Grüne Haare oder die Konstruktion des Anderen Notz, Gisela 1996

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Transkript:

Repositorium für die Geschlechterforschung Grüne Haare oder die Konstruktion des Anderen Notz, Gisela 1996 https://doi.org/10.25595/847 Veröffentlichungsversion / published version Zeitschriftenartikel / journal article Empfohlene Zitierung / Suggested Citation: Notz, Gisela: Grüne Haare oder die Konstruktion des Anderen, in: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Jg. 19 (1996) Nr. 42, 51-52. DOI: https://doi.org/10.25595/847. Nutzungsbedingungen: Dieser Text wird unter einer CC BY 4.0 Lizenz (Namensnennung) zur Verfügung gestellt. Nähere Auskünfte zu dieser Lizenz finden Sie hier: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de Terms of use: This document is made available under a CC BY 4.0 License (Attribution). For more information see: https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.en www.genderopen.de

lleiträge zur feministischen theorie undpraxis Dominanzgesellschaft 42 Hrsg. sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis für Frauen e. V

lleiu. e zur feministischen theorie undpraxis tnt- '1::a1!!n~~ng Dominanzgese/lschaft 42 1. Auflage 1996 Eigenverlag des Vereins Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis e.v., Köln Satz: DTP-Satz-Service Eul-Gombert, Bergisch Gladbach Druck: Farbo Druck & Grafik Team, Köln

Impressum bei träge zur feministischen theorie und praxis Hrsg.: Sozialwissenschaftliche Forschung & Praxis für Frauen e.v. Dieses Heft wurde in Kooperation mit der Stiftung Umverteilen, Berlin produziert. 19. Jahrgang (1996) Heft 42 Redaktion: Ute Annecke, Rose-Marie Beck, Gaby Beckmann, Susanne v. Daniels, Heidrun Uta Ehrhardt, Gisela Notz, Brunhilde Sauer-Burghard, Michaela Wende, Christa Wichterich Redaktionelle Mitarbeit: Nicole Pirpamer Mitarbeiterinnen dieses Heftes: Selmin Caliskan, Ursula Alice Döhmann, Elke Grawert, Sedef Gümen, Encarnaci6n Gutierrez Rodriguez, Modjgan Hamzhei, Jutta Heinrich, Tatjana Hecigonja, Chong-Sook Kang, Kerstin Kellermann, Claudia Koppert, Anni Lanz, Behshid Najafi, Renate Nestvogel, Gisela Notz, Bircan Özdem, Constance Ohms, Viola Roggenkamp, Manuela Westphal, Marlini Wickramasinha Die beiträge" erscheinen ca. dreimal im Jahr. Preis des Einzelheftes 23,- DM, Doppelheft 34,- DM, Abonnement (jeweils 3 Nummern) 65,- DM, Förderabonnement ab 95,- DM, Mitfrauenabonnement 62,- DM (jeweils inclusive Porto- und Verpackungskosten). Einzelhefte sind durch jede Buchhandlung oder direkt beim Verlag zuzügl. Versandkosten zu beziehen. Abonnements ausschließlich beim Verlag. Abbestellungen spätestens drei Monate vor Ende des Kalenderjahres möglich. Der Verlag erzielt keinen Gewinn. Mitarbeit erfolgt grundsätzlich ohne Honorar. Copyright by the authors. Nachdruck nur mit besonderer Erlaubnis des Verlages und unter Quellenangabe gestattet. Sämtliche Verwertungsrechte an Übersetzungen liegen beim Verlag. Für unverlangt eingesandte Manuskripte kann keine Haftung übernommen werden. Verlags- und Redaktionsadresse: Niederichstr. 6, 50668 Köln, Tel.: 0221/138490; FAX: 0221/13901 94; Konto: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis e.v., Konto-Nr.: 7192 032 Stadtsparkasse Köln (BLZ 370 501 98) und Konto-Nr. 56530-500 Postgiroamt Köln (BLZ 370 100 50) Vertrieb von Einzelheften und Abonnements: Verlag des Vereins Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis e. V. Auslieferung für den Buchhandel: (BRD, Österreich, Niederlande): SOVA, Friesstr. 20-24, 60388 Frankfurt, Tel.: 069/ 41 0211; FAX: 069/ 410280 Schweiz: ars.lit. Verlagsauslieferung, ByfangwL>g 7, CH-4051 Basel, Tel.:/FAX: 0041/61/27118 82

INHALT Editorial 5 Ent-fremdung Migration und Dominanzgesellschaft C!wng-Sook Kang 40 Jahre Migrantinnen in Deutschland Manuela Wcstphal Arbeitsmigrantinnen im Spiegel westdeutscher Frauenbilder 9 17 Bchshid Najafi Paragraph 19: das Rückgaberecht" im Ausländergesetz 29 Anni Lanz Migrationspolitisches Engagement zwischen Theorie und Praxis 33 Tatjana Hcrcigonja, Kerstin Kellermann Außerhalb des Kreises: Von Jugoslawien nach Österreich 41 Giscla Notz Grüne Haare oder die Konstruktion des Anderen 51 Renate Ncstvogcl Zum Umgang mit Bildern von Fremden" 53 Ursula Döhmann, Marlini Wickramasinha Sie schauen aus, als ob Sie Teepötte malen!" Schwarz + Weiß = Grau Grau Grau 65 Viola Roggcnkamp Mich gibt es Jüdische Selbstbehauptung gegenüber der mächtigen Schoah 69 Scdcf Gümcn Die sozialpolitische Konstruktion kultureller" Differenzen in der bundesdeutschen Frauen- und Migrationsforschung 77 Sc/min Caliskan, Modjgan Hamzhci. und alle bunten Steine fügen sich zu einem Mosaik zusammen" 91

Encarnaci6n Guticrrez Rodrfguez Migrantinnenpolitik jenseits des Differenz- und Identitätsdiskurses Claudia Koppert Identität und Befreiung Eine politische Zwischenbilanz Elke Grawert Arbeiten und Warten Lebensverhältnisse afrikanischer Landfrauen in einem Ausgangsort der Migration 99 113 127 Diskussion Jutta Heinrich Vorwärts in die Vergangenheit! In eine neue Bewegungsfreiheit oder eine Freiheit ohne Bewegung? 139 Renzension Birgit Rommelspacher Dominanzkul tur Texte zu Fremdheit und Macht (Constance Ohms) Vorankündigung Heft 43 Vorankündigung Heft 44 145 149 150 Autorinnen 151

Gisela Notz Grüne Haare oder die Konstruktion des Anderen 1 > Was macht die da drüben in unserem Viertel? So 'ne laufen doch sonst hier nicht rum. Die kann sich doch hier gar keine Wohnung leisten. Wie die schon aussieht. Grüne Haare. Und der Rock. Das ist ein breiter Gürtel, mehr nicht. Heute ist Sonntag. Was macht die alleine. Sicher ist sie auf Männerfang. Ekelhaft. Wie dünn die ist. Jetzt zündet sie sich eine Zigarette an. Bestimmt raucht sie wie ein Schlot und kann nicht kochen. Lernen die ja heute nicht mehr in der Schule. War zu meiner Zeit anders. Schlank war ich auch und schön, meine Röcke gingen immer bis zur Kniekehle. Freilich, der Schlitz - und eng waren sie. Horst sagt heute noch, er hat mich wegen meines schönen Po geheiratet. Na ja. Was macht die jetzt? Wenn die meine Tochter wäre. Quatscht einen wildfremden Mann an, der gibt ihr ein Geldstück. Die sollte mal arbeiten gehen. Ist bestimmt von der Schule geflogen. Grüne Haare. Was ihre Mutter wohl dazu sagt? Sicher selbst so ein Flittchen. Steht in der Zeitung: In Brasilien kriegen Kinder im Müllcontainer Kinder. Straßenkinder. Ist bei uns wohl auch nicht weit bis dahin. Aber in diesem Viertel. Alles ordentliche Leute. Nebenan der Professor und die junge Frau Professor. Kinder kriegt die wohl keine. Schade, eigentlich. Ist viel alleine, die junge Frau. Unverschämt. Setzt sich doch das Flittchen auf die Stufen beim Haus vom Herrn Professor und raucht sc~.on wieder. Die Lederjacke hat sie ausgezogen. Was 'n das für 'n Pullover. Ein Armel lang, der andere gar nicht. Streckt sie die glatte Schulter in die Sonne. Ich hatte auch mal so 'ne glatte Haut. Wir haben diese Korsagen getragen, ganz ohne Träger. Meinen Busenansatz konnte ich sehen lassen! Aber alles zu seiner Zeit. Zum Tanzstundenball oder im Schwimmbad, aber nicht auf der Treppe vom Herrn Professor. Was die bloß hier macht? Hab noch nie eine mit grünen Haren hier im Viertel gesehen. Die gehört doch zum Kotti, zu ihresgleichen. Ist ja eine Plage, mit den Punks. Hast' e mal 'ne Mark? Wir müssen auch arbeiten gehen. Ich fahre neulich mit meinem Horst nach Hannover zum Kongreß. Steht am Zoo auch so eine. Hast'e mal 'ne Mark? Fragt mein Horst: Na Frollein, wie wär's mal mit 'n bißchen Arbeit. Sagt die glatt, das ist doch meine Arbeit! Da war ich platt! Die sitzt da immer noch. Jetzt liest sie. Sicher 'n Schundroman. Die macht sichs richtig gemütlich auf der Treppe vom Herrn Professor. Die werden immer dreister, die jungen Leute. Rauchen, Saufen, jede Woche 'nen anderen Kerl. Ich könnte auch Männer haben! Alle haben sich nach mir umgedreht, mir nachgepfiffen. Ich war stolz! Ging nur mit meinem Horst. Freilich war ich sauer, wenn die Annelies ihm schöne Augen machte. Unverschämt, die jungen Dinger, schon damals. Aber ich hab ihn gekriegt, meinen Horst. Was sehen meine entzündeten Augen? Die sitzt nicht mehr alleine. Da sitzt ein Typ neben ihr. Was macht der im Viertel. Wenigstens hat er keine grünen Haare. 51

Schwarz - pechschwarz, sicher was Ausländisches. Sabine, nie, wenn die so einen Typen angeschleppt hätte. Horst hätt' sie aus dem Haus geschmissen. Und Papa hätte uns verdroschen. Der konnte ganz schön zuhauen, wenn wir nicht parierten, Hans, Ursula und ich. Hat uns ja auch nichts geschadet. Sind alle ordentliche Menschen geworden. Hans verdient viel Geld. Macht in Tütensuppen im Osten. Ist gleich nach der Wiedervereinigung gut eingestiegen. Die haben ja vorher ihre Suppen selbst gekocht, auch im Lokal. Kann sich unsereiner gar nicht vorstellen. Wo bleibt mein Horst? Wollte doch nur mal kurz ins Institut gehen? Unglaublich, was da unten passiert. Die küssen sich auf der Treppe vom Professor. Küssen - knutschen tun die. Der frißt sie ja förmlich auf. Und sie, die beißt ihm in die Schulter, daß sein Hemd herunterrutscht, über den tätowierten Arm. Aber - das ist ja gar kein Mann! Anmerkung 1) Die furchtbaren Klisc.he.es in dem Monolog einer psychisch mordenden Person habe ich aus verschiedenen Gesprächen, die ich m U-Bahn und Intercity anhören mußte, zusammengesetzt. 52

Autorinnen Selmin Caliskan, Türkin zweiter Generation; Aufbau des und Mitarbeit im interkulturellen Mädchentreff AZADE; Mutter einer Tochter; Mitarbeit bei GÜLISTAN-Internationaler Frauentreff; Studierende im Bereich Übersetzen, seit mehreren Jahren an der Selbstorganisation von Migrantinnen, Schwarzen Frauen und Jüdinnen aktiv beteiligt. Ursula Alice Döhmann, studierte in Köln von 1969-1978 Sozialwissenschaften, Germanistik, Psychologie; bekam 1979 ein Kind. Versuchte sich von 1984-1990 an der Vermittlung zwischen antifaschistischen/ antirassistischen und feministischen Theorie- und Politikbereichen, war während dessen zwei Semester als Gastdozentin an der Universität Bremen und arbeitet schon jahrelang an einem Gymnasium. Seit der Wende" liest sie mehr, statt zu schreiben. Elke Grawert, geb. 1958, Politologin, 1983-1988 drei Forschungsaufenthalte von insgesamt 18 Monaten in verschiedenen Teilen des Sudan, seitdem wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrbeauftragte im Bereich internationale Politik (arabische Länder, Europäische Integration). Sedef Gümen, Soziologin, Dr. phil., M. A., geb. 1954 in Istanbul und aufgewachsen in New York; Promotion an der Freien Universität Berlin zum Thema: Frauenarbeit im peripheren Kapitalismus am Beispiel der Türkei (1987). Seit 1991 im DFG-Forschungsprojekt FAFRA ( Familienorientierung, Frauenbild, Bildungs- und Berufsmotivation von eingewanderten und westdeutschen Frauen in interkulturell-vergleichender Perspektive") an der Universität Osnabrück als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig; Mitglied in der Sektion Frauenforschung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie und Fellow am Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück. Encarnaci6n Gutierrez Rodriguez, geb. 1964, Tochter andalusischer Arbeitsmigrantinnen, seit 1972 in der BRD, Mitglied der Gruppe FeMigra (Feministische Migrantinnen Frankfurt/Main). Kollegiatin im Graduiertenkolleg: Geschlechterverhältnis und sozialer Wandel", arbeitet an einer Dissertation zur Selbstwahrnehmung und Verortung von Migrantinnen in der BRD. Interessen: Taekwon Do/Selbstverteidigung. Modjgan Hamzhei, lesbische Migrantin zweiter Generation, aus der Mittelschicht, 33 Jahre alt, Psychologin, seit 1994 bei agisra-köln (Arbeitsgemeinschaft gegen internationale sexuelle und rassistische Ausbeutung), Bereiche dort: Beratung und Therapie von Migrantinnen, Schwarzen und jüdischen Frauen/ Lesben sowie themen- und prozeßorientierte Gruppen. Z.Zt. in Feministischer Psychodramaweiterbildung. Jutta Heinrich, geb. 1940, Studium der Sozialpädagogik und Literaturwissenschaft, seit 1975 freie Schriftstellerin, außerdem schreibt sie Theaterstücke; mehrere Stipendien und Auszeichnungen; sie lebt überwiegend in Hamburg. Tatjana Hercigonja, 28 Jahre, Veterinärtechnikerin, Bosnierin/ Jugoslawin, Lesbe, lebt derzeit in Wien. Chong-Sook Kang, Dr., Studium der Politikwissenschaft und Soziologie in München und Heidelberg; 1980-1984 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Heidelberg; 1985-1988 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie in Darmstadt; 1988-1990 Referentin für Ausländer- und Asylpolitik bei der Fraktion DIE GRÜ NEN im Bundestag; 1991-1992 Universität Münster; seit September 1992 Ausländerlnnenbeauftragtee der Stadt München. 151

Kerstin Kellermann, geb. 1964, Publizistikstudium in Salzburg/Ljubljana, freie Journalistin, derzeit bei der Zeitschrift Frauensolidarität" Wien tätig, Österreicherin. Claudia Koppert, geb. 1958 in Heidelberg, lebt derzeit als freie Lektorin in Stapel bei Bremen. Vorträge, Lehraufträge, Veröffentlichungen zu Schuld und Verantwortung in modernen Gesellschaften, Rassismus/ Antisemitismus und zur Zusammenarbeit von Frauen. Anni Lanz, Soziologin, Mitarbeiterin im Asylkomitee Baselland und in der Projektgruppe des Frauenrates für Asylpolitik Basel. Behshid Najafi, geb. 1956 in Isfahan/Iran, Studium der Politikwissenschaft im Iran und Pädagogik in USA, seit 1986 in Deutschland, verheiratet, zwei Kinder, Mitarbeiterin bei agisra-köln e.v. (Arbeitsgemeinschaft gegen internationale sexuelle und rassistische Ausbeutung). Renate Nestvogel, geb. 1949, Dr. phil. habil., Professorin an der Universität GH Essen für Sozialisationsforschung (mit den Schwerpunkten geschlechtsspezifische Sozialisation und Sozialisation ausländischer Mädchen und Frauen); vergleichende Erziehungswissenschaft; Gestalttherapeutin; Forschungsarbeiten/Veröffentlichungen zum Zusammenhang von Bildung und Gesellschaft sowie zur Situation von Mädchen und Frauen in afrikanischen und asiatischen Ländern, zu Aspekten interkulturellen Lernens und zu Frauen und Rassismus. Gisela Notz, Dr. phil., Sozialwissenschaftlerin, wissenschaftliche Referentin im Forschungsinstitut der Friedrich-Ebert-Stiftung, Lehrbeauftragte an der Universität Essen; Arbeitsschwerpunkte: Forschung zu bezahlter und unbezahlter Frauenarbeit, Aus- und Weiterbildung. Bircan Özdem, geb. 1964 in Duisburg, Migrantin zweiter Generation aus der Türkei, lebt in Essen; Psychologiestudium in Münster; arbeitet z.zt. bei agisra-köln e.v. (Arbeitsgemeinschaft gegen internationale sexuelle und rassistische Ausbeutung); Fotografie seit 1985, hauptsächlich künstlerische (Frauen)-Porträts, auch Dokumentationen, journalistische und Theaterfotografie (Ausstellungen und Auftragsarbeiten). Constance Ohms, MA, geb. 1962, Veröffentlichungen, Workshops und Semin~.re zu Lesben und Rassismus, Gewalt in lesbischen Beziehungen und Clause 28. Als Ubersetzerin und Rezensentin tätig; seit mehreren Jahren Selbstverteidigungslehrerin und Inhaberin des ersten Dans in Taekwon Do. Viola Roggenkamp, geb. 1948 in Hamburg, seit 1978 freie Journalistin und Autorin, vorwiegend für Die Zeit", taz" und Allgemeine Jüdische Wochenzeitung", regelmäßige Mitarbeit für SFB- Zeitpunkte", SWF- Blick in die Zeit", sowie bis 1990 vierzehn Jahre für Emma". Mehrjährige Auslandsaufenthalte in Asien und Israel. Musikstudium, Klavier, sowie Studium der Philosophie, Psychologie und Soziologie. Manuela Westphal, geb. 1964, Diplom Pädagogin, befindet sich zur Zeit im Promotionsverfahren mit voraussichtlichem Abschluß Januar 1996, und seit 1991 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt Familienorientierung, Frauenbild, Berufsund Bildungsmotivation bei eingewanderten und einheimischen westdeutschen Frauen in interkulturell-vergeichender Perspektive (FAFRA)" an der Universität Osnabrück/Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften tätig. Marlini Wickramasinha, geb. 1934 in Sri Lanka, Studium der Anglistik; mit 24 Jahren nach Deutschland, Studium an der Kunstakademie München; Ehe mit dem Maler Bruno Gronen, zwei Kinder, lebt in Köln; zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellun- 152 gen in Museen und Galerien im In- und Ausland.