So wird die IT-Branche auch für Frauen attraktiv

Ähnliche Dokumente
Leitbild. für Jedermensch in leicht verständlicher Sprache

Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut wird, dass sie für sich selbst sprechen können Von Susanne Göbel und Josef Ströbl

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

Alle gehören dazu. Vorwort

Herzlich Willkommen beim Webinar: Was verkaufen wir eigentlich?

1. OSTALB-JUGENDKONFERENZ Beruf/Bildung

geben. Die Wahrscheinlichkeit von 100% ist hier demnach nur der Gehen wir einmal davon aus, dass die von uns angenommenen

ONLINE-AKADEMIE. "Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht" Ziele

Aussage: Das Seminar ist hilfreich für meine berufliche Entwicklung

Die Post hat eine Umfrage gemacht

Vorgestellt von Hans-Dieter Stubben. BVW GmbH: Partner des Bundes-Versorgungs-Werk der Wirtschaft und der Selbständigen e.v.

Das Leitbild vom Verein WIR

Welches Übersetzungsbüro passt zu mir?

Mehr Arbeits-Plätze für Menschen mit Behinderung auf dem 1. Arbeits-Markt

1. Weniger Steuern zahlen

Elternumfrage Kita und Reception. Campus Hamburg

Social Media Monitoring Was wird über Sie und Ihre Wettbewerber gesagt?

Die Online-Meetings bei den Anonymen Alkoholikern. zum Thema. Online - Meetings. Eine neue Form der Selbsthilfe?

Studieren- Erklärungen und Tipps

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Gründe für fehlende Vorsorgemaßnahmen gegen Krankheit

IT-SICHERHEIT IM UNTERNEHMEN Mehr Sicherheit für Ihre Entscheidung

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

Impulse Inklusion 2014 Beteiligungskulturen - Netzwerke - Kooperationen (Leichte Sprache Version)

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit

1: 9. Hamburger Gründerpreis - Kategorie Existenzgründer :00 Uhr

BEFRAGUNG SOLARKRAFT ILMENAU

Bewerbertraining. Herzlich Willkommen! Referenten: Susanna Obermaier. Andreas Niebergall. Raiffeisenbank Westallgäu eg. Marketing der RB Westallgäu eg

Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache

B: bei mir war es ja die X, die hat schon lange probiert mich dahin zu kriegen, aber es hat eine Weile gedauert.

Pflegende Angehörige Online Ihre Plattform im Internet

Auslobung des Wettbewerbs Reinickendorfer Frauen in Führung

Elternzeit Was ist das?

Studie Bildung Digitale Medien in Schulen

mysql - Clients MySQL - Abfragen eine serverbasierenden Datenbank

DER SELBST-CHECK FÜR IHR PROJEKT

MACH. Unser Einstiegsprogramm für Hochschulabsolventen. Microsoft Academy for College Hires. Sales Marketing Technik

Was kann ich jetzt? von P. G.

P R E S S E M I T T E I L U N G

2.1 Präsentieren wozu eigentlich?

Erfolgreiche Webseiten: Zur Notwendigkeit die eigene(n) Zielgruppe(n) zu kennen und zu verstehen!

Schritt für Schritt vom Denken zum Handeln

Mobile Intranet in Unternehmen

Situa?onsbeschreibung aus Sicht einer Gemeinde

Elternumfrage Kindergarten (mit Krippe und Vorschule) Phorms Campus München

Kundenbefragung als Vehikel zur Optimierung des Customer Service Feedback des Kunden nutzen zur Verbesserung der eigenen Prozesse

Azubi Plus. projekt zukunft. Gestalten Sie Ihre Ausbildungen attraktiver, interessanter und wirkungsvoller mit...

Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

Catherina Lange, Heimbeiräte und Werkstatträte-Tagung, November

Ergebnispräsentation zur Datenerhebung (Rohergebnis) der Elternbefragung zum verkürzten Zweig an der Friedensschule Münster

Lassen Sie sich entdecken!

Inhalt. 1. Einleitung Hilfe, mein Kind kann nicht richtig schreiben und lesen! Seite

Der Kunde zahlt die Gehälter.

Ulmer Universitäts-Trainingscamp. 1. bis 24. September 2015

Webcontrolling Umsetzung in die Praxis. Toll, und wie ist es wirklich?

Pädagogik. Melanie Schewtschenko. Eingewöhnung und Übergang in die Kinderkrippe. Warum ist die Beteiligung der Eltern so wichtig?

Vorgestellt von Hans-Dieter Stubben

Social Media Ranking

Versetzungsgefahr als ultimative Chance. ein vortrag für versetzungsgefährdete

EINE PLATTFORM

Primzahlen und RSA-Verschlüsselung

das Wesentliche im Kern Formate

Erfahrungsbericht für BayBIDS-Stipendiaten

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Was ist Sozial-Raum-Orientierung?

Test 2: Universitäts- oder Fachhochschulstudium? 24 Auswertung: Universitäts- oder Fachhochschulstudium? 27

Informationsblatt Induktionsbeweis

Kulturelle Evolution 12

Leichte-Sprache-Bilder

tipps für schülerinnen und schüler Fragen und Antworten Interview mit Unternehmen Fragebogen Interview mit Unternehmen Antwortbogen

5. Videokonferenz am Montag, (Protokoll)

Newsletter-Analyse für langzeittest.de

Dieses erste Kreisdiagramm, bezieht sich auf das gesamte Testergebnis der kompletten 182 getesteten Personen. Ergebnis

Kurzanleitung für eine erfüllte Partnerschaft

Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung

Die Wirtschaftskrise aus Sicht der Kinder

Traditionelle Suchmaschinenoptimierung (SEO)

Kaufkräftige Zielgruppen gewinnen

Meet the Germans. Lerntipp zur Schulung der Fertigkeit des Sprechens. Lerntipp und Redemittel zur Präsentation oder einen Vortrag halten

Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung: EFRE im Bundes-Land Brandenburg vom Jahr 2014 bis für das Jahr 2020 in Leichter Sprache

Schüler und Lehrer. Teil 1: Was ist Erleuchtung? von Anssi Antila

Deine Meinung ist wichtig. Informationen für Kinder und Jugendliche zur Anhörung

Was ich als Bürgermeister für Lübbecke tun möchte

Weiterbildungen 2014/15

Kärntner Elterndiplom 2015/16

ERGEBNISSE Spendenumfrage: Wissen, wer gibt! ONLINE BEFRAGUNG. Februar Die Online Marktforscher

Social-Media Basis-Paket Ein einfaches und verständliches Unternehmens-Programm für den ersten Schritt

micura Pflegedienste München/Dachau GmbH

Es gilt das gesprochene Wort. Anrede

Auslotung der Gefühle & Wünsche von Eltern und SchülerInnen zum Schuljahr 2011/2012

ALEMÃO. Text 1. Lernen, lernen, lernen

Senioren ans Netz. schreiben kurze Texte. Lektion 9 in Themen aktuell 2, nach Übung 7

Die Invaliden-Versicherung ändert sich

Die große Wertestudie 2011

petra polk Halbjahres-Online Coaching-Programm Februar bis Juli 2016 Foto pupes1 - Fotolia

Die Beschreibung bezieht sich auf die Version Dreamweaver 4.0. In der Version MX ist die Sitedefinition leicht geändert worden.

Dritte Generation Ostdeutschland Perspektiven zu Arbeit und Leben Zukunft Heimat Traumpalast Mittelherwigsdorf am 28.

Was ist das Budget für Arbeit?

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

Blog Camp Onlinekurs

Transkript:

So wird die IT-Branche auch für Frauen attraktiv Janne Grove, Wirtschaftspsychologin Andrea Pfennigstorf / Eginhard Spiegel Hamburger Institut für Personalentwicklung Tel. 040/41 33 04-61 / -66 www.hipe-institut.de

Frauen in technischen Berufen Ergebnisse einer Befragung von IT-Expertinnen von Janne Grove

Agenda 1. Einleitung 2. Aktueller Stand Hindernisse Bedarf und Chancen 3. Ergebnisse Ansätze des Programmes Weitere Erkenntnisse 4. Kritische Würdigung Stärken Grenzen 5. Fazit

Einleitung Frauen haben geschichtlich viel zur Entwicklung der IT beigetragen Heute sind sie in diesem Bereich deutlich unterrepräsentiert Und das obwohl Mädchen mittlerweile bessere Bildungsabschlüsse als Jungen erzielen Auch die Berufsorientierung ist extrem umfassend Trotzdem wählen Mädchen häufig die typischen Mädchenberufe

Aktueller Stand Frauen sind nach und nach häufiger in technischen Berufen und Studiengängen zu finden Allerdings ist die Entwicklung langsam und die Zahl von Frauen und Männern noch lange nicht ausgeglichen

Aktueller Stand Hindernisse Besonders das Problem der Geschlechterrollen herrscht vor Mädchen haben es schwer sich für technische Berufe zu begeistern ohne als unweiblich zu gelten Solch eine Entscheidung ist eine Belastung in der Persönlichkeitsfindung Eltern haben ein falsches Bild der Töchter und unterstützen sie nicht optimal Eltern kennen oft nur die typischen Berufe

Aktueller Stand Bedarf und Chancen Aktuell sind die Chancen für Frauen durch Fachkräftemangel und Frauenquote besonders groß Die Aufmerksamkeit für die Unterrepräsentanz von Frauen ist da Gleichverteilung in der Gesellschaft soll sich auch im Beruf widerspiegeln Gemischte Teams sind grundsätzlich sinnvoll Frauen können die Sicht der Teams erweitern

Ergebnisse 13 Interviewpartnerinnen ohne Probleme gefunden Sehr unterschiedliche Expertinnen mit verschiedenen Wegen in den IT-Beruf Ansätze des Programmes Das Orientierungsprogramm lässt sich in allen Ansätzen bestätigen und unterstützen Einige Aspekte der Interviews dienen der Ergänzung des Programmes

Ergebnisse Mädchen für den Beruf begeistern Grundsätzlich sind ganz verschiedene Frauen zufrieden im IT-Beruf Das Programm kann die Vielfalt aufzeigen Das Bild von IT ist verzerrt. Frauen stützen sich eher auf ihre sprachlichen Stärken und wissen nicht, dass sie diese auch im IT Bereich einsetzen können.

Ergebnisse Informieren Das Nerd Image ist weit verbreitet Expertinnen betonen, dass dieses Bild nicht mit der Realität übereinstimmt IT hat viel mit Kommunikation zu tun. Man muss aus dem Auftraggeber herausbekommen was er will. Es gibt aber auch die mit den Birkenstock Latschen.

Ergebnisse Mädchen und Jungen trennen Mädchenschule wurde als hilfreich empfunden um sich für den technischen Bereich zu begeistern Mädchen haben Angst schlechter als Jungen zu sein Man muss den Mädchen sagen, dass die Rechner-Erfahrungen der Jungs kein Vorteil im Studium und Beruf darstellen.

Ergebnisse Praxiserfahrungen Das genaue Wissen, was auf einen zukommt, scheint für viele Frauen nicht so wichtig gewesen zu sein Praxiserfahrungen hingegen sind wichtig Mädchen müssen sich fragen wessen Beruf möchte ich haben?, dafür muss man Einblicke geben.

Ergebnisse Persönlichkeitsentwicklung Dieser Baustein macht den Mädchen ihre Stärken bewusst und gibt ihnen Selbstsicherheit Mädchen haben Angst und ein unbegründetes Minderwertigkeitsgefühl Beim Frauenseminar in der Uni dachten die Frauen, dass sie das Seminar besuchen, weil sie schlechter als die Männer sind und Förderung brauchen.

Ergebnisse Teambuilding Alle Frauen empfinden es als positiv andere Frauen im Studien- / Arbeitsumfeld zu haben Zusammenhalt kann bis ins Studium andauern, die Mädchen sind nicht alleine. Es ist eine Erleichterung nicht die Einzige zu sein. Sonst fühlt man sich exotisch.

Ergebnisse Kommunikation Die Mädchen werden später wahrscheinlich mit vielen Männern arbeiten und müssen den Umgang lernen Expertinnen berichten, dass Männer im Berufsalltag versuchen Frauen zu unterdrücken Man muss laut sprechen und sicher sein um gegen Männer anzukommen. Viele Frauen lassen sich überstimmen.

Ergebnisse Weitere Erkenntnisse Mädchen haben Angst Man muss ihnen die Voraussetzungen klar machen und zeigen, dass das Studium / der Beruf dann machbar ist Eltern einbeziehen und informieren damit sie optimal beraten können Mädchen sollte bei der Ansprache die Vielfalt der Berufe aufgezeigt werden

Ergebnisse weitere Zitate Männer ergreifen die Möglichkeit Frauen zu überstimmen, durch lautes und aufdringliches Gehabe Männer, die mittelmäßig sind, werden eher genommen als gute Frauen. Unser Staat ist nicht gut darauf ausgelegt diese Rollenbilder zu ändern. Stellen werden so ausgeschrieben, dass sich bitte auch Frauen darauf bewerben sollen. Ein Sponsor, der sich für mich einsetzt (...) sehr positiv eine andere Frau zu sehen. Frauen vernetzen sich hier immer mehr, um sich auszutauschen

Kritische Würdigung Fragen Inwieweit ist es empfehlenswert für Frauen in diesen männerdominierten Bereich zu gehen? Ist die Erziehung ohne Geschlechterrollen umsetzbar / wünschenswert? Die Förderung der Jungen in Frauenberufen nicht vernachlässigen

Kritische Würdigung Stärken der Arbeit Umfassende Befragung Aussagekräftige und gut zusammenfassbare Ergebnisse Praxisrelevante Erkenntnisse

Kritische Würdigung Grenzen Gewisse Hindernisse können durch das Programm nicht geändert werden: Vereinbarkeit von Beruf und Familie Geschlechterrollen und Stereotype Das Bild der männlichen Technik Umgang mit Technik in der Schule Erziehung der Eltern

Fazit Das Programm ist ein Schritt in die richtige Richtung Tolles Thema für die Arbeit Viele interessante Erkenntnisse Viele interessierte Expertinnen und Unternehmen Großes Potential des Programmes

Das Bild von IT ist verzerrt. Frauen stützen sich eher auf ihre sprachlichen Stärken und wissen nicht, dass sie diese auch im IT-Bereich einsetzen können. Frauen sind in der IT unterrepräsentiert: Nur wenn wir Frauen gezielt ansprechen und ihre Themen treffen, erreichen wir sie Fokus auf Frauen: Geschlechter getrennte Erfahrungen mit weiblichen Vorbildern ermöglichen Nebeneffekt: Gleichzeitig erreichen wir jene Männer, die Informatik interessant finden, sich aber ebenfalls vom Image der Branche abschrecken lassen

Die vier Module des Orientierungsprogramm IT Fachspezifische Grundlagen Praktika in Unternehmen Persönlichkeitsentwicklung Mitwirkung am Nachwuchs- Marketing 12 Wochen 2 x12 Wochen kontinuierlich kontinuierlich

Projektorientierte Erarbeitung von Grundlagenkenntnissen, wie zum Beispiel: Hardwarekomponenten von Rechnern und Netzwerken Datenbanken und Datenbankdesign Einführung in objektorientierte Programmiersprachen Einführung in die Welt der agilen Softwareentwicklung Rund um das Web: HTML, PHP, Typo 3, Java Script Ruby on Rails und Social Media Computergrafik Projekte wie: eigene Website, Roberta...

2 bis 3 Praktika in Unternehmen Zwei möglichst verschiedene Branchen kennenlernen Nach einer guten Einarbeitung profitiert das Unternehmen von der Leistung der Praktikantin Kennenlernen einer zukünftigen Fachkraft (Ausbildungsvertrag) Kontakt halten z.b. über ein Mentoring Praktikumstagebuch o.ä. veröffentlichen und damit auf das Engagement des Unternehmens für Frauen in der IT aufmerksam machen

Persönlichkeitsentwicklung und Teambuilding Potenzialanalyse und Zielformulierung für die individuelle Persönlichkeitsentwicklung Feedbackgespräche und Coaching Kommunikation und Umgang mit Konflikten Teambuilding Mentoring Netzwerk Alumni

Mitwirkung am Nachwuchsmarketing IT-Botschafterinnen auf Orientierungstagen an Schulen und Berufsmessen Planung und Durchführung von Informatik-AG s Technik-Mentorinnen für Schülerinnen Mitgestaltung von Blogs auf der Projekthomepage Veröffentlichungen wie z.b. das Praktikumstagebuch o.ä. auf der Homepage des kooperierenden Unternehmens Mitwirkung beim Füttern der klassischen Medien

Das Orientierungsprogramm IT ein Instrument des Personalmarketings Engagement im Bereich mehr Frauen in die IT, bietet dem Unternehmen eine hervorragende Möglichkeit sich positiv der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Zielgruppe der jungen Frauen wird direkt angesprochen und erreicht. Darüber hinaus werden Schülerinnen gewonnen, die sich trotz guter Leistungen in Mathematik bisher nicht für Informatik interessiert haben. Präsenz der kooperierenden Unternehmen auf der Projekthomepage und allen Programm-Medien. Kooperierende Unternehmen erlangen zusätzliche Aufmerksamkeit bei Lehrkräften und Eltern.

Das Orientierungsprogramm IT ist ein kleiner Schritt aber in die richtige Richtung. Denn das Programm kann nachhaltig zu mehr Frauen in der IT beitragen! Janne Grove, Wirtschaftspsychologin Andrea Pfennigstorf / Eginhard Spiegel Hamburger Institut für Personalentwicklung Tel. 040/41 33 04-61 / -66 www.hipe-institut.de