Nachnutzung Betriebsgelände des ehemaligen Kernkraftwerkes Lubmin/Greifswald Impulsvortrag i.r. des 3. Bürgerdialoges zum Rückbau des Kernkraftwerkes Unterweser Rodenkirchen, 26.05.2018 Jürgen Wittekind Raum & Energie Institut für Planung, Kommunikation und Prozessmanagement GmbH
Betriebsgelände: 360 ha Industriegebiet: 100 ha Netz Natura 2000 EU Vogelschutzgebiet Greifswalder Bodden FFH- Peenemünder Haken, Struck und Ruden, Peenestrom
Entwicklung des KKW-Standortes VE Kombinat Kernkraftwerke Bruno Leuschner Greifswald/Lubmin Baubeginn 1967 Geplant waren acht Kernkraftwerksblöcke mit je 440 Megawatt und einer installierten Gesamtleistung von 3.520 MV 1973 wurde der erste Reaktor in Betrieb genommen, 1974 der zweite. Die Blöcke drei und vier folgten 1978/1979. 1989 ging Block 5 in den Probebetrieb. Nach der Wende wurde, da die Anlage sich als sicherheitstechnisch nicht nachrüstbar erwies, der Betrieb eingestellt. Mit dem Einigungsvertrag vom 31.08.1990 wurde das Kombinat in die Energiewerke Nord AG (heute Entsorgungswerk für Nuklearanlagen GmbH) überführt. Damit wurde der Rückbau eingeleitet. Zugleich stellte sich die Frage nach den Möglichkeiten einer qualifizierten wirtschaftliche Nachnutzung des Standortes. Strategieprozess zur Nachnutzung:1991-2005
Wirtschaftliche Bedeutung des KKW Lubmin/der EWN Auf dem Betriebsgelände waren bis zu 10.000 Menschen beschäftigt. Zur Unterbringung der Beschäftigten und ihrer Familien entstand in Greifswald die Großwohnanlage Schönwalde 1992: 28.000 Einwohner 2011: 20.000 Einwohner EWN Arbeitsplätze 2003: 1.200 AP 2017: 880 AP Regionalwirtschaftliche Bedeutung des EWN-Standortes 2003: 50,0 Mio. p.a.
Worauf kann man aufbauen, was ist zu akzeptieren, woran muss man arbeiten? Pro Contra Image wissenschaftlich- technologische Potentiale (z.b. Energie, Biotechnologie, Universität und Fachhochschule) Know-how Zuwachs durch Stilllegung und Rückbau, Ausgründungen i. Bereich Energie- und Rückbau-orientierter Unternehmen Standortlage (Ostsee, Erschließung des Standortes durch Straße, Bahn, Stromtrassen..) (erweiterbares) Flächenpotenzial am Standort ländlich geprägt, dünn besiedelt, strukturschwach, Randlage in der EU Unternehmen treffen auf keine oder nur schwach ausgebildete regionale Netzwerke wirtschaftlicher Kooperationen und können in der Regel auf keine komplementären Groß-, Mittel- und Kleinbetriebe aus Industrie und Dienstleistungen zurückgreifen (z.b. Zulieferer). Standortlage (s.o.) Einschränkungen durch Rückbau und Zwischenlager hohe Anforderungen Natur- und Umweltschutz
Nutzungsoptionen Forschung Energie gewerblich-industrielle Nutzung mit Bezug zur Energieerzeugung
Nutzungsoptionen Forschung Energie gewerblich-industrielle Nutzung mit Bezug zur Energieerzeugung Grundsätzliches Ausrichtung, Ansatzpunkte Markteinschätzung, Interessen Infrage kommende Branchen
Nutzungsoptionen Grundsätzliches Voraussetzungen Forschung Energie gewerblich-industrielle Nutzung mit Bezug zur Energieerzeugung Ausrichtung, Ansatzpunkte Markteinschätzung, Interessen Konkretisierung (infrage kommende Branchen, Voraussetzungen) Profil, Image, Netzwerk Analysen, Planungssicherheit/ Bauund Nutzungsrecht
Image, Profil ITER-Förderverband (Netzwerk) VISION FUSION Energiekompetenz in Greifswald Lubmin EXPO 2000 Ansiedlung IPP 1994 mit IPP-Teilinstitut in Greifswald
Image, Profil (Zusammenführung der für die Standortentwicklung bedeutenden Schlüsselakteure) ITER-Förderverband (Netzwerk) 1992 gegründet mit dem Ziel, den KKW-Standort für den Bau der Großforschungsanlage ITER anzubieten. Energiewerke Nord GmbH Prof. Alfred Gomolka Wirtschaftsministerium des Landes M.V. Max-Planck-Institut für Plasmaphysik Institut für Niedertemperaturplasmaphysik Standortgemeinden Lubmin und Rubenow Stadt Greifswald Landkreis Greifswald Regionaler Planungsverband. Verhandlungen mit dem Bund zur Ansiedlung IPP Standortmarketing (Ausstellungen, Konferenzen) EXPO-Ausstellung) Begleitung der Bauleitplanung und Nachnutzung
Image, Profil Quelle: Max-Planck-Institut für Plasmaphysik IPP Teilinstitut Greifswald
Industriell-gewerbliche Nachnutzung Grunddung des Zweckverbandes Lubminer Heide als Planungsträger der Bauleitplanung, Umbau des Auslaufkanals zum Industriehafen
Energie, gewerblich industrielle Nutzung Nord Stream 2011 Seite Mitte Mai 2018 Laufen die Vorbereitungen Im Greifswalder Bodden für Nord Stream 2
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Jürgen Wittekind Raum & Energie Institut für Planung, Kommunikation und Prozessmanagement GmbH Lülanden 98 22880 Wedel T. 04103-16041 www.raum-energie.de