Fachhochschule Osnabrück University of Applied Sciences



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Transkript:

BLK-Projekt Entwicklung eines Leistungs- PunktSystems in allen Fachbereichen (FH) Fachhochschule Osnabrück University of Applied Sciences Modellversuch Erprobung eines Leistungspunktsystems an der Fachhochschule Osnabrück im Rahmen des BLK-Modellversuchsprogramms Entwicklung eines Leistungspunktsystems an Hochschulen (Verbundprojekt 1) Kurzfassung zum Abschlussbericht der Fachhochschule Osnabrück Stand 17. Juli 2004

Projektbezeichnung: Förderkennzeichen: BLK-Nr.: Modellversuch Erprobung eines Leistungspunktsystems an der Fachhochschule Osnabrück im Rahmen des BLK- Modellversuchsprogramms Entwicklung eines Leistungspunktsystems an Hochschulen (Verbundprojekt 1) M 1600.05 31/01 Das Projektteam der Fachhochschule Osnabrück Projektleitung Prof. Volker Gehmlich, MBA h.c. Fachbereich Wirtschaft Tel.: 0541/969-2022 Fax: 0541/969-3012 e-mail: gehmlich@wi.fh-osnabrueck.de Projektkoordination und bearbeitung Dipl.-Kffr. (FH) Marion Böer Dipl.-Kff./Dipl.-Soz. Antje Rethschulte Tel.: 0541/969-3191 Fax: 0541/969-3012 e-mail: boeer@wi.fh-osnabrueck.de e-mail: a.rethschulte@fh-osnabrueck.de Postanschrift Fachhochschule Osnabrück Postfach 1940 D-49009 Osnabrück Standort:Caprivistr. 30a D-49076 Osnabrück Profil des Projektleiters - Prof. Volker Gehmlich Herr Gehmlich ist an der Fachhochschule Osnabrück Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Englisch. Er leitet mehrere internationale Studiengänge. Seit 1978 arbeitet er in verschiedensten Funktionen für viele Bildungsprogramme der EU. Er ist ECTS-Counsellor und Leiter der Help-Line für ECTS in 30 Ländern Europas. Volker Gehmlich ist darüber hinaus Mitglied der Lenkungsgruppe des EU-Projektes "Tuning educational structures in Europe. Ferner wurde er zum Bologna-Promoter der Bundesrepublik Deutschland benannt. Seine Entwicklungs- und Veröffentlichungsschwerpunkte beziehen sich auf die Europäisierung bzw. Internationalisierung von betriebswirtschaftlichen Themenbereichen und Studiengängen unter dem Aspekt des lebensbegleitenden Lernens, die Feststellung von Qualifikationsprofilen (Skills and Competences für Wirtschaftssektoren bzw. BA-/MA-Studiengänge) sowie auf die Vergleichbarkeit von Lernergebnissen (Credit Systems). Er erhielt mehrere Auszeichnungen, u.a. den Preis des BMBF für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Internationalisierung von Hochschulen.

1. Implementierung Die Umsetzung der verschiedenen Ziele des Projekts erfolgte an der FH Osnabrück in der Verbundlenkungsgruppe den hochschulübergreifenden Fachkommissionen der fachhochschulinternen Lenkungsgruppe. 1.1. Verbundlenkungsgruppe (1) Auf der Basis einer Synopse zum Stand der Entwicklungen an den Verbundhochschulen wurden Eckwerte und Rahmenvorgaben für die beteiligten Hochschulen beschlossen. Diese betrafen unter Berücksichtigung der auf europäischer Ebene erarbeiteten ECTS-Key Features und den Ergebnissen des BLK-Projekts Modularisierung an Hochschule besonders die Definition von Modulen, Leistungspunkten und Arbeitsbelastung sowie die Festlegung der quantitativen Größenordnungen. (2) In Abstimmung mit den Ergebnissen des Projekts Tuning educational structures in Europe wurde eine Kompetenzsystematik erstellt, die zum einen die angestrebten Lernergebnisse in fachbezogene und generische (überfachliche) Lernergebnisse mit entsprechenden Untergliederungen in Wissensverbreiterung bzw. Wissensvertiefung und instrumentelle, interpersonelle und systemische Kompetenzen vorsieht, zum anderen es aber auch ermöglicht, weitere Feinunterteilungen vorzunehmen. (3) Eine Systematik der Modulbeschreibung wurde vereinbart und auch die Möglichkeit eröffnet, mit der Projektleitung eine elektronische Fassung zu übernehmen. Die Modulmaske/Modulbeschreibung wird in den Hochschulen adaptiert, wobei auch die bestehenden Datenverarbeitungssysteme zu berücksichtigen sind. (4) Unter Beachtung der auf der Berlin-Konferenz im September 2003 beschlossenen Prioritäten des Bologna Prozesses für das Jahr 2005 (Konferenz in Bergen im Mai 2005) konzentrierte sich der Verbund auf der Ebene der Hochschulen auf eine Untergliederung in Bachelor- / Master- und Promotionsstufe, ohne dass mögliche weitere Untergliederungen vorgenommen wurden. Die Definitionen der Lernergebnisse für diese Stufen wurden mit der Joint Quality Initiative (Dublin Descriptors), mit den bestehenden Qualifikationsrahmenwerken (besonders in Schottland) unter Einbeziehung der Empfehlungen des Tuning-Projekts abgestimmt. (5) Der Verbund erarbeitete ein Muster einer Prüfungsordnung für Bachelor- und Masterstudienprogramme, das den Anforderungen eines Leistungspunktsystems entspricht. Dieses Muster wird an den Hochschulen umgesetzt, wobei auf der operationalen Ebene unterschiedliche Softwareanwendungen zum Einsatz kommen. (6) Das durch die ECTS Counsellor im Rahmen der ECTS-Key Features vorgeschlagene Notensystem wurde übernommen. Demzufolge soll immer zusätzlich zu einer lokalen Note der ECTS Grade deutlich machen, wie diese Note im Gesamtzusammenhang zu sehen ist. Es wird das Notenranking als eine Erklärung eingesetzt, wobei es erforderlich ist, eine statistische Grundmenge zu erstellen, um solide Aussagen machen zu können. Dies kann sich sowohl auf die Note einzelner Module als auch auf Gesamtzensuren des Studiengangs oder sogar der Hochschule beziehen. (7) Um den Hochschulen eine adäquate Unterstützung bei der Umsetzung des Leistungspunktsystems und der Durchführung der Modularisierung zu geben, wurde auch 1

ein Handbuch erstellt. Dies ist in Abstimmung mit dem ECTS User s Guide zu sehen, der erst gegen Ende des Projekts (Juli 2004) in überarbeiteter Fassung vorlag. Das Handbuch soll sowohl in Papierform veröffentlicht als auch online verfügbar sein. (8) Die erarbeiteten Ergebnisse wurden durch eine gemeinsame Evaluation überprüft. Diese Evaluation erfolgte durch Testläufer an allen Hochschulen. Die an anderer Stelle dargestellten Ergebnisse wurden für eine weitere Überarbeitung des Systems an den Hochschulen aufbereitet. (9) Der Verbund ist sich einig darüber, dass ein Leistungspunktsystem auch für das lebensbegleitende Lernen ein angemessenes Instrument ist. Aus diesem Grunde wurde eine Studie an eine Forschungsgruppe der Universität Halle vergeben, um Ansätze zur Systematisierung von Lernleistungen im Rahmen eines Credit-Systems und Lebenslangen Lernens unter Berücksichtigung der europäischen Perspektive zu erstellen. (10) Die im ECTS-System entwickelten Instrumente, Lernvereinbarung, Lernabschrift und Informationspaket, wurden übernommen, da sie sich in den vergangenen Jahren als sehr sinnvoll erwiesen haben und zwingend erforderlich sind, um die mit einem Leistungspunktsystem verbundenen Ziele erreichen zu können. (11) Ebenso ist die Vergabe eines Diploma Supplements zwingend erforderlich. Der Verbund begrüßt die Vorlage, die die HRK auf europäischer Ebene erstellt hat. 1.2. Fachhochschulübergreifenden Fachkommissionen Die Fachkommissionen wurden von der Verbundlenkungsgruppe durch einen Abgleich der verschiedenen Hochschulangebote festgelegt. Die Fachhochschule Osnabrück übernahm den Vorsitz der Fachkommission Grüner Bereich / Umwelt. (1) Eine Synopse aller Studiengänge der beteiligten Hochschulen auf der Basis der Kompetenzsystematik ergab: - die Verteilung der Kompetenzbereiche in den Studiengängen war zum Teil überraschend - aufgrund der hohen Kontaktzeiten hatten in einigen Studiengängen keine Möglichkeiten zum Selbststudium - das Konzept der Arbeitsbelastung muss sowohl von Lehrenden als auch von Lernenden überdacht werden - das Erlernen von generischen Kompetenzen war oft nicht systematisch vorgesehen. (2) Für die Studiengänge wurde eine Empfehlung hinsichtlich der Verteilung auf die Kompetenzbereiche gegeben: 70% Wissensverbreiterung und vertiefung und 30% für generische Kompetenzen. (3) Während die Struktur der Module gemäß der Kernpunkte der Verbundlenkungsgruppe erfolgte, wurde die Systematik bezüglich Level / Niveaustufen nicht einheitlich übernommen. Es wurde zum Teil die traditionelle Strukturierung nach Grundlagen / Aufbau / Spezialisierung empfohlen. (4) Das vorgeschlagene Notensystem ist ein möglicher Ansatz, kann jedoch erst eingesetzt werden, wenn über einen längeren Zeitraum die Noten für die verschiedenen Module gesammelt würden. Bedenken wurden auch hinsichtlich der Übernahme durch die Prüfungsverwaltung geäußert. 2

(5) Die weiteren ECTS-Tools wurden hinsichtlich ihrer Nützlichkeit diskutiert. Sie kommen jedoch mehrheitlich (noch) nicht zum Einsatz. (6) Ein Fragebogen wurde an die Mitglieder verteilt, um einen klaren Sachstandsbericht in den einzelnen Hochschulen bezüglich der Studiengänge dieser Fachkommission erstellen zu können. Informationen wurden abgerufen zu - Modularisierung mit Leistungspunkten (Konzept, Umsetzung, Beschlusslage) - Kompetenzprofil (Kurzbeschreibung) - Zuordnung zu Kompetenzprofilen in % - Fertigstellung von Modulbeschreibungen - Hochschulweite Moduldatenbank - Prüfungsordnungen mit ECTS-Notensystem - Allgemeine Prüfungsordnung für die Hochschule unter Beachtung der Kernpunkte des Leistungspunktsystems - Verfahren zur Qualitätssicherung aus der Sicht der - Lernenden - Lehrenden - Reform der Studiengänge (Einführung der Bachelor-/Masterstudiengänge) - Evaluation der Fachkommissionssitzungen. (7) Die Synopse macht deutlich, dass zwar hinsichtlich der Planungen ein großer Konsens besteht, jedoch große Differenzen hinsichtlich der Umsetzung vorhanden sind. Hervorzuheben sind auch die zum Teil signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Studienprogramme und der dadurch zu erzielenden Lernergebnisse. Starke Abweichungen existieren auch bezüglich des konzeptionellen Verständnisses der Reformansätze. (8) Als Problembereich wurden besonders hervorgehoben: - Verschiedenartigkeit der vertretenen Programme im Grünen Bereich - stark divergierende Vorkenntnisse der Teilnehmer - mangelnde Erkenntnis des implizierten Paradigmenwechsels - nicht förderliche hochschulinterne Rahmenbedingungen - divergierende länderspezifische Vorgaben. Da Kollegen der verschiedenen Fachbereiche der FH Osnabrück in unterschiedlichen Fachkommissionen vertreten war, zeigte es sich im Verlauf des Projekts, dass unbedingt eine Koordination zwischen den Mitgliedern dieser Hochschule erfolgen musste, da doch signifikante Vorgehensweisen in den einzelnen Fachkommissionen fest zu stellen waren. Die Mitglieder der Fachhochschule sollten ihre Diskussionen und Vorschläge auf der Basis eines gemeinsamen Wissens machen können. Deshalb wurden nicht nur die Berichte der Projektleitung besprochen, sondern auch die Kernelemente des Leistungspunktsystems einschließlich der Meinungsbildung der Verbundlenkungsgruppe - hinterfragt und die grundlegende Philosophie erarbeitet. 1.3. Die fachhochschulinterne Lenkungsgruppe In diese Gruppe wurden Vertreter aller Fachbereiche und Institute der FH Osnabrück sowie auch anderer Gruppen bzw. Funktionen berufen (z.b. Studierendenverwaltung, Studentenwerk, Arbeitsamt, Frauenbüro, ZSB, Präsidium, Akademisches Auslandsamt, Kooperationsstelle Hochschule - Gewerkschaft, NWA, AStA, Presse- und Informationsstelle, Euro-Infocenter, Binationales Hochschulzentrum Enschede-Osnabrück, Zentrale Studienkommission u.a.). Diese Gruppe sollte die Projektarbeit zwischen den Fachbereichen / Instituten koordinieren und spezielle Fragen der hochschulweiten Einführung von Leistungspunkten hervor- 3

heben und diskutieren, um Probleme identifizieren und lösen zu können. Sie sollte auch als kommunikatives, korrigierendes und politisches Gremium in den Fakultäten wirken, um ein einheitliches Modularisierungs- und Leistungspunktsystem an der FH Osnabrück entwickeln zu können. Die Ergebnisse der Lenkungsgruppe sind bemerkbar an der Akzeptanz der Reform auf der Basis von Leistungspunkten. Mit Umwandlung der Fachhochschule in eine Stiftung und der Bildung eines neuen Organigramms sind diese Aufgaben auf den Vizepräsidenten für Lehre und Forschung übergegangen. In Abstimmung mit den Studiendekanen wurde so die hochschulweite Moduldatenbank erarbeitet, in der die Lehrenden gemäß der Modulstruktur mit Hilfestellung u.a. die Lernergebnisse ihrer Veranstaltungen eintragen. 2. Ergebnisse: Leistungspunkte in den Fakultäten Im November 2003 hat das Präsidium der FH Osnabrück beschlossen, dass - bis Ende 2004 alle Fakultäten über die Grundstruktur des zukünftigen gestuften Angebots entschieden und die Vorbereitungen für die Akkreditierung getroffen haben - im Jahr 2005 die Akkreditierungen stattfinden - im WS 2005/06 die neuen Bachelor- und Masterstudiengänge Studierende aufnehmen und Diplomstudiengänge dieses Spektrums auslaufen - zum WS 2006/07 sämtliche Studiengänge auf das gestufte System umgestellt werden. In allen Fakultäten laufen derzeit hinsichtlich der Umstellung auf das gestufte Studiensystem Entwicklungsarbeiten. Die Unterstützung der Fakultäten durch die Projektleitung erfolgt durch die Vorgabe und Erklärung der in der Verbundlenkungsgruppe erarbeiteten Rahmenbedingungen. Im einzelnen wurde erreicht: 2.1 Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften - Die relevanten Studiengänge (nicht die auslaufenden Diplomstudiengänge) sind modularisiert und mit Leistungspunkten versehen. - Die Module sind in die Moduldatenbank eingetragen. - Die Module sind hinsichtlich aller Elemente der Modulstruktur beschrieben worden. Dazu gehören auch die Lernergebnisse. - Die Leistungspunkte wurden nach der Prozentwertmethode ermittelt. - Ein Modul umfasst fünf Credits oder ein Mehrfaches (Vertiefungen, Bachelorarbeit, Praxisphase). - Credits wurden auch eingeführt für nicht traditionelle Studiengänge, z.b. für weiterbildende Studiengänge (z.b. MBA) oder auch Studiengänge, die nur Teile des Studienprogramms zum Bachelorabschluss durchführen (Hauptstudium Ergotherapie / Physiotherapie z.b.). - Grundsätzlich ist ein Modul auf ein Semester begrenzt; maximal ist die Dauer ein Jahr. 2.2 Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik - Die neuen Strukturen auf der Basis von Leistungspunkten werden sukzessiv auf alle Studiengänge in der neuen Fakultät übertragen. - Da einzelne Studiengänge seit mehreren Jahren modularisiert sind, gibt es noch einige Altlasten : 4

o Die Berechnung der Credits ist nicht durchgehend anhand der Arbeitsbelastung erfolgt. o Die Modulgröße ist zwar konsistent mit den Beschlüssen des Präsidiums; einige Module erstrecken sich aber über drei Semester. 2.3 Institut für Musikpädagogik Konservatorium Aufgrund von bundesweiten Beschlüssen ist die Entwicklung von Modularisierungs- und Leistungspunktkonzepten hier nicht so weit vorangeschritten. Innerhalb der Dozentenschaft hält die Meinungsbildung noch an. Allerdings erfolgt bereits ein reger Austausch mit Hochschulen anderer Länder, wobei Leistungspunkte für den Transfer eingesetzt werden. 2.4 Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur In den Studiengängen der Landschaftsarchitektur verzögerte sich die Umsetzung, da Vorgaben der Berufsverbände und Kammern abgeklärt werden mussten. Uneinheitliche Aussagen von Vertretern der Organisationen erschwerten die Meinungsbildung. Die Studiengänge der Agrarwissenschaften wurden im Laufe des Projekts modularisiert und mit Leistungspunkten versehen. Die Vorgaben des Präsidiums werden genau eingehalten. Aufgrund des Vorsitzes in der Fachkommission und der Auswahl als Testläufer im Rahmen des Gesamtprojekts, sind in diesen Studiengängen auch bereits die Kompetenzbereiche beschrieben. 2.5 Fakultät für Gesellschaft und Technik Im Bereich von Kommunikationsmanagement und Theaterpädagogik ist ein Modularisierungs- und Leistungspunktkonzept erarbeitet worden. Hilfreich waren hierbei auch die Kooperationen mit Hochschulen im Ausland. Die Studiengänge im ehemaligen Institut für Management und Technik wurden im Laufe des Projekts modularisiert und mit Leistungspunkten versehen. Dies stand unter den Prämissen: - Klare Studienstrukturen zu schaffen - Ein breites Studienangebot mit Vernetzungen am Standort sowie mit anderen Standorten der FH Osnabrück zu ermöglichen - Den Lernenden eine große Wahlfreiheit zu bieten - Die Studienprogramme mit einem deutlichen Profil zu versehen. In jedem Semester wird eine gleiche Anzahl von Modulen mit einer identischen Anzahl von Credits (5) angeboten. D.h. in dieser Fakultät wurde die Feststellungsmethode zur Bestimmung der Anzahl der Credits pro Modul eingesetzt. Dies ist bewusst auch von der Projektleitung forciert worden, um in einer kleinen Fakultät eine größtmögliche innerbetriebliche Mobilität erreichen zu können. Die Module sind entsprechend der Moduldatenbank strukturiert und enthalten bereits auch die Lernergebnisse in Übereinstimmung mit der Kompetenzsystematik. Der Wissenschaftsrat hat in der Zwischenzeit das gesamte Konzept einschließlich der durch dieses Projekt entstandenen Strukturen für gut befunden. 3. Weitere hochschulweite Ergebnisse Durch das Projekt konnten weitere wesentliche Entwicklungen für die ganze Hochschule 5

angestoßen und vorangetrieben werden: - Es gibt eine Allgemeine Prüfungsordnung, die die Kernelemente des Leistungspunktsystems berücksichtigt. - Eine Moduldatenbank ist eingerichtet und die Struktur erarbeitet und die Inhalte dazu eingepflegt. Ein Handbuch erklärt die Vorgehensweise; elektronisch besteht eine help-line. - Ein hochschulinternes Rahmenwerk für Bachelor- und Masterstudiengänge, in dem die Niveaustufen aufgrund der Lernergebnisse definiert werden, besteht. - Erste Erhebungen zur Einführung des ECTS-Notensystems sind vorgenommen worden. - Ein Konzept zum Erhalt des Anwendungsbezugs bei sechssemestrigen Studiengängen liegt vor und wird von einigen Studiengängen übernommen. Dies betrifft insbesondere das Wissenschaftliche Projekt mit 30 Leistungspunkten. - Im Rahmen der Internationalisierung werden zahlreiche Veranstaltungen in englischer Sprache durchgeführt, Dozenten von ausländischen Hochschulen für Lehrveranstaltungen gewonnen, die ECTS-Instrumente eingesetzt und sog. Doppeldiplomstudiengänge auf der Basis von mit Leistungspunkten versehenen Modulen durchgeführt. Nicht zuletzt auf der Basis der Ergebnisse des Projekts hat das Präsidium der Fachhochschule im Juli 2004 ihre früheren Empfehlungen für die Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen überarbeitet und weiter spezifiziert. Die grundsätzliche Dauer der angebotenen Studiengänge ist festgelegt, Empfehlungen zur Sicherstellung des Anwendungsbezugs sind aufgeführt, eine Kapazitätsplanung ist vorzunehmen und die Akkreditierung sollte in der Form von Cluster durchgeführt werden. Die weitere Entwicklung hinsichtlich des Einsatzes von Lernplattformen und polyvalenter Module wird ausdrücklich begrüßt. 4. Evaluation Die Evaluation der zugewiesenen Leistungspunkte für Module ist eine zentrale Aufgabe. Es sind bereits in drei Fakultäten Evaluationen durchgeführt worden, und zwar durch Befragung - der Lernenden - der Lehrenden - der Mitarbeiter (Verwaltung). Aufgrund von mehrjährigen Erfahrungen mit der Evaluation eines Studiengangs hat die Wi- So-Fakultät für das Sommersemester 2004 eine Befragung aller Studierenden bezüglich der Arbeitsbelastung durchgeführt. Die Ergebnisse liegen inzwischen vor und belegen die Aussagen, die aufgrund der exemplarischen Untersuchungen eines Studiengangs gemacht werden konnten. Bei der Feinplanung der Bachelor- und Masterstudiengänge werden diese Erfahrungen genutzt werden können. 5. Öffentlichkeitsarbeit - Durchführung des ersten BLK-Workshops zum Informationsaustausch der beteiligten Hochschulen unter Beteiligung von externen Gutachtern aus unterschiedlichen Ländern Europas - Umfassende hochschulinterne Informationen durch den Dies Academicus Bachelorund Masterstudiengänge: Anfang vom Ende der Fachhochschulen oder Chance zur weiteren Profilierung? - Einführung von Links auf der Homepage der FH zu projektspezifischen Themenbe- 6

reichen - Durchführung von Workshops in jeder Fakultät - Einladung zur Anhörung vor dem Ausschuss Bildung, Forschung und Technologieabschätzung des Bundestags - Zahlreiche themenspezifische Publikationen im In- und Ausland - Regelmäßige Vorträge im In- und Ausland - Aktive Teilnahme am Projekt Tuning educational structures in Europe - Mitglied der ECTS Counsellor (europaweit) - Leitung der ECTS Counsellor Deutschlands. 6. Allgemeine Aussagen Das Projekt hat auch bildungspolitische Erkenntnisse hervorgerufen. Diese beziehen sich insbesondere auf die Herangehensweise bei der Konzeption von neuen Studiengängen unter der Berücksichtigung der im Bologna-Prozess geforderten employability, damit der outcome -Orientierung. Die Herausforderung besteht weiterhin in der Stärkung des Anwendungsbezugs der Studiengänge an Fachhochschulen auch bei dreijährigen Bachelorstudiengängen sowie der weiteren Sicherstellung von Auslandsstudiensemestern. Dies kann unter Qualitätsgesichtspunkten nur bei der Entwicklung von gemeinsamen Studiengängen bis hin zu einem joint degree verantwortet werden. Zusätzliche Auslandsstudien sind sicherlich immer möglich und werden auch gefördert. Eine weitere Entwicklung hinsichtlich der Netzwerkbildung ist offensichtlich. Die Hochschule hat sich erfolgreich bei der EU bemüht, um die im Projekt gemachten Erfahrungen in eine Konzeption des lebensbegleitenden Lernens zu übertragen. 7