So wird die IT-Branche auch für Frauen attraktiv Janne Grove, Wirtschaftspsychologin Andrea Pfennigstorf / Eginhard Spiegel Hamburger Institut für Personalentwicklung Tel. 040/41 33 04-61 / -66 www.hipe-institut.de
Frauen in technischen Berufen Ergebnisse einer Befragung von IT-Expertinnen von Janne Grove
Agenda 1. Einleitung 2. Aktueller Stand Hindernisse Bedarf und Chancen 3. Ergebnisse Ansätze des Programmes Weitere Erkenntnisse 4. Kritische Würdigung Stärken Grenzen 5. Fazit
Einleitung Frauen haben geschichtlich viel zur Entwicklung der IT beigetragen Heute sind sie in diesem Bereich deutlich unterrepräsentiert Und das obwohl Mädchen mittlerweile bessere Bildungsabschlüsse als Jungen erzielen Auch die Berufsorientierung ist extrem umfassend Trotzdem wählen Mädchen häufig die typischen Mädchenberufe
Aktueller Stand Frauen sind nach und nach häufiger in technischen Berufen und Studiengängen zu finden Allerdings ist die Entwicklung langsam und die Zahl von Frauen und Männern noch lange nicht ausgeglichen
Aktueller Stand Hindernisse Besonders das Problem der Geschlechterrollen herrscht vor Mädchen haben es schwer sich für technische Berufe zu begeistern ohne als unweiblich zu gelten Solch eine Entscheidung ist eine Belastung in der Persönlichkeitsfindung Eltern haben ein falsches Bild der Töchter und unterstützen sie nicht optimal Eltern kennen oft nur die typischen Berufe
Aktueller Stand Bedarf und Chancen Aktuell sind die Chancen für Frauen durch Fachkräftemangel und Frauenquote besonders groß Die Aufmerksamkeit für die Unterrepräsentanz von Frauen ist da Gleichverteilung in der Gesellschaft soll sich auch im Beruf widerspiegeln Gemischte Teams sind grundsätzlich sinnvoll Frauen können die Sicht der Teams erweitern
Ergebnisse 13 Interviewpartnerinnen ohne Probleme gefunden Sehr unterschiedliche Expertinnen mit verschiedenen Wegen in den IT-Beruf Ansätze des Programmes Das Orientierungsprogramm lässt sich in allen Ansätzen bestätigen und unterstützen Einige Aspekte der Interviews dienen der Ergänzung des Programmes
Ergebnisse Mädchen für den Beruf begeistern Grundsätzlich sind ganz verschiedene Frauen zufrieden im IT-Beruf Das Programm kann die Vielfalt aufzeigen Das Bild von IT ist verzerrt. Frauen stützen sich eher auf ihre sprachlichen Stärken und wissen nicht, dass sie diese auch im IT Bereich einsetzen können.
Ergebnisse Informieren Das Nerd Image ist weit verbreitet Expertinnen betonen, dass dieses Bild nicht mit der Realität übereinstimmt IT hat viel mit Kommunikation zu tun. Man muss aus dem Auftraggeber herausbekommen was er will. Es gibt aber auch die mit den Birkenstock Latschen.
Ergebnisse Mädchen und Jungen trennen Mädchenschule wurde als hilfreich empfunden um sich für den technischen Bereich zu begeistern Mädchen haben Angst schlechter als Jungen zu sein Man muss den Mädchen sagen, dass die Rechner-Erfahrungen der Jungs kein Vorteil im Studium und Beruf darstellen.
Ergebnisse Praxiserfahrungen Das genaue Wissen, was auf einen zukommt, scheint für viele Frauen nicht so wichtig gewesen zu sein Praxiserfahrungen hingegen sind wichtig Mädchen müssen sich fragen wessen Beruf möchte ich haben?, dafür muss man Einblicke geben.
Ergebnisse Persönlichkeitsentwicklung Dieser Baustein macht den Mädchen ihre Stärken bewusst und gibt ihnen Selbstsicherheit Mädchen haben Angst und ein unbegründetes Minderwertigkeitsgefühl Beim Frauenseminar in der Uni dachten die Frauen, dass sie das Seminar besuchen, weil sie schlechter als die Männer sind und Förderung brauchen.
Ergebnisse Teambuilding Alle Frauen empfinden es als positiv andere Frauen im Studien- / Arbeitsumfeld zu haben Zusammenhalt kann bis ins Studium andauern, die Mädchen sind nicht alleine. Es ist eine Erleichterung nicht die Einzige zu sein. Sonst fühlt man sich exotisch.
Ergebnisse Kommunikation Die Mädchen werden später wahrscheinlich mit vielen Männern arbeiten und müssen den Umgang lernen Expertinnen berichten, dass Männer im Berufsalltag versuchen Frauen zu unterdrücken Man muss laut sprechen und sicher sein um gegen Männer anzukommen. Viele Frauen lassen sich überstimmen.
Ergebnisse Weitere Erkenntnisse Mädchen haben Angst Man muss ihnen die Voraussetzungen klar machen und zeigen, dass das Studium / der Beruf dann machbar ist Eltern einbeziehen und informieren damit sie optimal beraten können Mädchen sollte bei der Ansprache die Vielfalt der Berufe aufgezeigt werden
Ergebnisse weitere Zitate Männer ergreifen die Möglichkeit Frauen zu überstimmen, durch lautes und aufdringliches Gehabe Männer, die mittelmäßig sind, werden eher genommen als gute Frauen. Unser Staat ist nicht gut darauf ausgelegt diese Rollenbilder zu ändern. Stellen werden so ausgeschrieben, dass sich bitte auch Frauen darauf bewerben sollen. Ein Sponsor, der sich für mich einsetzt (...) sehr positiv eine andere Frau zu sehen. Frauen vernetzen sich hier immer mehr, um sich auszutauschen
Kritische Würdigung Fragen Inwieweit ist es empfehlenswert für Frauen in diesen männerdominierten Bereich zu gehen? Ist die Erziehung ohne Geschlechterrollen umsetzbar / wünschenswert? Die Förderung der Jungen in Frauenberufen nicht vernachlässigen
Kritische Würdigung Stärken der Arbeit Umfassende Befragung Aussagekräftige und gut zusammenfassbare Ergebnisse Praxisrelevante Erkenntnisse
Kritische Würdigung Grenzen Gewisse Hindernisse können durch das Programm nicht geändert werden: Vereinbarkeit von Beruf und Familie Geschlechterrollen und Stereotype Das Bild der männlichen Technik Umgang mit Technik in der Schule Erziehung der Eltern
Fazit Das Programm ist ein Schritt in die richtige Richtung Tolles Thema für die Arbeit Viele interessante Erkenntnisse Viele interessierte Expertinnen und Unternehmen Großes Potential des Programmes
Das Bild von IT ist verzerrt. Frauen stützen sich eher auf ihre sprachlichen Stärken und wissen nicht, dass sie diese auch im IT-Bereich einsetzen können. Frauen sind in der IT unterrepräsentiert: Nur wenn wir Frauen gezielt ansprechen und ihre Themen treffen, erreichen wir sie Fokus auf Frauen: Geschlechter getrennte Erfahrungen mit weiblichen Vorbildern ermöglichen Nebeneffekt: Gleichzeitig erreichen wir jene Männer, die Informatik interessant finden, sich aber ebenfalls vom Image der Branche abschrecken lassen
Die vier Module des Orientierungsprogramm IT Fachspezifische Grundlagen Praktika in Unternehmen Persönlichkeitsentwicklung Mitwirkung am Nachwuchs- Marketing 12 Wochen 2 x12 Wochen kontinuierlich kontinuierlich
Projektorientierte Erarbeitung von Grundlagenkenntnissen, wie zum Beispiel: Hardwarekomponenten von Rechnern und Netzwerken Datenbanken und Datenbankdesign Einführung in objektorientierte Programmiersprachen Einführung in die Welt der agilen Softwareentwicklung Rund um das Web: HTML, PHP, Typo 3, Java Script Ruby on Rails und Social Media Computergrafik Projekte wie: eigene Website, Roberta...
2 bis 3 Praktika in Unternehmen Zwei möglichst verschiedene Branchen kennenlernen Nach einer guten Einarbeitung profitiert das Unternehmen von der Leistung der Praktikantin Kennenlernen einer zukünftigen Fachkraft (Ausbildungsvertrag) Kontakt halten z.b. über ein Mentoring Praktikumstagebuch o.ä. veröffentlichen und damit auf das Engagement des Unternehmens für Frauen in der IT aufmerksam machen
Persönlichkeitsentwicklung und Teambuilding Potenzialanalyse und Zielformulierung für die individuelle Persönlichkeitsentwicklung Feedbackgespräche und Coaching Kommunikation und Umgang mit Konflikten Teambuilding Mentoring Netzwerk Alumni
Mitwirkung am Nachwuchsmarketing IT-Botschafterinnen auf Orientierungstagen an Schulen und Berufsmessen Planung und Durchführung von Informatik-AG s Technik-Mentorinnen für Schülerinnen Mitgestaltung von Blogs auf der Projekthomepage Veröffentlichungen wie z.b. das Praktikumstagebuch o.ä. auf der Homepage des kooperierenden Unternehmens Mitwirkung beim Füttern der klassischen Medien
Das Orientierungsprogramm IT ein Instrument des Personalmarketings Engagement im Bereich mehr Frauen in die IT, bietet dem Unternehmen eine hervorragende Möglichkeit sich positiv der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Zielgruppe der jungen Frauen wird direkt angesprochen und erreicht. Darüber hinaus werden Schülerinnen gewonnen, die sich trotz guter Leistungen in Mathematik bisher nicht für Informatik interessiert haben. Präsenz der kooperierenden Unternehmen auf der Projekthomepage und allen Programm-Medien. Kooperierende Unternehmen erlangen zusätzliche Aufmerksamkeit bei Lehrkräften und Eltern.
Das Orientierungsprogramm IT ist ein kleiner Schritt aber in die richtige Richtung. Denn das Programm kann nachhaltig zu mehr Frauen in der IT beitragen! Janne Grove, Wirtschaftspsychologin Andrea Pfennigstorf / Eginhard Spiegel Hamburger Institut für Personalentwicklung Tel. 040/41 33 04-61 / -66 www.hipe-institut.de