Das Innovationssystem Holz-Bioraffinerie oder wie Biomasse unsere Welt verändern könnte! Univ.-Prof. DI Dr. Tobias Stern Institut für Systemwissenschaften, Innovations- und Nachhaltigkeitsforschung Karl-Franzens-Universität Graz Merangasse 18/2 tobias.stern@uni-graz.at
Rohstoffverfügbarkeit 2
Chance für eine Bioökonomie? Definition des Konzepts einer Bioökonomie laut OECD (2006): transforming life science knowledge into new, sustainable, eco-efficient and competitive products. Kritischer Faktor um diese Vision zu realisieren: Abbildung: The European Bioeconomy in 2030: Delivering Sustainable Growth by Addressing the Grand Societal Challenges 3
Bioökonomische Innovationen von Holz Viskosefasern Forst Holzwerkstoffe Biotreibstoff Baumaterialien Textilsektor z.b. Baumwolle und Polyester Fahrzeugindustrie Nachhaltiger Transport Bausektor 4
Wood C.A.R. www.woodcar.eu Bio-economy Wirtschaftspartner Transportation sector Forest-based sector Green vehicle Electro mobility Weight reduction Fuel consumption Security of supply Cost reduction Material efficiency advanced wood-based components WoodCAR Building with wood Functional products New products New concepts New markets Improved value chain Resource efficiency Bio-refinery concepts 5
www.flippr2.at Wirtschaftspartner Fasern Lignin 6
Das Potential am Beispiel Buchenholz 18,400 t Extraktstoff 274,000t hemicell. 304,000t cellulose 200,000t lignin 800,000t Buchenholz 7 Quelle H. Sixta (1986) Lenzinger Berichte 61, 5-11)
Forschung Innovationssystem-Bioökonomie Politik Unternehmen Kunden Verbraucher Bioökonomie Rohstoff Prozesse Produkte Substitution Akzeptanz Technology Push Market Pull 8
Berechtigte Fragen Mehr Ökonomie als Bio?(Pülzl, 2016) Haben wir die Biomasse dafür? Kosten? Nachhaltig? Neu? Wenn es über den Technology Push hinausgehen soll 9
Zielkonflikte Bioökonomie beinhaltet wirtschaftliche, ökologische und soziale Ziele Trade-offs werden bisher wenig thematisiert (z.b. Tank-Teller- Problem) Chance Bewusstseinsbildung! 10
Neue wirtschaftliche Netzwerke Bioökonomie verlangt nach (neuen) industriellen Symbiosen Koppelprodukte bekommen eine neue Bedeutung Biogene Wertschöpfungsketten werden erweitert (neue Teilnehmer) Machtverhältnisse und Stoffströme verschieben sich Neue sektorale Systeme! 11
Ende der Skalenökonomie Die Skalen in biogenen Prozessen sind limitiert (dezentrale Rohstoffquellen) Bioökonomie nach heutigen Maßstäben nicht kostenkompetitiv Industrie 4.0! 12
Overengineering als Potenzial Skalenökonomie ist von Normen dominiert Normen sind Rohstoffineffizient Mass customization/production on demand werden durch Digitalisierung massentauglich Neue Ressourceneffizienz! 13
Ernährungsgewohnheiten Fleischkonsum in Österreich mehr als das Doppelte der WHO-Empfehlung Neue Wertigkeit von Lebensmitteln! 14
Gesellschaftliche Wahrnehmung In agreement with the public nothing can fail, without public acceptance nothing will succeed (Abraham Lincoln) Emerging sustainable energy technologies (Assefa and Frostell, 2007) Genetically modified food (Araki and Ishii, 2015) Food versus Fuel (Erickson et al., 2008) Biofuel? (Chin et al., 2014) Energetische versus stoffliche Nutzung? 15
Wie wird kommuniziert? Webauftritt von 64 Unternehmen und Organisationen mit mehr als 7000 Aufrufen Forest and the economy als meistgenannter, Forest ecosystem services als am wenigsten genannter Begriff, vor Efficient use of wood und Wood based innovation Einheitliche Kommunikationslinie fehlt weitestgehend 16 Abbildung: Anzahl der Aufrufe für jedes Topic of Interest (Korhonen et al. 2016)
Innovationsgrad seit 2000 Zahllose I don t know und undecided Nennungen. n=218 17
Grunddimensionen der Werteeinstellungen zur Bioökonomie Individuum Wille Chance Partizipation Wertschätzung Angst Betroffenheit Verzicht Positiv Leben Gerechtigkeit Lebensqualität Glaube Vertrauen Kritik Zweifel Politik System Umsetzbarkeit Profitgiert Negativ System und Gesellschaft n=448 18
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!