Einführung in die Lautsymbolik von Hilke Elsen
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Weitere Informationen zu diesem Titel finden Sie im Internet unter ESV.info/978 3 503 16789 0 Umschlaggestaltung unter Verwendung von Zeichnungen von Annalena Hanke Gedrucktes Werk: ISBN 978 3 503 16789 0 ebook: ISBN 978 3 503 16790 6 Alle Rechte vorbehalten Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. KG, Berlin 2016 www.esv.info Dieses Papier erfüllt die Frankfurter Forderungen der Deutschen Nationalbibliothek und der Gesellschaft für das Buch bezüglich der Alterungsbeständigkeit und entspricht sowohl den strengen Bestimmungen der US Norm Ansi/Niso Z 39.48-1992 als auch der ISO-Norm 9706. Druck und Bindung: Hubert & Co., Göttingen
Inhaltsverzeichnis Vorwort... 9 Anmerkungen zu Notationskonventionen... 10 1 Einleitung: Was ist Lautsymbolik?... 11 1.1 Das Problem... 11 1.2 Fragestellungen... 12 1.3 Definitionen und Abgrenzungen... 14 1.3.1 Lautsymbolik... 14 1.3.2 Onomatopoesie... 17 1.3.3 Ikonismus... 18 1.3.4 Reduplikation... 19 1.3.5 Ideophone... 20 1.3.6 Phonästheme... 21 1.3.7 Was heißt natürlich?... 22 1.3.8 Begriffsbestimmung, Gegenstandsbereich... 22 Zusammenfassung... 23 2 Linguistische Grundlagen: Laute, Wörter und Bedeutungen... 24 2.1 Phonetik und Phonologie... 24 2.1.1 Konsonanten... 26 2.1.2 Vokale... 29 2.1.3 Formanten... 32 2.2 Wortsemantik... 33 2.2.1 Das sprachliche Zeichen... 33 2.2.2 Bedeutung... 36 2.2.3 Arbitrarität... 37 2.3 Lexikologie... 38 2.3.1 Neologismus und Kunstwort... 38 2.3.2 Onomastik... 38 Zusammenfassung... 39 3 Frühe Überlegungen... 40 3.1 Der Ursprung der Wörter und der Sprache... 40 3.2 Theoretisch-philosophische Betrachtungen... 41 3.3 Erste Wortschatzstudien... 44 5
Inhaltsverzeichnis 6 3.4 Bedeutungen der Laute... 45 Zusammenfassung... 47 4 Forschungsansätze... 49 4.1 Lautsymbolik von Wortschätzen... 50 4.1.1 Lexikalisierte Lautsymbolik... 50 4.1.2 Bewertung eigener Lexik... 51 4.2 Die Erfindung des Kunstwortes... 53 4.3 Visuelle Reize... 56 4.3.1 Abstrakte Zeichnungen und Kunstwörter... 56 4.3.1.1 Studien... 56 4.3.1.2 Mögliche Ursachen... 62 4.3.1.3 Kritik... 65 4.3.2 Abstrakte Zeichnungen und bekannte Lexeme... 68 4.3.3 Farben... 69 4.3.4 Orthographische Zeichen... 70 4.4 Akustische Reize... 72 4.4.1 Wörter aus unbekannten Sprachen... 72 4.4.2 Kunstwörter... 74 4.4.2.1 Studien... 74 4.4.2.2 Mögliche Ursachen... 79 4.4.3 Prosodische Informationen... 81 4.4.4 Geräusche... 83 4.4.5 Gehörlose Versuchspersonen... 86 4.5 Zuordnung von Wortpaaren... 86 4.6 Produktionsdaten... 93 4.6.1 Einzellaute... 93 4.6.2 Zeichnungen für bekannte Wörter... 94 4.6.3 Kunstwörter für Zeichnungen... 94 4.6.4 Kunstwörter für Wörter/Konzepte... 95 4.6.5 Kunstwörter für künstliche Körper... 96 4.7 Lautsymbolik als Verarbeitungsvorteil... 97 4.7.1 Frühe Studien... 98 4.7.2 Aktuelle Studien... 101 4.8 Ergebnisse... 105 4.8.1 Schwierigkeiten der frühen Studien... 105 4.8.2 Präsentationsmethode und weitere Einflussfaktoren... 107 4.8.3 Wiederkehrende Zuordnungen... 108 4.8.4 Ursachen... 109 4.8.5 Der Erwerbsfaktor... 113 4.8.6 Offene Fragen... 113 Zusammenfassung... 116
Inhaltsverzeichnis 5 Die sprachwissenschaftliche Perspektive... 118 5.1 Diachrone Aspekte... 118 5.2 Eigennamen... 120 5.3 Appellativa... 126 5.4 Ideophone... 134 5.5 Phonästheme... 139 5.5.1 Lautgruppen oder auch Einzellaute?... 141 5.5.2 Lautsymbolische Basis... 141 5.5.3 Die ästhetische Wirkung... 144 5.5.4 Produktivität... 144 5.5.5 Schemata... 145 5.5.6 Das prototypische Phonästhem... 146 5.6 Poetisch-kreative Texte... 148 5.6.1 Lautung und Gefühle... 148 5.6.2 Euphonie... 150 5.6.3 Stilistische Interpretation... 153 5.6.4 Erfundene Sprachen... 155 5.6.5 Häufigkeitsanalysen... 159 5.7 Comics... 165 5.8 Lautsymbolik von Okkasionalismen... 166 5.8.1 Literarische Namen... 166 5.8.2 Sprachphysiognomik... 167 5.8.3 Science Fiction und Fantasy... 171 Zusammenfassung... 175 6 Die interdisziplinäre Perspektive... 176 6.1 Werbepsychologie... 176 6.1.1 Werbung... 176 6.1.2 Die linguistische Auseinandersetzung mit Produktnamen.. 179 6.1.3 Namenzusätze... 181 6.1.4 Typographische Effekte... 183 6.1.5 Wie wurden und werden Produktnamen gemacht?... 183 6.1.6 Lautsymbolische Effekte bei Produktnamen... 184 6.1.7 Schemata... 190 6.1.8 Verarbeitung und Zugang... 191 6.1.9 Schwache Synästhesie, Produktnamen und Lautsymbolik.. 191 6.1.10 Fazit... 192 6.2 Synästhesie... 193 6.2.1 Hintergrund... 193 6.2.2 Formen und Typen... 194 6.2.3 Ursachen... 198 6.2.4 Die Beziehung zwischen Synästhesie und Lautsymbolik... 202 7
Inhaltsverzeichnis 6.3 Sprachevolution... 206 6.3.1 Kontinuität... 206 6.3.2 Vorbedingungen und Quellen... 208 6.3.3 Biologische und soziale Evolution... 213 6.3.4 Holistischer oder kompositioneller Einstieg?... 214 6.3.5 Die Position des Kehlkopfes... 217 6.3.6 Der frequency code... 219 6.3.7 Synästhesie und Sprachevolution... 221 6.3.8 Die Rolle der Lautsymbolik für die Entstehung von Sprache 222 Zusammenfassung... 224 7 Die Bedeutung der Lautsymbolik für die Linguistik von heute... 226 7.1 Status Quo... 226 7.1.1 Häufige Laut-Inhaltsentsprechungen... 226 7.1.2 Häufigkeit der Verbreitung... 227 7.1.3 Erklärungsversuche... 227 7.1.4 Lautsymbolik als Motivation für Sprachwandel... 228 7.1.5 Fließende Übergänge... 229 7.1.6 Antworten... 230 7.2 Lautsymbolik als integraler Bestandteil der Sprache... 232 7.3 Die Zukunft der Lautsymbolikforschung... 233 Zusammenfassung... 235 8 Fazit... 236 Forschungsliteratur... 239 Sachregister... 293 8
Vorwort Würden wir bei starken Kopfschmerzen ein Medikament mit Namen Hutzliputz kaufen? Kommentieren wir das Auftreffen einer Feder auf dem Tisch mit peng? Viele kennen auch sicher das Gefühl, dass sich beim Klang von Wörtern bestimmte Bilder einstellen, die zunächst nichts mit der eigentlichen Bedeutung dieses Wortes zu tun haben. Wir verstehen manchmal sogar Ausdrücke, die es gar nicht gibt: One summer, when there was a great drought at Fredriksstad (Norway), the following words were posted in a W.C. Don t pull the string for bimmelim, only for bummelum. This was immediately understood. (Jespersen 1933: 284) Dies sind Beispiele für lautsymbolisches Wirken, das sich auch systematisch ausnutzen lässt. Wir betonen etwas mit Hilfe von Wörtern, Akzent oder Vokallängung: Jemand bekommt richtig großen Ärger jemand bekommt gróßen Ärger jemand bekommt groooßen Ärger. Dann weist die Vokallängung auf Bedeutungssteigerung hin und wirkt ikonisch. Solchen und ähnlichen Phänomenen begegnen wir immer wieder, eine wissenschaftliche Erklärung dafür zu finden ist jedoch schwer. Die moderne Linguistik behandelt das Thema nicht. Der vorliegende Band hat sich deswegen zum Ziel gesetzt, diese Lücke zu füllen. Er vereint historische Entwicklungen und aktuelle Arbeiten und zeigt auf, wie relevant das Thema Lautsymbolik für einige Nachbardisziplinen ist. Er stellt den Versuch dar, die wesentlichen Aspekte und Arbeiten zum Thema Lautsymbolik zu erfassen und zusammenzustellen, ohne jedoch einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Der Band bietet somit eine Bestandsaufnahme, die in vielen Fällen schließlich zu weiteren Fragen führt. Vielen bin ich für ihre Hilfe verpflichtet. Felix Auer, Elisabeth Bunz, Monika Duldner, Sarah Pieles und Marc Ubl, alle Augsburg, lasen das Manuskript in verschiedenen Stadien Korrektur. Verena Haun, ESV, hat den Band sehr intensiv und zuverlässig lektoriert. Stefan Volke (Rostock) sah dankenswerterweise den Text durch und steuerte nützliche Hinweise aus Sicht der Philosophie bei. Ute Hofmann (München) war mir mit ihren kritischen Anmerkungen zum Gesamtmanuskript und den Verbesserungsvorschlägen eine außerordentliche Hilfe. Die Universität Augsburg sorgte für ein effektives und gleichzeitig entspanntes Arbeiten. Dem Erich Schmidt Verlag schließlich bin ich für das Vertrauen und für die Möglichkeit, ein solches Thema in sein Programm aufzunehmen, sehr verbunden. 9