Polizeipräsident Bernd Paul stellt Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2016 vor:

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Transkript:

Polizeipräsidium Mittelhessen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 24.03.2017 Polizeipräsident Bernd Paul stellt Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2016 vor: Deutlicher Rückgang bei Verkehrstoten und Schwerverletzten Leichte Steigerung bei der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle Weniger Wildunfälle Hohe Aufklärungsquote trotz zunehmender Unfallfluchten Fax: 0641/7006-2048

2 Mittelhessen: Insgesamt positiv ist die Entwicklung der mittelhessischen Unfallstatistik für das Jahr 2106. Während es bei den Unfällen zu einem leichten Anstieg um 267 auf 23.168 kam, sank die Anzahl der verunglückten Personen um 118 auf zuletzt 4.860. Sehr erfreulich dabei ist, dass die Zahl der getöteten Personen von 60 auf 31 sank. Der Anstieg der von der Polizei registrierten Verkehrsunfälle in Mittelhessen mit den Landkreisen Gießen, Lahn-Dill, Marburg-Biedenkopf und Wetterau ist größtenteils auf die Zunahme (+ 181) der Unfallfluchten zurückzuführen. Bei der Betrachtung aller Zahlen ist der deutliche Rückgang bei den Verletzten und Toten sehr erfreulich. Die Unfallursache Geschwindigkeit ist jedoch weiterhin eine der Hauptursachen für Unfälle, bei denen entweder jemand schwer verletzt wird oder ums Leben kommt. Daher kommt der Bekämpfung der geschwindigkeitsbedingten Unfälle weiter eine sehr große Bedeutung zu. Ebenso sind für mich die vielen Präventionsmaßnahmen wie beispielsweise das Programm verkehrssicher-inmittelhessen sehr wichtig. so Polizeipräsident Bernd Paul bei der Vorstellung der Unfallzahlen für das Jahr 2016. Entwicklung der Gesamtunfälle in Mittelhessen der letzten 15 Jahre:

3 Zahl der verunglückten Personen zurückgegangen: Zu den verunglückten Personen zählen Getötete, Schwerverletzte und Leichtverletzte. Bei den zum Teil schwerwiegenden Folgen spielt die Anzahl der Insassen in Unfallfahrzeugen erfahrungsgemäß eine erhebliche Rolle. Die Zahl der Verunglückten, die alle Verkehrstoten, Schwer- und Leichtverletzten umfasst, sank im Jahr 2016 um 118 auf 4.860 Personen. Bei 30 Unfällen kamen 31 Menschen zu Tode. Das sind 29 Verkehrstote weniger als im Vorjahr bzw. die Halbierung des schlechten Vorjahres. Die Zahl der Unfälle mit Schwerverletzten stieg um zwei auf 753 Unfälle, die mit Leichtverletzten ging leicht um sechs auf 2.763 Unfälle zurück. Getötete Personen seit 2002: Schwerverletzte Personen seit 2005: Neben den Hauptunfallursachen ungenügender Abstand, Fehler beim Wenden und Rückwärtsfahren und Nichtbeachten von Vorfahrt regelnder Verkehrszeichen, zählen gerade überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit mit 2.082 Verkehrsunfällen und der Einfluss von Alkohol sowie Drogen (680) weiterhin zu den großen Risikofaktoren bei den schweren Verkehrsunfällen (mit leicht-, schwerverletzten oder getöteten Personen).

4 Unfälle unter Alkohol und Drogeneinfluss leicht gestiegen: Einen leichten Anstieg (+36) gab es bei den Unfällen, bei denen der Alkohol oder andere Drogen eine Rolle spielten. Bei 635 Unfällen war mindestens ein Unfallbeteiligter unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen. Diese Anzahl bewegt sich im Schnitt der letzten sieben Jahre. Der Großteil (553) dieser Unfälle wurden unter dem Einfluss von Alkohol begangen. Bei 44 Fahrerinnen oder Fahrern wurden Drogen festgestellt. 38 Personen standen unter dem Einfluss von Drogen und Alkohol. Bei Unfällen, die unter dem Einfluss berauschender Mittel verursacht wurden, kam eine Person (2015 sechs Personen) ums Leben. 51 (2015 77 Personen) Personen wurden schwer verletzt. Auch wenn die Alkohol- und Drogenunfälle sich weiterhin auf einem niedrigen Stand im Vergleich der letzten Jahre bewegen, werden wir uns weiter mit gezielten zahlreichen Präventions- und Repressionsaktionen darum bemühen, diesen Wert zu senken. Auch für das Jahr 2017 wollen wir durch Kontrollen aber auch präventive Maßnahmen dafür sorgen, dass sich noch weniger Personen berauscht ans Steuer setzen, so die Leiterin der Direktion Verkehrssicherheit und Sonderdienste, Polizeidirektorin Gaby Häuser. Entwicklung der Alkohol- und Drogenunfälle der letzten 15 Jahre:

5 Geschwindigkeit: Unfälle wieder leicht gestiegen Wieder über die Marke von 2.000 gestiegen sind die Unfälle, bei denen eine überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit festgestellt wurde. Wurden in den Jahren 2014 und 2015 noch die 2000er - Marke gleich zwei Mal unterschritten, so stieg dieser Wert wieder auf 2.082 an. Im Vergleich der letzten elf Jahre ist der Wert jedoch weiter auf einem sehr niedrigen Niveau. Trotzdem bleibt zu schnelles Fahren DIE Hauptunfallursache bei Unfällen mit Getöteten und Schwerverletzten. Bei fast genau einem Drittel der Getöteten (9) hat die nicht angepasste Geschwindigkeit zur Unfallentstehung beigetragen. Bei den Schwerverletzten waren es etwa ein Viertel der Unfälle. Insgesamt liegt der Anteil dieser Ursache am gesamten Unfallaufkommen bei etwa 9 %. Bei den Verunglückten (Schwer- und Leichtverletzte, Getötete) ist die Prozentzahl mit fast 16 % jedoch weiter unverändert hoch. Rasen ist kein Kavaliersdelikt und steht in einem engen Zusammenhang mit schwerwiegenden Folgen mit Getöteten oder Schwerverletzten. Je schwerer der Gesundheitsschaden desto wahrscheinlicher lag auch eine geschwindigkeitsbedingte Ursache vor. Bei vielen Unfällen entsteht auch ein schweres Leid für die Angehörigen, Freunde und Bekannten der Opfer. Wir werden mit unseren Kontrollen weiter gezielt und entschlossen gegen Raser vorgehen. Beispielsweise wird dabei auch seit Kurzem eine Laserpistole mit neuer Technik eingesetzt. so Polizeipräsident Bernd Paul. Entwicklung der Geschwindigkeitsunfälle:

6 Unfallflucht: Deutlich mehr Unfallfluchten Aufklärungsquote über 40 % Nach 2007 erreichen die angezeigten Unfallfluchten einen neuen Höchststand. Gegenüber 2015 kam es zu einer Zunahme von 3,1%. Positiv dabei ist jedoch die Entwicklung der Aufklärungsquote. Sie liegt mit 41 % auf dem zweithöchsten Stand seit 2002. Auch beim Gesamtschaden der Unfallfluchten kam es zu einer Steigerung von etwa 17 auf fast 18 Millionen Euro. Die Unfallfluchten machen insgesamt etwa 26% aller Unfälle aus, das heißt bei etwa jedem vierten von der Polizei aufgenommenen Unfall hat ein Beteiligter die Unfallstelle unerlaubt verlassen. Dabei ist eine Unfallflucht eine Straftat eines Offizialdeliktes, denn der 142 des Strafgesetzbuchs sieht sogar eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren vor. Bei den Unfallfluchten verunglückten insgesamt 319 Personen. Zwei Personen kamen ums Leben, während 27 schwer verletzt wurde. Polizeipräsident Bernd Paul appelliert daher an die Bürgerinnen und Bürger: Sollten Sie Zeuge eines Verkehrsunfalls werden, bei dem der Verursacher sich entfernt ohne sich um den Schaden zu kümmern, z.b. beim Ein- oder Ausparken, merken Sie sich wenn möglich das Kennzeichen und zögern Sie nicht, die Polizei zu informieren. Wenn alle Zeugen so handeln, können noch mehr Unfallfluchten geklärt werden und die geschädigten Autofahrer ihre Reparaturkosten beim Verursacher geltend machen. Entwicklung der Unfallfluchten mit Aufklärungsquote:

7 Wildunfälle: Wieder Rückgang Nachdem es 2015 noch zu einem deutlichen Anstieg der Wildunfälle kam, wurden im letzten Jahr 256 weniger solcher Unfälle durch die Polizei aufgenommen. Sie verteilen sich auf das ganze Jahr mit Spitzen im April und Mai sowie im Oktober und November, auf alle Wochentage und ereignen sich meist in der Abenddämmerung, zur Nachtzeit und am frühen Morgen. Verkehrsteilnehmer sollten zu diesen Zeiten bei Fahrten außerhalb geschlossener Ortschaften und vor allem in Waldgebieten sowie auf Strecken mit dem Verkehrszeichen Wildwechsel besonders vorsichtig fahren und immer mit dem Queren von Wild rechnen. Letztendlich können diese Unfälle von der Polizei jedoch nur begrenzt beeinflusst werden. Anzahl der Wildunfälle der letzten acht Jahre:

8 18 bis 24 Jährige und die Aktion BOB - Wieder Rückgang bei Unfällen: Die Gruppe der 18- bis 24-Jährigen hat im letzten Jahr etwa über 15% der Unfälle verursacht. Bei der Gesamtbevölkerung macht diese Altersgruppe etwa 8% aus. Bei diesen Unfällen kamen zehn Personen ums Leben. 154 Personen wurden schwer verletzt. Ihr Anteil an den Gesamtunfällen mit schweren Folgen (Getötete oder Schwerverletzte) liegt damit bei fast einem Viertel. Auch im zehnten Jahr in Folge seit Einführung der Aktion BOB ist die Zahl der Alkoholunfälle bei der Zielgruppe der 18- bis 24-Jährigen nach 2014 auf dem bisher niedrigsten Stand! Von den 107 alkoholbedingten Unfällen waren 12 Unfälle mit schweren Folgen. Darüber hinaus standen auch acht Unfallverursacher unter Drogeneinfluss. Angesichts einer seinerzeit sehr hohen Verursacherrate startete das Polizeipräsidium Mittelhessen im Jahr 2007 das Präventionsprogramm verkehrssicher-in-mittelhessen mit der Aktion BOB. Es zielt insbesondere darauf ab, die alkoholbedingten Unfälle bei den 18- bis 24- jährigen Verkehrsteilnehmern zu reduzieren. Seit 2006 konnten die alkoholbedingten Verkehrsunfälle dieser Zielgruppe in Mittelhessen um fast 63% gesenkt werden. Durch die konsequente Fortführung unserer polizeilichen Maßnahmen im Bereich Vorbeugung und Kontrolle wollen wir weiterhin positiv auf die Unfallentwicklung bei den 18- bis 24-Jährigen einwirken. Das erfolgreiche Präventionsprojekt BOB feiert in diesem Jahr 10-jähriges Jubiläum. Diese sehr erfolgreiche Präventionsarbeit wollen wir im September mit einem Aktionstag und im Oktober dieses Jahres mit einem Festakt feiern, erklärte Polizeipräsident Bernd Paul. Mehr zu den Jubiläumsveranstaltungen von BOB sind auch im Internet unter www.aktion-bob.de zu finden. Unfälle der 18 bis 24 Jährigen als Unfallverursacher unter Alkoholeinfluss seit 2006:

9 Generation 65plus: Anstieg der verursachten Unfälle Auf 2.396 stiegen die von Senioren (über 65 Jahre) verursachten im letzten Jahr. Dies ist eine Zunahme um 85 gegenüber dem Vorjahr. Auch bei den Unfällen mit schweren Folgen (Getötete oder Schwerverletzte) kam es zu einem Anstieg auf zuletzt 115 (Acht Getötete und 107 Schwerverletzte). Dies ist der höchste Wert der letzten elf Jahre. Im Zuge der mittelhessischen Verkehrspräventionsarbeit soll die Aktion MAX ( MAXimal mobil bleiben mit Verantwortung! ), die im Jahr 2012 gestartet wurde, insbesondere bei älteren Menschen zur größtmöglichen Verkehrssicherheit und weniger Unfällen führen. Das Angebot richtet sich an alle Personen der Generation 65 plus, die im öffentlichen Verkehrsraum teilnehmen. Siehe dazu auch www.verkehrssicher-in-mittelhessen.de. Anzahl der Unfälle mit schweren Folgen (Tote und Schwerverletzte) mit über 65- Jährigen als Unfallverursacher seit 2006

10 Motorradfahrer - Radfahrer - Gurt- und Helmpflicht Verhältnismäßig eher gering ist der Anteil der an Unfällen beteiligten Motorradfahrer. An nur 2,8% aller Unfälle (663) waren Motorradfahrer beteiligt. Fast sieben Mal (!) so hoch verhält sich dieser Anteil jedoch bei den Getöteten und Schwerverletzten (20%). Bei diesen Unfällen wurden sieben Motorradfahrer getötet, 179 schwer- und 393 Motorradfahrer leicht verletzt. Von den 663 Unfällen wurden 377 (etwa 57 %) von dem Kradfahrern verursacht. Letztendlich ist festzustellen, dass die Teilnahme am Straßenverkehr als motorisierter Zweiradfahrer ein höheres Unfallrisiko im Vergleich mit anderen Verkehrsteilnehmern in sich birgt. Bei den Fahrradfahrern lag der Anteil der an Unfällen beteiligten Personen bei 508. Dabei wurden 89 Personen schwer- und 333 Personen leicht verletzt. Etwa 47 % der Unfälle wurden durch die Radfahrer verursacht. Erfreulich ist, dass im letzten Jahr kein Fahrradfahrer ums Leben kam. Zurückgegangen sind die schweren Unfälle, bei denen Kradfahrer keinen Helm bzw. Auto-oder LKW-Fahrer keinen Gurt benutzten. 2016 kamen dabei drei Personen ums Leben, während 61 Personen schwerverletzt wurden. 2015 lag diese Zahl noch bei elf Toten und 71 Schwerverletzten.

11 Polizeiautobahnstation Mittelhessen meldet leichten Rückgang der Unfälle Die Gesamtzahl der Unfälle im Bereich der Polizeiautobahnstation Mittelhessen, von der ca. 190 Autobahnkilometer betreut werden unter anderem die Hauptverkehrsadern A 5 und A 45 ist im vergangenen Jahr trotz weiter steigender Zahl der Fahrzeuge um etwa 1,3 % auf 2.802 Verkehrsunfälle leicht zurückgegangen. Unfallentwicklung auf der Autobahn: Allerdings stieg die Zahl der Verkehrsunfälle, bei den Personen verletzt wurden, um ca. 9,2% von 370 auf 404. Bei diesen 404 Unfällen wurden 652 Menschen verletzt, dies sind 5,8% mehr als im Jahr 2015. Die Zahl der Unfalltoten sank von acht auf sechs. Die Zahl der Schwerverletzten nahm von 86 auf 95 zu. Ähnliche Steigerungen gab es bereits 2014 und 2015 bei den Unfällen mit Schwerund Leichtverletzten. Dennoch liegt die Gefahr, bei einem Unfall auf den mittelhessischen Autobahnen verletzt oder getötet zu werden, bei einem Anteil von ca. 14,4 % geringer als im Landesdurchschnitt (15,1%). Die Hauptunfallursachen am Gesamtunfallaufkommen waren: Geschwindigkeit mit 21,7 % Abstand mit 21,3 % Überholen mit 19,0 %. Diese drei Hauptunfallursachen waren im Jahr 2016 für über 80 % aller Personenschäden verantwortlich.

12 Ausblick auf das Jahr 2017: Konsequente Durchführung der Präventionsarbeit und weitere Kontrollen Neben der Stärkung und Fortführung der bewährten Präventionsprojekte werden 2017 auch die Kontrollen verstärkt. Neben Geschwindigkeitsmessungen sollen dabei auch die Personen in den Fokus gerückt werden, die während der Fahrt ein Handy benutzen. Die Ablenkung während der Benutzung ist gleichbedeutend mit der Fahrt unter Alkoholeinwirkung. Wir mussten bei den letzten Kontrollen feststellen, dass es viele Fahrerinnen und Fahrer nicht so genau damit nahmen. Das Benutzen und Telefonieren stellt ein extrem hohes Sicherheitsrisiko dar. so Bernd Paul. Abschließend lobte der Polizeipräsident die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit der Polizei in Mittelhessen mit allen anderen Behörden, Ämtern, Verbänden und Institutionen, die für die Verkehrssicherheit Verantwortung tragen oder sich für diese wichtige Aufgabe engagieren.