B U N D E S P R Ä S I D E N T H O R S T K Ö H L E R Ü B E R B Ü R G E R S C H A F T L I C H E S E N G A G E M E N T :

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Transkript:

EFI Magazin B U N D E S P R Ä S I D E N T H O R S T K Ö H L E R Ü B E R B Ü R G E R S C H A F T L I C H E S E N G A G E M E N T : 1. Jahrgang - Heft 1 Januar 2007 "Wir brauchen künftig noch viel m e h r b ü r g e r s c h a f t l i c h e s E n g a g e m e n t - i n d e r Nachbarschaft und im Stadtteil, im Verein und am Arbeitsplatz, in Kulturangelegenheiten und im sozialen Bereich und natürlich auch in der Politik." "Wir brauchen die Partnerschaft zwischen den engagierten Bürgerinnen und Bürgern. Wir brauchen die Partnerschaft zwischen hauptamtlich und ehrenamtlich Tätigen. Und wir brauchen die Partnerschaft zwischen Wirtschaft, Staat und Gesellschaft. Gerade die Herausforderungen, vor denen wir heute stehen - Bildung und Erziehung von Jugendlichen, die Integration von Zuwanderern, die Fürsorge für die wachsende Zahl älterer Menschen - erfordern den Einsatz aller Kräfte unserer Gesellschaft. Nur gemeinsam werden wir diese Aufgaben meistern können! Und so ist es grundfalsch zu glauben, dass Ältere nicht mehr gebraucht werden. Ihr Ideenreichtum und ihre Lebenserfahrung - gepaart mit einem Schuss Weisheit - nutzen uns allen." "Eine solidarische, lebendige und kreative Bürgergesellschaft entsteht nur durch das Engagement der Bürger selbst. B ü r g e r e n g a g e m e n t u n d B ü r g e r s t o l z s i n d e i n Zwillingspaar. Seien Sie stolz auf das, was Sie leisten - das steckt an!" W U R Z E L N U N D Z U K U N F T S O R I E N T I E R U N G s e n i o r T r a i n e r i n n e n s i n d Menschen der Generation 50plus, die sich nicht (nur) im t r a d i t i o n e l l e n E h r e n a m t engagieren, sondern die ihr Erfahrungswissen, ihre Kompetenzen und Fähigkeiten f le x ibel einbrin g en, ih r Engagement selbst gestalten und als Multiplikatoren wirken wollen. Ihr Ziel ist, daran mitzuwirken, überholte Altersbilder zu korrigieren, die Rolle der Älteren in der Gesellschaft neu zu b e s t i m m e n u n d d a s V e r s t ä n d n i s u n d d i e Zusammenarbeit zwischen den Generationen nachhaltig zu verbessern. Für diese anspruchsvolle Aufgabe haben sie eine speziell entwickelte, 3 M onate d a u e r n d e F o r t b i l d u n g erfolgreich absolviert. Trainerinnen üben ihre Tätigkeit selbstbestimmt, s e l b s t o r g a n i s i e r t u n d selbstverantwortlich aus. Sie arbeiten alleine - oder in seniorkompetenzteams vernetzt. Seit 2002 sind rund 1.000 Trainerinnen innerhalb des B u n d e s m o d e l l p r o g r a m m s E r f a h r u n g s w i s s e n f ü r Initiativen (EFI) nach dieser neuen, zukunftsweisenden Methode weitergebildet und für d e n p r a k t i s c h e n E i n s a t z vorbereitet worden. Die Bundesarbeitsgemeinschaft g i b t a l l e n i n t e r e ssierten s e n i o r T r a i n e r i n n e n d i e Möglichkeit, das Erreichte zu sichern, zu verstärken und weiter

Seite 2 EFI Magazin zu entwickeln. Gleichzeitig wirbt die Bundesarbeitsgemeinschaft bundesweit für die Verbreitung des Konzepts zur Erschließung des Erfahrungswissens der Älteren und Anwendung in den Kommunen. Das Konzept zur Nutzung des Erfahrungswissens Älterer dient der Erschließung des Erfahrungswissens der Ä l t e r e n f ü r I n i t i a t i v e n, Freiwilligenorganisationen und Einrichtungen durch die neue V e r a n t w o r t u n g s r o l l e d e r Trainerinnen und durch seniorkompetenzteams Kompetenzteams, dem Z u s a m m e n s c h l u s s d e r Trainerinnen in einer Kommune. Gleichzeitig wird die Bundesarbeitsgemeinschaft bundesweit für die Verbreitung des Konzepts zur Erschließung des Erfahrungswissens der Ä l t e r e n w e r b e n u n d K o m m u n e n b e i d e r Implementierung beratend unterstützen. D E R V O R S T A N D S T E L L T S I C H V O R : Eduard Kuntz 1. Vorsitzender Herbert Schmidt 2. Vorsitzender Dieter Berthmann 3. Vorsitzender Jahrgang 1939, aus der ersten Staffel. Zu meinen Projekten, auch außerhalb A r n s b e r g s, z ä h l e n d i e Öffentlichkeitsarbeit für die s e n i o r T r a i n e r i n u n d U n t e r s t ü t z u n g a n d e r e r Organisationen auf diesem Gebiet. Seit 1999 arbeite ich in den Bereichen Seniorenarbeit, als Seniorenbeirat der Stadt. Jahrgang 1937, aus der ersten Staffel. Mein Projekt in Würzburg ist das Internetcafe Von Senioren für Senioren, das zwar schon seit dem Jahr 2000 besteht, aber als Plattform für die Aktivitäten der Trainerin in Würzburg dient. Anlässlich der 4. Fachtagung im Juni 2005, in Würzburg, habe ich zur Jahrgang 1935, lebt seit 1990 in Gera, noch berufstätig als f r e i b e r u f l i c h e r D o z e n t, s e n i o r T r a i n e r. F r ü h e r e Tätigkeiten: Redakteur, Jurist. Projekte in Gera: Computerkurs für Großeltern (seit 1996), PEE ZEE Arbeitskreis (seit 2003), PC Arbeitskreis für Jugendliche (seit 2005), Projekt EX LIBRIS, seniorkompetenzteam in Gera. Arnsberg. Anlässlich der 5. EFI-Fachtagung im April 2006, in Berlin, habe ich im Forum 1 mit moderiert, das Projekt EFI Deutschland im Plenum vorgestellt und war a k t i v e s M i t g l i e d i m Gründungsteam für den nun gegründeten Verein EFI Deutschland. S e l b s t o r g a n i s a t i o n n a c h Projektende (Dez. 2006) aufgerufen und war aktives Mitglied im Gründungsteam für den nun gegründeten Verein EFI Deutschland. Auf der 5. Fachtagung im April 2006 habe ich das Stra tegie papie r v o r g e s t e l l t, d a s s d a s Gründungsteam bis dato erarbeitet hatte.

1. Jahrgang - Heft 1 Januar 2007 Seite 3 Jahrgang 1940, a u s d e m e r s t e n K u r s. Bankkaufmann i.r. Die ersten Aktivitäten erfolgten bereits nach dem ersten Kursmodul. Ich stellte Verbindungen zu den politisch Verantwortlichen des Werra Meißner-Kreises her, um mich mit dem EFI-Programm vorzustellen. Aktuell bin ich in folgenden Projekten tätig: NAIS N e u e s A l t e r n i n d e r S t a d t ( B e r t e l s m a n n - Pilotprojekt), startsocial ( M c K i n s e y u. a. ), Startupwerkstatt (Sparkassen-Projekt für Schüler), IHK- Mentoring für Schüler (IHK- Projekt aus dem Hessischen Pakt für Ausbildung ), Mitglied des Moderatorenteams im EFI - Diskussionsforum. Jost Essmann Schatzmeister Jahrgang 1941, Trainerin der 3. Staffel. Ich war als Selbstzahler auf der 5.EFI- Fachtagung in Berlin und so begeistert von der Idee, EFI Deutschland zu gründen, dass ich mich spontan entschloss, mitzuarbeiten Zu meinen Projekten in Kaiserslautern zählen Tourismus- V o l u n t e e r i n g, Wunsch-Oma-Opa und Bridge for Fun. In den letzten 2 Jahren war ich besonders engagiert in der Vorbereitung und Durchführung des WM-City-Volunteerings der Stadt Kaiserslautern. Doris Ende Schriftführerin M I T G L I E D E R E N T W I C K L U N G Per 2.11. 2006 haben wir 41 M i t g l i e d e r. D a v o n 2 seniorkompetenzteams mit insgesamt 63 Mitgliedern und 1 Fördermitglied. 120 100 80 Anzahl der Mitglieder in EFI Deutschland e.v. E i n e s e h r e r f r e u l i c h e Entwicklung. Anzahl 60 40 20 0 03.08.2006 02.09.2006 02.10.2006 01.11.2006

Seite 4 EFI Magazin B E R I C H T A U S B A Y E R N Kritisches Hinterfragen hilft bei Projektbeginn, Misserfolge vorauszusehen. Wolfgang Stodieck gibt seine Erfahrungen weiter. Wir wollen Hauptschülern in Nürnberg helfen, einen geeigneten Ausbildungsplatz zu finden. Im Stadtteil Langwasser läuft dieses Projekt seit 2003 www.bewerbung-langwasser.de (Wolfgang Stodieck) Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass junge glauben, sie hätten ein tolles Projekt. Sie engagieren sich ungemein und stoßen zunächst auch auf Interesse. Das lässt aber ohne erkennbaren Grund nach kurzer Zeit nach. Sie stehen dann alleine auf weiter Flur und fühlen sich unverstanden. N i e m a n d h i l f t i h n e n. Hauptamtliche arbeiten sogar im "Gegenstrom". Wie kommt das? Die Neulinge haben vor lauter Vertiefung in ihre Projektidee nicht überlegt: Gibt es für mein Vorhaben überhaupt einen "Markt"? Oder besser: "Gibt es dafür einen Bedarf in der Gesellschaft?. Einige meiner Projekte sind diesen Weg gegangen. Sie sind nach anfänglicher Begeisterung auf immer weniger Interesse gestoßen. Sie leben zwar noch, kochen aber auf ganz kleiner Flamme vor sich hin: Beispiel "Türen öffnen", ein Projekt aus dem Bereich "Corporate Volunteering", Mitarbeiter beteiligen sich an sozialen Projekten und werden für einige Zeit von der Firma freigestellt. Firmen wie Siemens, Datev und Novartis beteiligen sich auch heute noch, ihr Engagement ist aber relativ gering. Man hat immer das Gefühl, die Firmen sehen in den Projekten nicht wirklich einen Nutzen für ihr Unternehmen. Da ist mein jetziges Projekt ganz anders. Wir helfen Hauptschülern nach ihrem Schulabschluss einen Ausbildungsplatz zu finden. In der Öffentlichkeit war man von Anfang an begeistert. Die Stadt Nürnberg hilft uns, die Schulen ebenso. Das wichtigste ist jedoch, dass diese Unterstützung bis heute, drei Jahre lang angehalten hat. Wir bekommen P r e i s e f ü r u n s e r bürgerschaftliches Engagement und für unsere innovativen Ideen. Wir sitzen an allen möglichen "Runden Tischen". Wir besetzen Themen von höchster gesellschaftlicher Bedeutung wie: Beruflicher Einstieg junger Menschen, Lehrstellenmangel, E i n g l i e d e r u n g v o n Migrantenkindern, Zukunft der H a uptschule i n Bayern, Bildungsmisere usw. Wie kann man erkennen und Projekte rechtzeitig daraufhin ü b e r p r ü f e n, o b i n d e r Gesellschaft ein entsprechender Bedarf besteht? Vielleicht hilft eine Art Frühwarnsystem: Achtung, Dein Projekt braucht niemand! Lass die Finger davon! I c h w ü r d e v e r s u c h e n, herauszufinden, ob es schon erfolgreiche Beispiele ähnlicher Projekte gibt, und fragen, wie es den Ehrenamtlichen gelungen ist, sie zu realisieren. Das gibt schon mal einen Anhaltspunkt. Sonja Gleisner und Wolfgang Stodieck bei der Arbeit mit Jugendlichen

1. Jahrgang - Heft 1 Januar 2007 Seite 5 B E R I C H T A U S N O R D R H E I N - W E S T F A L E N ( M o n i k a L a n g ) D e r Nachbarschaftsring Öcher Frönnde e.v. schafft eine Infrastruktur für unabhängiges, e i g e n v e r a n t w o r t l i c h e s, bürgerschaftliches Engagement. Als gemeinwohlorientierte Eigeninitiative Aachener Bürger fördert der Nachbarschaftsring Öcher Frönnde eine neue Hilfe auf Gegenseitigkeit und Solidarität. Bislang regelten Netzwerke von Familien, V e r w a n d t s c h a f t u n d Nachbarschaft die Zuwendung, Kommunikation und Hilfe von Mensch zu Mensch für H i l f e b e d ü r f t i g e, K r a n k e, Behinderte und Alte. Wegen der z u n e h m e n d n o t w endigen Mobilität der Jungen und der Anonymität der Nachbarschaften, besonders in den großen Städten, wird dies immer weniger machbar. Einen großen Teil der Aufgaben haben inzwischen die professionellen Pflegedienste übernommen. Es fehlt jedoch an A n g e b o t e n f ü r k l e i n e Hilfeleistungen. Besonders für das Bedürfnis nach Zuwendung und Kommunikation steht kein bezahlbares Angebot zur Verfügung. Genau dafür stellt der Nachbarschaftsring Öcher Frönnde e.v. ein Selbsthilfe- Netzwerk zur Verfügung, das alle G e n e r a t i o n e n u n d Bevölkerungsgruppen einbezieht. Durch gezielte Projekte, z.b. d u r c h e i n L e s e - u n d Sprachförderungsprojekt für d e u t s c h e K i n d e r u n d Migrantenkinder, soll das Miteinander von Generationen u n d u n t e r s c h i e d l i c h e n Bevölkerungsgruppen gefördert werden. Es gibt in unserer Gesellschaft immer mehr Menschen, die über freie Zeit verfügen und noch leistungsfähig sind, aber keine Aufgabe mehr haben. Im Nachbarschaftsring erhalten sie die Möglichkeit, durch andere Menschen soziale Bedeutung zu erfahren. Die ehrenamtlichen Helfer bekommen für ihre Einsätze eine Anerkennung in Form von Stundengutschriften auf einem Zeitkonto. Diese Gutschriften können sie bei eigener Hilfsbedürftigkeit einlösen. Es entsteht ein nachhaltiger Kreislauf von Geben und Nehmen. Durch die wechselnden Rollen von Hilfesuchenden und Helfenden wird eine Win-Win Situation geschaffen, die einen Anreiz zum bürgerschaftlichen Engagement darstellt. Mehr in Internet unter: www.oecher-froennde.de U N D G A N Z A K T U E L L V O N D E N Ö C H E R F R Ö N N D E N M i t e i n e m k ö s t l i c h e n Erntedankbüffet haben wir am 12. Oktober 2006 der Natur für Ihre Gaben gedankt und unser neues Büro einge weiht. Federweißen mit Quiche genossen und haben gleichzeitig für die "Ernte" unseres Einsatzes gedankt. Bald haben wir 100 Mitglieder. In unserem neuen Büro können wir unabhängig, s e l b s t b e s t i m m t u n d s e l b s t o r g a n i s i e r t u n s e r bürgerschaftliches Engagement ausüben. Foto: Michael Klarmann

Seite 6 EFI Magazin B E R I C H T A U S S C H L E S W I G - H O L S T E I N Gemeinsame Weiterbildungsveranstaltung der drei EFI -Standorte: Lübeck, Meldorf und Neumünster Die in (ST) in Schleswig-Holstein haben es sich zur Aufgabe gemacht, einmal im J a h r w ä h r e n d e i n e r gemeinsamen Veranstaltung Erfahrungen auszutauschen und sich weiterzubilden. Die Organisation wird umschichtig durchgeführt. Diesmal, vom 29. bis 30. Oktober 2006, hatte Meldorf eingeladen. Obwohl die Übernachtung selbst finanziert werden musste, reisten viele schon am Sonntag zur akademie am see am Koppelsberg bei Plön an. Es ist u nsere schon bekannte Heimat, die wir während der Qualifizierung zum ST kennen lernten. Auch das ist ein Zeichen der Verbundenheit und der Wunsch, möglichst viele Erfahrungen auszutauschen und Kontakte zu pflegen. Die wichtigsten besprochenen Themen waren: Wie kann der Einfluss und Bekanntheitsgrad der ST besonders im politischen B e r e i c h w e i t e r verbessert werden? Was ist zu tun, um die ST- Organisation auch für nicht qualifizierte Personen zu öffnen? Wie sollte die Basisseite der EFI- Schleswig-Holstein Homepage aussehen? Mitgliedschaft in der Bundesarbeitsgemeinschaf t EFI Deutschland e.v., welche Vorteile und Nutzen haben die einzelnen Kompetenzteams und ST? Als Gastreferent hatten wir Stefan Bischoff vom ISAB-Institut e i n g e l a d e n, d e r ü b e r Erfahrungen und Ergebnisse über das Modellprogramm besonders in den anderen Bundesländern berichtete. Das für alle wichtige Thema: Nachhaltigkeit des EFI- Programms war dabei ein besonderer Schwerpunkt. I n d e r a n s c h l i e ß e n d e n Diskussion gab es Einstimmigkeit darüber, dass auch zukünftig wir in Schleswig-Holstein den ST- Virus weiter verbreiten und unsere Aktivitäten noch verstärken wollen. Die neuen drei Standorte Büdelsdorf, Kiel und Plön werden von uns durch Paten betreut, so dass eine bestimmte Kontinuität erhalten bleibt und neue ST leichter in das Programm hineinfinden. Als Gast konnten wir auch Frau D o r o t h e a B l u m e, v o m Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren des Landes Schleswig Holstein begrüßen. Sie hat uns von Anfang an im EFI Programm begleitet und gefördert. Ihr liegen die ST besonders am Herzen, übernehmen diese doch für die Gesellschaft eine wichtige Aufgabe in unserem Land. Alle Teilnehmer waren der M e i n u n g, d a s s d i e s e s Landestreffen mit Weiterbildung einmal im Jahr über zwei Tage mit Übernachtung ein wichtiges I n s t r u m e n t f ü r d e n Erfahrungsaustausch, die Kommunikation und die Nachhaltigkeit ist. Bericht von Achim Krumbiegel, Büsum Weitere Informationen erhalten Sie über: Meldorf-touristik@t-online.de D A S E F I M A G A Z I N Es wird jährlich 4 Ausgaben geben. Versand ist jeweils zum Anfang eines Quartals geplant. Ein Downloadversion gibt es auf unserer Webseite: www.efideutschland.de

1. Jahrgang - Heft 1 Januar 2007 Seite 7 B E R I C H T V O N I S A B BUNDESWEITE NUTZUNG DES ERFAHRUNGSWISSENS UND DES BÜRGERSCHAFTLICHEN ENGAGEMENTS ÄLTERER IN KOMMUNEN Ihr Ansprechpartner: Mit dem Ziel, die entwickelte Konzeption Nutzung des Erfahrungswissens der Älteren einer breiten Öffentlichkeit, Kommunen, Agenturen und B i l d u n g s e i n r i c h t u n g e n zugänglich zu machen und damit die Voraussetzungen zu schaffen, dass die Konzeption von anderen Kommunen übernommen werden kann, führte das ISAB-Institut im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ab September 2005 eine bundesweite Infokampagne durch. Im Rahmen der Kampagne wurden bundesweit über 1.000 Adressaten über die Kernergebisse des Modellprogramms informiert und für die Übernahme der EFI-Konzeption geworben. Im Ergebnis haben über 120 Städte und Gemeinden Interesse an einer Übernahme der Konzeption und dem Aufbau von seniorkompetenzteams bekundet. In einer Fachtagung zur Implementierung der EFI- Konzeption in Kommunen außerhalb des EFI-Modellprogramms im Juli 2006, konnten 30 Kommunen mit der Konzeption vertraut gemacht und die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass in 2006 und 2007 weitere s e n i o r T r a i n e r i n n e n u n d s e n i o r T r a i n e r g e wo n n en, qualifiziert und in ihrem Engagement unterstützt werden. In fünf Kommunen (LK Düren, Hagen, Gera, Hansestadt Bremen, LK Diepholz), die 2006 mit der Umsetzung der Konzeption begonnen haben, wurde jeweils ein eintägiges lokales Forum durchgeführt. Ziel Stefan Bischoff der Foren war es, u.a. die mit der K onzeption ve r b und enen strategischen Ziele und Herausforderungen vorzustellen, um damit den Implementierungserfolg zu erhöhen. Um die Implementierungschancen der Konzeption auch in den neuen Bundesländern zu erhöhen, wird ISAB im Rahmen eines von der Robert Bosch Stiftung geförderten Projektes von 2007 bis 2009 12 Städte und Kreise in den neuen Bundesländern dabei unterstützen, rund 300 auszubilden, seniorkompetenzteams aufzubauen und so das Erfahrungswissen und die Kompetenzen der Älteren für die Gestaltung des demografischen Wandels zu erschließen. FORTFÜHRUNG DER KONZEPTION ZUR NUTZUNG DES ERFAHRUNGSWISSENS ÄLTERER IN DEN BUNDESLÄNDERN AB 2007 D a s K o n z e p t, d a s i m B u n d e s m o d e l l p r o g r a m m Erfahrungswissen für Initiativen e r folgreich e r p ro b t und umgesetzt wurde, wird auch n a c h B e e n d i g u n g d e s Bundesmodellprogramms in den m e i s t e n B u n d e s l ä n d e r n aufgegriffen. Mehrere der an dem Modellprogramm beteiligten Bundesländer haben sich bereits dazu entschlossen, diese Struktur auf Dauer zu sichern und bauen nun mit eigenen Mitteln neue Standorte auf. Viel mehr: Darüber hinaus haben auch Bundesländer, die nicht am Modellprogramm beteiligt waren, ihr Interesse bekundet, das Konzept nun ebenfalls an ausgewählten Standorten einzuführen. Insgesamt werden bereits in 2006 voraussichtlich 30 Standorte aus dem Bundesmodellprogramm und 40 neue Standorte das Konzept zur Nutzung des Erfahrungswissens nachhaltig umsetzen. Es kann davon ausgegangen werden, dass in den neuen Standorten zusammen jährlich etwa 400 s e n i o r T r a i n e r i n n e n u n d ausgebildet und bei ihrem Engagement begleitet werden. Im August 2006 wurde die Bundesarbeitsgemeinschaft EFI Deutschland e.v. gegründet, deren Hauptanliegen es ist, den Erfahrungsaustausch zwischen den seniorkompetenzteams aufrecht zu erhalten und den A u f b a u w e i t e r e r seniorkompetenzteams zu fördern sowie einen Beitrag zu Vernetzung zu bieten. www.isab-institut.de

Unterstützt vom: Postanschrift EFI Deutschland e.v. Rathausplatz 1 59795 Arnsberg Büro: EFI Deutschland e.v. Im Bürgerzentrum Zu den Werkstätten 1 59821 Arnsberg (Besuch nur nach Vereinbarung) Telefon: 02931 963 81 04 Telefax: 02931 963 81 07 E-Mail: info@efideutschland.de Internet: www.efideutschland.de Vertretungsberechtigter Vorstand: Eduard Kuntz (Arnsberg), Herbert Schmidt (Würzburg), Dieter Berthmann (Gera) Registergericht: Amtsgericht Arnsberg Registernummer: VR 1022 Inhaltlich Verantwortlicher gemäß 10 Absatz 3 MDStV: Herbert Schmidt Antonie-Werr-Str. 4 97082 Würzburg E-Mail: schmidt@efideutschland.de Die Autoren übernehmen keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Unser Spendenkonto EFI Deutschland e.v. Konto: 8448748 BLZ: 522 700 24 Bank: Deutsche Bank Eschwege G E S C H Ä F T S F Ü H R U N G I N A R N S B E R G W o l f g a n g R o c h n a Jahrgang 1940. In meiner letzten Berufstätigkeit ab 1997, war ich als Leiter einer Zeitung, e i n e s Schwesterverlages d e r W A Z - Mediengruppe, bis 2002 tätig. Von 1986 bis 2002 war ich ehrenamtlich als Marketing- und Öffentlichkeitsarbeitsleiter im Einladung zur 1. Fachtagung in Schwerin Die 1. Fachtagung steht unter dem Motto: Sicherung der Nachhaltigkeit des Bundesmodellprojekts Erfahrungswissen für Initiativen (2002 bis 2006) durch V e r n e t z u n g Erfahrungsaustausch. Ort: Schwerin u n d Beginn: 28.Februar 2007 13:00 Uhr Ende: 1. März 2007 13:15 Uhr Folgende Fachvorträge sind vorgesehen: Vernetzung zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements S i c h e r u n g d e r Nachhaltigkeit in den B u n d e s l ä n d e r n, Beispiel NRW a m Vorstand eines der größten Volksvereine im Sauerland tätig. Seit 2002 bin ich Schöffe beim Landgericht Arnsberg. Im Arnsberger Kompetenzteam W.I.R. bin ich zum Sprecher das F a c h b e r e i c h e s M e d i e n / Öffentlichkeitsarbeit gewählt worden. Mit Überzeugung u n t e r s t ü t z e i c h d i e Bundesarbeitsgemeinschaft EFI Deutschland e.v. P o d i u m s d i s k u s s i o n : N u t z e n d e s b ü r g e r s c h a f t l i c h e n Engagements Otto-Mühlschlegelpreis 2006 Ehre und Herausforderung Der Preisträger berichtet Qualitätssicherung bei der zukünftigen Ausbildung von innen Moderne Lehr und Lernformen bei der zukünftigen Ausbildung von innen Podiumsdiskussion: Basis über den bundesweiten Erfahrungsaustausch zwischen den innen. Anmeldeunterlagen bitte bei der Geschäftstelle in Arnsberg anfordern.