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EDITORIAL Liebe Leserinnen, liebe Leser, Wer von beiden ist die femme fatale: Andrea Ypsilanti, noch kürzlich nur Frau xy im Jargon des vormaligen Basta-Kanzlers und heutigen Gazprom-Promis, oder Dagmar Metzger, bis vor Tagen noch femina incognita, die wackre Frau aus Darmstadt, mit welchem Ort und dessen Höhe man über den Jugendstil bisher nur den Namen Mathilde assoziierte? Hessen, Skythen, Mutterkorn und Lust Hier stehe ich, ich kann nicht anders!, das wurde schon lange nicht mehr gesagt und gehört und tat so vielen wohl. Andere klagen und trauern über fehlende Nibelungentreue, wodurch ein rotes Hessen so schnell nicht wiederersteht, ein abgekochtes rot-rot-grünes, linkes Hessen. Chatti bella gerant, tu felix Hammonia nube! Schwarz-grüne Hochzeit ist angesagt in Hamburg, Ole wird wohl doch noch Bräutigam und Christa seine Braut. Hier braut sich was zusammen, was bundesweit Zukunft haben kann. Aber auch mit Vergangenheit, sogar mit medizinischer Vergangenheit, mit Paläopathologie, glänzt Hamburg derzeit: Das älteste von Prostatakarzinommetastasen durchsetzte Skelett der Welt, fast dreitausend Jahre alt und kürzlich erst im konservierenden sibirischen Eis aufgefunden, ist zu sehen wie auch eine etwa gleich alte Mumie vom Altai- Gebirge, die es mit Ötzi aufnimmt und diesen an Tatooschönheit weit übertrifft. Beides ist im Museum für Kunst und Gewerbe derzeit in skythisches Gold eingebettet, dessen ästhetische Formen atemberaubend elegant und geradezu modern wirken: Panter, Elch, Hirsch und Greif, im Sprung, in der Brunft, zupackend und im Flug. Der Totenkult der Steppenvölker ist zu erahnen, die ihren Führern Gold, gewürgte Frauen, Knechte und erschlagene Pferde in die gewaltigen Grabhügel, die Kurgane, beigaben. Wer hätte nach Tutenchamuns Grabentdeckung ähnliches noch erwartet und dazu noch in der Bergwelt Südsibiriens, wo es auch ein Tal der Könige gibt? Nicht weniger packend ist die Geschichte einer geradezu pandemischen Vergiftungskrankheit, die im Mittelalter Heimsuchung und Mysterium war, die des Ergotismus, des ignis sacer, des Heiligen Feuers, zu bewundern und nachvollziehbar im Bucerius Kunst Forum. Titel der Ausstellung: Schrecken und Lust. Die Versuchung des heiligen Antonius von Hieronymus Bosch bis Max Ernst. Die Wirkungsmacht und der Schrecken der Mutterkornalkaloide (Claviceps purpurea), ihr psychedelischer und gangränöser Effekt sind in Bilder gebannt. Wie die mittelalterliche Gesellschaft Europas diesem Elend mit den Antonitern begegnete, beschreibt Volker Lehmann in Bild und Hintergrund in diesem Heft, welches sich darüber hinaus auch der Lust widmet, der Liebeslust im Alter, mit medizinisch-wissenschaftlichen Daten, Bildern von Otto Dix und karibischer Prosa von Márquez. Skythische Hirschfigur, 7. Jhrd. v. Chr. Dr. Hanno Scherf 3

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hamburger INHALT ärzteblatt 4/08 Impressum Offizielles Mitteilungsorgan der Heraus geber Ärztekammer Hamburg und Kassenärztliche Vereinigung Hamburg Für den Inhalt verantwortlich Dr. med. Hanno Scherf Redaktion Nicola Timpe, Dorthe Kieckbusch Verlag Hamburger Ärzteverlag GmbH, Humboldtstraße 56, 22083 Hamburg, Telefon: 040 / 22802-307, Fax: 040 / 228 02-4 25, E-Mail: verlag@aekhh.de Anzeigen Francis von Wels, Marschnerstieg 2, 22081 Hamburg, Telefon: 040 / 298003-0, Fax: 040 / 29800390, E-Mail: info@wels-verlag.de, Internet: www.wels-verlag.de Gültig ist ab 1.1.2008 die Anzeigenpreisliste Nr. 38. Abonnement Jährlich 69,98 Euro inkl. Versandkosten Kündigung acht Wochen zum Halb jahresende Geschäftsführer Donald Horn Mit Autorennamen gekennzeichnete Beiträge stellen nicht in jedem Falle die Meinung der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernom men. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Grundlayout Atelier Hellmund-Puchmüller Druck Sächsisches Druck- und Verlagshaus AG Auflage: 14 200 Redaktions schluss ist jeweils am 15. des Vormonats. Das nächste Heft erscheint am 10. Mai. Titel: Ungleiches Liebespaar von Otto Dix, Kunstmuseum Stuttgart, s. auch S. 6 ff. Beilagenhinweis: Dieser Auflage liegen folgende Flyer bei: Albertinen-Krankenhaus (18. Albertinen-Kolloquium); Novartis Pharma GmbH ( Symposium zielgerichtete Therapie von Myelo-Proliferativen Syndromen ); Schön Kliniken/Klinikum Eilbek ( 1. Eilbeker Endoprothetik-Samstagsmatinee Zentrum für Endoprothetik ). DAS THEMA Sorge um den Nachwuchs 6 GESUNDHEITSPOLITIK Wie plane ich als Kassenarzt meine Zukunft 10 WISSENSCHAFT UND PRAXIS Des alten Mannes Lust 13 Der besondere Fall: Facialisparese beendet Fiebersuche 17 TERMINKALENDER Vorträge Kongresse Seminare 21 PERSONALIEN In memoriam: Dr. Linnekogel 22 Prof. John erhält Hufeland-Preis 22 Geburtstage Sterbetafel Verlust von Arztausweisen 23 FORUM Sicherer verordnen 24 Bild und Hintergrund: Das Antoniusfeuer 25 Das Norddeutsche Orthopädienetz 27 Schnell, bequem und sicher Fortbildungsakademie online 28 Maschinengewehre in unseren Köpfen Syrische Impressionen 29 Ärzte als Opfer und Täter im Nationalsozialismus 31 Hauptrolle Arzt 32 DIE BLAUE SEITE Karibische Altersliebe 33 AUS KAMMER UND KV Übergangsfristen laufen aus 34 Informationen zum Logbuch 34 3. Satzung zur Änderung des Versorgungsstatuts der Ärztekammer Hamburg 35 Ausschreibung von Vertragsarztsitzen 35 Personelle Veränderungen bei den Mitgliedern der VV der KVH 35 Verträge der KVH 36 AIDS-Arbeitskreis bei der KVH 39 Zulassungen von Medizinischen Versorgungszentren 39 Ermächtigte Ärzte/Ärztinnen/Institutionen 39 Zulassungen von Ärzt(inn)en/Psychotherapeut(inn)en 39 5

DAS THEMA Ergebnisse der Umfrage zur Weiterbildungssituation 2006/07 Sorge um den Nachwuchs Von Dr. Carsten Leffmann Zuviel Verwaltungsaufwand, zu lange Arbeitszeiten und zu großer Zeitdruck sowie fehlende zeitliche und inhaltliche Weiterbildungsstrukturen Befragungen der letzten Jahre aus verschiedenen Bundesländern zeigen alle eine große Unzufriedenheit unter Weiterbildungsassistentinnen und -assistenten. Von Dezember 2006 bis Ende Februar 2007 führten die Ärztekammern Hamburg und Bremen daher gemeinsam eine Online- Befragung unter Weiterbildungsassistenten und Weiterbildungsbefugten durch. Die Ergebnisse werden hier zusammengefasst. Die Sorge um die Qualität der Weiterbildung unter DRG-Bedingungen beschäftigte den Ausschuss Qualitätssicherung der Ärztekammer Hamburg bereits 2003. Viele Weiterbildungsbefugte hielten eine umfassende und profunde Weiterbildung unter den herrschenden ökonomischen Rahmenbedingungen nicht mehr für möglich. Gleichzeitig wurde selbst in der attraktiven Metropole Hamburg qualifizierter Facharztnachwuchs knapp. Hinzu kamen Beschwerden von jungen Ärzten über schlechte Arbeitsbedingungen und Ausbeutung. Die Zahlen der Bundesärztekammer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zeigen bundesweit seit einiger Zeit eine Zuspitzung des Nachwuchsmangels in der Medizin an, immer mehr junge Ärztinnen und Ärzte wandern ins Ausland oder in patientenferne Tätigkeiten ab. Die Weiterbildung zum Facharzt der individuellen Spezialisierung nach der medizinischen Hochschulausbildung dient auch der Sicherung der Qualität ärztlicher Berufsausübung. Bislang hatten Weiterbildungsbefugte jedoch keine Möglichkeit, ihre Bemühungen um eine gute Weiterbildung systematisch zu evaluieren. In Zeiten des Nachwuchsmangels kann ein hochwertiges Weiterbildungsangebot zukünftig einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil für Kliniken und Praxen darstellen. 6 Weiterbildung langfristig sicherstellen Die Weiterbildung von Fachärztinnen und -ärzten langfristig sicherzustellen, ist eine Kernaufgabe der Ärztekammern. Um Ansatzpunkte zur Verbesserung der Situation besser benennen zu können, entschied der Vorstand der Ärztekammer Hamburg, Nöte und Wünsche der Kollegen differenziert zu erheben. Dabei sollten Stärken, Schwächen und Verbesserungspotenziale aufgezeigt werden, um gemeinsam mit allen Beteiligten gezielte Maßnahmen einleiten zu können. Mängel, die die Ärzteschaft nicht zu vertreten hat, sollten zudem deutlicher benannt werden können. Gleichzeitig sollte sich das Erhebungsinstrument bei wiederholtem Einsatz zur Verlaufsbeobachtung eignen und von Anfang an der Vergleich zwischen verschiedenen Regionen und/ oder Kammerbereichen möglich sein. Auf der Suche nach Vorarbeiten wurden mehrere, zum Teil sehr aufwändige Befragungen der letzten Jahre aus verschiedenen Bundesländern betrachtet, die alle eine große (40 80 %) Unzufriedenheit unter Weiterbildungsassistentinnen und -assistenten gezeigt hatten (s. HÄB 2/05, Seite 106 ff). Die angeführten Gründe ähnelten sich: zuviel Verwaltungsaufwand, zu lange Arbeitszeiten und zu großer Zeitdruck sowie fehlende zeitliche und inhaltliche Weiterbildungsstrukturen. Evaluationsverfahren der FMH Auf der Suche nach einem Partner für die Durchführung der Assistentenbefragung fiel die Entscheidung auf die Schweizer Ärztegesellschaft FMH (Foederatio Medicorum Helveticorum). Seit Anfang dieses Jahrhunderts werden in der Schweiz jährlich flächendeckende Erhebungen durchgeführt. Ein Grundstamm an Fragen erlaubt dabei eine longitudinale Beobachtung der Zufriedenheit junger Kollegen, Zusatzfragen erlauben Anpassungen an aktuelle Entwicklungen. Die Durchführung und Auswertung der Erhebungen wird von der FMH bei der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich in Auftrag gegeben; die etablierten Strukturen des Verfahrens erlaubten einen unkomplizierten Einstieg. Einzige Voraussetzung war, dass bei freier Nutzung des Schweizer Erhebungsinstrumentes die Auswertungen ebenfalls in Zürich in Auftrag gegeben würden, was zugleich die Chance bot, Vergleiche mit den Schweizer Ergebnissen anzustellen. Das Schweizer Modell überzeugt zudem durch Transparenz (bis zur Veröffentlichung im Internet unter www.fmh.ch) über kontinuierliche individuelle Abteilungsauswertungen mit entsprechendem Feedback an die Weiterbildungsstätten und schafft so die Möglichkeit eines Benchmarking der Abteilungen. Durchführung in Hamburg und Bremen Nachdem sich die Ärztekammer Bremen dem Projekt angeschlossen hatte, wurde zunächst der Schweizer Assistentenfragensatz sprachlich angepasst und durch einzelne Fragen ergänzt. In den Hansestädten wurde besonderer Wert darauf gelegt, auch die Weiterbildungsbefugten zu befragen. Da eine Weiterbildungsbefugtenbefragung in der Schweiz in dieser Form bislang nicht durchgeführt wurde, musste ein entsprechender Fragebogen in Hamburg entwickelt werden. Nach Schweizer Vorbild wurden zunächst alle Weiterbildungsbefugten (in Bremen nur in Krankenhäusern) angeschrieben und um Rückmeldung der Anzahl ihrer Weiterbildungsassistenten gebeten. Hohe Kosten für Druck, Versand und Dateneingabe mit der bekanntermaßen nicht unerheblichen Fehlerquote sprachen für ein Online-Verfahren. Als Zugangsberechtigung zu den Online- Fragebögen wurden Codenummern vergeben, die den Weiterbildungsbefugten zusammen mit einer Verfahrensbeschreibung in entsprechender Anzahl per Post zugestellt wurden. Die Weiterleitung der Unterlagen an die Assistenten innerhalb

DAS EDITORIAL THEMA der Abteilungen oblag den angeschriebenen Weiterbildungsbefugten, da bei den Ärztekammern keine getrennten Verzeichnisse über die in Weiterbildung befindlichen Ärztinnen und Ärzte geführt werden. Die Online-Fragebögen enthielten eine Plausibilitätskontrolle, die ein lücken- und fehlerloses Ausfüllen aller Items sicherstellte. Bei wiederholter Beantwortung der Fragen wurde nur der neueste Datensatz gespeichert. Das Online-Portal war von Dezember 2006 bis Ende Februar 2007 frei geschaltet. Die Daten wurden zur Auswertung in die Schweiz übermittelt. Erhebungsinstrumente 1. Assistentenbogen Der angepasste Schweizer Fragebogen für die Weiterbildungsassistenten enthielt 89 Fragen. Neben fakultativen Angaben zur Person (Geschlecht, Jahr des Staatsexamens, Vollzeit- oder Teilzeitstelle, u. a.) wurden Fragen gestellt, die anschließend eine Auswertung zu acht Dimensionen ermöglichten: 28 Fragen zur Vermittlung von Fachkompetenzen 3 Fragen zur Fehlerkultur 7 Fragen zur Lernkultur 4 Fragen zur Anwendung von Evidencebased medicine 2 Fragen zur Entscheidungskultur 4 Fragen zur Betriebskultur 6 Fragen zur Führungskultur 3 Fragen zur Globalbeurteilung Weitere 14 Fragen, die sich mit der Eigenaktivität, dem Weiterbildungskonzept, der Arbeitssituation und dem Arbeitszeitgesetz befassen. Die meisten Antworten waren mittels einer Skala von 1 (z. B. trifft überhaupt nicht zu ) bis 6 (z. B. trifft voll und ganz zu ) einzuordnen. Auf die Möglichkeit der Freitextangabe wurde verzichtet, um den Aufwand der Auswertung nicht zu erhöhen. 2. Weiterbildungsbefugte Der Fragebogen für Weiterbildungsbefugte beinhaltete 33 Fragen zu den Themen Wochenarbeitszeit und deren prozentuale Aufteilung auf verschiedene Tätigkeiten, Arbeitszeitgesetz und Vereinbarkeit mit der Weiterbildung, Weiterbildungskonzept, Rotationen, Einschätzung der Motivation der Mitarbeiter sowie Fort- und Weiterbildungsbudget. Abb. 1: Muster einer Gesamtübersicht der Abteilungsauswertung Defizite und Anregungen zur Verbesserung der Weiterbildung konnten hier in Form von Freitext formuliert werden. Auswertungen Die Daten der Assistentenbefragung wurden in der Schweiz ausgewertet und die Ergebnisse den beiden Kammern in Form von zusammenfassenden Tabellen und Diagrammen zur Verfügung gestellt. Die individuell ausgedruckten Abteilungsauswertungen (Muster der Gesamtübersicht siehe Abb. 1) wurden an die Weiterbildungsbefugten weitergeleitet. Die Auswertung der Befugtenbefragung wurde in den Ärztekammern Hamburg und Bremen selbst vorgenommen. Ergebnisse 1. Beteiligung am Online-Verfahren Die überwiegende Mehrheit der Beteiligten nutzte das Online-Verfahren, nur 14,6 % der Weiterbildungsbefugten und 5,1 % der Weiterbildungsassistenten sandten die Fragebögen per Post an die Kammer zurück. Nahezu jeder zweite dieser Datensätze war lücken- oder fehlerhaft ausgefüllt. 2. Rücklaufquote In Bremen beteiligten sich 51 % der Befugten und 33 % der Assistenten an der Befragung. In Hamburg 41 % resp. 21 %. 3. Wichtigste Ergebnisse der Assistentenbefragung Assistenzärztinnen und -ärzte haben sich zu fast gleichen Anteilen an der Erhebung beteiligt (Frauen 49,3 %, Männer 50,7 %). 88 % waren zum Zeitpunkt der Befragung Vollzeit beschäftigt, 9 % in Teilzeit mit über 20 Wochenstunden, der Rest mit weniger als 20 Wochenstunden. 9 % geben an, hauptsächlich vom Chefarzt weitergebildet zu werden, 66 % durch Oberärzte, die übrigen von erfahrenen Assistenten. Zirka ein Drittel gibt an, dass die Weiterbilder pädagogische Kompetenzen vermissen lassen und 56 % erhalten selten oder nie Rückmeldung was sie bei ihrer praktischen Arbeit richtig oder falsch gemacht haben. 47 % bemängeln zu wenig Zeit für die Klärung von Fragen. Die Hälfte findet, dass ihre Vorgesetzten nicht gut motivieren können. 63 % geben an, selbst Beiträge zur Weiterbildung anderer zu leisten. Zirka drei Viertel lernen nicht, wissenschaftliche Publikationen zu beurteilen. 86 % geben an, kaum oder gar nicht in Suchstrategien nach bester Evidenz unterrichtet zu werden. Jeweils zwei Drittel haben selbst keine Gelegenheit an wissenschaftlichen Publikationen zu arbeiten und/oder wollen das auch nicht. 7

DAS THEMA Zu 89 % werden Überstunden teilweise (38 %) oder vollständig (51 %) dokumentiert und zu 80 % in Freizeit, Geld oder einer Mischform vergütet. 20 % geben an, keinerlei Vergütung für ihre Überstunden zu erhalten. 62 % würden ihre Weiterbildungsstätte mit allenfalls leichten Einschränkungen weiterempfehlen. Ebenso viele sind mit ihrer Arbeitssituation einigermaßen bis sehr zufrieden. Abb. 2: Getrennte Auswertung nach acht Dimensionen für Ambulant/Praxis und Stationär/ Krankenhaus (nur Hamburg) Abb. 3: Vergleich der Ergebnisse nach acht Dimensionen zwischen Hamburg, Bremen, HELIOS-Kliniken und FMH (Schweiz) 2005 83 % besuchen Weiterbildungsveranstaltungen außerhalb der Regelarbeitszeit. 93 % erhalten die Kosten nur teilweise oder gar nicht vom Arbeitgeber erstattet. 88 % arbeiten auf der Basis lediglich mündlich (35 %) oder gar nicht (53 %) vereinbarter Ziele. Über zwei Drittel geben an, über Entscheidungen, die ihre Weiterbildung betreffen, nicht ausreichend oder gar nicht informiert zu werden. Die Wochenarbeitszeit der Weiterbildungsassistenten beträgt durchschnittlich 48 Stunden. 63 % äußern, ihre Arbeit kaum oder gar nicht in der vereinbarten Arbeitszeit erledigen zu können, wobei gut ein Drittel nicht über ausreichende Infrastruktur zur Erledigung verfügt. 70 % fühlen sich durch administrative Aufgaben in ihrer Weiterbildung eingeschränkt. Zirka ein Drittel empfindet negative Auswirkungen des Arbeitszeitgesetzes auf ihre Weiterbildung. Nur 56 % können ihre Ruhezeiten häufig oder regelmäßig einhalten, knapp ein Drittel gibt an, nach Bereitschaftsdiensten häufig oder regelmäßig weiterzuarbeiten und dies in 90 % der Fälle im regulären Tätigkeitsfeld. 4. Auswertung der acht Dimensionen im Rahmen der Assistentenbefragung Eine Auswertung nach stationärer und ambulanter Tätigkeit zeigt bei der Beurteilung auf der Skala von 1 bis 6 Unterschiede von teilweise mehr als einer Einheit (Abb. 2). Ein Vergleich zwischen den Fachbereichen der konservativen und der operativen Medizin fällt weniger unterschiedlich aus. Die Unterschiede zwischen Hamburg und Bremen sind noch geringer (Abb. 3). Da die HELIOS-Kliniken eine Untersuchung nach demselben Verfahren im Deutschen Ärzteblatt (Jg. 104, Heft 5 v. 2.2.2007, S. A243-246) und die Schweizer ihre Ergebnisse in der Schweizerischen Ärztezeitung (2006; 87: 48, S. 2081-2083) veröffentlicht haben, ergeben sich zusätzliche Vergleichsmöglichkeiten (Abb. 3). 5. Ergebnisse der Weiterbildungsbefugtenbefragung Zusammenfassend äußert die Mehrzahl der Befugten, dass mehr Ressourcen nötig seien, sei es in Form von Zeit oder Geld (Weiterbildungsbudget). Es wird deutlich, dass die Weiterbildung mit ihren Aspekten wie Vorhandensein und Einhaltung eines strukturierten Weiterbildungsplans, Sicherstellung der Rotationen, Vorhaltung aller diagnostischer Verfahren, Verfügbarkeit von ExpertInnen sowie der Durchführung von Karrieregesprächen nicht überall geleistet werden kann. Tendenziell werden Assistenzärzte hinsichtlich ihrer Einsatzbereitschaft, Eigeninitiative und Motivation positiv eingeschätzt. So gibt nur eine Minderheit an, auf Assistenzärzte am liebsten ganz verzichten zu wollen und/oder mit einer reinen Facharztabteilung günstiger arbeiten zu können. 6. Akzeptanz des Verfahrens bei den Weiterbildungsbefugten Erste Rückmeldungen von Weiterbildungsbefugten zum Befragungsprojekt zeigen ein positives Stimmungsbild (Antwortmöglichkeiten von 1 = trifft überhaupt nicht zu in der Grafik untere Balken in 8

DAS EDITORIAL THEMA rot, bis 6 = trifft voll und ganz zu in der Grafik obere Balken in dunkelgrün). Mehrheitlich wurde angegeben, Neues erfahren bzw. Ideen für Verbesserungen erhalten zu haben. Die Beurteilung empfanden die meisten Weiterbildungsbefugten als gerecht (s. Abb. 4). = trifft voll und ganz zu bis = trifft überhaupt nicht zu 7. Umgang mit den Ergebnissen Die Ergebnisse sind in Hamburger und Bremer Kammergremien zusammenfassend vorgestellt worden und werden aktuell noch bezüglich ihrer Konsequenzen weiter beraten. Der Umgang mit den Ergebnissen an den Weiterbildungsstätten kann derzeit noch nicht eingeschätzt werden. Die anderen Landesärztekammern und die Bundesärztekammer wurden im Rahmen eines Symposiums im Juni 2007 in Berlin über Befragung informiert. Das Interesse war so groß, dass für eine nächste Befragungsrunde mit einem deutlich erweiterten Teilnehmerkreis von Landesärztekammern gerechnet werden kann. Es zeichnet sich ein zweijährlicher Erhebungsrhythmus ab. Vorläufige Bewertung Die Weiterbildungsassistenten konnten in beiden Hansestädten nicht in gewünschtem Umfang erreicht werden. Hier ist bei einer Wiederholungsbefragung ein anderer Verteilungsweg anzustreben. Die Beteiligungsrate war bei den Weiterbildungsbefugten proportional besser als bei der primären Zielgruppe der Weiterbildungsassistenten. Der Anreiz, sich an derartigen Befragungen zu beteiligen, muss auf geeignete Weise erhöht werden. Das Online-Erfassungsverfahren wurde von 92 % der Teilnehmer genutzt, brachte eine hohe Datenqualität und wurde vom Zeitaufwand her nicht als zu hoch empfunden. Die Auswertungen der Assistentenantworten aus der Schweiz sind sehr detailliert und umfänglich. Die Abteilungsauswertungen werden versandfertig ausgedruckt zur Verfügung gestellt. Alle Ergebnisse werden zudem in elektronischer Form übermittelt, so dass Zusatzauswertungen zu speziellen Fragestellungen selbst erstellt werden können. Die Befugtenantworten wurden durch die Ärztekammern selbst ausgewertet. Bei größeren Zahlen und damit differenzierten Möglichkeiten der Vergleichsgruppenbildung müsste die Auswertung Abb. 4: Beurteilung der Abteilungsauswertungen durch die Weiterbildungsbefugten bei einem professionellen Rechenzentrum in Auftrag gegeben werden. Ein Abgleich der Ergebnisse der Assistentenbefragung mit denen der Befugtenbefragung war an vielen Stellen erschwert. Vor einer nächsten Befragungsrunde soll das Erhebungsinstrument für Weiterbildungsbefugte angepasst werden. Vergleiche der Antworten auf Einzelfragen zwischen Hamburg und Bremen haben in einigen Bereichen Unterschiede gezeigt. Diese Ergebnisse lassen bei größeren Zahlen andere Vergleiche interessant erscheinen, um entsprechende Determinanten weiter herausarbeiten zu können. Größere Zahlen notwendig Größere Zahlen würden eine genauere Betrachtung einzelner Fachrichtungen ermöglichen. Bislang lässt sich allenfalls der Trend ablesen, dass die Assistenten in den konservativ medizinischen Fächern eher zufriedener sind als in den operativen Fächern. Weiterhin scheinen kleine Arbeitseinheiten (Praxen) im Gegensatz zu großen Krankenhausabteilungen besser abzuschneiden. Im Rahmen der zurzeit geführten Diskussion um die zunehmende Privatisierung der Versorgungslandschaft wäre auch ein Vergleich zwischen verschiedenen Träger- oder Organisationsformen denkbar. Das Projekt ist bei allen Teilnehmern auf Interesse gestoßen. Erste Rückmeldungen zu den versandten Abteilungsauswertungen waren tendenziell positiv. Der Projektbeirat der Ärztekammer Hamburg empfiehlt eine baldige Veröffentlichung der Abteilungsergebnisse im Internet, wie es in der Schweiz üblich ist. Erst diese Transparenz würde der Initiative die nötige Ernsthaftigkeit und Glaubwürdigkeit verleihen. Darüber hinaus sollen die Ergebnisse in die Fachbeisitzerkonferenzen eingespeist werden und dort bei Auffälligkeit Überprüfungen der Strukturvoraussetzungen und ggf. Begehungen der Weiterbildungsstätten auslösen. Die eingeforderte Transparenz könnte auch eine belebende Konkurrenz um die besten Weiterbildungsassistenten in Gang bringen. Ausschreibungstext und Rahmenkonzept zur Förderung der Versorgungsforschung durch die Bundesärztekammer legten eine Bewerbung um Fördermittel für eine sog. Begleitforschung nahe. Diese wurde durch die Ärztekammern Hamburg und Bremen gemeinsam mit den HELIOS-Kliniken und der ETH-Zürich unter Vorbehalt der Beteiligung weiterer Landesärztekammern fristgerecht eingereicht. Eine ausführlichere Ergebnisdarstellung mit Zusatzmaterialien finden Sie auf der Homepage der Ärztekammer Hamburg unter www.aekhh.de, Ärztl. Weiterbildung. Dr. Carsten Leffmann ist Leiter der Fortbildungsakademie der Ärztekammer Hamburg und Geschäftsführer der Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung (GQMG). 9

GESUNDHEITSPOLITIK Die Praxis im veränderten Versorgungsumfeld stärken Wie plane ich als Kassenarzt meine Zukunft? Von Dr. Michael Späth Vor etwa zehn Jahren habe ich einen Beitrag ähnlichen Inhalts verfasst. Von einigen wurde er als Späth s Visionen belächelt, von anderen als bedrohlich empfunden. Damals bestand bei anhaltender Budgetierung die Notwendigkeit, durch Kooperationen Kosten einzusparen, weil die Praxiserträge kontinuierlich sanken. Durch die Möglichkeit für Krankenhäuser, über MVZ-Strukturen an der ambulanten Versorgung teilzunehmen, hat sich die Situation erheblich verändert. Heute erreichen mich fast täglich Anfragen von Kolleginnen und Kollegen zu diesem Themenkomplex. Dabei spielt nicht nur die Frage nach Planungssicherheit eine Rolle. Neu ist die offen ausgesprochene Furcht, ins Hintertreffen zu geraten, sowie die mit Hoffnung besetzte Frage, ob das denn wirklich alles so komme. Da ich kein Hellseher bin, ist der nachfolgende Beitrag natürlich hypothetischer Natur. Eigentlich müsste fast alles im Konjunktiv verfasst sein. Ich möchte aber auch aufrütteln. Und das geht nur mit meiner direkten Sprache. Deshalb bitte ich schon jetzt bei all denen um Nachsicht, die sich durch den nachfolgenden Beitrag womöglich geängstigt oder genötigt sehen. Die Zeit ist reif für eine offensive Diskussion. Insofern wünsche ich mir, dass der nachfolgende Beitrag als Anstoß für eine hoffentlich breite und in jeder Hinsicht offene Diskussion verstanden wird. Oft entwickeln sich hierbei ganz neue Optionen, die aus meiner Sicht nach wie vor sinnvolle Institution der Einzelpraxis in einem veränderten Versorgungsumfeld zu stärken. Ende der Zulassungsbegrenzung? Viele der Fragen, über die derzeit diskutiert wird, sind auch für gut informierte Ärzte schwer einzuschätzen: Was wird die Honorarreform bringen? Welche Praxisformen sind zukunftssicher? Und wie steht meine Praxis da, wenn ab 2011 die Bedarfsplanung aufgehoben wird? Die Abschaffung der Bedarfsplanung ist der letzte Schritt, wenn alle anderen vorgeschalteten Reformabschnitte erfolgreich umgesetzt wurden wenn also eine morbiditätsabhängige Euro-Gebührenordnung eingeführt und das Honorarbudget aufgehoben worden ist. Morbiditätsabhängige Vergütung bedeutet: Ein zunehmender Leistungsbedarf der Patienten führt dazu, dass mehr Geld in die Versorgung kommt. Wird bis zum Jahr 2011 tatsächlich jede erbrachte Leistung mit einem festen Betrag vergütet, gibt es aus Sicht der Politik keinen Grund mehr, die Bedarfsplanung weiter aufrecht zu erhalten. Der Schutzzaun der Bedarfsplanung wurde 1993 gleichzeitig mit der Einführung des Honorarbudgets errichtet, um die damals niedergelassenen Ärzte vor zunehmender Konkurrenz unter den Bedingungen einer gedeckelten Gesamtvergütung zu schützen. Ob bis 2011 tatsächlich alle Voraussetzungen erfüllt sind, um die Bedarfsplanung wieder abzuschaffen, sei dahingestellt. Sehr wahrscheinlich wird die Bedarfsplanung bis dahin ohnehin keine Rolle mehr spielen. Wir haben nämlich nicht genug ärztlichen Nachwuchs. Bei den Hausärzten ist das Problem schon heute spürbar. Doch auch die anderen Fachgruppen werden in zunehmendem Maß von dieser Entwicklung betroffen sein. Der Ärztemangel führt dazu, dass in den Dr. Michael Späth, Vorsitzender der Vertreterversammlung der KV Hamburg nächsten zwei bis drei Jahren immer weniger Fachgruppen zur Niederlassung gesperrt sein werden. Praxiswert Der eigentliche Praxiswert wird deshalb künftig nicht mehr in der Zulassung, sondern im Wert der Praxis für die Versorgung liegen. Eine Praxis, die ihre Patienten fachlich gut versorgt und die einen guten Service bietet, wird ihren Wert in den nächsten Jahren erhöhen können. Als Praxisinhaber muss ich mir bereits jetzt die Frage stellen: Wie kann ich mein Versorgungs- und Serviceangebot so gestalten, dass ich eine möglichst hohe Patientenbindung erreiche und mein Versorgungsschwerpunkt kompatibel mit bestehenden oder künftigen größeren Versorgungsangeboten ist? Fest steht: Die medizinischen Einheiten werden größer werden, und jede sinnvolle Kooperation verbessert die Zukunftsperspektive für alle. Deshalb sollten niedergelassene Ärzte Kontakte zu ande- 10

GESUNDHEITSPOLITIK ren Kollegen knüpfen und sich zusammensetzen um zu sehen, ob die Chemie stimmt, um gemeinsame Möglichkeiten auszuloten und Pläne zu schmieden. Der nächste Schritt ist, sich dort beraten zu lassen, wo die Kompetenz sitzt. Das kann die Kassenärztliche Vereinigung sein, das können auch andere Einrichtungen sein, die sich auf diesem Gebiet einen Namen gemacht haben. Hausärztliche Versorgung Die Hausärzte stehen unter enormem Druck, finanziell und strategisch, vor allem aber wegen miserabler Arbeitsbedingungen. Darunter leiden besonders die Einzelkämpfer. Die vollmundigen Versprechen der Politik für eine bessere Vergütung und bürokratische Entlastung sind bisher nie eingehalten worden. Im Gegenteil: ginge es nach dem Willen jetzt verantwortlicher Gesundheitspolitiker, wird aus dem Hausarzt künftig ein qualifizierter Sozialarbeiter mit noch mehr bürokratischen Aufgaben als heute. Wie kann dieser Entwicklung entgegengesteuert werden? Natürlich könnten alle Hausärzte kollektiv ihre Kassenzulassung niederlegen und damit massiven Druck auf die Regierung ausüben. Wie das Beispiel Bayern und Nürnberg zeigt, ist zwar der Unmut und die Bereitschaft zum Protest groß, nicht aber die Bereitschaft zum kollektiven Zulassungsverzicht. Dieses Verhalten ist angesichts der Unwägbarkeiten eines solchen Schrittes rational und nachvollziehbar. So bietet sich zunächst eine strategische Variante an: Mehrere Hausärzte, die sich zu einer größeren Einheit zusammenschließen, können sich nicht nur gegenseitig entlasten. Unter einer größeren Zahl von Kollegen wird es immer einen geben, dem Management-Aufgaben Spaß machen und einen anderen, der strategisch denkt und sich um die Praxisausrichtung kümmert. Im Team können sich die Kollegen auf fachlicher Ebene ergänzen und zusammen das gesamte Spektrum hausärztlicher Tätigkeiten mit Hausbesuchen, Notfall-, Heim- und Schwerpunktversorgung sowie der Versorgung von schweren und chronischen Erkrankungen abdecken. Eine solche Praxiseinheit kann die Öffnungszeiten besser auf die Bedürfnisse der Patienten abstimmen, ohne dass sich der Einzelne aufreiben muss und gar selbst wegen Überlastung zum Patienten wird. Eine so gestaltete Hausarztgruppierung kann für sich genommen eine Einheit Anzeige Hospital zum heiligen Geist 11

GESUNDHEITSPOLITIK bilden oder in einem größeren Gesundheitshaus die zentrale Stellung einnehmen. Umfassender Service Gesundheitshäuser, Gesundheitszentren oder sog. Medizinische Versorgungszentren, die eine ärztliche Rundumversorgung bieten, werden überall entstehen. Dort wird sich die haus- und fachärztliche Kompetenz konzentrieren und dort wird es einen umfassenden Service geben nicht nur in fachlicher Hinsicht. Patienten werden hier einen Gesundheitstee oder auch einen Kaffee trinken können, wenn sie einmal warten müssen. Die Terminvergabe wird zentral organisiert. Wartezeiten werden nachprüfbar unter 20 Minuten liegen. Es gibt ein hervorragendes Parkplatzangebot. Die Patienten werden in der Umgebung der Praxisräume noch andere Gesundheitsangebote vorfinden, nicht nur eine Apotheke sondern auch Angebote von Heil- und Hilfsmitteln, Gesundheitsartikel jeder Art und vielfältige Formen der Gesundheitsberatung. Ambulante Versorgung am Krankenhaus? Für die meisten niedergelassenen Ärzte werden Krankenhäuser, die ambulante Versorgung anbieten, auch in Zukunft keine ernstzunehmende Gefahr darstellen. Strategisch interessant für Krankenhäuser sind vor allem hochspezialisierte Leistungen, wie sie im SGB V 116 b formuliert sind. Das sind zum Teil seltene Erkrankungen und Erkrankungen mit besonderen Krankheitsverläufen, aber auch Erkrankungen wie z. B. HIV- und onkologische Erkrankungen. Hier ist durch den Gesetzgeber eine Schieflage geschaffen worden, die so nicht stehen bleiben kann. Wenn Facharztpraxen, die unter Inkaufnahme eines hohen eigenen finanziellen Risikos z. B. onkologische Versorgungsstrukturen aufgebaut haben, von öffentlich subventionierten Krankenhäusern niederkonkurriert werden, kann man nur noch von gesetzlich induzierter Wettbewerbsverzerrung sprechen. Die ambulante Behandlung im Krankenhaus nach 116 b ist allerdings noch eine Ausnahme. Die Wendigkeit und Effektivität niedergelassener Praxen ist in der flächendeckenden Versorgung so groß, dass eine ernst zu nehmende Konkurrenz durch Krankenhäuser mit ambulanter fachärztlicher Versorgung derzeit nicht zu erkennen ist. Aber auch hier gilt das oben Gesagte. Größere Einheiten mit umfassendem fachlichen und Serviceangebot haben schon heute einen Konkurrenzvorteil und in der Regel bessere Arbeitsbedingungen für den Einzelnen. Für den betroffenen Einzelkämpfer von heute ist die strategische Perspektive interessant. Werde ich meine Praxis in den nächsten Jahren noch verkaufen können und was bekomme ich dann noch dafür? Worin besteht mein Marktwert und der meiner Praxis? Die in vielen Jahren erworbene fachliche Erfahrung und die oft damit einhergehende Patientenzufriedenheit und -bindung stellen an sich schon einen Wert dar. Im klassischen Praxisabgabe und -übergabemodell wird sich dieser Wert in Zukunft nicht mehr abbilden lassen. Die Unwägbarkeiten für Neustarter werden einfach zu groß. Neues Berufs- und Vertragsarztrecht Mit den weit greifenden Änderungen des Berufs- und Vertragsarztrechtes sind heute fast alle Formen der ärztlichen Kooperation in fast allen Gesellschaftsformen möglich. Hier eröffnen sich nicht nur für den Einzelnen vollkommen neue Perspektiven der Zukunftsplanung, sondern auch für Gemeinschaften niedergelassener Ärzte und Praxen strategische Optionen im Hinblick auf einen sich zunehmend verschärfenden Wettbewerb. Die Überlegungen des Einzelnen sind immer öfter der Beginn eines fach- und versorgungsbereichsübergreifenden Versorgungsmodells, das nicht nur für Patienten, sondern auch zunehmend für Krankenkassen und private Krankenversicherungen interessant ist. Besonders in diesem Feld wird es künftig zu neuen erweiterten Vertragsbeziehungen für Ärzte und Versicherer kommen. Verlust der Selbständigkeit? Dies ist wohl der größte Hemmschuh für diejenigen, die schon lange im System tätig sind. Selbständig und freier Praxisinhaber zu sein, war für viele heute noch tätige Vertragsärzte die entscheidende Motivation für die Niederlassung. Aber was ist heute davon übrig geblieben? Immer mehr Vertragsärzte empfinden sich inzwischen als unfrei und schlecht bezahlte Angestellte der Krankenkassen, ohne dabei die Vorzüge eines echten Angestelltendaseins genießen zu können. Oft finden sich auch begriffliche Verwirrungen: Freiberuflichkeit wird als Synonym von Selbständigkeit verstanden. Der Arztberuf ist ein freier Beruf, unabhängig davon, ob dieser Beruf als Angestellter oder Selbständiger ausgeübt wird. Hier kündigt sich ein Paradigmenwechsel im niedergelassenen Bereich an: angesichts wirtschaftlicher Unwägbarkeiten meinen immer mehr Ärzte, dass sie ihren Beruf Erkennen und Behandeln von Erkrankungen besser und freier ausüben können, wenn sie sich nicht auch noch mit den wirtschaftlichen Risiken ihrer Tätigkeit auseinandersetzen müssen. Einfacher gesagt, sie wollen lieber angestellt sein. Dass niedergelassene Ärzte nach wirtschaftlicheren Betriebsformen suchen und sich in größeren Einheiten neu formieren, kommt übrigens auch den Wünschen des ärztlichen Nachwuchses entgegen. Wenn man heute mit Studienabgängern oder jungen Ärzten im Krankenhaus spricht und sie nach ihren Karrierewünschen fragt, hört man oft: Ich möchte als angestellter Arzt außerhalb des Krankenhauses arbeiten. Viele benennen direkt eine angestellte Tätigkeit im medizinischen Versorgungszentrum. Das Vertragsarztrechtsänderungsgesetz macht dies möglich. Wer nicht auf Dauer im Krankenhausbetrieb arbeiten will, gleichzeitig aber die zunehmenden finanziellen Risiken der Praxisgründung scheut, findet als angestellter Arzt in einem Gesundheitshaus oder einer Praxis inzwischen gute Bedingungen vor. Umdenken in allen Versorgungsbereichen Der Gesundheitsmarkt erfährt rasante Veränderungen. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen zwingen die Leistungserbringer in allen Versorgungsbereichen zum Umdenken. Analog zu den DRG-abhängigen Vergütungen im Krankenhausbereich wird es wohl ab 2010 auch im ambulanten Bereich zu morbiditätsabhängigen Vergütungen kommen. Es wird eine deutlich stärkere Vernetzung zwischen dem ambulanten und dem stationären Bereich geben. Auch auf dieser Ebene wird es neue Vertragsmodelle mit den Versicherern geben. Hierauf gilt es, sich vorzubereiten. Die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg wird ihre Mitglieder hierbei unterstützen. Dr. Michael Späth ist Vorsitzender der Vertreterversammlung der KV Hamburg. 12

WISSENSCHAFT UND PRAXIS Aktuelle Konzepte der Urologie in der Altersmedizin Des alten Mannes Lust Von Prof. Dr. Roland Tauber Im September 2007 fand in der Asklepios Klinik Nord das 7. Hamburger Symposium Aktuelle Konzepte der Altersmedizin Liebe im Alter statt. Im Folgenden der urologische, leicht gekürzte Part von Prof. Tauber. Auch wenn die Medien sexuelle Aktivitäten automatisch mit Jugend assoziieren und sich Kinder und Enkelkinder sexuelle Aktivitäten ihrer Eltern und Großeltern kaum vorstellen können, dürfte es nicht überraschen, dass beim älteren Mann Sex noch eine Rolle spielt. Die mittlere Lebenserwartung des Mannes wird mit 76,6 Jahren angegeben, mit steigender Tendenz. Viele der Alten sind körperlich und geistig fit. Um das mir gestellte Thema beantworten zu können, muss man zunächst die folgenden Fragen klären: 1. Wann ist man alt? 2. Was versteht man unter Liebe? 3. Welche Rolle spielt dabei der Körper? Wann ist man alt? Es gilt die simple Erkenntnis, dass man mit der Geburt zu altern beginnt. Viele Künstler haben sich mit dem Problem des Alters befasst, so auch der Maler Otto Dix, dessen Bilder kürzlich in Hamburg gezeigt wurden. (s. Abb. 1 3). Martin Walser, selbst 79-jährig, hat in seinem Roman Angstblüte einer 80- Jährigen folgenden Satz in den Mund gelegt: Die Jahre vor achtzig sind die schönsten. Jetzt ist es nix mehr. Der Mo ist tot. Hören tut man nimmer gescheit. Schlafen is a nix mehr. Aber bis achtzig war das Leben schön. Viele Studien befassen sich mit dem Altern, sie untersuchen den Einfluss von Krankheiten, Ernährung, Lebensweise und Genen. Eine allgemeingültige Antwort wurde bisher nicht gefunden. Fest steht, dass wir alle älter werden. Hier sei auf Frank Schirmachers Buch Das Methusalem Komplott verwiesen, das sich vor allem mit den sich daraus entwickelnden gesellschaftlichen Problemen befasst. Abb. 1: Älteres Liebespaar, Otto Dix Was versteht man unter Liebe? Genau so schwierig ist es, sich zur Liebe zu äußern. Ein bleibendes Erlebnis war für mich, als ich als junger Stationsarzt den Abschied eines älteren Ehepaares voneinander beobachtete. Der Ehemann wurde stationär aufgenommen, weil er am nächsten Tag operiert werden sollte. Er ging über einen langen Korridor zu seinem Zimmer. Lange und sorgenvoll schaute die Ehefrau ihm nach. Am Alter kommt keiner vorbei. Dies zeigt ein schwäbisches Gedicht sehr schön. D Zähnle wellet nimmer naga, D Fiassla wellet nimmer traga, D Auga verliera au scho da Schei, Und d s Jaköble will au nimmer so recht nei Und zu all dene drauriga Zeicha kommt au no des langsame Seicha. Hier spiegelte sich eine durch viele gemeinsam erlebte gute und schlechte Tage entstandene Liebe wider. Das erotische Erlebnis stand sicher nicht im Vordergrund, sondern das Gefühl der Zusammengehörigkeit. Peter Bachèr beschreibt dies als den nächtlichen Gute Nacht Kuss und das zärtliche Streicheln der Hände als Beweis der Zusammengehörigkeit. Ob nun für einen Menschen höheren Alters die Sexualität einen hohen Stellenwert hat oder einen geringen, ist immer eine individuelle Entscheidung. Manche fühlen sich von der Sexualität wie von einer Last befreit, für andere bleibt sie wichtig, auch als Energiequelle. Partnerschaftliche Beziehungen, die über das biologische Verliebtsein hinaus gehen, werden seltener. Es spielt sich ein Wandel ab, wahrscheinlich als Folge der gezielten Empfängnisverhütung durch Pille und stabilem Kondom. So werden risikofreie wechselnde Beziehungen schon in früher Jugend ermöglicht. Das Ende sind kinderlose Singles, die eine Liebesbeziehung im Schillerschen Sinn Errötend 13

WISSENSCHAFT UND PRAXIS gehabt und nun soll der Partner nur wieder gesund werden. Beim krebskranken Mann unter 60 Jahren ist die Sexualität sicher von Bedeutung, vor allem dann, wenn er eine junge Partnerin hat. Dabei ist zu bedenken, dass Radikalität vor Sexualität geht. Welche Rolle spielt der Körper? Auch die Organe altern (Abb. 5). Rückbildungen oder Funktionsverluste der Organfunktionen schränken den gesunden älteren Menschen in der Bewältigung des alltäglichen Lebens jedoch nicht wesentlich ein, vielleicht vergleichbar mit einem Auto. Die einzelnen Teile werden älter, aber die Fahrtüchtigkeit ist dadurch unwesentlich beeinträchtigt. Abb. 2: Altes Liebespaar, Otto Dix folgt er ihren Spuren nicht mehr erleben. Leider gibt es nur wenige Studien zur Sexualität im Alter. In Anbetracht der demographischen Entwicklung und des Wunsches vieler Menschen, auch im Alter noch sexuell aktiv zu sein, gewinnt das Thema aber an Interesse. Zwar nimmt der Wunsch nach einer sexuellen Beziehung mit den Jahren ab, dennoch unterscheidet sich der Anteil sexuell aktiver Paare kaum zwischen den 18-Jährigen (94 %) und den 60-Jährigen (90,4 %). In einer Studie aus der Schweiz wurden rund 1 500 Frauen und Männer zwischen 45 und 91 Jahren nach sexuellen Interessen und Aktivitäten sowie ihrer sexuellen Zufriedenheit befragt. Die Untersuchung zeigte, dass der Wunsch nach Zärtlichkeit im Alter bei der Mehrheit der Befragten bis ins hohe Alter vorhanden bleibt. Die Massachusetts-Male-Aging-Studie aus dem Jahr 2004 bringt verlässliche Daten. 1 085 Männer von 40 bis 70 Jahren wurden zwischen 1987 und 1989 erstmalig zu ihrem Sexualleben befragt. Neun Jahre später wurde die Befragung beim gleichen Kollektiv wiederholt, um Veränderungen mit zunehmendem Alter zu untersuchen. Die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs verringerte sich im Monatmittel von 6,5 auf 4,7. Ähnliche Ergebnisse waren bei der Anzahl der Erektionen/Monat zu beobachten. Die mittlere Anzahl der Erektionen fiel von 24,9 auf 17,2 ab. Nach dem Zeitraum von neun Jahren ging die Anzahl monatlicher Sexualkontakte bei Männern in den Vierzigern um einen im Monat, bei Männern in den Fünfzigern um zwei im Monat und bei Männern in den Sechszigern nochmals um zwei im Monat zurück. Die Prävalenz der erektilen Dysfunktion aller Schweregrade betrug in den USA 39 % bei den 40-Jährigen, 48 % bei den 50-Jährigen, 57 % bei den 60-Jährigen und 67 % bei den 70-Jährigen (Reitz). Die 2007 erschienene Studie von Lindau bestätigt diese Ergebnisse (s. Abb. 4). Überträgt man die Zahlen auf Deutschland, muss von 6 8 Millionen Männern mit Erektionsproblemen unterschiedlichen Ausmaßes ausgegangen werden. Individuelle Beobachtungen zeigten dann, dass bei Erkrankungen des Partners die sexuellen Bedürfnisse rasch und wahrscheinlich ohne besondere Belastung nachlassen. In meiner 40-jährigen ärztlichen Tätigkeit habe ich in unendlich vielen Gesprächen Patienten über den wahrscheinlichen Verlauf ihrer Erkrankung aufgeklärt. Dabei wurden auch Veränderungen des Intimlebens angesprochen. Vor einer Operation, das habe ich immer wieder erlebt, versichern die Partner, häufiger noch die Partnerin, dass der Verzicht auf Sexualität kein Problem sei, sie hätten ein erfülltes Liebesleben Hormonproduktion des Mannes Auch bei Männern kommt es, wie bei Frauen, zur Umstellung des Hormonhaushaltes. Testosteron spielt als Prohormon im Körper des Mannes, aber mehr noch als Dehydrotestosteron (DHD) als Androgen eine herausragende Rolle. Das Hormon steuert nicht nur die sexuelle Lust und Fortpflanzungsfähigkeit, sondern hat auch ganz entscheidenden Einfluss auf Motivation, Leistungsvermögen und den Knochen- und Muskelapparat. Männer können bis ins hohe Alter hinein Vater werden, denn im Gegensatz zur Frau bleibt die Produktion von Sexualhormonen und Samenzellen lebenslang erhalten. Berichte über die lebenslange Potenz prominenter männlicher Zeitgenossen werden gern in den Feuilletons verkündet. Ungeteilte Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit ist ihnen gewiss. Ganz nebenbei, aber gewiss nicht ohne Bedeutung sei vermerkt, dass sehr viel jüngere Abb. 4: Altersabhängigkeit der erektilen Dysfunktion (ED) 14

WISSENSCHAFT UND PRAXIS Frauen Pablo Picasso, Charlie Chaplin oder Anthony Quinn zum Vaterglück verhalfen. Die allgemeinen Symptome bei Testosteronmangel (Abb. 6) sind unspezifisch (Tab. 1). Spezifische Symptome sind Nachlassen sexueller Lust, Erektionsschwäche, Rückbildung der Muskulatur. Die Symptome werden unter den Begriff PADAM (Partielles Androgen-Defizit des alternden Mannes) zusammengefasst. Genaue Auskunft gibt der Testosteronspiegel, der wegen jahreszeitlicher und tageszeitlicher Schwankungen nüchtern und morgens bestimmt werden sollte. Der Normalwert des Gesamttestosterons liegt zwischen 12 35 n kmol/l bzw. 3,5 10 ng/ml. Ein Hormonmangel kann ausgeglichen werden. Die Testosteronsubstitution bei normwertigem Testosteronspiegel verbessert die erektile Dysfunktion jedoch nicht. Vor einer Testosteronsubstiution muss auf jeden Fall ein Prostatakarzinom ausgeschlossen werden. Zwar ist das Testosteron nicht für die Entstehung des Prostatakarzinoms verantwortlich, es kann jedoch das Wachstum eines vorhandenen, aber bisher nicht entdeckten Tumors beschleunigen. Daher ist vor der Substitution eine gründliche urologische Untersuchung mit Tast- und Ultraschalluntersuchung der Prostata sowie die Bestimmung des PSA-Wertes (prostataspezifisches Antigen) unbedingt nötig. Die Hormonsubstitution erfolgt über Testosteronpflaster oder über Testosterongel. Nach Auftragen des Gels auf die Haut des Mannes müssen die Hände gewaschen werden, da durch intensiven Hautkontakt der Testosteronspiegel über Körperkontakt auch bei Partnerin oder Kind ansteigen kann. Veröffentlicht wurde der Bericht über ein Kind, das mit sechs Monaten durch die Testosteronzufuhr über seinen Vater, einem Bodybilder, einen Mega-Penis bekam. Um diesen Nebenwirkungen vorzubeugen, wird die Injektion eines langwirksamen Testosteronesters (Nebido ) alle drei Monate empfohlen. Veränderung der Sexualfunktion Abb. 5: Vgl. der Organfunktionen eines 75-80-Jährigen mit einem 30-Jährigen Abb. 3: Ungleiches Liebespaar, Otto Dix Der sexuelle Reaktionszyklus (Erregungsphase, Plateauphase und Refraktärzeit) verändern sich im Alter. In der Erregungsphase dauert es länger, bis sich eine Erektion einstellt, der Grad der Steifigkeit lässt nach. Häufig ist zum Erreichen einer Erektion eine längere Stimulation nötig. In der Plateauphase dauert es meist länger bis eine Ejakulation erfolgt. Der Orgasmus verkürzt sich häufig und kann, was meist unbekannt ist, ohne Erektion erreicht werden. Die Zeit bis zur neuerlichen Erektion, die Refraktärzeit, verlängert sich. Prostatahyperplasie Die benigne Prostatahyperplasie, eine gutartige noduläre Neubildung prostatischen Gewebes, ist die häufigste urologische Erkrankung des Mannes überhaupt. Im Volksmund wird sie wegen ihrer alterspezifischen Häufigkeit daher auch als Altmännerkrankheit bezeichnet. Bei über 60-jährigen Männern tritt sie mit einer Prävalenz von 50 % auf, mit steigendem Alter wird sie sogar noch häufiger. Man muss bei 85-Jährigen mit einer Inzidenz von etwa 90 % rechnen. Dem Mann wird das Entleeren der Harnblase und damit das Leben zunehmend erschwert. Die Sexualität wird durch das Prostataadenom nicht beeinträchtigt. Jedoch führt das gehäufte nächtliche Aufstehen, zuweilen kombiniert mit Harnträufeln und Überlaufinkontinenz, zur eingeschränkten körperlichen Leistungsfähigkeit. Die Prostatavergrößerung kann schließlich operativ oder medikamentös z. B. mit Alphareduktasehemmer oder Alphablockern behandelt werden. Durch ein Fehlen des inneren Verschlussmechanismus kommt es zum retrograden Samenausstoß in die Blase statt durch die Harnröhre nach außen. Darüber muss aufgeklärt werden, aber auch darüber, dass es keine Garantie für einen schutzlosen Verkehr gibt. Durch die Operation kommt es in 3 5 % zu einer Impotenzia coeundi. Prostata-Karzinom Eine typische Symptomatik des Prostatakarzinoms im Frühstadium gibt es nicht. Zur Frühdiagnose des Prostatakarzinoms gehört neben dem heute wichtigsten Vorsorgeparameter, dem PSA, die rektale digitale Palpation und die Ultraschalluntersuchung der Prostata. Bei suspekter Befundkonstellation schließt sich die Proastatastanzbiopsie an, die zumeist transrektal ohne Probleme ambulant durchgeführt werden kann. Die Behand- 15

WISSENSCHAFT UND PRAXIS Testosteronproduktion pro Tag Alter Abb. 6: Abnahme des Testosteronspiegels im Alter lung des Prostatakarzinoms ist vom Alter, vom biologischen Zustand des Patienten, sowie vom Tumorstadium abhängig. Entsprechend dieser Konstellation kann eine individuelle Therapie erfolgen. Tabelle 2 zeigt die Erektionsstörungen nach Behandlung eines Prostata-Karzinoms. Veränderungen der Vorhaut Eine Phimose kann den Geschlechtsverkehr behindern oder sogar unmöglich machen. Sie entsteht im Alter durch eine chronische Entzündung. Die Vorhaut kann nur erschwert über die Glans des Penis zurückgezogen werden, eine operative Sanierung ist z. T. notwendig. Erektionsschwäche durch Erkrankungen Ursachen für eine Erektionsstörung (Tab. 3) sind hauptsächlich die in höherem Lebensalter auftretenden Probleme wie Herz- und Kreislauferkrankungen und Diabetes mellitus. Durch arteriosklerotische Gefäßveränderungen füllen sich die Schwellkörper unzureichend. Operationen und Bestrahlungen im Becken oder an der Wirbelsäule können Schädigungen der Nerven oder der Blutversorgung des Penis zur Folge haben. Medikamente wie Psychopharmaka, Hormonpräparate oder blutdrucksenkende Substanzen können die Erektionsfähigkeit beeinträchtigen. Hinzu kommen Nikotin und Alkoholabusus, Übergewicht und Prostataentzündungen mit schmerzhaftem Samenerguss, außerdem schwere Depression, Alzheimererkrankung und multiple Sklerose. Neben diesen körperlichen Faktoren spielen auch emotionale Faktoren eine nicht unerhebliche Rolle. Hier sind an erster Stelle unrealistische Vorstellungen über die sexuelle Leistungsfähigkeit im Alter zu nennen, oder auch einfach Unkenntnis der normalen Veränderung des sexuellen Leistungsvermögens mit zunehmendem Alter. Unrealistische Vorstellungen können leicht durch ein aufklärendes Gespräch zwischen Arzt, Patient und Ehefrau aus der Welt geschafft werden. Als Behandlungsmöglichkeit einer Erektionsschwäche stehen an erster Stelle Phosphodiesterasehemmer [Sildenafil (Viagra ), Vardenafil (Levitra ), Tadalafil (Cialis )] zur Verfügung. Wegen der Gefahr eines unkontrollierten Blutdruckabfalls dürfen diese auf keinen Fall gemeinsam mit Nitraten eingenommen werden. Auch sollte vor der regelmäßigen Einnahme der Phosphodiesterasehemmer die Ursache der erektilen Dysfunktion abgeklärt werden, um Risikofaktoren auszuschließen und ihren möglichen Folgen vorzubeugen. Die Phosphodiesterasehemmer führen zu einer länger anhaltenden Erschlaffung der Schwellkörpermuskulatur, dadurch zu einer verstärkten Blutfüllung und zu einem verzögerten Blutabstrom. Der Einsatz von Phosphodiesterasehemmern hilft, Versagensängsten vorzubeugen. Bei Erektionsschwäche können auch gefäßerweiternde Substanzen in den Schwellkörper wie das Alprostadil (Prostaglandil E1, Caverject ) injiziert werden. Diese Schwellkörperautoinjektionstherapie (SKAT) hat, wie der Einsatz der Vakuumpumpe und der Einbau einer Penisprothese, seit Einführen der Phosphodiesterasehemmer an Bedeutung verloren. Sex und Kreislauf Aktiver Sex beeinflusst auch beim Gesunden den Herzschlag und den Blutdruck. Sowohl der systolische als auch der diastolische Blutdruck steigen um ca. 50 80 mghg an. Die Herzfrequenz kann sich sogar verdoppeln. Dies kann bei Herzkranken, vor allem bei ungewohnter körperlicher Belastung zu Herzrhythmusstörungen und Stenokardien, gelegentlich sogar zum Herzinfarkt führen. Zum Tode beim oder kurz nach dem Verkehr kommt es jedoch selten. Und wenn, dann zumeist beim Sex mit einer Prostituierten oder Geliebten. Dass dieses Schicksal 1912 den dänischen König Frederick im Alter von 69 Jahren ereilte, ist in Hamburg allgemein bekannt. Weniger bekannt ist der Tod eines süddeutschen Kommunalpolitikers, dessen letzter Satz Tab. 1: Hinweise auf einen Testosteronmangel Unspezifisch: Nachlassen der Leistungsfähigkeit, Müdigkeit, Abnahme der Gedächtnisleistung und der Konzentration Spezifisch: Nachlassen sexueller Lust, Erektionsschwäche, Rückbildung der Muskulatur, verminderte Ausdauer, PADAM (Partielles Androgendefizit des alternden Mannes) Tab. 2: Erektionsstörungen nach Behandlungen eines Prostata-Karzinoms Radikale Prostatektomie Bestrahlung Hormonbehandlung je nach OP- Verfahren verzögert sofort Tab. 3: Erkrankungen, die die Sexualität beeinflussen Herz- Kreislauf- Erkrankungen Bluthochdruck Zuckererkrankung Durchblutungsstörungen Operation im Becken und Wirbelsäule Bestrahlung im kleinen Becken. Medikamente: Psychopharmaka, Hormone, Blutdrucksenker Nikotin- und Alkoholabusus Übergewicht Prostataentzündungen mit schmerzhaftem Samenerguss Schwere Depressionen Alzheimer sche Erkrankung Multiple Sklerose zur Freundin... jetzt pack mers eine willkommene Schlagzeile für die Gazetten war. Die Beerdigung war für die Ehefrau und die zwei Töchter etwas peinlich. Seine Freunde meinten, er hätte einen schönen Tod gehabt. Festzuhalten bleibt, dass die Sexualität auch im Alter Bestandteil des Lebens ist. Die Umwelt muss damit tolerant umgehen, das gilt vor allem in Alten- und Pflegeheimen. Phosphodiesterasehemmer sind zu empfehlen ohne gleichzeitige Nitrogabe. Die ärztliche Betreuung vor allem durch den Urologen ist dringend zu empfehlen. Prof. Dr. Roland Tauber leitet die Abt. Urologie in der Asklepios Klinik St. Georg Hamburg. 16

WISSENSCHAFT UND PRAXIS Der besondere Fall Facialisparese beendet Fiebersuche Sie habe einen Rätselfall für mich, vielleicht auch etwas fürs Hamburger Ärzteblatt, sagte mir am Telefon die Hausärztin einer Gesamtschullehrerin. Diese war 38 Jahre alt, ledig, kinderlos mit unauffälliger Vorgeschichte und normalgewichtig (68 kg/166 cm). Sie hatte seit acht Wochen unklares Fieber und Nachtschweiß mit Leistungsknick und fühlte sich schlapp. Zum Joggen, sonst ein- bis zweimal pro Woche, fühlte sie sich nicht mehr im Stande. Sie nahm keine Tabletten oder Hormone, die Regel war normal. Sie war leichte Raucherin. Zwei und drei Jahre zuvor hatte sie zweimal Venezuela, Peru und Bolivien bereist. Ihre Hausärztin hatte schon eine Reihe von Voruntersuchungen veranlasst, die nicht weiterführend waren (Rö-Thorax, Lungenszintigraphie, Herzecho, HNO- Konsil mit CT der NNH, gynäkologisches Konsil, Blut- und Urinkulturen, Ausschluss von Malaria und von Stuhlbefall mit Würmern oder Protozoen, negative Serologie bezüglich Borrelien, Toxoplasmose, Coxsackie-, Parvoviren, EBV und CMV). Unauffällig waren breit gefächertes internistisches Labor einschließlich ANA, TSH, Calcium, CRP, Elektrophorese und BSG (2/1. Std.). Drei Monate Normalbefunde Mit diesen Befunden stellte sich die vom Aspekt nicht krank wirkende Patientin nach zweimonatiger, nicht erfolgreicher Suche nach Ursache des Fiebers erstmalig in meiner Praxis vor. Die körperliche Untersuchung war unauffällig. Die rektal gemessenen Temperaturen lagen um 38. Aus dem Umfeld wie Schule, Wohnung und Freizeitaktivitäten ließ sich kein Hinweis auf Ursache des Fiebers vermuten. Kurz zuvor hatte sie eine Woche wegen eines Infekts der Luftwege ein Antibiotikum bekommen, das auf ihre beklagten Beschwerden (Fieber, Nachtschweiß, Schwäche) keine Auswirkung hatte. Nach Erheben der Anamnese und dem Untersuchungsstatus war ich ziemlich Von Dr. Hanno Scherf ratlos. Ich schloß wegen Kontaktes mit Schafen Q- Fieber aus und komplettierte das Labor um negative Befunde bzgl. HIV, TPHA, ANCA, ACE, Procalcitonin und Ferritin (zum Ausschluss eines Still- Syndroms des Erwachsenen). Nichts war weiterführend, weder Sonographie von Bauchorganen und Schilddrüse noch Augenkonsil und Mammographie. Normalbefunde ergaben EKG, Ösophagogastroduodenoskopie mit Dünndarmbiopsie (zum Morbus Whipple-Ausschluss) und Rektoskopie (zum Amyloidose-Ausschluss). Vor Jahren hatte ich eine Buchbesprechung verfasst über ein sehr schönes Lehrbuch zum Fieber unbekannter Ursache, worin die Deutschen Klinik für Diagnostik in Wiesbaden die Differentialdiagnostik mit Fallbeispielen lesenswert dargestellt hat. Dieses nahm ich wieder zur Hand und suchte nach Hinweisen zur Lösung des Rätsels. Der Schlusssatz meiner Buchbesprechung sollte sich bestätigen. Ich fasste zusammen, dass die häufigste Ursache für Fieber unklarer Ursache rezidivierende Lungenembolien oder die extrathorakale Sarkoidose sei, meist mit normalem ACE. Erstes fassbares Symptom Drei Wochen nach Erstvorstellung in meiner Praxis trat nun im dritten Monat eine anfangs nur diskrete Facialisparese links auf als erstes fassbar pathologisches Symptom. Ich veranlasste eine Lumbalpunktion, die umgehend im AKA erfolgte, wobei dann auch noch Listeriose und Tbc serologisch bzw. durch PCP ausgeschlossen wurde. Im Liquor war nur eine Pleozytose von 39 mononucleären Zellen pro ml Liquor auffällig. Das EMG zeigte eine frische neurogene Schädigung der vom Nervus facialis links versorgten Gesichtsmuskulatur. Im Bericht des Krankenhauses stand, dass eine Kortison-Therapie bei occulter entzündlicher Erkrankung nicht zu empfehlen sei. Dafür wurde schnell ein MRT des Koronare MRT in T1-Wichtung mit Darstellung einer Parotisschwellung beidseits. MRT des Schädels nach Kontrastmittelgabe. Flaue Signalanhebung in Position des Nervus facialis (Pfeil). Schädels veranlasst mit folgender Beurteilung: Als Ursache der peripheren Facialisparese Nachweis einer flauen typisch entzündlichen Anreicherung in Projektion auf den linken Nervus facialis. Kein Hinweis auf Kleinhirnbrückenwinkeltumor. Als Nebenbefund wird die Darstellung von vergrößerten Glandulae parotideae beidseits in homogener Signalgebung, in erster Linie im Sinne einer entzündlichen Alteration beschrieben. Schlüssel des Rätsels Dieser Nebenbefund sollte zum Schlüssel des Rätsels werden, denn Facialisparese mit Fieber und Parotisbefall wird bei Sarkoidose als Heerfordt-Syndrom bezeichnet. Eine deutliche Parotisschwellung war klinisch zum Zeitpunkt der MRT-Beschreibung noch nicht zu sehen, so dass die gewünschte Parotisbiopsie vom Kliniker abgelehnt wurde. Drei Tage später war dann die Parotis links klinisch auch sichtbar verschwollen, mumpsartig. Nun wollte die Patientin nach eigener Inter- 17

WISSENSCHAFT UND PRAXIS netrecherche keine Parotisbiopsie mehr mit dem nachvollziehbaren Argument, dass die inzwischen unter der Vorstellung eines Heerfordt-Syndroms eingeleitete hochdosierte Steroidtherapie bei extrathorakaler Sarkoidose ohnehin fortzuführen sei, weil insgesamt genügend Indizien zur sicheren Diagnose vorlagen. 1909 schrieb der dänische Augenarzt Heerfordt seine Originalarbeit mit dem Titel über ein Febris uveo-parotidea subchronica an der Glandula parotis und der Uvea des Auges lokalisiert und häufig mit Paresen cerebrospinaler Nerven kompliziert (Archiv für klinisch experimentelle Ophthalmologie). Bis heute ist die Ätiologie der Sarkoidose nicht bekannt, aber die Therapie besteht gesichert in der Langzeitbehandlung mit Kortikoiden. Die Parotisschwellung ist histologisch durch eine granulomatöse Entzündung der Drüsenläppchen bedingt. Die Granulome bestehen aus Epitheloidzellen, Lymphozyten und mehrkernigen Riesenzellen vom Langhans-Typ. Die Häufigkeit der Speicheldrüsensarkoidose soll, bezogen auf alle Sarkoidosefälle, bei 1 bis 6 % liegen. Häufig sei nur eine Parotisdrüse erkrankt. Ausgesprochene Xerostomie ist hierbei selten. Mit Beginn der Kortisontherapie, die schnell auf Dosen von 20 bzw. 10 mg pro Tag reduziert wurde, verschwanden bei der Patientin, inzwischen augenklappenbewehrt, Fieber, Schwäche und Nachtschweiß und die Facialisparese bildete sich zügig zurück. Febris uveo-parotidea Die DMW veröffentlichte 1999 eine Kasuistik über Parotisschwellungen mit B- Symptomatik bei Sarkoidose. Es handelt sich um eine 29jährige Patientin, die zwei Monate lang über Temperaturen bis 38, Nachtschweiß, Gewichtsabnahme von 8 kg, Taubheitsgefühl am Mund, Geschmacksstörungen, Augenbrennen, Schwellung der Augenlider und Wangen klagte. Auch hier fand sich im Kernspin eine Vergrößerung der Parotiden. Man stellte die Diagnose Heerfordt- Syndrom mit Beteiligung des Nervus oculomotorius, der Tränendrüse und sicherte die Diagnose durch Parotisbiopsie. Steroidtherapie beseitigte rasch die klinischen Beschwerden und wurde über ein Jahr durchgeführt, so wie es bei der dargestellten Patientin geplant ist mit 5 10 mg Prednison/Tag. Auch in der Kasuistik der DMW war das Labor einschließlich BSG und ACE unauffällig gewesen. Dort steht weiter, dass in den wenigen Fallbeschreibungen einer isolierten Parotis-Sarkoidose die Patienten meist keinerlei Allgemeinsymptome hatten und dass man sich die häufige Beteiligung des VII. Hirnnerven durch operativ und histologisch nachgewiesene Einscheidung des Nerven durch Granulationsgewebe erklären könnte. In der Pathologie stutzte ich als Student über den ungewöhnlichen lateinischen Krankheitsbegriff Febris uveo-parotidea. Er schlummerte seither im Bodenschlamm meines Gedächtnisses. 40 Jahre später wurde er erstmalig klinisch reaktiviert und relevant. Auf Seltenes muss man oft lange warten, aber es kann kommen... Dr. Hanno Scherf ist niedergelassener Internist in Hamburg; MRT-Bilder: PD Dr. Eckert, AK Altona. Ärztekammer Hamburg Bibliothek des Ärztlichen Vereins Von-Melle-Park 3 (Altbau der SUB Hamburg Carl von Ossietzky, 1. Stock), 20146 Hamburg Telefon: 040-44 09 49, Fax: 040-44 90 62, E-Mail: bibliothek@aekhh.de Homepage: www.aekbibl.de Öffnungszeiten: Montag: 09-17 Uhr Donnerstag: 10-16 Uhr Dienstag: 10-16 Uhr Freitag: 09-16 Uhr Mittwoch: 10-19 Uhr Neuerwerbungen Böttner, F.: Facharztkompendium für Orthopädie und Unfallchirurgie. 3. Auflage. 2008. Facharzt Nephrologie. Hrsg.: T. Risler, K. Kühn. 2008. Flenreiss, G.; M. Rümmele: Medizin vom Fließband. Die Industrialisierung der Gesundheitsversorgung und ihre Folgen. 2007. Greenspan, A.: Skelettradiologie. 4. Auflage. 2007. Hypertonie in Klinik und Praxis. Hrsg.: T. Lenz. 2008. Die Intensivmedizin. Hrsg.: H. Burchardi, R. Larsen, R. Kuhlen (u. a.). 10. Auflage. 2008. Lehrbuch evidenzbasierte Medizin in Klinik und Praxis. Hrsg.: R. Kunz (u. a.). 2. Auflage. 2007. Leitfaden Naturheilkunde. Hrsg.: V. Schmiedel, M. Augustin*. 5. Auflage. 2008. Nadelstichverletzungen. Hrsg.: A. Wittmann (u. a.). 2007. Neurologie für Praktiker. Von V. Limmroth, H.C. Diener. 2. Auflage. 2006. Kostenlose Serviceleistungen für Kammermitglieder Zusendung von Zeitschriftenaufsatzkopien (literaturbestellung@aekhh.de) Zusendung von Literaturrecherchen in PubMed u. a. Datenbanken Zusammenstellung von Literatur bzw. Zusendung von Kopien zur individuellen Fragestellung Ausleihe von Medien an den Arbeitsplatz (sofern dieser der Behördenpost angeschlossen ist) Der Bücherkurier liefert entliehene Medien an den Arbeitsplatz oder nach Hause. Die Kosten hierfür werden nach Entfernung berechnet. Pera, F.; H.-P. Schmiedebach*: Medizinischer Wortschatz. Terminologie kompakt. 2007. Pollmann*, N.: Kursbuch Akupunktur. 2. Auflage. 2008. Praxis der Urologie. Hrsg.: D. Jocham, K. Miller. 3. Auflage. Band 1 + 2. 2007. Psychische Erkrankungen in der Hausarztpraxis. Hrsg.: F. Schneider, W. Niebling. 2008. Repetitorium Notfallmedizin. Hrsg.: J. Brokmann, R. Rossaint. 2008. Richter, D.: Patientenübergriffe psychische Folgen für Mitarbeiter. 2007. Romer*, G.; M. Haagen: Kinder körperlich kranker Eltern. 2007. Thill, K.-D.: Patientenzufriedenheit in der Arztpraxis. 2008. (nebst CD-ROM). Ulsenheimer, K.: Arztstrafrecht in der Praxis. 4. Auflage. 2008. Wirth, A.: Adipositas. 3. Auflage. 2008. * Geschenk vom Verfasser/Herausgeber Weitere Neuwerbungen finden Sie auf unserer Homepage www.aekbibl.de. Möchten Sie unsere Neuerwerbungsliste per E-Mail erhalten? Dann schicken Sie einfach eine E-Mail an die Bibliothek: bibliothek@aekhh.de und wir nehmen Sie in unseren Verteiler auf. 18

TERMINE Der Kalender erhebt aufgrund der Vielzahl an Terminen keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Jeder Termin wird nur einmal veröffentlicht. Zeit Thema Veranstalter/Auskunft Ort Montags, 17.15 Uhr c.t. Montags, 15.30-16.30, mittwochs, 8-9 Uhr Montags, 19 Uhr Jeden 1. Montag im Monat, 11-13 Uhr Jd. 1. Montag im Monat, 18-19.30 Uhr Jeden 1. u. 3. Montag im Monat, 16-17 Uhr Dienstag, 22. April 20 Uhr c.t. Dienstags u. donnerstags, 7.30-8 Uhr 21.4.: Minisymposium Point-of-Care-Gerinnungsmanagement ; 5.5.: Minisymposium The abdominal compartment syndrome UKE, Zentrum f. Anästhesiologie u. Intensivmedizin, Prof. Goetz, Tel.: 42803-4614 Hörsaal Chirurgie Interdisziplinäre onkologische Konferenz (4 P) Asklepios Klinik Altona, Tumorklinik Carl-Bruck-Hörsaal, 2. OG Interdisziplinäre Fallkonferenz (Fallanmeldung bei Herrn Dr. Maaßen unter Tel.: 18 18 86-23 41, Fax: -21 49 möglich) Aktuelle Themen der Arbeitsmedizin Montagskolloquien: 5.5.: berufliche Wiedereingliederung Risiken u. Möglichkeiten bei neurologischen Erkrankungen Innerbetriebliche chirurgische Fortbildung mit auswärtigen Referenten Neue Aspekte d. Diagnostik u. Therapien von Allergien Interdisziplinäres onkologisches Kolloquium Brustzentrum Hamburg-Süd e. V. Betriebsarzt-Zentrum Merkel GmbH, Dr. Haeberlin, Tel.: 75 12 11 Verband Dt. Betriebs- u. Werksärzte, Dr. M. Peschke, Tel.: 42841-2100 Asklepios Klinik Harburg, Chirurgie Labor Lademannbogen, Info & Anm. unter Tel.: 53805-164, Fax: -126 Marienkrankenhaus, Radiologie, Anmeldung unter Tel.: 2546-2102 Besprechungsraum Betriebsarzt-Zentrum, Wilhelm-Strauß-Weg 4 Fortbildungsakademie, Lerchenfeld 14 IBF-Raum Haus 3, 1. OG Lademannbogen 61 Hörsaal Dienstags, 16 Uhr Chirurgische Facharztfortbildung Bethesda AK Bergedorf Konferenzraum 1 Dienstags, 20-22.30 Uhr Jeden 1. Dienstag im Monat, 19.30 Uhr Jd. 2. Dienstag im Monat, 19 Uhr Jeden 4. Dienstag im Monat, 20 Uhr Mittwoch, 16. April, 16-18.40 Uhr Mittwoch, 16. April, 17-20 Uhr Mittwoch, 16. April, 19-21 Uhr Mittwoch, 23. April 17.30-20.30 Uhr Mittwoch, 23. April 18-20.30 Uhr Mittwoch, 14. Mai, 18 Uhr s.t. Mittwoch, 14. Mai, 19 Uhr s.t. Mittwoch, 21. Mai, 16 Uhr Mittwochs, 7.30-8.15 Uhr Mittwochs, 12.30-13.30 Uhr Mittwochs, 15-16 Uhr 29.4.: Probleme in der Infektionsserologie (H.-H. Feucht); 6.5.: Schilddrüse und Schwangerschaft aktuelle Empfehlungen zu Diagnostik und Therapie (C. Bullmann) Interdisziplinäre Schmerzkonferenz, Abt. Psychosomatik u. Schmerztherapie, Abt. Anästhesie Interdisziplinäre, nach außen offene Bergedorfer Schmerzkonferenz (4 P) Qualitätszirkel MRT in der Orthopädie AescuLabor Hamburg, Kerstin Hollstein, Tel: 33 44 11-8 78 Asklepios Westklinikum/ Herr Lehmann (81 91-0), Herr Lauk (81 91-25 15) Aktivion MVZ Dr. Soyka u. Dr. Lipke, Anm. unter Tel.: 7309 23 92 Arbeitsgem. Hamburger Orthopäden/ Dr. Rüther, Tel.: 23 8430-42, Fax: -45 Hypertonie, Präklampsie, IUGR (Krapp; 4 P) Endokrinologikum Labore HH, Tel.: 30628-176; seminare@endokrinologikum.com Palliativmedizin eine interdisziplinäre Herausforderung Interdisziplinärer Arbeitskreis für Gynäkologische Onkologie Diabetes mellitus in der ärztlichen Praxis: Metabolisches Syndrom Der Diabetiker im Brennpunkt Hamburger Notfallmedizinisches Kolloquium: Strom- und Blitzunfall. Spannung für den Notarzt (Dr. Knacke) Nahrungsmittelunverträglichkeit Rationale Diagnostik (R. Brehler) Vier Jahre Ambulanzzentrum Wege zu einer verzahnten Medizin Wissenschaftliches Kolloquium 7.5.: Curriculare Entwicklungen im Themenblock 1 (KliniCuM) ; 21.5.: Infektionen m. Clostridium difficile im Krankenhaus Pädiatrische Fortbildung mit wechselnden Themen Große Neurokonferenz (3 P; Neurologie, Neurochirurgie, Neuroradiologie Dt. Ärztinnenbund u. Dt. Pharmazeutinnen Verband, Anm: dr.s_wedekind@web.de Gynäkologische Praxisklinik Hamburg, Petra Henning, Tel.: 27877679 Krankenhaus Bethanien, Abt. f. Diabetes u. Stoffwechselkrankheiten, Dr. Wernecke, Tel.: 4668-0 AK Barmbek, 4. Med. Abt./Nephrologie u. Diabetologie, Tel.: 181882-3801 AK St. Georg, Abt. f. Anaesthesiologie u. op. Intensivmedizin, Dr. Kretschmer, Tel.: 181885-4824 Labor Dr. v. Froreich, Anm. unter: www.labor-froreich.de Ambulanzzentrum des UKE, Anm. unter Tel.: 42803-9424 UKE, Kliniken u. Polykliniken f. Frauenheilkunde u. Geburtshilfe, Prof. Hüneke, Tel: 4 28 03-35 06 Altonaer Kinderkrankenhaus, Prof. Riedel, Tel.: 8 89 08-2 01 Institut der Labormedizin, Haferweg 36+40, Casino Konferenzraum, Haus 10 Seminarraum, Praxisklinik Bergedorf, Alte Holstenstr. 2 Radiolog. Privatpraxis Dr. M. Finkenstaedt/PD Dr. R. Maas Seminarraum Aquarium, Lornsenstraße 4-6 Ärztehaus, Saal 1 Ärztehaus, Saal 3 Krankenhaus Bethanien Seminarraum 1+2 Sitzungssaal, Hs. J, 2. OG Großmoorbogen 25, Hamburg-Harburg Hörsaal der Orthopädie, Hs. Ost 45 Kursraum UFK Eppendorf, Hörsaaltrakt Konferenzraum, Haupthaus Asklepios Klinik Altona/PD Dr. B. Eckert Abt. f. Strahlendiagnostik, Demo-Raum 1, 1. OG Anzeige Ritter & Peter Tischlerei 19

TERMINE Zeit Thema Veranstalter/Auskunft Ort Mittwochs, 15-16.15 Uhr Mittwochs, 15.30 Uhr 16.4.: Mechanischer Kreuzschmerz ; 23.4.: Radiosynoviorthese ; 30.4.: Hüftgelenksimpingement ; 7.5.: Schmerztherapie des Bewegungsapparates Interdisziplinäre Tumorkonferenz (1 P; Fallanmeldung unter Tel.: 20 92-12 01) Klinikum Eilbek Schön Kliniken, Abt. Orthopädie u. Unfallchirurgie, Prof. Hille, Tel.: 2092-1332 Klinikum Eilbek Schön Kliniken Auditorium, Hs. 7, 4. OG Radiolog. Demo-Raum, Haus 7, EG Mittwochs, 16 Uhr Interdisziplinäre onkologische Konferenz Bethesda AK Bergedorf Röntgenkonferenz, Hs. B Mittwochs, 16 Uhr Interdisziplinäre Mammakonferenz Marienkrankenhaus, Institut f. Radiologie Demoraum Mittwochs, 16.30-18 Uhr Jeden 1. Mittwoch im Monat, 17 Uhr Jeden 2. Mittwoch im Monat, 16 Uhr s. t. Jeden 2. u. 4. Mittwoch, 15-16 Uhr Jeden 2. Mittwoch im Monat, 19 Uhr Jd. letzten Mittwoch im Monat, 7-8.30 Uhr Donnerstags, 7-7.45 Uhr Donnerstags, 8-8.45 Uhr Donnerstags, 8-9 Uhr Donnerstags, 13-14 Uhr Donnerstags, 16-16.30 Uhr Donnerstags, 16-17 Uhr Donnerstags, 16.15-18.30 Uhr Donnerstags, 18 Uhr s. t. Freitag, 11. April, 11.30-19 Uhr Samstag, 26. April, 9-13 Uhr Samstag, 26. April, 9-16.15 Uhr Samstag, 26. April, 9.30-15.30 Uhr Samstag, 26. April, 10-15 Uhr Samstag, 17. Mai 9 Uhr Auswärts Berlin: 17.-19. April 16.4.: Herzrhythmusstörungen, plötzlicher Herztod beim Sport 23.4.: Belastung d. Achillessehne im Sport - was kann der Sportschuh 30.4.: Optimierung sportl. Techniken durch Bewegungswissenschaft 7.5.: Eiweiß i. D. Adipositas- u. Diabetestherapie Interdisziplinäre offene Schmerzkonferenz (Patienten, die vorgestellt werden sollen, spätestens am Tag vorher von 8-18 Uhr anmelden) Interdisziplinäre onkologische Themen und Fallbesprechungen Pneumologisch-thoraxchirurgisches Kolloquium (Anmeld. v. Pat. m. benignen/malignen thorakalen Erkrankungen, Tel.: 25 46-14 02) Universität Hamburg, FB Bewegungswissenschaft, Sport- u. Bewegungsmedizin, Prof. K.-M. Braumann Schmerzambulanz Alten Eichen, Tel.: 540 40 60 Onkolog. Arbeitskreis Hamburg-Nord/ Norderstedt, Dr. Müller, Tel.: 52 71-36 66 MarienKH, Klinik f. Viszeral-, Thorax- u. Gefäßchirurgie/Zentrum f. Innere Med. UKE, Hörsaal d. Chirurgischen Klinik Wördemannsweg 23 Klinikum Nord-Heidberg, Hs. 2, 2. OG, Raum 205 Sekretariat der 1. Chirurg. Klinik, Haus 1 14.5.: IPPNW zur E-Card IPPNW-Regionalgruppe Hamburg Ärztehaus, Saal 2 Interne Fortbildung: 30.4.: Diagnostik und Therapie von Calcaneusfrakturen (Dr. Alpen); Diagnostik u. Therapie von Talus-/Fußwurzelverletzungen (Dr. Hayek); DRG-Pitfall und -Übung (Dr. Guzowski) Gefäßmedizinisches Kolloquium: Aktuelle angiologisch/gefäßchirurgische Themen Vortrag m. kritischer Diskussion Interdisziplinäre Tumorkonferenz (2 P) Interdisziplinäres Tumorboard Pädiatrische Fortbildung in Pädiatrie/Neonatologie/Neuropädiatrie (1 P) AK St. Georg, Chirurgisch-Traumatologisches Zentrum, Prof. Eggers, Tel.: 181885-2286 AK Altona, Thorax- u. Gefäßchir., Prof. Kortmann, Tel.: 18 18 81-16 11 Diakonie-Klinikum Hamburg, Hamburger Darmzentrum, Tel.: 5487-2101 AK Wandsbek, 1. Chirurgische Abt., Tel.: 181883-1265 Kinderkrankenhaus Wilhelmstift / Dr. Püst, Tel.: 6 73 77-2 82 Haus J, Sitzungssaal Carl-Bruck-Hörsaal, 2. OG Diakonie Krankenhaus Alte Eichen, IBF-Raum Visitenraum, 1. OG Ärztebibliothek Interdisziplinäre neuro-onkologische Konferenz (4 P) AK Altona, Tumorklinik Carl-Bruck-Hörsaal, 2. OG Gynäkologisch-onkologisches Kolloquium mit Falldemonstration Grundfragen der Ethik in der Medizin (je 3 P), 24.4.: Verteilungsgerechtigkeit im Alter - erzwingt der medizinische Fortschritt neue Entscheidungen? 8.5.: Medizin. Forschung an schutzbedürftigen Gruppen? Probleme d. Abwägung zw. individuellem u. kollektivem Nutzen Interdisziplinäre senologisch-onkologische Konferenz Expertentag in der Augenklinik Barmbek: Okuloplastische Chirurgie u. Orbita (JRO Collin u. G. Rose, London) Pneumologie-Workshop mit Hospitation 12. Rettungsdienstsymposium Infos unter: www.feuerwehrakademie.de AK Barmbek, Gynäkologie/Onkologie, Tel.: 18 18 82-35 19 UKE, Arbeitskreis Interdisziplinäres Ethik- Seminar, Prof. Kahlke, Tel: 4 28 03-36 96 Mammazentrum Hamburg, Tel.: 4117 29-29 AK Barmbek, Augenklinik, Anmeldung unter Tel.: 181882-2830 AK Wandsbek, 1. Med. Abt., Prof. Braun, Tel.: 181883-1251 Akademie f. Rettungsdienst u. Gefahrenabwehr d. Landesfeuerwehrschule, Anmeldung unter Tel: 428 51-45 88 Röntgenabt., Besprechungsraum 0.431 Seminarraum der Frauenklinik, UKE, Martinistr. 52 Röntgenpraxis Schäferkampsallee 5-7 Ambulanz Augenklinik, 2. OG Haupthaus, EG, Raum 40 Bredowstr. 4 CDMP Workshop Hamburg Consilius Reinbek, Dr. Rogall AMD, Alter Steinweg 4 Lymphatische Leukämien u. Lymphome AK St. Georg, Abt. Hämatologie/Stammzelltransplantation, Tel.: 181885-2005 1. Eilbeker Endoprothetik-Samstagsmatinee (4 P) Klinikum Eilbek, Zentrum f. Endoprothetik, Infos: 2092-7300 Frühjahrstagung d. Dt. Ges. f. Hämatologie u. Onkologie (DGHO) DGHO, Infos u. Anm.: www.fruehjahrstagung2008.de Plön: 16.-18. Mai 4. Plöner Balint-Studiengang (23 P), www.balintgesellschaft.de Dt. Balint-Gesellschaft, Infos: Hr. Schiebel, Tel.: 04342-800755; Anm.: 05149-8936 Kiel: 21. Mai, 18 Uhr c.t. Notfallmedizin-Medizin für die Gesellschaft (C. Madler, Kaiserslautern) Universitätsklinikum SH, Campus Kiel, Klinik f. Anästhesiologie u. Operative Intensivmed., Tel.: 04 31/5 97-29 91, Fax: -30 02 Hotel Intercontinental Hamburg Atlantic Haus, Skylounge Elb-Panorama Estrel Hotel Akademie am See Koppelsberg Hörsaal Chirurgie 20

FORUM PERSONALIEN Kammer bleibt am 2. Mai geschlossen! Die Geschäftsstelle der Ärztekammer Hamburg sowie alle Außenstellen einschließlich der Bibliothek des ärztlichen Vereins bleiben am 2. Mai aufgrund eines Brückentages geschlossen. Wir trauern um Dr. med. Wilfried Neder Facharzt für Innere Medizin * 13.7.1926 1.6.2007 Dr. med. Helmut Baark Facharzt für Allgemeinmedizin * 4.10.1920 12.2.2008 Dr. med Ursula Kuhn Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin * 5.9.1919 15.2.2008 Dr. med. Karl-August Finck Facharzt für Pathologie * 22.9.1917 5.3.2008 Verlust von Arztausweisen Ausweis von C 014 Dr. med. Tadesse Adinew 11.10.2006 B 5927 Ina Boeters 06.06.2002 B 5142 Jan Bünemann 28.06.2001 A 7754 Jens Hämling 11.01.1993 B 3697 Dr. med. Peter Offen 18.11.1999 B 1129 Cordula Warlitz 06.06.1996 A 5918 Dr. Veronika Zimmermann-Lagadec 16.08.1990 B 5133 Dr. med. Peter Gentz 25.02.2002 A 8233 Dr. med. Sabine Geginat 15.02.1994 C 904 Dr. med. Verena Rollin 26.09.2007 Die Arztausweise werden hiermit für ungültig erklärt. Bei einem Wiederauffinden wird um sofortige schriftliche Benachrichtigung der Ärztekammer gebeten. Wir gratulieren zum Geburtstag Vom 60. Lebensjahr an sowie alle weiteren fünf Jahre werden unter dieser Rubrik die Geburtstage veröffentlicht. Falls Sie keine Veröffentlichung wünschen, informieren Sie bitte rechtzeitig schriftlich (spätestens drei Monate vor dem Geburtstag) das Ärzteverzeichnis der Ärztekammer Hamburg. 85. 75. 70. 65. 60. Dr. med. Franz-Wilhelm Lochmann, Facharzt für Innere Medizin, Facharzt für Allgemeinmedizin Dr. med. Friederike Rimpau, Ärztin Dr. med. Folkmar Lantzius-Beninga, Facharzt für Urologie Dr. med. Fritz Oelze, Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin Dr. med. Harald Lohmann, Facharzt für Nervenheilkunde, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie Dr. med. Ursula Kreckel, Ärztin Dr. med. Inge Karius, Fachärztin für Pathologie, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Dr. med. Barbara Herden, Fachärztin für Augenheilkunde Dr. med. Mario Mainardi, Facharzt für Innere Medizin Dr. med. Karin Beseke, Ärztin Maria Pelletier-Heinz, Fachärztin für Nervenheilkunde Dr. med. Gertrud Müller, Fachärztin für Laboratoriumsmedizin Dr. med. Peter Scheppach, Facharzt für Augenheilkunde Dr. med. Wolfgang Schmidthals, Facharzt für Radiologie, Facharzt für Nuklearmedizin Dr. med. Zoltan Marton, Facharzt für Chirurgie Dr. med. Jutta Opitz, Ärztin Dr. med. Georg Reisinger, Facharzt für Orthopädie Dr. med. Thomas Schilling, Facharzt für Radiologie Dr. med. Gabriele Goebel, Fachärztin für Nervenheilkunde Peter Oleski, Facharzt für Chirurgie Dr. med. Helmut Opel, Facharzt für Augenheilkunde Prof. Dr. med. Dietrich Großner, Facharzt für Chirurgie Dr. med. Joachim Schwarzer, Facharzt für Augenheilkunde Dr. med. Gerd Prinz, Arzt Dr. med. Arne Cordua, Arzt Dr. med. Wolfhard Lege, Facharzt für Radiologie, Facharzt für Radiologische Diagnostik Dr. med. Dipl. Biol. Jörg Bernsdorff, Facharzt für Allgemeinmedizin Johann-Heinrich Ballerstedt, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin Hans-Hermann Brennecke, Facharzt für Allgemeinmedizin Dr. med. Ralf Westermann, Facharzt für Urologie Dr. med. Bernd Trümper, Facharzt für Urologie Prof. Dr. med. Hans-Joachim Krebber, Facharzt für Herzchirurgie, Facharzt für Chirurgie Henning Brunckhorst, Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Prof. Dr. med. Fritz Jänicke, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Jens-Michael Gumpert, Facharzt für Psychotherapeutische Medizin Dr. med. Evelyn Meyer-Hardting, Fachärztin für Nervenheilkunde Dr. med. Ernst Oswald Schulz, Facharzt für Praktische Ärztin/Praktischer Arzt, Facharzt für Allgemeinmedizin Dr. med. Heiner Sturm, Facharzt für Innere Medizin Ulrich Weidner, Facharzt für Innere Medizin Dr. med. Christa Keding, Ärztin Marlies Weyd, Ärztin Gesine Bufe, Fachärztin für Anästhesiologie Dagmar Carstensen, Fachärztin für Innere Medizin Dr. med. Julia Tralles, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Fachärztin für Allgemeinmedizin Helke Seckerdieck, Fachärztin für Öffentliches Gesundheitswesen Dr. med. Elisabeth Weihrauch-Völklein, Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin Prof. Dr. med. Friedrich Hagenmüller, Facharzt für Innere Medizin Dr. med. Sigrid Keuer, Fachärztin für Praktische Ärztin/Praktischer Arzt, Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin Rolf Triebel, Facharzt für Anästhesiologie Dr. med. Michael Krüger, Facharzt für Orthopädie Henryk Lange, Facharzt für Allgemeinmedizin Dr. med. Bettina Mutschler, Ärztin 22. April 29. April 5. Mai 9. Mai 21. April 5. Mai 12. Mai 20. April 20. April 23. April 27. April 1. Mai 3. Mai 3. Mai 5. Mai 11. Mai 11. Mai 15. Mai 18. April 19. April 20. April 21. April 21. April 22. April 26. April 27. April 29. April 30. April 2. Mai 5. Mai 9. Mai 12. Mai 15. Mai 19. April 21. April 23. April 25. April 25. April 28. April 1. Mai 1. Mai 2. Mai 2. Mai 5. Mai 6. Mai 7. Mai 9. Mai 9. Mai 9. Mai 11. Mai 11. Mai 21