STATISTIK ÜBER DIE SPANNUNGSQUALITÄT IN ÖSTERREICH

Ähnliche Dokumente
STATISTIK ÜBER DIE SPANNUNGSQUALITÄT IN ÖSTERREICH

STATISTIK ÜBER DIE SPANNUNGSQUALITÄT IN ÖSTERREICH

Deckblatt. Die Norm EN wurde nicht erfüllt

Netzanschluss von EEG-Anlagen

Aktive Spannungshaltung im Verteilnetz

Auswertung der Industriepreiserhebung Gas Juli Vorbemerkung. 1. Energiepreis

Oberschwingungsbelastung in öffentlichen elektrischen Energieversorgungsnetzen durch elektronische Massengeräte

Höhere Integration von Windkraftanlagen in MS-Netzen durch probabilistische Planung

1 Erfassung von Netzqualität

Ausfall- und Störungsstatistik für Österreich

Statistische Messdatenauswertung

Zl. K SNT 100/ Abs 1 lautet:

Kurzanleitung für ANALYST 3Q und WinA3Q Inhalt:

Zl. K SNT 100/ lautet: 17. Netzbereiche im Sinne des 25 Abs 6 ElWOG sind: 1. Für die Netzebene 1:

Beitrag zur Definition eines Power Quality Index

Entstehung und Bewertung von Netzrückwirkungen; Netzanschluss erneuerbarer Energiequellen

Information über die Auswirkungen von E-Autos auf das Stromnetz

8. Statistik Beispiel Noten. Informationsbestände analysieren Statistik

geltenden, standardisierten Lastprofile transparent und nachvollziehbar durchzuführen. Dabei sind die jeweiligen Viertelstundenwerte der Lastprofile

Automatisierter Teststand für dezentrale Energieumwandlungsanlagen bis 5 kva

Sonstige Marktregeln Strom

Stromversorgungsqualität Auswertung der von der ElCom erhobenen Versorgungsunterbrechungen

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Kapitel 2. Mittelwerte

Ausfalls- und Störungsstatistik für Österreich. Ergebnisse 2012

Ausfalls- und Störungsstatistik für Österreich. Ergebnisse 2011

Ausfalls- und Störungsstatistik für Österreich. Ergebnisse 2010

Identifikation von Zeitwerten für LEP-Pflegeinterventionen. Reto Bürgin, Dieter Baumberger,

Phallosan-Studie. Statistischer Bericht

UMG 103. UMG 103 Universalmessgerät für die Hutschiene. GridVis Analyse-Software. Oberschwingungen. Messgenauigkeit 0,5. Modbus-Schnittstelle

BUNDESGESETZBLATT FÜR DIE REPUBLIK ÖSTERREICH. Jahrgang 2015 Ausgegeben am 17. Dezember 2015 Teil II

Musterlösung zur Übungsklausur Statistik

Beispiel des Einheiten-, Komponentenund Anlagenzertifikates bei Neuanlagen

Einführung in Quantitative Methoden

HERZLICH WILLKOMMEN. Grüß Gott

Ermitteln Sie auf 2 Dezimalstellen genau die folgenden Kenngrößen der bivariaten Verteilung der Merkmale Weite und Zeit:

Mittelwert, Standardabweichung, Median und Bereich für alle durchgeführten Messungen (in Prozent)

Der Modus ist. Der Median ist. 3. Übung. Aufgabe 1. a) der häufigste Wert. b) der Wert unter dem 50 % aller anderen Werte liegen.

Ü B U N G S S K R I P T S T A T I S T I K

Lagemaße Übung. Zentrale Methodenlehre, Europa Universität - Flensburg

Netzrückwirkungen. 3. erweiterte Auflage. vwew. Walter Hormann/Wolfgang Just/Jürgen Sctilabbach. Herausgeber Rolf R. Cichowski

Steinbeis-Transferzentrum an der Hochschule Mannheim POWER QUALITY

POWER QUALITY Vertiefungsseminar 2007 Photovoltaikanlagen Prof. Dr. Jürgen Schlabbach, Fachhochschule Bielefeld

Höhere Integration von PV-Anlagen in bestehende Niederspannungsnetze durch probabilistische Planung

Einführung Fehlerrechnung

Beide Verteilungen der Zeiten sind leicht schief. Der Quartilsabstand für Zeiten zum Surfen ist kleiner als der zum Fernsehen.

51. IWK Internationales Wissenschaftliches Kolloquium International Scientific Colloquium

Protokoll Grundpraktikum: F0: Auswertung und Präsentation von Messdaten

Bericht. über die Entwicklung der Lufttemperatur und der Windböen an Messstellen in NÖ

Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung

Abfrage Netzhöchstlast. Geschäftsjahr Ausfüllhinweise

Bitte am PC mit Windows anmelden!

Statistik für NichtStatistiker

Fachrechnen für Tierpfleger

Klimabündnisschwerpunktregion Bruck/L Hainburg - Schwechat. Klimadaten

Statistik. Ronald Balestra CH St. Peter

5. Statistische Auswertung

place picture here Dr. Klaus von Sengbusch, Fernwirktechnik, 6. Oktober 2010 Die Rolle der Fernwirktechnik im Smart Grid Pilotprojekt MeRegio

3. Deskriptive Statistik

Netzrückwirkungen und Lösungsbeispiele

, GSNE-VO

Der Weg eines Betrunkenen

Aufgabe 3 Bei 16 PKWs desselben Typs wurde der Benzinverbrauch pro 100 km gemessen. Dabei ergab sich die folgende Urliste (in Liter pro 100km):

1. 2 Abs. 1 Z 1 lautet: 1. für die Bereiche Österreich und Vorarlberg 60 vh. SNE-VO 2012 Novelle 2016 Entwurf

B& &W Services. KH Hietzing Wien


Störfestigkeit im Zusammenspiel

Impressum. Verteiler. Datum 25. Juli Bericht-Nr Verfasst von VAN, JZU, ANM. Basler & Hofmann West AG Ingenieure, Planer und Berater

Deskriptive Statistik Aufgaben und Lösungen

Einführung in Quantitative Methoden

Name...LÖSUNGEN...Vorname...

Maurizio Musso, Universität Salzburg, ver Physikalische Grundlagen der Meßtechnik. Teil 2

Anhang I. Anforderungen an Elektrizitätszähler für Wirkverbrauch

1 Messfehler. 1.1 Systematischer Fehler. 1.2 Statistische Fehler

Auswertung statistischer Daten 1

ALVA-Ringanalyse. Herbsttagung 2009 der ALVA-Fachgruppe Boden - Pflanzenernährung Linz, 10. November 2009

RTU560. Multimeter 560CVD03. Anzeige der Leistungsmessung. Merkmale. Anwendung. Datenblatt Multimeter 560CVD03

Vorlesungsskript. Deskriptive Statistik. Prof. Dr. Günter Hellmig

14. Symposium Energieinnovation TU Graz

5 Exkurs: Deskriptive Statistik

Deskriptivstatistik a) Univariate Statistik Weiters zum Thema der statistischen Informationsverdichtung

Mehrfache Lineare Regression 1/9

W-Seminar: Versuche mit und am Menschen 2017/2019 Skript

Ergebnisse der Stichproben-Messprogramms Rothenburgsort

1.1 Graphische Darstellung von Messdaten und unterschiedliche Mittelwerte. D. Horstmann: Oktober

System IWK. N-Kanal-Flickermeter nach IEC Copyright by Enetech Alle Rechte vorbehalten.

Leistungsmesstechnik Seminar

Diese Lücken sollten nicht auch bei Ihnen vorhanden sein: Aufgrund einer statistischen Untersuchung entsteht eine geordnete bzw. ungeordnete, die durc

Dezentrale Einspeisungen verändern das Verteilnetz. Patrick Joye, Betriebsingenieur e.ch

Inhaltsverzeichnis. Bibliografische Informationen digitalisiert durch

Biogas in Zahlen Bayern zum

Mathematische und statistische Methoden II

absolute Häufigkeit h: Anzahl einer bestimmten Note relative Häufigkeit r: Anzahl einer bestimmten Note, gemessen an der Gesamtzahl der Noten

Power Quality Monitoring System 11. Symposium Energieinnovationen 10. bis 12. Februar 2010, TU-Graz

Anlage 1: Preisblätter für die Netznutzung Strom

Statistische Methoden in den Umweltwissenschaften

Transkript:

STATISTIK ÜBER DIE SPANNUNGSQUALITÄT IN ÖSTERREICH Ergebnisse 2013 und Vergleich der Jahre 2010-2013 Erstellt durch Österreichs Energie Oktober 2014 Energie 1/23

Inhaltsverzeichnis 1. Kurzfassung...3 2. Einleitung...3 3. Erhebungsumfang...4 4. Ergebnisse Berichtsjahr...6 4.1. Langsame Spannungsänderung...6 4.2. Langzeitflicker P lt...8 4.3. Oberschwingungen...9 4.3.1. Gesamtoberschwingungsgehalt THDu...9 4.3.2. Harmonische Oberschwingungen... 10 5. Entwicklung Power Quality 2010-2013... 13 5.1. Langsame Spannungsänderung... 13 5.2. Langzeitflicker P lt... 16 5.3. Oberschwingungen... 17 5.3.1. Gesamtoberschwingungsgehalt THDu... 17 5.3.2. Harmonische Oberschwingungen... 18 6. Auswertung PQ-Messungen im 5-Jahres-Intervall... 20 7. Ausblick... 20 8. Datenschutz... 23 Energie 2/23

1. Kurzfassung Seit dem Jahr 2008 werden in Österreich in den einzelnen Netzbereichen Spannungsqualitätsmessungen in der Mittelspannung durchgeführt. Die Auswertung der Spannungsqualität und die zu erstellende Statistik zeigen die typische Spannungsqualität in den Netzbereichen und für das gesamte Bundesgebiet. Die Spannungsqualität in Österreich kann als sehr gut bewertet werden. Wie die Auswertungen der Langsamens Spannungsänderungen, Flicker und Oberschwingungen sowohl in Abbildung 1 als auch in den Detailauswertungen zeigen, werden die zulässigen Grenzwerte der EN 50160 nicht überschritten. Abbildung 1 Power-Quality in Österreich 1 2. Einleitung Der vorliegende Bericht wurde unter Einhaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen 2 erstellt. Die Spannungsqualität stellt ein Teilgebiet der Versorgungsqualität dar. Sie beschreibt die Parameter der Spannung, wie Langsame Spannungsänderungen, Flicker und Oberschwingungen. Die Einhaltung der Verträglichkeitspegel für diese PQ-Parameter im Verteilernetz und die Störfestigkeit der Endverbrauchergeräte garantieren die ordnungsgemäße Funktion der Geräte. 1 THDU Total Harmonic Distortion (Gesamtsumme aller Oberschwingungen); OS Oberschwingung Plt. Langzeitflicker 2 Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetz 2010 (ElWOG 2010), die Elektrizitätsstatistikverordnung 2007 und die NetzdienstleistungsVO Strom 2012 in der Fassung der Novelle 2013 (END-VO 2012 idf Novelle 2013) Energie 3/23

Abgesehen von den langsamen Spannungsänderungen wird die Spannungsqualität im Wesentlichen durch die Emissionen von Endverbrauchergeräten selbst beeinflusst. Dabei sind nicht ausschließlich leistungsstarke Geräte sondern vor allem die Vielzahl von Geräten <16 A Verursacher. Ist es dem Verteilernetzbetreiber möglich, bei Geräten >16 A eine Beurteilung für Netzrückwirkungen durchzuführen und so den geeigneten Anschluss herzustellen oder die Emissionsgrenzwerte für die Anlage/Gerät festzulegen, so ist dies bei Massengeräten <16 A nicht möglich und vorgesehen. Hier kommt vor allem der Gerätenormung, den Geräteherstellern und der normgerechten Prüfung der Geräte eine wesentliche Rolle zu. In Österreich werden seit dem Jahr 2008 von der Energie-Control Austria Erhebungen der Spannungsqualität in allen österreichischen Netzbereichen durchgeführt. Anhand dieser Daten erfolgt die Beurteilung der Spannungsqualität des Landes. 3. Erhebungsumfang Seit dem Jahr 2008 werden in allen österreichischen Netzbereichen 3 Spannungsqualitätsmessungen in der Mittelspannungsebene durchgeführt. Die jährliche Auswahl der Messorte erfolgt dabei nach einem statistischen Auswahlverfahren. Dabei wird aus den potentiellen Messorten (alle Mittelspannungsknoten der Netzebene 5 mit vorhandenen Messwandlern und angeschlossenen Endverbrauchern siehe Abbildung 2) für jeden Netzbereich durch Partition und systematische Reihung der Anordnung der Stichprobe eine Auswahl an Messorten mit einer gegebenen Stichprobenanzahl getroffen. Durch die Auswahlmethode wird erreicht, dass die ausgewählten Messorte möglichst gleichmäßig über den Netzbereich verteilt sind und einen möglichst großen Abstand zueinander haben. Jährlich wird in Österreich somit an rund 300 Messorten die Spannungsqualität mit einer 1- wöchigen Messung gemessen (2008 2013 rund 1800 Messwochen) und die PQ-Parameter (Langsame Spannungsänderungen, Oberschwingungen, Flicker) entsprechend EN 50160 4 für das Wochenintervall erfasst. Spannungsparameter Bezeichnung Bedingung Grenzwert Langsame Spannungsänderung U RMS 95% der 10-Minuten Spannungsmittelwerte einer Woche 100% der 10-Minuten Spannungsmittelwerte einer Woche ± 10% von U c +10% / -15% von U c Flicker P lt 95% der P lt-werte einer Woche P lt < 1 Gesamtoberschwingungsgehalt THDu 95% der THDu-Werte einer Woche THDu 8% 5. Harmonische OS U 5 95% der 10-Minuten-Mittelwerte des Spannungseffektivwertes der Oberschwingung 7. Harmonische OS U 7 95% der 10-Minuten-Mittelwerte des Spannungseffektivwertes der Oberschwingung 11. Harmonische OS U 11 95% der 10-Minuten-Mittelwerte des Spannungseffektivwertes der Oberschwingung 13. Harmonische OS U 13 95% der 10-Minuten-Mittelwerte des Spannungseffektivwertes der Oberschwingung 6% 5% 3,5% 3% 3 Netzbereiche entsprechend ELWOG 64 für Netzebene 5 4 EN5016:2010 Ausgabe: 2008-05-01 Energie 4/23

Abbildung 2 Potentielle Messorte in der Mittelspannungsebene Der Zeitraum der Erfassung bzw. der Berichtszeitraum ist: 1. Jänner bis 31. Dezember des Berichtsjahres Abbildung 3 Anzahl Messwochen 2010 2013 Energie 5/23

4. Ergebnisse Berichtsjahr Die Auswertung für Österreich beinhaltet die verfügbaren Daten der österreichischen Netzbereiche (siehe Abbildung 3). Die Ergebnisse der Spannungsqualitätsstatistik 2013 beziehen sich österreichweit auf die Mittelspannungsnetze. Die Auswertung der Spannungsqualität erfolgt über statistische Methoden. Mittels der Statistischen Kenngrößen wie Median, 5%-Quantil, 95%-Quantil, Minimal- und Maximalwerte sowie Häufigkeitsverteilungen können robuste Aussagen über die einzelnen PQ-Parameter getroffen werden. Ziel ist es, eine für den Netzbereich typische Qualität zu bestimmen. Einzelne erheblich abweichende Messergebnisse sind an einem bestimmten Messort als real, jedoch nicht als typische Qualität anzusehen. 4.1. Langsame Spannungsänderung Langsame Spannungsänderungen sind durch die Netzbelastung, Einspeisungen und die Spannungsregelung HS/MS beeinflusst. Die Darstellung der langsamen Spannungsänderungen ist jedoch auch von der Bezugsgröße Uc (Vereinbarte Spannung) abhängig. Es ist daher schwierig einen direkten Vergleich der Netzbereiche durchzuführen. Wesentlich für die Einhaltung der Spannungsgrenzen bei den Kundenanlagen ist der Spannungshub. Die absolute Höhe der Versorgungsspannung kann und wird durch die MS/NS Transformatoren eingestellt (Ausnahme: Direkt an die MS angeschlossene Motoren und Generatoren). Für das Berichtsjahr 2013 sind in Abbildung 4 und Abbildung 5 die 95%-Messwerte der Abweichung von Uc dargestellt. Typischerweise liegt die Abweichung in Österreich bei -3,2% bis +4,6% von Uc. In allen Netzbereichen wird die zulässige Spannungsabweichung von ±10% eingehalten. Der berechnete Spannungshub (je Messort 95%-Messwert minus 5%-Messwert) ist in Abbildung 6 und Abbildung 7 ersichtlich. Typischerweise liegt der Spannungshub in Österreich bei 1,18% bis 2,68%. Energie 6/23

Abbildung 4 Abweichung der Spannung von U C für die Netzbereiche und Österreich Abbildung 6 Spannungshub (95%-Messwerte) für die Netzbereiche und Österreich Abbildung 5 Histogramm Min/Max Spannungsänderung (95%-Messwerte) für Österreich Abbildung 7 Histogramm Spannungshub (95%-Messwerte) für Österreich Energie 7/23

4.2. Langzeitflicker P lt Die Abbildung 8 und Abbildung 9 zeigt die 95 %-Plt-Messwerte der einzelnen Netzbereiche und für Österreich beziehungsweise die Häufigkeitsverteilung. Typischerweise liegen die Plt- Werte für Österreich bei 0,12 0,71. In einzelnen Netzbereichen und einzelnen Messstellen wird der Plt=1 überschritten, wobei die Häufigkeit sehr gering ist und es sich um zwei einzelne lokale Messstellen handelt (siehe dazu Abbildung 14 Ausreißern der Maximalwerte P lt ). Abbildung 8 Langzeitflicker P lt (95%-Messwerte) für die Netzbereiche und Österreich Abbildung 9 Histogramm Langzeitflicker P lt (95%-Messwerte) für Österreich Energie 8/23

4.3. Oberschwingungen 4.3.1. Gesamtoberschwingungsgehalt THDu Der Gesamtoberschwingungsgehalt THDu ist ein Maß für die Summe aller harmonischen Oberschwingungen bis zur 40.Oberschwingung. Die Abbildung 10 und Abbildung 11 zeigt die 95%-THDu-Messwerte für die einzelnen Netzbereiche und Österreich beziehungsweise die Häufigkeitsverteilung. Abbildung 10 Gesamtoberschwingungsgehalt THDu (95%-Messwerte) für die Netzbereiche und Österreich Der typische Gesamtoberschwingungsgehalt liegt für Österreich bei etwa 0,87 % bis 2,88%. Einzelne Messorte weisen einen THDu bis 5,1 % auf, wobei es sich dabei um lokale Erscheinungen handelt. Jedoch liegen sowohl die 95%-Quantile als auch sämtliche Maximalwerte unterhalb des zulässigen Grenzwerts von THDU 8%. Energie 9/23

Abbildung 11 Histogramm Gesamtoberschwingungsgehalt THDu (95%-Messwerte) für Österreich 4.3.2. Harmonische Oberschwingungen Für die Auswertung der harmonischen Oberschwingungen sind vor allem die 5., 7., 11. und 13. OS von besonderem Interesse. In der Abbildung 12 und Abbildung 13 sind die 95%- Messwerte für die einzelnen Netzbereiche und Österreich beziehungsweise die Häufigkeitsverteilungen für diese Oberschwingungen dargestellt. Typischerweise liegen die Oberschwingungspegel für Österreich bei Oberschwingung Pegel 5. OS 0,59% - 2,55% 7. OS 0,48% - 1,67% 11. OS 0,11% 0,70% 13. OS 0,06% - 0,50% Für alle Oberschwingungen liegen sowohl die 95%-Quantile als auch die Maximalwerte unterhalb der zulässigen Grenzwerte. Energie 10/23

Abbildung 12 Oberschwingungspegel (95%-Messwerte) für die Netzbereiche und Österreich Energie 11/23

Abbildung 13 Histogramm Oberschwingungspegel (95%-Messwerte) für Österreich Energie 12/23

5. Entwicklung Power Quality 2010-2013 Auf den folgenden Seiten ist die Entwicklung der Power Quality in den Jahren 2010 bis 2013 für die einzelnen Netzbereiche und Österreich dargestellt. Bei den einzelnen Parametern, wie langsame Spannungsänderung, Spannungshub, Gesamtoberschwingungsgehalt und harmonische Oberschwingungen (5., 7., 11., 13. OS) sind keine eindeutigen Trends erkennbar. Einzig im Bereich der Langzeitflicker ist ein leichter Anstieg von P lt 0,6 auf P lt 0,7 für Österreich zu erkennen. Insgesamt lagen jedoch bisher alle Messwerte unterhalb der zulässigen Grenzwerte. Plt-Werte >1 Jahr Messwochen Messorte Plt_min Plt_max 2010 0 0,00 2011 0 0,00 2012 2 2,00 1,02 1,02 2013 2 2,00 1,08 1,50 2014 20 6,67 1,08 Abbildung 14 Ausreißern der Maximalwerte P lt 1,59 5.1. Langsame Spannungsänderung Abbildung 15 Abweichung der Spannung (95%-Messwerte) von U C für die Netzbereiche und Österreich Energie 13/23

Abbildung 16 Spannungshub (95%-Messwerte) für die Netzbereiche und Österreich Abbildung 17 Histogramm Spannungshub (95%-Messwerte) für Österreich Energie 14/23

Abbildung 18 Histogramm Min/Max Spannungsänderung (95%-Messwerte) für Österreich Abbildung 19 Histogramm Min/Max Spannungsänderung (100%-Messwerte) für Österreich Energie 15/23

5.2. Langzeitflicker P lt Abbildung 20 Langzeitflicker P lt (95%-Messwerte) für die Netzbereiche und Österreich Abbildung 21 Histogramm Langzeitflicker P lt (95%-Messwerte) für Österreich Energie 16/23

5.3. Oberschwingungen 5.3.1. Gesamtoberschwingungsgehalt THDu Abbildung 22 Gesamtoberschwingungsgehalt THDu (95%-Messwerte) für die Netzbereiche und Österreich Abbildung 23 Histogramm Gesamtoberschwingungsgehalt THDu (95%-Messwerte) für Österreich Energie 17/23

5.3.2. Harmonische Oberschwingungen Abbildung 24 Oberschwingungspegel (95%-Messwerte) für die Netzbereiche und Österreich Energie 18/23

Abbildung 25 Histogramm Oberschwingungspegel (95%-Messwerte) für Österreich Energie 19/23

6. Auswertung PQ-Messungen im 5-Jahres-Intervall Wie die Auswertungen in Kapitel 5 zeigen, unterliegen die PQ-Parameter wenigen signifikanten Veränderungen. Zur Beobachtung der PQ sind daher lange Zeiträume notwendig um eventuelle Trends erfassen zu können. Die jährliche Darstellung wie in Kapitel 5 ist jedoch dazu nicht geeignet und ab einer größeren Anzahl von Jahren unübersichtlich. Zur Langzeitbeobachtung wird daher eine Darstellung im 5-Jahres-Intervall wie in der Abbildung 26 und Abbildung 27 gewählt. Durch die große Anzahl von 1035 Messungen für Österreich in den Jahren 2010 bis 2013 beziehungsweise Messungen laut Abbildung 3 je Netzbereich ist diese Darstellung robust gegen außergewöhnliche lokale PQ-Phänomene und zeigt die typische Spannungsqualität in den Netzbereichen und für Österreich. 7. Ausblick Ab dem Jahr 2014 werden die PQ-Messungen entsprechend der Netzdienstleistungsverordnung Strom 2012 (END-VO 2012) 14(3) in der Mittelspannungsebenen an 360 verschiedenen Messstellen im gesamten Bundesgebiet für jeweils drei aufeinanderfolgende Wochen durchgeführt. Zusätzlich wurden bereits 40 weitere Messstellen von den Netzbetreibern ausgewählt und mit der Regulierungsbehörde abgestimmt an denen jährlich am gleichen Ort und zur gleichen Zeit dreiwöchige Messungen durchgeführt werden. Des Weiteren werden in den Umspannwerken ganzjährig DIPS und SWELLS erfasst. Energie 20/23

Abbildung 26 Spannungsabweichung, Spannungshub, P lt, THDu Energie 21/23

Abbildung 27 Harmonische Oberschwingungen Energie 22/23

8. Datenschutz Die Auswertungen der Spannungsqualität im vorliegenden Bericht werden nur in anonymisierter Form veröffentlicht. Zum Zwecke der Erfüllung der END-VO 2012 idf. Novelle 2013 werden die relevanten Messdaten sowie die namentliche Bezeichnung der NB1 bis NB14 an die E-Control weitergeleitet. Energie 23/23