Nachnutzung Betriebsgelände des ehemaligen Kernkraftwerkes Lubmin/Greifswald

Ähnliche Dokumente
3. Bürgerdialog Dialog Wesermarsch

Günther Vater Schwarzbuch Lubm iner Heide Eine Chronik der Umweltgefährdung und Naturzerstörung an der Ostseeküste ISBN Seiten,

Landtag Brandenburg Drucksache 5/ Wahlperiode

Veränderungsprojekt. Sitzungen und Veranstaltungen

Titel. Tobias Rausch & Tobias Graf lunatiks-produktion

Gestatten Ostvorpommern

Protokoll der Ideenwerkstatt Mohrkirch

LANDESENTWICKLUNG: ZUKUNFT GESTALTEN

Raumwohlstand MV. Kreativwirtschaft als Standortfaktor Räume als Potenzial

Bremer Industrie-Park

commercial vehicle cluster NFZ-Cluster Südwest

Erfolge unternehmen zwischen Hamburg und Sylt.

Public Corporate Governance Bericht 2017

Unternehmertreff Bürgermeister. Vorstellung der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA) und Vertiefung des Leitthemas Energieeffizienz

AG 3D-DRUCK-PROJEKTE, -FINANZIERUNG UND -FÖRDERUNG

Business Upper Austria - OÖ Wirtschaftsagentur GmbH

Neue Impulse für den Innovationsprozess

Public Corporate Governance Bericht 2017

Interkommunales Industriegebiet Fritzlar-Nord / HESSEN

Forschungs- und Entwicklungsförderung Erneuerbare Energien für Unternehmen

Energiewende. Historischer Wendepunkt für den ländlichen Raum

Endlagerung schwach- & mittelradioaktiver Abfälle

Neue Ideen und Technologien generieren - Zusammenarbeit zwischen Forschung und Unternehmen

Gewerbegebiet Erlen. Für unsere Unternehmen

FINNLAND das unbekannte Land Wege und Chancen für KMU am Beispiel der Classic Conditorei & Café Röntgen GmbH

Entwicklung von Gewerbefläche im Stadtteil Burglesum

Transnationale Kooperation ab 2014 Grundsätze der Ziel III-Förderung Europäische Territoriale Zusammenarbeit INTERREG VB Mitteleuropa Frank Thäger, Re

Dortmund. Standort für Wissenschaft & Forschung. Dortmund, Prof. Dr. Ursula Gather / Prof. Dr. Wilhelm Schwick

Abteilung Forschung EU-Hochschulbüro EFRE-Förderlinien ( ) Nadja Daghbouche Strukturfondsbeauftragte

U5 City Nord. Bürgerbeteiligung. Auftaktveranstaltung Bürgerbeteiligung U5 City Nord

Straubing - Region der Nachwachsenden Rohstoffe. Eine Marke für ein regionales Profil.

Präsentation EXPO REAL München 2018

2. Konversionsraum Alb Entwicklungsziele. 3. Konversionsraum Alb interkommunaler Industriepark. 4. Interkommunaler Industriepark - Fahrplan

KonversionimLandkreisElbe-Elster -Eine kritische Bilanz (REGIONALKONFERENZ) 20 Jahre zukunftsorientierte Nachnutzung

DIE NIEDERBARNIMER EISENBAHN PROJEKT H 2 -HEIDEKRAUTBAHN

Der Dortmunder Hafen, unverzichtbare Infrastruktur und vitaler Industriestandort

EFRE-Förderung

Fördermittel für die IKT-Branche. Martin Wohlfart IGZ Bamberg, Physiker

So wird ein AKW aus der Landschaft getilgt

Strahlendes Erbe Atomkraftwerk Rheinsberg. Andreas Jarfe

Stromzukunft Schweiz und die Entsorgung Gemeinsame Stellungnahme der schweizerischen Kernkraftwerkinhaber

ErfolgreichGründen(wachsen) in Heilbronn Best Of

TUDAG. "Forschen mit der TU Dresden" Wissen vermarkten, Zukunft gestalten

Mikrosystemtechnik im Rhein-Main-Gebiet und in Hessen. Dr. Dieter Kreuziger HA Hessen Agentur GmbH

CLEANTECH Initiative Ostdeutschland

Berufliche Weiterbildung im ländlichen Raum 30 Jahre Dithmarscher Weiterbildungsverbund. Bonn André Mewes

Welche radioaktiven Abfälle sollen in Konrad eingelagert werden?

Ein Vortrag von Frank Schnabel

WIEN Innovations- und Wirtschaftsstandort

Aktionslinie Hessen-Umwelttech

Wolfsburg AG Engagiert für Arbeitsplätze und Lebensqualität. Wolfsburg AG Seite 1

1. Vorbereitungstreffen Begrüßung + Vorstellungsrunde

Spannungsrisskorrosion in Wärmetauscherrohren aus CrNi-Stahl Kernkraftwerk Greifswald

Weiterentwicklung des U-Bahn-Netzes Hamburg. Sitzung des Regionalausschusses Bramfeld Steilshoop Farmsen Berne

Invest in Vorpommern. Präsentation zur Arbeit der Wirtschaftsfördergesellschaft Vorpommern mbh. Gemeinde Süderholz, Poggendorf,

Demografischer Wandel in Europa als regionale Herausforderung

Regionale IuK-Clusterbildung im Raum Rosenheim

Invest in Vorpommern. Kampf um qualifizierte Mitarbeiter. unternehmerische Herausforderung der Zukunft. Greifswald,

Sonne, Strand und Meer!!! Sehr schöne Eigentumswohnung im Seebad Lubmin!!!

Weiterentwicklung des U-Bahn-Netzes Hamburg. Ergebnisse der Machbarkeitsuntersuchungen U5 Ost und U4 Horner Geest

BMWi-Innovationsgutschein

Attraktive Regionen und Standorte Der materielle und immaterielle Mehrwert der EU-Regionalpolitik

Digitalisierung der Gesundheitswirtschaft als Chance für Bayern

Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung. Landesentwicklung und Regionalplanung

Public Corporate Governance Bericht 2017

Ein Management für den MediaTech Hub Potsdam

ELER / GAK wo stehen wir?

Die Business Angels in Berlin und Brandenburg Aktivitäten und Projektbeispiele

Wertschöpfung in ländlichen Räumen schaffen: xxxxxxxxx Mit investiver Förderung Wertschöpfung generieren

Attraktive Grundstücke im Gewerbe- und Industriegebiet Jungholz Standort- und Grundstücksinformationen

SWOT-ANALYSE Kreisentwicklungskonzept 2030 für den Landkreis Ludwigslust-Parchim

U5 Barmbek-Nord. Bürgerbeteiligung. Auftaktveranstaltung Bürgerbeteiligung U5 Barmbek-Nord

Entwicklungspotentiale einer Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern

Flächenverbrauch. Wie kriegen wir das Thema. in die Köpfe?

54 Unternehmen. 1 Vision. 7 Städte. 5 Landkreise. 5 Hochschulen. 2 Kammern

Lokale Energiepotentiale nutzen! Aktivitäten der Stadt Kaiserslautern

Die neue EU-Förderperiode Chancen und Perspektiven

Fachtagung: Neue Kooperationen zwischen Schule und Arbeitswelt

Netzwerk Forst und Holz Bayerischer Wald Bayerwald Marketing GmbH Amtsgerichtstr. 6-8, Regen Tel.: / , Fax: /

Wir über uns.

Hier sind die erneuerbaren Energien zuhause.

Invest in Vorpommern. Woher nehmen, wenn nicht stehlen? Fachkräfteanwerbung und Standortmarketing

Neue Kommunikationsansätze in der Metropolregion Hamburg

Duale Hochschule Baden-Württemberg Mosbach Summer School 2014 Palo Alto, California

Hintergrundinformationen

Straubing-Sand der Standort in Bayern. BioCampus Straubing Seite 1

Nationaler Masterplan Maritime Technologien

Herzlich Willkommen in Mecklenburg-Vorpommern

Projekt Praxisratgeber Flächenrecycling in Bayern

Parchim. Gewerbegebiet Vietingshof Nord. Wirtschaftsstandort. Parchim. Exposé Gewerbegebiet B-Plan Nr. 41

Entwicklung benachteiligter Regionen durch Teilhabe

5. Workshop. Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsrecht

Stilllegung und Rückbau von Kernkraftwerken in Deutschland

Die Rolle von Messen und Kongressen für die Standortentwicklung: Das Beispiel der Metropolregion Nürnberg

Lokale Cluster Entstehung und politische Möglichkeiten

Dr. Dietmar Roth. Von der Idee zum Börsengang

KKN => grüne Wiese KKI 1 BELLA KKI 2. Kernkraftwerk Isar

Energiewerke Nord GmbH KKR. Stilllegung und Rückbau. Jörg Möller. Betriebsteil Kernkraftwerk Rheinsberg

Transkript:

Nachnutzung Betriebsgelände des ehemaligen Kernkraftwerkes Lubmin/Greifswald Impulsvortrag i.r. des 3. Bürgerdialoges zum Rückbau des Kernkraftwerkes Unterweser Rodenkirchen, 26.05.2018 Jürgen Wittekind Raum & Energie Institut für Planung, Kommunikation und Prozessmanagement GmbH

Betriebsgelände: 360 ha Industriegebiet: 100 ha Netz Natura 2000 EU Vogelschutzgebiet Greifswalder Bodden FFH- Peenemünder Haken, Struck und Ruden, Peenestrom

Entwicklung des KKW-Standortes VE Kombinat Kernkraftwerke Bruno Leuschner Greifswald/Lubmin Baubeginn 1967 Geplant waren acht Kernkraftwerksblöcke mit je 440 Megawatt und einer installierten Gesamtleistung von 3.520 MV 1973 wurde der erste Reaktor in Betrieb genommen, 1974 der zweite. Die Blöcke drei und vier folgten 1978/1979. 1989 ging Block 5 in den Probebetrieb. Nach der Wende wurde, da die Anlage sich als sicherheitstechnisch nicht nachrüstbar erwies, der Betrieb eingestellt. Mit dem Einigungsvertrag vom 31.08.1990 wurde das Kombinat in die Energiewerke Nord AG (heute Entsorgungswerk für Nuklearanlagen GmbH) überführt. Damit wurde der Rückbau eingeleitet. Zugleich stellte sich die Frage nach den Möglichkeiten einer qualifizierten wirtschaftliche Nachnutzung des Standortes. Strategieprozess zur Nachnutzung:1991-2005

Wirtschaftliche Bedeutung des KKW Lubmin/der EWN Auf dem Betriebsgelände waren bis zu 10.000 Menschen beschäftigt. Zur Unterbringung der Beschäftigten und ihrer Familien entstand in Greifswald die Großwohnanlage Schönwalde 1992: 28.000 Einwohner 2011: 20.000 Einwohner EWN Arbeitsplätze 2003: 1.200 AP 2017: 880 AP Regionalwirtschaftliche Bedeutung des EWN-Standortes 2003: 50,0 Mio. p.a.

Worauf kann man aufbauen, was ist zu akzeptieren, woran muss man arbeiten? Pro Contra Image wissenschaftlich- technologische Potentiale (z.b. Energie, Biotechnologie, Universität und Fachhochschule) Know-how Zuwachs durch Stilllegung und Rückbau, Ausgründungen i. Bereich Energie- und Rückbau-orientierter Unternehmen Standortlage (Ostsee, Erschließung des Standortes durch Straße, Bahn, Stromtrassen..) (erweiterbares) Flächenpotenzial am Standort ländlich geprägt, dünn besiedelt, strukturschwach, Randlage in der EU Unternehmen treffen auf keine oder nur schwach ausgebildete regionale Netzwerke wirtschaftlicher Kooperationen und können in der Regel auf keine komplementären Groß-, Mittel- und Kleinbetriebe aus Industrie und Dienstleistungen zurückgreifen (z.b. Zulieferer). Standortlage (s.o.) Einschränkungen durch Rückbau und Zwischenlager hohe Anforderungen Natur- und Umweltschutz

Nutzungsoptionen Forschung Energie gewerblich-industrielle Nutzung mit Bezug zur Energieerzeugung

Nutzungsoptionen Forschung Energie gewerblich-industrielle Nutzung mit Bezug zur Energieerzeugung Grundsätzliches Ausrichtung, Ansatzpunkte Markteinschätzung, Interessen Infrage kommende Branchen

Nutzungsoptionen Grundsätzliches Voraussetzungen Forschung Energie gewerblich-industrielle Nutzung mit Bezug zur Energieerzeugung Ausrichtung, Ansatzpunkte Markteinschätzung, Interessen Konkretisierung (infrage kommende Branchen, Voraussetzungen) Profil, Image, Netzwerk Analysen, Planungssicherheit/ Bauund Nutzungsrecht

Image, Profil ITER-Förderverband (Netzwerk) VISION FUSION Energiekompetenz in Greifswald Lubmin EXPO 2000 Ansiedlung IPP 1994 mit IPP-Teilinstitut in Greifswald

Image, Profil (Zusammenführung der für die Standortentwicklung bedeutenden Schlüsselakteure) ITER-Förderverband (Netzwerk) 1992 gegründet mit dem Ziel, den KKW-Standort für den Bau der Großforschungsanlage ITER anzubieten. Energiewerke Nord GmbH Prof. Alfred Gomolka Wirtschaftsministerium des Landes M.V. Max-Planck-Institut für Plasmaphysik Institut für Niedertemperaturplasmaphysik Standortgemeinden Lubmin und Rubenow Stadt Greifswald Landkreis Greifswald Regionaler Planungsverband. Verhandlungen mit dem Bund zur Ansiedlung IPP Standortmarketing (Ausstellungen, Konferenzen) EXPO-Ausstellung) Begleitung der Bauleitplanung und Nachnutzung

Image, Profil Quelle: Max-Planck-Institut für Plasmaphysik IPP Teilinstitut Greifswald

Industriell-gewerbliche Nachnutzung Grunddung des Zweckverbandes Lubminer Heide als Planungsträger der Bauleitplanung, Umbau des Auslaufkanals zum Industriehafen

Energie, gewerblich industrielle Nutzung Nord Stream 2011 Seite Mitte Mai 2018 Laufen die Vorbereitungen Im Greifswalder Bodden für Nord Stream 2

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Jürgen Wittekind Raum & Energie Institut für Planung, Kommunikation und Prozessmanagement GmbH Lülanden 98 22880 Wedel T. 04103-16041 www.raum-energie.de