis Probleme kann in der Praxis die Einordnung der eat im kirchlichen Bereich machen. Gesetzlicher Unfallversicherungsschutz soll bei kirchenspezifischer eat gegeben sein (Betreuung von Menschen mit Behinderung und Asylsuchende JA / Frauenhilfegruppe NEIN). Davon nicht berührt ist Tätigkeit für kirchliche Wohlfahrtsverbände.

C. Schädigung der/des EA IV. Schutz durch die gesetzliche Unfallversicherung (SGB VII) 2. Unfallversicherungsträger TIPP EA und Träger müssen klären, ob und bei welchem Unfallversicherungsträger für die konkrete eat der Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung gegeben ist. Hinweis Einzelne Berufsgenossenschaften verlangen im Schadensfall eine schriftliche Vereinbarung zwischen Träger und eat über das Aufgabenfeld (vgl. Einsatzvereinbarung) und / oder stellen Maßgaben für die Inanspruchnahme von Leistungen (Arztwahl).

C. Schädigung der/des EA IV. Schutz durch die gesetzliche Unfallversicherung (SGB VII) 3. Umfang des Versicherungsschutzes Unfallschäden im Rahmen der eat Wegeunfälle (unmittelbare Hin- und Rückwege; nicht bei auch kleinen Umwegen) Heilbehandlung (ohne Kostenbeteiligung), Hilfsmittel, ambulante und stationäre Pflege, notwendiger behindertengerechter Umbau der Wohnung, Verletztengeld (80 Prozent des letzten Bruttoeinkommens), Verletztenrente bei dauerhafter Erwerbsminderung (von mindestens 20 Prozent), Hinterbliebenenversorgung

C. Schädigung der/des EA IV. Schutz durch die gesetzliche Unfallversicherung (SGB VII) 3. Umfang des Versicherungsschutzes keine Sachschäden (außer Sachschäden bei Hilfeleistungen, 13 SGB VII)

C. Schädigung der/des EA V. Private Unfallversicherung/Berufsunfähigkeitsversicherung der/des EA deckt Lücken im Versicherungsschutz für eat ab, z.b. Umwegunfälle Hinweis Versicherungsschutz durch Berufsunfähigkeitsversicherung auch unabhängig von eat sinnvoll.

C. Schädigung der/des EA VI. Ehrenamtsversicherung Sachsen 1. Nachrangiger Schutz nicht bei EA, für die gesetzlicher Unfallversicherungsschutz besteht nicht bei EA für die der Träger eine (Sammel-) Unfallversicherung abgeschlossen hat (ggfs. Differenzhaftung) TIPP Unfallversicherungsschutz durch den Träger klären.

C. Schädigung der/des EA VI. Ehrenamtsversicherung Sachsen 2. Versicherungsumfang Freistaat Sachsen, Versicherungsschutz bei ehrenamtlichem Engagement, S. 7 f. Hinweis In der Unfallversicherung der Ehrenamtsversicherung Sachsen sind Dritte, z.b. im Rahmen von 45 a SGB XI betreute Personen oder Besucher_innen von Veranstaltungen, nicht mitversichert.

D. Schäden beim Pkw-Einsatz durch die/den EA I. Pkw-Einsatz Wege von und zur eat bei der eat II. EA verursacht Kfz-Unfall Eintritt der Kfz-Haftpflicht der/des EA Höhergruppierung im Tarif Eigenschaden

D. Schäden beim Pkw-Einsatz durch die/den EA II. EA verursacht Kfz-Unfall Vollkaskoversicherung besteht Höhergruppierung im Tarif, ggfs. Selbstbeteiligung Hinweis Träger kann Risiken durch Dienstreiserahmenversicherung abdecken. Jaquemoth 2018, 94 f.

D. Schäden beim Pkw-Einsatz durch die/den EA III. EA erleidet Schaden Haftung des Verursachers bzw. dessen Kfz-Haftpflichtversicherung etwa verbleibende Schäden deckt Dienstreiserahmenversicherung TIPP 1. Klären, ob Dienstreiserahmenversicherung besteht und konkrete eat einbezogen ist. 2. Einbeziehung von Mitfahrern klären. 3. Keine mit Einsatz des eigenen Pkw verbundene eat ohne Dienstreiserahmenversicherung aufnehmen.

E. Was sollte der Träger tun? I. Haftpflichtschutz Einbeziehung der EA in Vereins-/Betriebshaftpflichtversicherung ggfs. Abdeckung auch von Schäden der EA, deren Übernahme durch den Träger gewünscht (Verwirklichung des allgemeinen Lebensrisikos) oder geboten ist (Grundsätze der gefahr- bzw. schadensgeneigten Arbeit)

E. Was sollte der Träger tun? II. Unfallversicherung klären, ob und zu welchen Voraussetzungen (schriftliche Aufgabenbeschreibung) konkrete eat in die gesetzliche Unfallversicherung einbezogen ist konkrete eat in Dienstreiserahmenversicherung einbeziehen

E. Was sollte der Träger tun? III. Einsatzvereinbarung mit EA schafft Rechtssicherheit dient Interessen der/des EA Dritter, z.b. der betreuten Person(en) des Trägers vor Rückgriff/Freistellungsansprüchen seitens der/des EA Muster: DPWV-Gesamtverband 2014, 31 f.

F. Quellen/Literatur Apfelböck, Kaspar, Rechtsfragen des Ehrenamts. Zum Haftungs- und Versicherungsrecht für Ehrenamtliche, in: Rosenkranz, Doris / Weber, Angelika (Hrsg.), Freiwilligenarbeit, Einführung in das Management von Ehrenamtlichen in der Sozialen Arbeit, 2. Auflage, Weinheim und Basel 2012, S. 141 157. Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband-Gesamtverband e.v., Der Einsatz von Ehrenamtlichen aus arbeits-, sozialversicherungs- und steuerrechtlicher Sicht, 3. Auflage, Berlin 2014. Freistaat Sachsen, Versicherungsschutz bei ehrenamtlichem Engagement, online verfügbar unter: https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/10915%20%3e; zuletzt aufgerufen am 01.10.2018.

F. Quellen/Literatur Jaquemoth, Bernd, Ehrenamtliche Tätigkeit, Meine Rechte und Pflichten, Düsseldorf 2008. Jaquemoth, Bernd, Vereinsrecht und Ehrenamt, Das Handbuch für alle Ehrenamtler, Düsseldorf 2018. Palandt/Bearbeiter, Bürgerliches Gesetzbuch, Kommentar, 77. Auflage, München 2018. Sikora, Markus, Haftung, Haftungsbegrenzung und Versicherungsfragen, in: Baumann, Thomas / Sikora, Markus (Hrsg.), Hand- und Formularbuch des Vereinsrechts, München 2015, S. 399 418.