Gymnasiale Oberstufe mit berufsbezogener Fachrichtung Wirtschaft



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Transkript:

Lehrplan Volkswirtschaftslehre Gymnasiale Oberstufe mit berufsbezogener Fachrichtung Wirtschaft Wirtschaftsgymnasium Hauptphase G-Kurs Ministerium für Bildung, Familie, Frauen und Kultur Hohenzollernstraße 60, 66117 Saarbrücken Postfach 10 24 52, 66024 Saarbrücken Saarbrücken 2008 Hinweis: Der Lehrplan ist online verfügbar unter www.saarland.de/bildungsserver.htm LP-Saarland: GOS Wirtschaft VWL (Hauptphase, G-Kurs), 2008 Seite 1 von 19

Einleitende Dem vorliegenden Lehrplan für das Fach Volkswirtschaftslehre der Hauptphase am Wirtschaftsgymnasium liegen die Verordnung Schul- und Prüfungsordnung über die gymnasiale Oberstufe und die Abiturprüfung im Saarland (GOS-VO) vom 02. Juli 2007 sowie die Vereinbarung zur Gestaltung der gymnasialen Oberstufe in der Sekundarstufe II Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 07.07.1972 i. d. F. vom 02.06.2006 zu Grunde. Die Hauptphase der Oberstufe umfasst vier Halbjahre. Der Unterricht in der Hauptphase knüpft an die Themengebiete des Lehrplans für die Eingangsphase an. Der erfolgreiche Abschluss des Wirtschaftsgymnasiums führt zur allgemeinen Hochschulreife. Dem Bildungsauftrag entsprechend vermittelt der Kurs eine vertiefte ökonomische Bildung und trägt zur Sicherung der allgemeinen Studierfähigkeit bei. Der Volkswirtschaftslehreunterricht im Kurs mit grundlegendem Anforderungsniveau dient vor allem einer Grundorientierung in wichtigen, gesellschaftsrelevanten makroökonomischen Themenbereichen. Er unterliegt daher dem Grundsatz der Problemorientierung. Aktualität und Realitätsbezug sind weitere wichtige Voraussetzungen für die Erreichung der angestrebten. Das im Lehrplan in angemessener Weise geforderte Modelldenken soll befähigen, grundlegende Kenntnisse und Einsichten in fachspezifische Denk- und Arbeitsweisen zu erwerben. Die Prozesse der systematischen Beschaffung, Aufbereitung und Analyse entscheidungsrelevanter Informationen auch mit Hilfe der neuen Medien - stellen weitere wichtige methodische Kompetenzen in der ökonomischen Bildung dar. Grundsätzlich sind Unterrichtsmethoden anzuwenden, die das eigenständige und selbstverantwortliche Arbeiten der Schüler und Schülerinnen fördern und dadurch einen weiteren Beitrag zur Erlangung der Studierfähigkeit leisten. Auf nachstehende Vorgaben wird verwiesen: In seinem Aufbau folgt der Lehrplan der Lernzieltaxonomie von Bloom. Die sind mit Blick auf einen stringenten des Lehrplanes als Groblernziele formuliert. Die Zeitrichtwerte sind als vorgeschlagene zeitliche Empfehlung zu verstehen. Sie sind als Jahreswochenstunden ausgewiesen, um Vergleiche mit den gymnasialen Oberstufen anderer Bundesländer zu ermöglichen. Die Zeiten für Wiederholungen, Leistungsüberprüfungen usw. sind mit rund einem Drittel angesetzt und schon in den ausgewiesenen Stundenanteilen enthalten. Saarbrücken, Mai 2008 LP-Saarland: GOS Wirtschaft VWL (Hauptphase, G-Kurs), 2008 Seite 2 von 19

LERNGEBIETSÜBERSICHT Lfd. Nr. Lerngebiet Halbjahre 1 und 2 der Hauptphase Zeitrichtwert * (Stunden) 1 Geldmenge und Geldschöpfung 15 2 Inflation und Geldpolitik 20 3 Preisbildung bei verschiedenen Marktformen 45 Summe 80 Lfd. Nr. Lerngebiet Halbjahre 3 und 4 der Hauptphase Zeitrichtwert * (Stunden) 3 Preisbildung bei verschiedenen Marktformen 30 4 5 Wirtschaftspolitische Konzepte zur Wachstumsförderung Arbeitslosigkeit als bedeutendes Problem der Wirtschaftspolitik 6 Außenwirtschaft 20 7 Globalisierung 60 Summe 160 30 20 * Zeitrichtwert im Sinne eines Vorschlags LP-Saarland: GOS Wirtschaft VWL (Hauptphase, G-Kurs), 2008 Seite 3 von 19

Lerngebiet 1: Geldmenge und Geldschöpfung Zeitrichtwert: 15 Stunden 1.1 die Organisationsstruktur des Europäischen Systems der Zentralbanken beschreiben. - ESZB - Organe des ESZB und deren Aufgaben Direktorium EZB-Rat Erweiterter Rat - Nationale Zentralbanken - Unabhängigkeit der EZB Abgrenzung ESZB/Eurosystem exemplarisch: personelle, institutionelle 1.2 Funktionen und Arten des Geldes beschreiben und wichtige Formen des bargeldlosen Zahlungsverkehrs unterscheiden. - Funktionen des Geldes in einer arbeitsteiligen Wirtschaft Tauschmittel Recheneinheit Wertaufbewahrungsmittel - Geldarten Zentralbankgeld Geschäftsbankengeld - bargeldloser Zahlungsverkehr Überweisung / Dauerauftrag Lastschrift Zahlungsverfahren mit Bankkarte und Kreditkarte Bargeld als gesetzliches Zahlungsmittel Zentralbankgeld als gesamter Bestand an umlaufenden Banknoten und Sichtguthaben der Geschäftsbanken bei der Zentralbank praxisbezogene Darstellung (nicht Gegenstand der Abiturprüfung) LP-Saarland: GOS Wirtschaft VWL (Hauptphase, G-Kurs), 2008 Seite 4 von 19

Lerngebiet 1: Geldmenge und Geldschöpfung Zeitrichtwert: 15 Stunden Homebanking - Geldmengenbegriffe der EZB M 1, M 2 und M 3 TAN, HBCI Demonstration bei M 3 keine Details, lediglich Darstellung als breites monetäres Aggregat 1.3 die Geldschöpfung des Bankensystems erläutern. - Zentralbankgeldschöpfung - Geldschöpfung einer Geschäftsbank passive Giralgeldschöpfung aktive Giralgeldschöpfung - Grenzen des Geldschöpfungspotenzials Bargeldbedarf der Nichtbanken Mindestreserveverpflichtung verfügbares freies Zentralbankgeld Hinweis auf Art. 105a freie Währung Vorstellung einer konkreten Bilanz einer Geschäftsbank und der Zentralbank LP-Saarland: GOS Wirtschaft VWL (Hauptphase, G-Kurs), 2008 Seite 5 von 19

Lerngebiet 2: Inflation und Geldpolitik Zeitrichtwert: 20 Stunden 2.1 das Verfahren zur Berechnung der Inflationsrate beschreiben und beurteilen. - Binnenwert des Geldes, Preisniveau und Kaufkraft des Geldes - Verbraucherpreisindex Erhebungsverfahren Warenkorb Wägungsschema - Inflationsrate - Kaufkraftveränderung - Fehlerquellen beim Index Substitutionsverhalten Veralten des Warenkorbes - Reallohn Laspeyres-Index praktische Bezüge Zeitreihenvergleiche ohne Berechnung Hinweis auf Tarifverhandlungen 2.2 die Auswirkungen einer Inflation erklären. - Auswirkungen auf die Einkommensverteilung - Auswirkungen auf die Vermögensverteilung - Inflation und Staatshaushalt - Auswirkungen auf das Wachstum und die Beschäftigung 2.3 die geldpolitische Zielsetzung und Strategie sowie das geldpolitische Instrumentarium der Europäischen Zentralbank erläutern. - Geldmarkt im engeren Sinne im weiteren Sinne nur Handel mit Zentralbankguthaben zwischen den Geschäftsbanken einschließlich Refinanzierungsgeschäfte mit der Zentralbank LP-Saarland: GOS Wirtschaft VWL (Hauptphase, G-Kurs), 2008 Seite 6 von 19

Lerngebiet 2: Inflation und Geldpolitik Zeitrichtwert: 20 Stunden 2.4 den angestrebten Transmissionsmechanismus und die Grenzen der Geldpolitik erklären. - quantitative Definition der Preisniveaustabilität - Offenmarktgeschäfte Hauptrefinanzierungsgeschäft längerfristiges Refinanzierungsgeschäft - ständige Fazilitäten - Mindestreserven - Transmissionsmechanismus expansive Geldpolitik restriktive Geldpolitik - zeitliche Verzögerungen inside lag intermediate lag outside lag Hinweis auf Stabilitätsgesetz nur befristete Transaktionen Ablauf des Zinstenderverfahrens (amerikanisches Verfahren) Zinskanal am Geldmarkt Darstellung als wichtiges Instrument zur direkten Steuerung in Krisensituationen LP-Saarland: GOS Wirtschaft VWL (Hauptphase, G-Kurs), 2008 Seite 7 von 19

Lerngebiet 3: Preisbildung bei verschiedenen Marktformen Zeitrichtwert: 75 Stunden 3.1 wichtige Bestimmungsgrößen der privaten Nachfrage und den Verlauf der Nachfragekurve erklären. - Preis des nachgefragten Gutes - Preise anderer Güter - Bedarfsstruktur - verfügbares Einkommen - Zukunftserwartungen - x N = f(p) c.p. Modell der vollkommenen Konkurrenz vgl. Einführungsphase 2.6; vgl. Einführungsphase 2.2 und 2.3 3.2 die Preiselastizität als wichtige Maßgröße des Nachfrageverhaltens interpretieren. - Elastizitätsbegriff - Berechnung der direkten Preiselastizität - elastisches und unelastisches Nachfrageverhalten - Zusammenhang zwischen der Preiselastizität und der Entwicklung der Käuferausgaben bei Preisänderungen Punktelastizität auch grafisch bestimmen ohne die Extremfälle 0, 1 und Hinweis auf den Zusammenhang von normalem Nachfrageverhalten und negativem Elastizitätskoeffizienten 3.3 die Bildung des Gleichgewichtspreises bei vollkommener Konkurrenz erklären und Veränderungen des Marktgleichgewichtes begründen. - Einfluss der Substitutionsmöglichkeit auf die Elastizität der Nachfrage - Marktgleichgewicht - Konsumenten-, Produzentenrente - Einfluss von Kostenänderungen auf das Marktgleichgewicht - staatliche Eingriffe in die Preisbildung durch Verbrauchssteuern und Subventionen an Anbieter in Abhängigkeit - vom Zeithorizont - von der Aggregationsstufe vertiefende Wiederholung der Einführungsphase vgl. 2.6 Marktanalyse an einem konkreten Beispiel LP-Saarland: GOS Wirtschaft VWL (Hauptphase, G-Kurs), 2008 Seite 8 von 19

Lerngebiet 3: Preisbildung bei verschiedenen Marktformen Zeitrichtwert: 75 Stunden 3.4 die Verhaltensweisen des Anbieters und die Preisbildung im vollkommenen Angebotsmonopol unter der Zielsetzung der Gewinnmaximierung erklären. - Preis-Absatz-Funktion als Plandatum - Preis als Aktionsparameter - Erlösplan des Monopolisten - Gewinnmaximum und Cournot scher Punkt für Gesamtund Stückbetrachtung - Marktversorgung im Vergleich zum Polypol - Gründe für das Entstehen von Monopolen natürliche Monopole im Infrastrukturbereich staatlich legitimierte Monopole - Quasi-Monopole auf realen Märkten Grundlage: linearer Kostenverlauf grafisch und rechnerisch Monopolpreis, Konsumentenwünsche, technische Innovation z.b. Strom- oder Wassernetze Lizenzen, Patente abhängig von: - räumlicher Marktabgrenzung - zeitlicher Marktabgrenzung - Güterbegriff - Anbieterbegriff - Substitutionsbegriff 3.5 die Preisbildung beim Polypol auf unvollkommenen Märkten beschreiben. - Merkmale unvollkommener Märkte - Anbieterverhalten im unvollkommenen Polypol doppelt geknickte Preisabsatzfunktion mit monopolistischem Preisspielraum Substitutionsschwelle (obere und untere Grenze des monopolistischen Preisspielraums) LP-Saarland: GOS Wirtschaft VWL (Hauptphase, G-Kurs), 2008 Seite 9 von 19

Lerngebiet 3: Preisbildung bei verschiedenen Marktformen Zeitrichtwert: 75 Stunden - Gewinnmaximum rechnerische und grafische Ermittlung mit Hilfe der Grenzbetrachtung; einfaches Beispiel 3.6 verschiedene Marktstrategien und Verhaltensweisen der Anbieter im Oligopol unterscheiden und begründen. - Merkmale des Angebotsoligopols - Unterscheidung in homogene und heterogene Oligopole - relative Preisruhe im homogenen Oligopol - Preisabsprachen bei abgestimmten Verhalten im homogenen Oligopol - Preisführerschaft und gleichförmiges Preisverhalten beim homogenen Oligopol - Merkmale und mögliche Verhaltensweisen heterogener O- ligopole Bezug auf reale Konzentrationsprozesse in der Wirtschaft (national, global) konkrete Beispiele Problem der Unsicherheit über Verhalten der Konkurrenten; konkretes Beispiel für Dilemmasituation Hinweis auf europäisches Kartellrecht; strafrechtliche Verfolgung von verbotenen Preisabsprachen am konkreten Beispiel konkrete Beispiele Produktwettbewerb, Bildung von Nachfragepräferenzen; konkrete Bespiele; Hinweis auf Ähnlichkeit zum unvollkommenen Polypol LP-Saarland: GOS Wirtschaft VWL (Hauptphase, G-Kurs), 2008 Seite 10 von 19

Lerngebiet 4: Wirtschaftspolitische Konzepte zur Wachstumsförderung Zeitrichtwert: 30 Stunden 4.1 die theoretischen Ansätze der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik erläutern. - zentrale Bedeutung des gesamtwirtschaftlichen Angebots in der langfristigen Betrachtung - Grundannahmen der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik Unterbeschäftigung als Folge unzureichender Investitionen staatliche Eingriffe als Ursache für Instabilitäten - Forderungen im Bereich der Ordnungs-, Finanz- und Arbeitsmarktpolitik Deregulierung und Förderung der Investitionstätigkeit Förderung des Wettbewerbs Reduzierung der Staatsquote produktivitätsorientierte Lohnpolitik Flexibilisierung des Ar- SAYsches Theorem Schumpeter sche Pionierunternehmen Neutralitätspostulat u.a. Hinweis auf Unternehmensbesteuerung (vgl. Laffer-Theorem) u.a. - Einschränkung der Unternehmertätigkeit z.b. im Versorgungsbereich - potenzialorientierte Fiskalpolitik - Abbau der Staatsverschuldung - Abbau sozialpolitischer Fehlanreize LP-Saarland: GOS Wirtschaft VWL (Hauptphase, G-Kurs), 2008 Seite 11 von 19

Lerngebiet 4: Wirtschaftspolitische Konzepte zur Wachstumsförderung Zeitrichtwert: 30 Stunden 4.2 die theoretischen Ansätze der nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik erläutern. beitsmarktes Verbesserung der Produktionsfaktoren - Grundannahmen der nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik zentrale Bedeutung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage in der kurzfristigen Betrachtung Unterbeschäftigung aufgrund mangelhafter Selbstregulierung des Marktes deficit-spending - antizyklische Fiskalpolitik - Bildungsinvestitionen - innovationsfreundliche Forschungs- und Technologiepolitik 4.3 die wirtschaftspolitischen Ansätze kritisch beurteilen und daraus die Notwendigkeit eines kombinierten Einsatzes verschiedener Maßnahmen ableiten. - Kritik an der angebotsorientierten Wirtschaftspolitik fehlende Investitionsbereitschaft der Unternehmen einseitige Konzentration auf die Kostenbetrachtung Krisenverschärfung durch prozyklisches Verhalten Vernachlässigung von sozialen und umweltpolitischen Aspekten - Kritik an der nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik u.a. Probleme der Privatisierung Verunsicherung durch stop-and-go-policy LP-Saarland: GOS Wirtschaft VWL (Hauptphase, G-Kurs), 2008 Seite 12 von 19

Lerngebiet 4: Wirtschaftspolitische Konzepte zur Wachstumsförderung Zeitrichtwert: 30 Stunden Behinderung des Marktes durch wachsenden Staatseinfluss Wirkungsverzögerung durch time lags hohe Staatsverschuldung Wirkungsverluste in einer offenen Volkswirtschaft - Policy-Mix als Ergebnis politischer Kompromisse aktuelle Staatsquote Hinweis auf Folgen der Staatsverschuldung: - Verstoß gegen Maastrichter Kriterien - zinsbedingtes crowding out - starke Belastung des Staatshaushalts durch hohe Zins und Tilgungszahlungen aktuelle Zahlen zur Staatsverschuldung historische und aktuelle Beispiele aus der Wirtschaftspolitik in der Bundesrepublik Deutschland LP-Saarland: GOS Wirtschaft VWL (Hauptphase, G-Kurs), 2008 Seite 13 von 19

Lerngebiet 5: Arbeitslosigkeit als bedeutendes Problem der Wirtschaftspolitik Zeitrichtwert: 20 Stunden 5.1 die Arbeitslosigkeit als ein wirtschaftliches und soziales Problem darstellen. 5.2 Wirkungen von arbeitsmarkt- und beschäftigungspolitischen Konzepten beurteilen. - Ausmaß und Struktur der Arbeitslosigkeit - Auswirkungen der Arbeitslosigkeit gesamtwirtschaftlich individuell - Formen der Arbeitslosigkeit - Ursachen der strukturellen Arbeitslosigkeit - Instrumente zur Beeinflussung der konjunkturellen Arbeitslosigkeit Fiskalpolitik - Instrumente zur Beeinflussung der strukturellen Arbeitslosigkeit Maßnahmen der Arbeitsverwaltung (Arbeitsmarktpolitik) Maßgrößen vgl.5.2 Einführungsphase Arbeitsmarktstatistiken, Beschäftigungsgruppen, Kennziffern erhöhte Transfers, Nachfragerückgang, Beitragsausfall vgl. 5.2 Einführungsphase konjunkturell, strukturell, saisonal, friktionell regional, sektoral, technologisch (Produktivitätsentwicklung); aktuelle Beispiele z. B. Umschulung, Lohnkostenzuschüsse LP-Saarland: GOS Wirtschaft VWL (Hauptphase, G-Kurs), 2008 Seite 14 von 19

Lerngebiet 5: Arbeitslosigkeit als bedeutendes Problem der Wirtschaftspolitik Zeitrichtwert: 20 Stunden gesetzliche Regelungen - nicht - staatliche Maßnahmen Lohnpolitik der Tarifvertragsparteien z. B. Kündigungsschutz, Lohnnebenkosten, Arbeitszeiten LP-Saarland: GOS Wirtschaft VWL (Hauptphase, G-Kurs), 2008 Seite 15 von 19

Lerngebiet 6: Außenwirtschaft Zeitrichtwert: 20 Stunden 6.1 wichtige Ursachen des internationalen Güterhandels erklären. - absolute Nichtverfügbarkeit von Gütern durch fehlende Produktionsfaktoren langfristig mittelfristig kurzfristig Beschränkung auf realökonomische Außenhandelstheorie intersektoraler Handel als traditionelle Form des Außenhandels - subjektive Nichtverfügbarkeit von Gütern durch internationale Präferenzvielfalt und Produktdifferenzierung intrasektoraler Handel zwischen hochentwickelten Volkswirtschaften - Kosten- und Preisunterschiede 6.2 ungleichgewichtige Handelsbeziehungen in ihren Ursachen analysieren und mögliche Auswirkungen auf die Volkswirtschaft beschreiben. - Handelsbilanz - Leistungsbilanz - Kapitalbilanz Bedeutung des Warenexportes und -importes für die Konjunkturentwicklung Entwicklung der Direktinvestitionen als Indikator für Produktionsverlagerungen aktive und passive Leistungsbilanz 6.3 die Funktionsmechanismen von Devisenmärkten in unterschiedlichen Wechselkurssystemen erklären. - Wechselkurs - Devisenmarkt - Bildung und Veränderung flexibler Wechselkurse wechselkursbeeinflussende Faktoren Kurstabelle mit Referenzkurs Mengennotierung - Güterströme - Finanztransaktionen LP-Saarland: GOS Wirtschaft VWL (Hauptphase, G-Kurs), 2008 Seite 16 von 19

Lerngebiet 6: Außenwirtschaft Zeitrichtwert: 20 Stunden Gleichgewichtskurs und Gleichgewichtsmenge Veränderungen des Wechselkurses durch Angebots- und Nachfrageverschiebungen (Zinsarbitrage) - spekulative Motive Beispiel: Kursentwicklung des Euro im Vergleich zum US-$ Ursachen: - Preisniveauunterschiede - Zinsniveaudifferenzen - Spekulation - Vor- und Nachteile flexibler Wechselkurse Hinweis auf Problematik der sinkenden Terms of Trades für Rohstoff exportierende Entwicklungsländer LP-Saarland: GOS Wirtschaft VWL (Hauptphase, G-Kurs), 2008 Seite 17 von 19

Lerngebiet 7 Globalisierung Zeitrichtwert: 60 Stunden 7.1 wirtschaftliche Globalisierung als einen Prozess beschreiben, der durch die Reichweite und Intensität der außenwirtschaftlichen Aktivitäten bestimmt wird. - Globalisierungsebenen Globalisierung der Märkte Mobilität der Produktionsfaktoren Globalisierung des Konsumentenverhaltens Güter-, Kapital-, Arbeitsund Technologiemarkt Hinweis auf überwiegende Lokalisierung der Arbeitsmärkte und nahezu unbegrenzter Mobilität von Kapital und technischem Wissen 7.2 wichtige Ursachen der Globalisierung beschreiben. - Liberalisierung der Weltwirtschaft Liberalisierung der Güterund Kapitalmärkte verbesserte Rahmenbedingungen für Auslandsinvestitionen - politische Entwicklungen Zusammenbruch der Zentralverwaltungswirtschaften Öffnung asiatischer Reformländer - technologische Entwicklungen Transportkosten Nutzung der Informationsund Kommunikationstechnologien - Vernetzung von Wertschöpfungsketten - Informationsbasis für Angebot und Nachfrage LP-Saarland: GOS Wirtschaft VWL (Hauptphase, G-Kurs), 2008 Seite 18 von 19

Lerngebiet 7 Globalisierung Zeitrichtwert: 60 Stunden 7.3 mögliche Auswirkungen der Globalisierung auf einzelne Volkswirtschaften beschreiben und anhand von Beispielen kritisch beurteilen. - Risiken Verschärfung des Standortwettbewerbs Strukturwandel Änderungen in der funktionalen Einkommensverteilung Erosion der Sozialsysteme in den Industrieländern Einschränkung des Einflusses nationaler Wirtschaftspolitik gegenüber multinationalen Unternehmen ökologische Probleme in Entwicklungs- und Schwellenländern - Chancen Verbesserung der weltweiten Ressourcenallokation Wachstum und Wohlstandsmehrung in den beteiligten Ländern Verbesserung der Produktions-, Arbeits- und Lebensbedingungen in den Entwicklungs- und Schwellenländern Auswertung konkreter Beispiele Indikator für Standortwettbewerb: Anteil der ausländischen Direktinvestitionen Strukturanalyse transnationaler Unternehmen z. B. Anteil Auslandsumsatz am Gesamtumsatz; Anteil der Auslandsbeschäftigten an der Gesamtbeschäftigung Internetrecherche LP-Saarland: GOS Wirtschaft VWL (Hauptphase, G-Kurs), 2008 Seite 19 von 19