Statistik kurz gefasst

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Transkript:

und von Tochtergesellschaften der EU im Ausland Daten zur Outward FATS von neun Mitgliedstaaten für 2002/2003 Statistik kurz gefasst WIRTSCHAFT UND FINANZEN 18/2006 Zahlungsbilanz Autoren Ramses MALATY Ludger ODENTHAL Inhalt Tochtergesellschaften schaffen zunehmend Arbeitsplätze und erwirtschaften immer höhere Umsätze... 2 Dienstleistungen nach wie vor wichtigster Sektor für Tochtergesellschaften im Ausland... 2 Handel und Reparatur bleibt wichtigste Dienstleistungsbranche... 3 Bedeutung des Grundstücks- und Wohnungswesens hat abgenommen... 3 Nordamerika wichtigste Zielregion im Hinblick auf, die neuen Mitgliedstaaten im Hinblick auf 4 Zunehmende Bedeutung von Nordamerika und Asien als Zielregionen für Tochtergesellschaften von EU-Unternehmen... 4 Die Region "Extra-EU3 ist wichtiger für ausländische EU-Tochtergesellschaften in bezug auf als bezüglich des es... 5 Anteil der Tochtergesellschaften in Asien steigt, bleibt jedoch gering... 5 Manuskript abgeschlossen: 06.09.2006 Datenextraktion am: 31.07.2006 ISSN 1024-431X Katalognummer: KS-NJ-06-018-DE-N Europäische Gemeinschaften, 2006 Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick über die jüngsten Trends der Statistiken über ausländische Tochtergesellschaften inländischer Unternehmen 1 (Outward FATS) aus EU-Ländern. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Rolle der Dienstleistungen bei der Tätigkeit von Tochtergesellschafter, nehmen doch die Globalisierungstrends im Dienstleistungssektor laufend zu. Auch die Tätigkeit von EU- Unternehmenseinheiten in Asien wird dargestellt, da die Länder dieser Region zu wichtigen Wirtschaftspartnern für die EU werden. Die untersuchten Variablen sind und. Für das Bezugsjahr 2003 haben sieben Mitgliedstaaten (,, die Tschechische Republik 2,,, und ) Daten über und vorgelegt. Frankreich und Schweden haben Daten für das Jahr 2002 3 gemeldet. Frankreich hat lediglich daten und Schweden sdaten geliefert 4. Gegenwärtig sind in den einzelnen Mitgliedstaaten unterschiedliche Methoden der Datenerfassung gebräulich 5, was dazu führt, dass die verfügbaren Daten lückenhaft sind und nicht ausreichen, um EU-Aggregate zu berechnen. Verschärft wird der Mangel an verfügbaren Daten noch durch die Tatsache, dass zumindest im Fall einiger Mitgliedstaaten ein beträchtlicher Teil der Angaben aufgrund von Geheimhaltungsvorschriften nicht veröffentlicht werden kann. Die Analyse in diesem Artikel kommt zu dem Ergebnis, dass insgesamt zwar für alle Mitgliedstaaten ein Wachstum des es (von 794 Mrd. EUR im Jahr 1998 auf 1 797 Mrd. EUR 2003) und der (von 3,2 Mio. auf 5,6 Mio. Beschäftigte) der ausländischen Tochtergesellschaften festzustellen ist, dass es jedoch erhebliche Unterschiede in den einzelnen Wirtschaftszweigen und den geografischen Regionen gibt. Alles in allem war der Dienstleistungssektor nach wie vor der wichtigste Sektor für ausländische Tochtergesellschaften von EU-Unternehmen, insbesondere was den betrifft (2003 entfielen auf Dienstleistungen 55 % des Gesamtumsatzes und 40 % der Gesamtbeschäftigung). Innerhalb des Dienstleistungssektors blieb Handel, Instandhaltung und Reparatur die wichtigste Unterkategorie. Ihr Anteil an der des gesamten Dienstleistungssektors lag bei 43 %, ihr anteil bei 60 %. Was die geografische Aufgliederung betrifft, so hat sich der Anteil der Unternehmenseinheiten außerhalb des Gebiets von EU15 etwas erhöht, insbesondere aufgrund der Zunahme in den USA und Asien. und schienen außerhalb der EU15 höher zu sein (rund 60 % aller Tochtergesellschaften im Ausland waren außerhalb der EU15 ansässig), fast während einzeln betrachtet die santeile ausserhalb der EU15 in fast allen Mitgliedstaaten höher waren als die anteile. Trotz überdurchschnittlich hoher Zuwachsraten war die Bedeutung Asiens nicht so groß, wie man hätte vermuten können. In den meisten Fällen lag das Verhältnis zwischen europäischen Tochtergesellschaften in Asien in allen anderen Regionen bei weniger als 10 %. Diese vorläufige Feststellung könnte sich indessen noch ändern, wenn die Datenerfassung vollständiger wird (wenn z. B. für alle Länder auch indirekte Besitzverhältnisse erfasst werden). 1 Vgl. die Definition von FATS unter Wissenswertes zur Methodik auf Seite 7. 2 Der Begriff Mitgliedstaat ist hier und im übrigen Artikel auf den Zeitpunkt der Datenlieferungen an Eurostat bezogen. So war die Tschechische Republik 2003 kein Mitgliedstaat, wohl jedoch zu dem Zeitpunkt, an dem die Daten gemeldet wurden. 3 Auch aus Schweden sind Daten für 2003 eingegangen, sie konnten jedoch wegen Problemen mit der Datenverarbeitung nicht rechtzeitig für diese Veröffentlichung bereitgestellt werden. 4 Das bedeutet, dass die EU-Aggregate für das Jahr 2003 in den Abbildungen 3 bis 6 für Schweden sdaten von 2002 und für Frankreich daten von 2002 enthalten, da dies in beiden Fällen das letzte Jahr war, aus dem Daten zur Verfügung standen. 5, die Tschechische Republik und z. B. sind die einzigen Mitgliedstaaten, die indirekt kontrollierte Unternehmen einbeziehen, aber auch sie gehen nach unterschiedlichen Methodiken vor.

Tochtergesellschaften schaffen zunehmend Arbeitsplätze und erwirtschaften immer höhere Umsätze Abbildung 1. Gesamtzahl der Beschäftigten und der Tochtergesellschaften im Ausland, 1995-2003 (1 000) 1995 (Mio. EUR) 1995 Schweden 1998 Frankreich 1998 2000 2000 2002 2002 2003 2003 0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 Im Jahr 2003 hatten die im Ausland ansässigen Tochtergesellschaften von Unternehmen mit Hauptsitz in einem der acht hier untersuchten Mitgliedstaaten insgesamt 5,6 Millionen Beschäftigte. Diese Zahl hat sich gegenüber 1998, als sie nur bei 3,2 Millionen lag, nahezu verdoppelt ( und die Tschechische Republik, die erst später mit den Datenlieferungen begonnen haben, sind aus diesem Wert ausgenommen). Der Gesamtumsatz der Auslandsunternehmenseinheiten betrug 2003 für die acht Länder 1 797 Mrd. EUR gegenüber 794 Mrd. EUR im Jahr 1998 (der letztgenannte Wert wiederum ohne und die Tschechische Republik). Das wachstum ist durchweg höher als das Wachstum der Beschäftigtenzahlen. Der größte Teil 0 200000 400000 600000 800000 1000000 1200000 dieses Anstiegs ist darauf zurückzuführen, dass seit 2002 indirekte Besitzverhältnisse in die Outward FATS einbezieht. Mit Ausnahme der Tschechischen Republik weisen alle Mitgliedstaaten eine steigerung aus und haben somit zum Gesamtwachstum der Tätigkeit von Tochtergesellschaften im Ausland beigetragen. Bestätigt wird diese Feststellung durch die Zahl der Beschäftigten in ausländischen Tochtergesellschaften. Diese Werte sind lediglich im Falle der Tochtergesellschaften portugiesischer und griechischer Firmen unverändert geblieben. und Frankreich weisen die höchsten werte aus, bei den Beschäftigtenzahlen liegen und Schweden an der Spitze. Dienstleistungen nach wie vor wichtigster Sektor für Tochtergesellschaften im Ausland Abbildung 2. Verteilung von und nach Wirtschaftssektor der Tochtergesellschaften, 2003 10 9 8 7 5 3 2 1 5 5 42% 58% 78% 22% 53% 47% 32% 68% 63% 37% Sektoren 10 9 8 7 5 3 2 1 48% 52% 33% 67% 25% 75% 39% 61% 46% 54% 22% 78% 1 9 Andere Sektoren Dienstleistungen Dienstleistungen Schweden Frankreich EU-Tochtergesellschaften sind in einem breiten produzierende Gewerbe. Im Bereich der Spektrum von Wirtschaftsbereichen tätig. Der größte Dienstleistungen gibt es, trotz der Dominanz dieses Anteil entfällt in den meisten Mitgliedstaaten jedoch auf Sektors für die meisten Mitgliedstaaten, beträchtliche den Dienstleistungssektor 1, wie aus Abbildung 2 zu Unterschiede auf der Ebene der einzelnen Länder. So erkennen ist. Andere, weniger bedeutende Sektoren reicht der Anteil des Dienstleistungssektors an der sind unter anderem Landwirtschaft und Fischerei, von 22 % () bis hin zu 68 % Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, () und am von 40 % bis zu 90 %. In Herstellung von Waren, Energie- und allen Mitgliedstaaten, mit Ausnahme von, liegt 1 Wasserversorgung, Zum Dienstleistungssektor Bau und gehören: Erziehung Handel, und Instandhaltung Unterricht. und der Reparatur, Anteil der Beherbergungs- Dienstleistungen und an Gaststätten, der Der Nachrichtenübermittlung, größte Sektor innerhalb Kreditinstitute dieser und Gruppe ist das (ohne Sozialversicherung), bei mehr als einem Grundstücks- Drittel und Wohnungswesen, am sogar Vermietung bei beweglicher Sachen, Erbringung von unternehmensbezogenen Dienstleistungen und Dienstleistungen. 2 Statistik kurz gefasst Wirtschaft und Finanzen 18/2006

mehr als der Hälfte. Interessanterweise ist der Anteil des Dienstleistungsbereichs für alle Länder beim größer als bei der. Allerdings ist sein Anteil am Gesamtumsatz in den vergangenen fünf Jahren in den meisten Mitgliedstaaten unverändert geblieben. Der santeil des Dienstleistungssektors ist dagegen etwas gestiegen, vor allem in, und. Handel und Reparatur bleibt wichtigste Dienstleistungsbranche Abbildung 3. Aggregierte Gesamtwerte der acht Mitgliedstaaten, 2003 Grundstücksund Wohnungswesen, Unternehmensdienstleistungen 22% Kreditinstitute und 15% (einschl. Beherbergungsstätten usw.) 5% Nachrichtenübermittlung 15% Handel und Reparatur 43% In Abbildung 3 wird der Dienstleistungssektor in die wichtigsten Tätigkeitskategorien für und für aufgegliedert (als Aggregat aller Länder, für die 2003 entsprechende Daten zur Verfügung standen). Die aggregierten Zahlen lassen erkennen, dass Handel und Reparatur die größte Unterkategorie des Dienstleistungssektors ist, auf die 43 % der und fast zwei Drittel des es des Gesamtsektors entfallen. Grundstücksund Wohnungswesen, Unternehmensdienstleistungen 15% Kreditinstitute und 16% Nachrichtenübermittlung 8% (einschl. Beherbergungsstätten usw.) 1% Handel und Reparatur Weitere wichtige Branchen sind Grundstücks- und Wohnungswesen, Kreditinstitute und sowie Nachrichtenübermittlung. Andere gemeinsame Merkmale des Dienstleistungssektors oder die Rolle, die er für die Auslandsunternehmenseinheiten der einzelnen Mitgliedstaaten spielt, lassen sich nur schwer bestimmen, da die Zahlen sich von Land zu Land erheblich unterscheiden. Handel und Reparatur beispielsweise machen in 91 % der Dienstleistungen insgesamt aus, in beträgt dieser Anteil gerade mal 11 %. Bedeutung des Grundstücks- und Wohnungswesens hat abgenommen Abbildung 4. Aufgliederung des Dienstleistungssektors, Zeitreihen 1995-2003 10 8 (einschl. Beherbergungsstätten usw.) Grundstücks- und Wohnungswesen, Unternehmensdienstleistungen Kreditinstitute und 10 8 (einschl. Beherbergungsstätten usw.) Grundstücks- und Wohnungswesen, Unternehmensdienstleistungen Kreditinstitute und 2 Nachrichtenübermittlung Handel und Reparatur 2 Nachrichtenübermittlung Handel und Reparatur 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 Ein Blick auf die zeitliche Entwicklung (Abbildung 4) zeigt, dass die Bedeutung des Grundstücks- und Wohnungswesens, des zweitwichtigsten Dienstleistungsbereichs für EU-Unternehmenseinheiten im Ausland, abgenommen hat, insbesondere wenn man den in den letzten beiden Jahren betrachtet. Hingegen haben Handel und Reparatur ihre führende Position über den gesamten Betrachtungszeitraum 1995-2003 hinweg behauptet. Zwar waren die Beschäftigtenzahlen für Handel und Reparatur leicht rückläufig, der anteil ist jedoch mehr oder weniger auf dem gleichen Niveau geblieben, nämlich bei annähernd 60 %. 18/2006 Wirtschaft und Finanzen Statistik kurz gefasst 3

Nordamerika wichtigste Zielregion im Hinblick auf und Abbildung 5. Aufgliederung von und von Tochtergesellschaften aus den acht Mitgliedstaaten (aggregiert) nach Extra-EU15-Regionen, 2003 Neue Mitgliedstaaten 26% 16% Asien 14% Afrika 4% Südamerika 7% Nordamerika 3 Mittelamerika 3% Neue Mitgliedstaaten 12% 11% Asien 15% Südamerika 4% Mittelamerika 3% Afrika 2% Nordamerika 53% Ein Großteil des erwirtschafteten es und der geschaffenen Arbeitsplätze der Tochtergesellschaften, die von Unternehmen mit Hauptsitz in einem der acht hier betrachteten Mitgliedstaaten kontrolliert werden, entfiel, wie bereits erwähnt, auf Regionen außerhalb der EU15. Abbildung 5 zeigt die geografische Aufgliederung der aggregierten s- und anteile dieser Mitgliedstaaten außerhalb der EU15. Beide Werte bestätigen die Beobachtung, dass die wichtigste Zielregion außerhalb der EU Nordamerika ist und hier insbesondere die Vereinigten Staaten (auf die mehr als 90 % der Werte für Nordamerika entfallen). Der Umfang des Anteils von Nordamerika ist allerdings sehr unterschiedlich, je nachdem, ob man den (53 %) oder die (30 %) betrachtet. Interessant ist ferner, welche Bedeutung den 10 neuen Mitgliedstaaten im Hinblick auf die zukommt. Die Region hat hier den zweitgrößten Anteil (26 %), während ihr Anteil am nur 12 % beträgt. Eine weitere wichtige Region für Tochtergesellschaften außerhalb der EU15 ist Asien, dessen Anteil an beiden Werten bei rund 15 % liegt. Zunehmende Bedeutung von Nordamerika und Asien als Zielregionen für Tochtergesellschaften von EU-Unternehmen Abbildung 6. Regionale Aufgliederung des es von Tochtergesellschaften außerhalb der EU15, 1995-2003 10 8 10 neue Mitgliedstaaten Andere Asien Südamerika Mittelamerika 2 Nordamerika Afrika 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 Abbildung 6 zeigt die Zeitreihen der Aufgliederung der außerhalb der EU ansässigen Tochtergesellschaften nach ihrem 1. Für die lagen keine ausreichenden Daten vor, um längere Zeitreihen aufstellen zu können. Beim wies der Anteil Nordamerikas zeitliche Schwankungen auf, die Region blieb jedoch eindeutig an der Spitze und steigerte ihren Anteil nach einigen schwächeren Jahren um die Jahrhundertwende herum um mehr als 50 %. Motor dieser Entwicklung sind vor allem die deutschen Tochtergesellschaften in Nordamerika und insbesondere in den Vereinigten Staaten. Der Anteil Asiens hat sich gegenüber dem Bezugsjahr 1998 erhöht. Es ist anzumerken, dass die Gruppe der 10 neuen Mitgliedstaaten erst seit 2001 aus der Gruppe einzeln dargestellt wurde. 1 bleibt für das Bezugsjahr 2002 aus Geheimhaltungsgründen unberücksichtigt. 4 Statistik kurz gefasst Wirtschaft und Finanzen 18/2006

Die Region "Extra-EU" ist wichtiger für ausländische EU-Tochtergesellschaften in bezug auf als bezüglich des es Abbildung 7. Verteilung der Tochtergesellschaften nach ihrer Standortregion (%), 2003 10 9 8 7 5 3 2 1 79% 21% 38% 62% 92% 8% 48% 52% 62% 38% 91% 9% 72% 28% 54% 46% Extra- EU15 EU15 10 9 8 7 5 3 2 1 66% 34% 23% 77% 52% 48% 41% 59% 58% 57% 42% 43% 81% 19% 35% 65% Extra- EU15 EU15 Schweden Frankreich Über das Gesamtbild der geografischen Aufgliederung hinaus gibt es jedoch kein klares, allgemeingültiges Muster. Zwar dominiert generell die Region Extra-EU15, aus Abbildung 7 sind jedoch deutlich die unterschiedlichen geografischen Strukturen der Meldeländer und ihrer Auslandsunternehmenseinheiten zu erkennen. Die santeile von Tochtergesellschaften in der EU15 reichen von 8 % (Tschechische Republik) bis hin zu 62 % (). Beim bewegen sich die Anteile zwischen 19 % () und 77 % (). Immerhin ist allen Ländern gemein, dass der Anteil der in "Extra-EU" Beschäftigten an den Gesamtbeschäftigten stets grösser ist als der Anteil des "Extra-EU" es am Gesamtumsatz. Bezüglich der gibt es nur zwei Länder ( und ) und beim nur drei (, und ), in denen anders als im Gesamtbild die Tätigkeit ausländischer Tochtergesellschaften stärker auf den EU15-Raum konzentriert war als auf Länder außerhalb der EU15. Wie unterschiedlich die geografische Verteilung der Auslandsungstöchter nach einzelnen Mitgliedstaaten ist, wird auch dadurch deutlich, dass jeder Mitgliedstaat innerhalb des Extra-EU15-Raums jeweils eine einzigartige Länderaufgliederung aufweist. So verzeichnet beispielsweise umfangreiche Tätigkeiten von Auslandsgesellschaften in Lateinamerika und Afrika (portugiesischsprachige Länder). Bei und der Tschechischen Republik entfallen die größten Anteile auf die 10 neuen Mitgliedstaaten, während für,, Frankreich () und Schweden () der Großteil von und der Unternehmenseinheiten im Nicht-EU15-Ausland in Nordamerika registriert wurde. Was die Veränderungen gegenüber dem Jahr 1998 betrifft, so kam es in den meisten Mitgliedstaaten (außer ) zu einem leichten Anstieg des Anteils von Extra-EU15 am Gesamtumsatz. Bei der blieben die Werte zumeist mehr oder weniger auf dem gleichen Niveau oder erhöhten sich geringfügig. Insbesondere erzielten (1998: 35 %, 2003: 53 %) und Schweden (1997: 47 %, 2002: 54 %) einen beträchtlichen Zuwachs in den Nicht-EU-Regionen. Anteil der Tochtergesellschaften in Asien steigt, bleibt jedoch gering Abbildung 8. Zeitreihen der quoten (der Tochtergesellschaften in Asien gegenüber allen übrigen Ländern) 18% 16% 14% 12% 1 8% 6% 4% Frankreich Tschech. Republik 2% 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 18/2006 Wirtschaft und Finanzen Statistik kurz gefasst 5

Welche Rolle spielt Asien als Zielregion für ausländische Tochtergesellschaften von EU- Unternehmen? Die Bedeutung der Region als Handelsund Investitionspartner der EU ist in den vergangenen Jahren bekanntlich gewachsen. So haben sich die Direktinvestitionsströme nach Asien zwischen 1996 und 2003 mehr als verdreifacht 1. Die Bedeutung Asiens als Standort für europäische Unternehmen und ihre Tochtergesellschaften hat sich erhöht. Absolut gesehen spielt die Region für sie indessen bislang noch eine geringere Rolle als für internationale Unternehmen mit Hauptsitz in den USA und deren Töchter. Abbildung 8 zeigt die Zeitreihen der quoten der EU- Unternehmenseinheiten in Asien im Vergleich zu anderen Tochtergesellschaften weltweit. Am gemessen nimmt die Bedeutung Asiens als Zielregion für Auslandsgesellschaften von EU-Unternehmen allgemein zu, wie aus der Abbildung zu erkennen ist. Im Einzelnen betrachtet zeigt sich, dass die Werte zwar in den meisten Fällen im Zeitverlauf schwanken, in einigen Fällen aber auch eine klare Aufwärtstendenz aufweisen. Der stärkste Zuwachs ist eindeutig für Frankreich zu verzeichnen (von 3 % im Jahr 1998 auf 18 % 2002). Bemerkenswert ist, dass die Höhe der Prozentanteile für die meisten Länder überraschend niedrig ausfällt. Nur (11 %) und Frankreich (18 %) liegen über der 10 %-Marke. Stellt man die Zahlen der EU-Mitgliedstaaten in einen größeren Zusammenhang, so zeigt sich, dass den US- Daten über Auslandsunternehmenseinheiten von US- Unternehmen (Outward FATS) 2 zufolge die relative Bedeutung Asiens für die USA bei rund 30 % des Gesamtumsatzes der US- Auslandstochtergesellschaften liegt und somit deutlich größer ist als für die entsprechenden europäischen Unternehmen. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass die USA über eine weitaus länger zurückreichende und wesentlich detailliertere Datensammlung über Outward FATS verfügen, mit der bereits Anfang der 80er Jahre begonnen wurde. In der EU dagegen haben viele Mitgliedstaaten mit der Erstellung einer Statistik über Outward FATS noch nicht einmal angefangen. Tabelle 1. und Zahl der Arbeitsplätze europäischer Tochtergesellschaften, aufgegliedert nach Niederlassungsländern, 2003 Meldeland Frankreich Schweden Geograph. Partner U B U B U B U B U B U B U B U B U B Welt 10 561 25 112 930 325 78 384 252 59 636 335 2491 12 1 147 547 3744 6405 32 340 738 : : 961 Schweiz 14 0 822 2 910 2 5681 4 18 0 C C 0 0 5281 : : 7 Norwegen 10 0 3660 14 109 0 36 0 0 0 4700 13 0 0 5023 : : 45 Bulgarien 0 0 0 0 208 1 838 6 11 0 771 15 264 7 37 : : 0 Kroatien C C 0 0 9 0 1356 12 2 0 2514 20 5 0 229 : : 0 Rumänien 0 0 C C 46 1 1007 15 12 0 1784 43 354 5 1299 : : 2 Russland 0 0 810 8 148 0 1883 8 11 2 5932 38 0 0 428 : : 5 Türkei 0 0 C 0 1079 3 23 0 0 0 5890 36 11 0 2015 : : 1 Afrika 543 9 258 2 895 15 96 1 0 0 14 134 79 2 0 7742 : : 18 Nordafrika 62 1 C C 230 3 C C 0 0 3079 20 2 0 2541 : : 1 afrikan. Länder 481 8 C C 664 11 86 1 0 0 11 056 59 0 0 5201 : : 17 Amerika 2504 3 20 283 55 6329 19 6437 14 56 0 400 525 1001 56 2 112 531 : : 272 Nordamerika 275 1 17 776 47 5097 13 5453 11 55 0 357 185 740 34 2 99 171 : : 224 Kanada 9 0 1547 6 502 1 385 1 4 0 28 347 56 0 0 7234 : : 15 USA 266 0 16 216 40 4594 11 5068 9 51 0 328 838 685 34 2 91 937 : : 208 Mittelamerika 1891 0 519 2 192 0 709 1 0 0 21 823 80 21 0 3930 : : 21 Südamerika 338 2 1988 6 1040 5 274 2 1 0 21 517 181 0 0 9430 : : 27 Argentinien 169 0 C 0 192 0 C C 0 0 2256 13 0 0 296 : : 5 Brasilien 155 2 1785 5 494 3 193 2 1 0 16 105 144 0 0 8249 : : 15 Chile C C 96 1 82 0 C C 0 0 822 6 0 0 298 : : 1 Asien 428 5 11 252 32 5384 25 2060 6 211 2 76 892 356 172 6 51 955 : : 61 Naher und Mittlerer Osten 0 0 85 0 257 0 32 0 0 0 2335 9 96 6 840 : : 1 China 0 0 5853 18 279 2 710 2 7 1 9597 92 0 0 1213 : : 17 Hongkong C C 166 1 285 0 1028 1 123 0 9312 21 76 0 2355 : : 4 Indonesien C C 98 1 77 3 11 0 0 0 1766 27 0 0 194 : : 4 Indien 0 0 555 3 111 1 82 1 73 0 3182 50 0 0 295 : : 18 Japan 0 0 469 1 540 1 75 0 0 0 23 659 45 0 0 C : : 3 Südkorea 0 0 C 1 3151 11 45 0 0 0 6440 15 0 0 743 : : 2 Malaysia C C 136 1 44 0 C C 0 0 3677 33 0 0 246 : : 2 Philippinen C C C C 7 0 C C 0 0 819 8 0 0 C : : 1 Singapur C C 777 2 189 1 54 0 0 0 11 501 24 0 0 2216 : : 1 Thailand C C 362 2 375 0 C C 0 0 2467 13 0 0 128 : : 3 Taiwan C C C C 61 0 C C 0 0 1419 6 0 0 263 : : 1 Ozeanien und Polarregionen 25 0 845 4 657 6 641 2 0 0 15 047 37 0 0 2277 : : 13 EU-15 6882 7 67 178 169 60 139 155 20 109 70 1198 0 495 958 1415 1192 3 142 274 : : 446 Extra-EU-15 3678 18 45 752 156 18 245 96 39 527 265 1293 11 651 589 2329 5213 29 198 464 : : 515 Eurozone 6037 7 37 789 86 48 377 126 17 494 63 1128 0 365 300 1064 847 2 108 984 : : 337 Extra-Eurozone 4524 18 75 140 238 30 007 125 42 142 272 1363 11 782 247 2680 5558 30 231 754 : : 623 Beitrittsländer* C C 7419 36 2441 16 18 753 185 966 7 85532 584 3838 2 9554 : : 72 B: Beschäftigte (in 1 000) U: (in Mio. EUR) C: Daten sind vertraulich * Für dieses Bezugsjahr bezeichnet 'Beitrittsländer' die zehn Länder, die 2004 Mitgliedstaaten der EU geworden sind. Anm.: Infolge von Auf- oder Abrundungen auf die nächste ganze Zahl entsprechen die Aggregate nicht unbedingt der Summe der Einzelwerte. 1 2 Quelle: Eurostat Quelle: Datenbank des Bureau of Economic Analysis. 6 Statistik kurz gefasst Wirtschaft und Finanzen 18/2006

WISSENSWERTES ZUR METHODIK Definitionen und Begriffe Statistiken über Auslandsunternehmenseinheiten (Foreign Affiliates Statistics FATS) beschreiben die Tätigkeiten ausländischer Unternehmenseinheiten, und zwar von Auslandsunternehmenseinheiten im Inland (Inward FATS) und Auslandsunternehmenseinheiten inländischer Unternehmen (Outward FATS). Die erstgenannten Statistiken messen die Präsenz ausländisch kontrollierter Unternehmenseinheiten im Meldeland, die letztgenannten erfassen Unternehmenseinheiten im Ausland, die von im Meldeland ansässigen Unternehmen kontrolliert werden. Ein Auslandsunternehmen im Kontext von Outward FATS ist definiert als ein nicht im Meldeland ansässiges Unternehmen, über das eine im Meldeland ansässige institutionelle Einheit die Kontrolle ausübt. Die Unternehmen, die Auslandsunternehmenseinheiten kontrollieren, werden im Allgemeinen als multinationale Konzerne (MNK), also als Unternehmen mit einer Handelspräsenz in mindestens zwei verschiedenen Ländern, bezeichnet. In der FATS werden Unternehmenseinheiten im Mehrheitsbesitz erfasst, d. h. Einheiten, bei denen mehr als 50 % der Stammaktien oder Stimmrechte unter der Kontrolle einer ausländischen Einheit sind. Die Besitzverhältnisse werden zum Ende des Bezugszeitraums festgestellt. Es gibt jedoch auch Sonderfälle, etwa Unternehmen mit mehreren Minderheitseigentümern oder Joint Ventures, bei denen die Definition der Kontrolle komplizierter ist. Zudem kann die Kontrolle über ein Unternehmen direkt oder indirekt über eine oder mehrere zwischengeschaltete Einheiten ausgeübt werden. Die indirekte Kontrolle sollte bei der Vorlage der Daten berücksichtigt werden. Wenn die indirekt kontrollierten Auslandsunternehmenseinheiten unberücksichtigt bleiben, kann dies zu einer erheblichen Unterschätzung bei der Erhebung der FATS- Daten führen, da viele Unternehmen unter Umständen durch indirekte Besitzverhältnisse mit anderen Auslandsunternehmenseinheiten verflochten sind. Um Doppelzählungen zu vermeiden, sollten alle Mitgliedstaaten nach einem harmonisierten Ansatz zur Berücksichtigung der indirekten Kontrolle vorgehen. Für Auslandstochtergesellschaften in der vorstehenden Definition können mehrere Indikatoren erstellt werden: die am häufigsten genannten sind und Beschäftigtenzahl. In den gehen die Gesamtverkäufe (in Millionen EUR) von Waren und Dienstleistungen an Dritte ein. Die Zahl der Beschäftigten (in 1 000) entspricht der Gesamtzahl der in der jeweiligen Einheit tätigen Personen sowie der Personen, die außerhalb der Einheit tätig sind, aber zu ihr gehören und von ihr vergütet werden. Liegen keine Angaben über die Zahl der Beschäftigten vor, wird stattdessen die Zahl der Lohn- und Gehaltsempfänger verwendet. Der letztgenannte Indikator wird als Jahresdurchschnitt gemessen. Zusätzlich berechnet werden können: die Zahl der betreffenden Unternehmenseinheiten in einem bestimmten Aufnahmeland, die Wertschöpfung zu Faktorkosten, Anlageinvestitionen, Personalkosten sowie Indikatoren zur Messung der Ein- und Ausfuhren der Unternehmenseinheiten. Warum werden FATS-Daten und insbesondere Outward FATS- Daten erstellt? FATS-Daten können Schlüsselinformationen über den Globalisierungsprozess und insbesondere die Internationalisierung der Unternehmen liefern, ein Thema, an dem Politiker, Wissenschaftler und die breite Öffentlichkeit ein ganz erhebliches Interesse haben. Informationen hierüber können für vielfältige Zwecke von Nutzen sein. Sie helfen, die Globalisierung der Wirtschaft besser zu verstehen. Sie werden außerdem in zahlreichen spezifischen Politikbereichen genutzt, etwa bei den Handelsverhandlungen im Rahmen des Allgemeinen Übereinkommens über den Dienstleistungsverkehr (GATS), wo die Präsenz von Unternehmenseinheiten auf ausländischen Märkten ein zentrales Thema ist. Stand der Datenerhebung durch Eurostat Statistische Daten über Auslandsunternehmenseinheiten inländischer Unternehmen (Outward FATS) werden von mehreren EU-Mitgliedstaaten auf freiwilliger Basis gemäß dem OECD- Handbuch über Indikatoren der wirtschaftlichen Globalisierung und dem UN-Handbuch über die Statistik des internationalen Dienstleistungsverkehrs erhoben. Weitere ausführliche Klassifizierungen sowie die Fragebogen und weitere Beschreibungen sind im Zahlungsbilanz-Vademekum zu finden. Eurostat erhebt und harmonisiert FATS-Daten. Eine Datenbank für Outward FATS steht seit dem 28. Juli 2005 auf der Eurostat- Homepage zur Verfügung. Die Eurostat-Datenbank heißt NewCronos und ist seit dem 1. Oktober 2004 für alle Nutzer kostenlos zugänglich. Eurostat bereitet derzeit die Verabschiedung einer Verordnung vor, mit der ein gemeinsamer Rahmen für die systematische Erstellung von gemeinschaftlichen Statistiken über die Struktur und Tätigkeit von Auslandsunternehmenseinheiten geschaffen wird. Sie soll den Erfassungsgrad und die Vergleichbarkeit von FATS-Daten innerhalb der EU wesentlich verbessern. Allerdings kann die Methodik in den einzelnen teilnehmenden Ländern unter Umständen unterschiedlich sein, und mehrere Mitgliedstaaten waren nicht in der Lage, alle gewünschten Daten zu liefern. Darüber hinaus bringt die Kreuzklassifikation der Wirtschaftszweige mit der Liste der geografischen Partner es mit sich, dass zahlreiche Tabellenfelder vertraulich sind und daher nicht zur Verfügung stehen. Nur nicht vertrauliche Daten werden veröffentlicht. Wie dieser Artikel gezeigt hat, gibt es noch erhebliche Lücken bei der Verfügbarkeit von Daten über Outward FATS für die EU, und es muss noch viel getan werden, um dem Bedarf der Nutzer entsprechen zu können. Ein erster Schritt in Richtung auf eine umfassendere Erstellung von Daten über Auslandsunternehmenseinheiten im Inland (Inward FATS) und Auslandsunternehmenseinheiten inländischer Unternehmen (Outward FATS) wurde mit der Vorlage des Entwurfs einer EU-Verordnung durch die Europäische Kommission im Jahr 2005 gemacht. Diese Verordnung sieht die obligatorische Erstellung von Daten über Inward und Outward FATS vor. Sie liegt derzeit dem Europäischen Parlament und dem Rat zur Erörterung vor. Nach ihrer Verabschiedung wird voraussichtlich ab dem Bezugsjahr 2007 mit der Erstellung von Statistiken begonnen. 18/2006 Wirtschaft und Finanzen Statistik kurz gefasst 7

Weitere Informationsquellen: Daten: EUROSTAT Webseite/Leitseite/Wirtschaft und Finanzen/Daten Wirtschaft und Finanzen Wichtige Konjunkturindikatoren Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen (einschließlich BIP) Sektor Staat Finanzielle Gesamtrechnungen Wechselkurse und Zinssätze Geld- und andere Finanzstatistik Preise Zahlungsbilanz - Internationale Transaktionen Zahlungsbilanzstatistiken Internationaler Dienstleistungsverkehr, geographische Aufgliederung Direktinvestitionen der Europäischen Union Zahlungsbilanzstatistiken der EU-Institutionen Statistiken ausländischer Tochtergesellschaften der Europäischen Union - Angaben über ausländische Tochtergesellschaften von Unternehmen in EU-Mitgliedstaaten (Outward FATS) Journalisten können den Media Support Service kontaktieren: BECH Gebäude Büro A4/125 L - 2920 Luxembourg Tel. (352) 4301 33408 Fax (352) 4301 35349 E-mail: eurostat-mediasupport@ec.europa.eu European Statistical Data Support: Eurostat hat zusammen mit den anderen Mitgliedern des Europäischen Statistischen Systems ein Netz von Unterstützungszentren eingerichtet; diese Unterstützungszentren gibt es in fast allen Mitgliedstaaten der EU und in einigen EFTA-Ländern. Sie sollen die Internetnutzer europäischer statistischer Daten beraten und unterstützen. Kontakt Informationen für dieses Unterstützungsnetz finden Sie auf unserer Webseite: http://ec.europa.eu/eurostat/ Ein Verzeichnis unserer Verkaufsstellen in der ganzen Welt erhalten Sie beim: Amt für amtliche Veröffentlichungen der Europäischen Gemeinschaften 2, rue Mercier L - 2985 Luxembourg URL: http://publications.europa.eu E-mail: info-info-opoce@ec.europa.eu Wichtige Beiträge zu dieser SiF-Ausgabe wurden auch von Gita VERGINA geleistet.